Vortrag- Das Lächeln des Musizierenden

Gut, ich weiß auch, dass ich ein zurückgezogenerer Typ und eher ernster Zeitgenossen bin ...
ja. gegen die eigene Natur kommt man mit Übungen nur begrenzt an. Dann wird eben der Gesichtsausdruck zum Markenzeichen ;)
Ich weiß, dass das heutzutage ein bißchen unmodern ist - aber man selbst zu sein, mit allem, was dazugehört, auch, wenn es unbequem ist, ist für mich wichtig. Was nicht heißt, dass man nicht versuchen kann, an Dingen zu arbeiten, vor allem, wenn sie eine/n selbst stören.

bis vor s Gesicht schaffen wir das nur in den seltesten Fällen
Haha, ja, dachte ich mir - bei der Größe des Instruments bezog ich mich eher auf die Unmöglichkeit, zu gestikulieren (das ist bei mir die größte Baustelle und lässt sich nur in mikroskopisch kleinen Lernschritten verändern) - und ihr könnt euch wenigstens an was festhalten! Ich steh da, nackt und ungeschützt, mit nix vor dem Bauch (ok, irgendein Kleidungsstück trage ich in der Regel - aber was ist das gegen ein schönes, großes, luftgefülltes Musikinstrument?!)

Nachtrag @Bernnt : Ist es denn ein Unterschied, ob du auf der Bühne stehst oder in der Probe spielst/für dich allein übst - d.h., hat es mit der Auftrittssituation zu tun oder schaust du immer eher grimmig, selbst, wenn du Spaß hast?
und, @Tygge - nein, ich finde nicht, dass man beim Spielen lächeln muss.
 
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Bei Profis ist das meist anders
Na ja ... ich erinnere mich an die Aussage eines uns gemeinsam bekannten Profis (der es immerhin in die Galerie der MB-Startseite geschafft hat), dass er Bilder von sich beim Spielen gar nicht leiden kann, weil er da immer so geistig minderbemittelt aussähe (meine Formulierung; die wörtliche weiß ich nicht mehr). Wobei ich es bei ihm eher "in sich und die Musik versunken" nennen würde ...

Für bildschirmtaugliche Auftritte im Musikantenstadl eigne ich mich darum definitiv nicht.
Fürs Musikantenstadl würdest du dich deshalb nicht disqualifizieren: die grimmige Mine hättest du vorher beim Aufnehmen der Musik gehabt. Da der "Auftritt" unter Vollplayback läuft, hättest du dort dann 100% deiner Konzentration für die Mimik frei :D
 
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Nachtrag @Bernnt : Ist es denn ein Unterschied, ob du auf der Bühne stehst oder in der Probe spielst/für dich allein übst - d.h., hat es mit der Auftrittssituation zu tun oder schaust du immer eher grimmig, selbst, wenn du Spaß hast?
Ich schaue beim Musikmachen immer grimmig. Das hat mit der Auftrittssituation nichts zu tun. Es ist auch unabhängig vom Musikinstrument - egal also was ich in der Hand habe.

Da der "Auftritt" unter Vollplayback läuft, hättest du dort dann 100% deiner Konzentration für die Mimik frei :D
Du meinst also, ich solle mir sagen: "Du MUSST jetzt LOCKER sein." Autsch, Selbstwiderspruch. Das geht nicht.
 
Ne. Du musst nicht akkordeonspielen, sondern Akkordeonspiel schauspielern. Und da müsste Mimik ja dann gehen.
 
dann wirds halt doch nix mit dem Mutantenstadl ...
Dann hat die Unfähigkeit, beim Musizieren zu lächeln, immerhin schon mal einen Vorteil: Es bewahrt einen vor unerwünschten Erfahrungen.
 
Mein Traier halt mir empfohlen immer wieder mal mit nem Bleistift ,den man quer in den Mund nimmt und mit den Lippen festhält solle ich üben - das würde die Gesichtsmuskulatur lockern.
Ich würde das allen Akkordeonisten, die diesen Fred hier lesen und die Problematik kennen, mal empfehlen. Wenn zwei oder drei sich trauen, ihre Erfahrungen zu schildern, werde ich meinen Senf auch dazu geben. Traue mich einfach nicht, als erster darüber zu schreiben. Wäre ja peinlich, wenn ich mich als einziger hier auslasse.
 
Wäre ja peinlich, wenn ich mich als einziger hier auslasse.

Wieso peinlich?

das hab ich ja nur zu Hause zur Übung gemacht... Doch nicht öffentlich! Dass das saudoof aussieht mit dem Stift im Mund zu spielen, ist schon klar.

Bei mir hats zumindest soweit was gebracht, als ich zum einen geübt habe, neben dem Spiel noch ne Gehirnzelle für die Mimik freizuhalten. Seither seh ich nicht mehr immer so todernst in die Landschaft, sondern nur noch teilweise.:great:
 
https://en.wikipedia.org/wiki/Resting_bitch_face

93f1a10f2360ee419af533b4b3fb16bc--bitchy-resting-face-resting-bith-face.jpg
 
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Bei mir hats zumindest soweit was gebracht, als ich zumeinen geübt habe, neben dem Spiel noch ne Gehirnzelle für die Mimik freizuhalten.
Hat die Übung sich anfangs auf die Art und Weise ausgewirkt, wie du mit den Tasten umgehst?
 
