Selbstbau einer Vocal Head Booth

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Morty22
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Hi zusammen,

ich bin neu registriert und habe mich schon vorher ein bisschen hier eingelesen. Da ich (noch) eher wenig Kenntnisse von Schallschutz und -absorber habe, kam mir beim Lesen von Beiträgen und im Internet eine Idee, so ein Vocal Head Booth vielleicht selbst zu bauen. Mich interessiert, was ihr dazu sagt, ob der Selbstbau für den Heimgebrauch völlig ausreichen könnte, was verbessert werden kann etc. Es wäre toll wenn die eine oder andere Rückmeldung von euch kommt. Was ich vorhabe: Der Selbstbau ist nicht im täglichen Gebrauch, sondern nur ab und zu. Mal ein Hörbuch einlesen, mal was einsingen (Demos). Da ich in einer Mietwohnung wohne, und die nicht besonders groß ist, ist der (Um)Bau eines Raumes nicht möglich. Daher meine Idee des oben genannten Selbstbaus.

Der Selbstbau soll an der Isovox V2 angelehnt sein. Die Maße sollen 90 cm x 62,5 cm x 75 cm betragen. Das Gehäusematerial soll aus Holz bestehen. OSB3 oder, was mir lieber wäre, Leichtbauholz um Gewicht zu sparen. OSB3 ist schon recht schwer. Die Wände sollen mit 10 cm dicker Stein- oder Glaswolle gefüllt sein, diese würden zusätzlich mit Folie umwickelt (wegen der Gesundheit). Die Wände selbst sollen gewölbt sein: Die Decke nach innen und die Außenwände nach außen gewölbt. Innen soll im vorderen Teil eine Art Kissen von ca. 20 cm Dicke, gefüllt mit Stein- oder Glaswolle, eingesetzt werden. Zusätzlich dann ein Reflexionsfilter am Mikro (ein MXL 990). Innen sollen die Wände mit Bühnenmolton verkleidet werden, der "in Wellen" angebracht würde. Die Länge des Bühnenmolton soll dann bis zum Boden gehen, um von unten wenigstens ein bisschen abzuschirmen. Gegebenenfalls noch eine mögliche Aufhängung für einen weiteren Reflexionsfilter, falls notwendig, an der Klappe hinter dem Kopf. Die Klappe soll ebenfalls eine Holzwand mit 10 cm Stein- oder Glaswolle sein. Entweder über Scharniere zum hoch- und runterklappen oder zum Einhaken an den Seitenwänden.

Da es im Inneren nach einiger Zeit sicher warm wird, sollen hinten zwei möglichst lautlose 140 mm Lüfter verbaut werden, die in niedrigster Stufe laufen. Nach unten angebracht, nicht in Richtung Mikro. Im vorderen Bereich oben dann eine LED-Leiste.

Ich denke darüber nach, den Selbstbau an der Wand aufhängen und wieder abmachen zu können. Damit dieser nicht die ganze Zeit da hängt, obwohl er nicht in Benutzung ist. Die Aufhängung würde ich, falls es was bringt, mit zusätzlichen Gummimatten verkleiden.

Es ist nur eine Idee für mich für den Heimgebrauch. Das Teil soll nicht produziert und verkauft werden. Damit sollen auch keine professionellen Aufnahmen möglich sein, es soll damit nur möglichst das abgeschirmt werden was im Selbstbau geht. Ich bin Realist: Professionelle Aufnahmen werden in Tonstudios gemacht.

Ich freue mich über eure Meinungen. :)

Viele Grüße
Morty22
 
Hi :hat:
Ich bin Realist: Professionelle Aufnahmen werden in Tonstudios gemacht.
Gut:) Du hast ja erklärt dass du nichts umbauen kannst, dann muss man halt machen was geht. Dass das nicht wie im Studio klingen wird, glaub ich jedoch, das liegt weniger an deinem Baukünsten, mehr an der Grösse der "Isobox". Eine gekaufte Box wird nicht besser klingen, vermute ich mal.

Du scheinst dich schon ein wenig eingelesen zu haben, und ich finde dein Vorhaben nicht verkehrt, wie du das bauen willst.

Mehr als skeptisch bin ich allerdings beim Lüfter. Der macht Eigengeräusche. Und er muss auch befestigt werden. Dann überträgt der Schwingungen auf das Gehäuse. Das wird mMn zu viele Nebengeräusche verursachen.

Aber ansonsten find ich dein Vorhaben gut. Bin mal gespannt auf das Projekt:)
 
Hallo, Morty,

...immerhin, Du hast Dir wenigestens schon mal Gedanken gemacht :great:
Mein Bauchgefühl ist etwas anders als das von @Zelo01 , der allerdings vom Selbstbau erheblich mehr Ahnung hat als ich.
Meine Bedenken: Sind die von Dir genannten Maße die Außenmaße? Plus Wölbung der Decke nach innen plus 10 cm Dämm-Material, das ergäbe für mich das Synonym für Platzangst ;) Dann noch Dein Wunsch nach einem Reflexionsfilter, der da auch noch rein soll... von diesen Reflexionsfiltern rate ich dringend ab. Warum? Das Mic wird beim Aufnehmen üblicherweise in Nierencharakteristik betrieben. Ist also nach hinten unempfindlich... und genau da sitzt so ein Reflexionsfilter - nämlich da, wo er am wenigsten nützt. Für Kammfiltereffekte reicht es allerdings immer noch. Das ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern hier: KLICK bei Eberhard Sengpiel, einem absoluten Fachmann, nachzulesen.

Vielleicht ein anderer Denkansatz: Warum hättest Du gerne ein solches Kabinchen? Sagt Dir die Raumakustik nicht zu oder geht es Dir ausschließlich um Schalldämpfung?
Falls letzteres: Da offen, auch wenn Du noch einen Moltonvorhang drumrumhängst, ist das mit dem Schallschutz (Mietwohnung...) sehr relativ! Richtiger Schallschutz, das hast Du aber bestimmt auch schon hier im UFo gelesen, ist üblicherweise schwer und kostet ordentlich...
Wenn es vorwiegend die Raumakustik ist, die Dich stört - Flatterechos, Hall oder ähnliches - dann bist Du m. E. mit mobilen Absorbern besser bedient. Die kannst Du bei Nichtgebrauch auch schön an die Wand schieben, da nehmen sie nicht viel Platz weg. Wenn Du z. B. Kleiderständer nimmst, die Rollen haben, dann kannst Du an deren Kleiderstange wunderschön eine Konstruktion aus Holzrahmen mit Dämmwolle drin aufhängen - irgendwo gab es hier auch mal Bilder von so etwas, ich finde es nur auf die Schnelle nicht. Mit zwei solchen mobilen Absorbern wärst Du schon gut aufgestellt - die kannst Du nämlich nach Bedarf rund um Dich herum platzieren, neben oder hinter Dir, näher oder ferner... wäre m. E. für das akustische Ergebnis besser als der "Topf über dem Kopf" (man entschuldige mir bitte die plakative Formulierung...).

Viele Grüße
Klaus
 
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