Vox AC30 Restauration

Karokaffee
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Hallo,
bin neu hier....
Ich habe vor ca. 30 Jahren einen Vox AC30 (zusammen mit einer Fender Stratocaster) erstanden und ihn dann ohne zu wissen was ich da eigentlich habe in verschiedenen Hobbybands eingesetzt. gemeinsam mit einem E-Piano mit einem Kumpel und einem Bontempi-Drumcomputer wurde er sogar als Mini-PA eingesetzt. Da mir damals die Höhen zu wenig erschienen habe ich kurzerhand in einem Anfall von Leichtsinn zwei (abschaltbare) Piezo-Hochtöner eingebaut (und war mit dem Ergebnis damals sehr zufrieden).
Nun möchte ich diese Jugendsünde so gut als möglich Rückgängig machen!! In diesem Zusammenhang möchte ich ihn nur aufs Nötigste reinigen und wieder in Ordnung bringen. Technisch funktioniert alles bestens, habe vor 3 Jahren einmal Endstufenröhren tauschen lassen.
Hat hier schon einmal jemand größere Holz-Reparaturen am Vox? Habe mir eine schwarze Elefantenhaut besorgt, die von der Struktur her leicht abweicht.
Mein Plan ist: Löcher mit runden Holzscheiben passgenau verschließen, mit Holzspachtel verspachteln. Dann auf möglichst kleiner rechteckiger Fläche die Elefantenhaut aufkleben und das Original Vox-Logo wieder anbringen. Gibt es evtl. hier andere, bessere Vorschläge?

Bin auch dankbar zu weiteren Hinweisen zu meinem Verstärker, ich nehme an er ist aus 1969. Die eingebauten Lautsprecher habe ich bislang jedoch selten gesehen. Seriennummer 30726

Danke!
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Hallo Karokaffee!

Herzlich willkommen im Forum - und herzlichen Glückwunsch zu deinem alten Vox!

Ja, das mit den Holzstücken zum Einleimen ist sicher eine gute Idee.
Ich würde aber anschliessend die "geflickte" Platte mit möglichst "korrektem" Material beziehen.
Du brauchst ja nur ein recht kleines Stück und das kostet sicher nicht die Welt - sieht aber bestimmt besser aus als ein aufgeklebtes Rechteck aus "falschem" Material ;)

cheers - 68.
 
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@Karokaffee

Da hast Du einen netten Brocken angeschleppt: ein "Italo-AC30" (mit Reverb im Untergeschoß und umgedrehtem Netztrafo), wie er wegen der Produktionstätte in Italien genannt wurde (Vox hat auch Gitarren von dort bezogen).

Bin auch dankbar zu weiteren Hinweisen zu meinem Verstärker, ich nehme an er ist aus 1969. Die eingebauten Lautsprecher habe ich bislang jedoch selten gesehen. Seriennummer 30726

Ich habe gerade mal mein recht umfassendes VOX-Bilder-Archiv aufgetan.
So um '69 könnte stimmen - kurz bevor Stolec für kurze Zeit übernahm und die fürchterlichen AC30 mit den Platinen für die Endröhren produzierte, die hie und da auch schon mal ein wenig schmorten. :rolleyes:
Die Speaker könnten gut von RCF sein - liegt nahe, da auch italienisch. Die SN passt zu '69: die Bilder von 30253, -271, -496 & -972, die ich im Archiv habe, weisen alle dieses Jahr und Reverb aus.

Dioden statt der GZ34 ist aber nicht Serie - da verliert er was Sag und das sanfte, schonende Anfahren fehlt. Ist die Anodenspannung beim Umbau etwas reduziert worden?

Mit der Piezo-Sünde stehst Du nicht allein - das war die 70er Jahre-Krankheit mit den Zischlern. ;)

Willst Du die gesamte obere Fläche nach dem Einsetzen von Holz-Füllstücken und Spachteln/Schleifen neu ledern oder nur die beiden Teilbereiche?
die "geflickte" Platte mit möglichst "korrektem" Material beziehen.
Das sehe ich auch so - kann man ja ein bißchen "altern. ;)

Berichte bitte weiter über den Verlauf - immer schön zu sehen, wie Kulturgut erhalten bleibt.
 