_ na klar war mein Spiel anfangs schlechter, weil ich ja nochmal an was zusätzlich denken musste, ging aber schnell vorbei
 
_ na klar war mein Spiel anfangs schlechter, weil ich ja nochmal an was zusätzlich denken musste, ging aber schnell vorbei
Also ich musste zunächst mal grinsen wegen dieser blöden Idee mit dem Bleistift. Dann habe ich gemerkt, dass ich viele Fehler mache. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich weniger angespannt bin - interessanterweise nicht nur im Gesicht, sondern auch am Rücken. Irgendwie war ich lockerer. Ich verwendete weniger Kraft, um die Finger runterzudrücken und außerdem waren die Triller schneller als üblich. Lockerheit stärkt die Beweglichkeit, habe ich für mich festgehalten. Außerdem habe ich für mich die Folgerung gezogen, dass durch die Übung die Körperhaltung, Körperspannung und Motorik des ganzen Körpers verändert wird, nicht nur die Motorik im Gesicht. Warum das so ist, weiß ich nicht. Aber es könnte lohnend sein, damit noch ein bisschen zu experimentieren.

Nur zu Leute, wenn ihr mehr Erfahrungen mit Übungen habt, die euch beim Musikmachen lockerer werden lassen, dann könnt ihr die jetzt hier posten. Ich glaube fast, dass sich das auch auf das Gesicht auswirkt.
 
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nur ... @wit ... zum Singen ist die Bleistift-quer-im-Mund-Methode vermutlich eher kontraproduktiv ...
 
Käme auf einen Versuch an... (natürlich zu Hause hinter verschlossenen Türen ;)) - vielleicht ist es gut für die Artikulation...
Meine Lehrerin lässt mich in Übungen oft irgendwelche Bewegungen machen, mit dem Effekt, dass ich weniger ans Singen denke. Angeblich wird der Klang dann schöner.
 
Ich bin ja nur Anfänger-Amateur - hab aber trotzdem eine Meinung dazu.

Ich mag es NICHT, wenn Leute auf der Bühne immerzu lächeln.
Das kommt mir oft wie krampfhaftes Grinsen vor.

Wenn Mimik (oder Gestik), dann glaubhaft zur Musik oder den eigenen Gefühlen passend - es extra FÜR das Publikum zu tun (weil erwartet), gefällt mir gar nicht.
Da ich ausschließlich auf die Musik achte und Performance für mich nur eine unwichtige Nebensache ist, mag ich da lieber einen ganz ehrlich ernsthaften Menschen, bzw. einen hochkonzentrierten.

Leicht gesagt, denn ich hab da natürlich keinen "professionellen Druck".

Das Thema ist aber auch schon eeewig in unserer Trommelgruppe immer wieder mal dran.
Wir diskutieren und probieren - keiner hält es durch, ohne daß es lächerlich wird.

Was nicht gleichbedeutend ist damit, daß wir beim Spielen keinen Spaß haben und nicht auch mal lachen können.
Erst recht, wenn alles zusammenbricht!
So eine Lachnummer im Vorfeld sorgt zumindest dafür, daß wir lockerer an das nächste Stück herangehen.

Im Endeffekt spielt aber wieder jeder so, wie er kann.
Unsere kleinen Auftritte waren trotzdem immer gut und haben dem Publikum gefallen.
Wer kann sich schon guter Musik oder einer deftigen Trommelsession entziehen?
Und wie wichtig ist dann bei den eigenen hochkommenden Gefühlen noch wirklich, was der Darsteller auf der Bühne macht?
Für mich ist das dann jedenfalls einerlei...

Klar, daß das nicht jeder so sieht - ist ja auch nur MEINE Meinung... ;-)

Lieben Gruß von Karin
 
Grund: Korrektur
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Hi,
letztendlich ist kein debiles Daugergrinsen gefragt, sondern das Publikum muss einfach sehen, dass ihr Freude beim Musikmachen habt.
 
sondern das Publikum muss einfach sehen, dass ihr Freude beim Musikmachen habt

genau das ist ja der springende Punkt - Ich hab sehr wohl Spaß beim Spielen und genieße es auch. Allerdings konzerntriere ich mich auch mein Spiel... und mein Gesicht sieht dann halt öfters entsprechend aus. Der Zuschauer allerdings erkennt darin vermutlich nicht das geringste Anzeichen von Spaß.

Drum versuche ich schon ab und zu n bissl Konzentration für die Mimik übrig zu lassen und versuche mein Gesicht neutral wirken zu lassen... Von Dauergrinsen bin ich da Lichtjahre entfernt (Und halte dies auch keineswegs ein erstrebenswertes Ziel)

Und zu dem Zweck sollen auch die Übungen dienen die mir mein Trainer mitgegeben hat. Sollte ich eigentlich am besten kurz vor dem Auftritt nochmals durchexerzieren - dahn hällt die Lockerheit der Gesichts- und Körpermuskulatur vielleicht für den Auftritt und alles ist easy ?:rolleyes:
 
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Mir wird auch immer wieder gesagt, dass ich beim Spiel freundlicher schauen soll; aber sobald ich mich konzentriere schaue ich halt so aus wie ich ausschaue. :nix:
 
... zur eigenen Natur werden lassen. Das ist der Punkt beim trainieren. Bitte nicht die eingefrorenen Grinsemasken der Musikantenstadl trainieren! Ansonsten ist fast alles erlernbar und kommt erst nach dem 200. Mal "locker", "spontan", sowie "natürlich" beim Publikum an.

In meiner Zielgruppe (mal Beruf als Beispiel), weiß ich genau mit welchen Fragen und Sprüchen ich Lacher zum auflockern bekomme. Es ist trainiert und manche Kollegen hören die gleiche Show seit zehn Jahren. Funktioniert eben irgenwann und wirkt dann "natürlich" im Autopilotmodus.

Die zugrundeliegende Leistung sollte schon stimmen! Dann macht das eben die Sympathiepunkte an der Kasse.

Micha
 
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