Hi,
nach meiner Erfahrung bringt eine Presets-Börse relativ wenig - es sei denn als Ausgangspunkt für's eigene Rumschrauben. U.U. kann's noch klappen, wenn man den VV direkt über'n Mixer aufnimmt. Ansonsten gibt es zu viele weitere Variablen -> Gitarrre, Saiten, Spielweise, Endstufe, Box, "Störgeräusche" der Band-Kollegen um einen nur einigermaßen reproduzierbaren Ton zu kriegen.
Mich würde eher von VV-Usern mal deren Vorgehensweise bei der Tonsuche mit dem Teil interessieren. Auf der einen Seite ist das Ding ja mit seine ca. 3,75 Kanälen (Low Gain - Tube Soft Clip, Class A, B, Low Gain - Tube Hard Clip, High Gain - Tube Gain, Gain, Variance) Pre-EQ (Bass, Mitten), Post-EQ (Bass, Mitten, Höhen, Presence, jeweils mit Frequenz, Q, Level, unheimlich vielseitig.
Andererseits muss man eigentlich an zig Stellen gleichzeitig rumschrauben bzw. kann sich an einer Stelle den Sound schon so verbiegen, dass man ihn an der anderen Stelle nicht mehr hinkriegt. Ich habe mal 'ne Zeit mächtig über den Scheiß Sound geflucht bis ich gemerkt habe, dass ich Wochen vorher mit schon stark müden Ohren den Pre-EQ so verbogen hatte, dass ich am Post-EQ nix mehr gerade stellen konnte.
Mein Vorgehen:
1.) Grundsound, Gain festlegen:
a) Low Gain - SoftClip, Class A oder B -> Cleane und ungecrunchte Sounds.
Hier kann man auch gut mit 'nem Tube-Screamer "anfetten"
b) Low Gain - HardClip -> 70ger/80ger (?) "Lead-Sounds", ich finde es ähnlich zu a) + Tube-Screamer
Insgesamt kriegt man m.M. mit LowGain ganz gut die klassischen Marshall-, u.U. auch Vox-Sounds hin.
c) High Gain - generell für die "heftigeren Sachen", für geile Engl-, Mesa-Sounds reicht es wohl reicht - oder ich hab's noch nicht hingekriegt.
Variance gibt zusätzlichen "Bums" - obwohl man hier aufpassen muss, dass es nicht matscht.
2. EQ-Einstellungen
Den Pre-EQ lasse ich jetzt erstmal in Ruhe, obwohl der für 80ger Lead-Sounds u.U. wichtige Mitten liefern könnte.
Post-EQ
Bass ca. 120 Hz, Q=2,
Mitten ca. 800 Hz, Q 1-2,
Höhen ca. 2 kHz, Q=2
Presence ca. 8 kHz, Q=2
Naja, und dann:
Bass -> Für die "Wärme", aber Aufpassen, dass es nicht mulmt.
Mitten -> Für Lead-Sounds wichtig, ansonsten je nach Gustus absenken
Höhen -> Bei Lead-Sound eher absenken
Presence -> Für das "Knistern", insbesondere für High-Gain Sounds wichtig.
Das Teil war eine meiner wichtigsten Anschaffungen in letzter Zeit:
http://www.musik-service.de/Recording-Soundkarte-Audiohardware-Behringer-B-Control-Nano-BCN-44-prx395749793de.aspx
Ich habe jeweils den Post-EQ-Bänder-Level verschiedene Controllernummern zugeordnet, die ich dann mit dem Teil verändern kann, ohne lange im Menü zu schrauben. Ist natürlich besonders gut, wenn die Band-Kollegen Hintergrundgeräusche produzieren, weil sich der geilste vorher eingestellte Sound erstmal Scheiße anhört, man den aber so schnell wieder hinschrauben kann. Man darf nur das Abspeichern nicht vergessen.
O.K. ich geb's - zu der größte "Sound-Gourmet" bin ich nicht - aber so habe ich für mich einen Weg gefunden, einige brauchbare Grundssounds zu basteln.
Weitere Tipps, Hinweise, Anregungen usw. wären natürlich Klasse!