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Was für ein klasse Teil, unbedingt bewahren und instandsetzen.
Eine Anekdote dazu:
In den wilden Endsiebzigern probte ich (Trommler und Elektrolursch) in diversen feuchten Rattenkellern im Rhein-Neckar Kreis.
In irgendeinem Proberaum blieb so ein komplett verwarztes Teil stehen, was ich mir dann mitnahm (ich hatte mal was von Beatles und VOX gelesen).
Der war zwar unverbastelt, aber gnadenlos versifft und verschimmelt.
Ich hab Ihn aufwendig sauber gemacht, das abgeschnittene Stromkabel dran und es kam "was raus", aber "nicht gut".
Ab zum Radio und Fernsehtechniker, ein kleiner Laden in Mannheim, der vermutlich schon damals seit 20 Jahren Röhrenradios reparierte und der hat mir für wenig Geld (oh, was Englisches) ein paar Röhren ersetzt und was weis ich noch.
Danach diente er als Bassverstärker, Mini PA, Juke Box usw. in diversen Bands (so ein alter Scheiss, sagte mal ein Gitarrist zu mir, der sich gerade einen neuen sündhaft teuren Mesa Boogie gekauft hatte)
Wir wurden Älter, irgendwann nagelte ich meine Drumsticks an die Wand und der ganze Scheiss musste weg. Also Kleinanzeigen (so um 1989) und ich freute mich wie ein Schneekönig, das mir jemand 100 Mark bezahlte dafür.
Dann, wieder viel später, Internet, recherchiert, Schock, was hatte ich da...
(Sorry für OT)
 
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Haha ;)

Da fällt mir noch was ein...

Wenn du die Holzplatte eh neu beziehen muss, kannst du die auch einfach durch eine passende Platte ersetzen - da kannst du dir das Verleimen der Löcher auch gleich sparen :great:


cheers - 68.
 
.... wenn ich das richtig gelesen habe , will er das teil ja nicht komplett restaurieren ..... und der sieht schon ziemlich , mitgenommen aus , was aber eben geschmackssache ist ..... ich finde sowas nicht schlimm , im gegenteil ..... das teil wurde halt gebraucht und stand nicht nur zum posen rum .

... eine alternative wäre da zb , etwas zu finden , was von der art her über die beiden löcher passt ...... vielleicht ein altes werbeschild oder ähnliches ... es sollte halt nur vom alter her bissi passen .
 
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eine alternative wäre da zb , etwas zu finden , was von der art her über die beiden löcher passt ...... vielleicht ein altes werbeschild oder ähnliches ... es sollte halt nur vom alter her bissi passen .
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Haha!

Ja, da hab´ ich auch noch eins ;)

Better Musicianship 2.jpg


cheers - 68.
 
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Willkommen im Board :hat: Und ein schöner Amp mit Geschichte. Ich denke die Löcher verschliessen, Tolex drüber und das Vox Logo, wobei wenn du Tolex drauf tust, warum überhaupt das Holz auffüllen?
Bin schon gespannt auf den weiteren Verlauf der Restaurierung und wie @Bass_Zicke schreibt: der hat einiges gesehen und erlebt und das darf man ihm auch ansehen. Und neben Bildern wären natürlich auch Hörproben von dem Amp interessant.
 
Ich würde eher nach dem Verschließen der Löcher das komplette Paneel neu beziehen statt da mit Flicken was zu kaschieren. Den passenden Bezugsstoff (Tolex) bekommst du z.b. bei Tube Town. ;)
 
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...Wenn du die Holzplatte eh neu beziehen muss, kannst du die auch einfach durch eine passende Platte ersetzen - da kannst du dir das Verleimen der Löcher auch gleich sparen...

Das wäre eigentlich auch mein Gedanke. Ich weiß nur nicht, ob die Frontplatte dieses AC30 aus zwei Stücken besteht. Wenn ja, dann würde ich die obere Platte komplett erneuern und neu tolexen. Das wäre mir lieber als das Flicken.
 
Super, schon mal danke für die Tipps und Infos. Das mit der Diode ist mir noch gar nicht aufgefallen :)
Sollte man das rückgängig machen?
Ich hatte schonmal Tolex bestellt, das allerdings in der Struktur nicht sehr gut passt.
Kann mir evtl. jemand sagen welcher der richtige wäre? Würd
e dann nochmal investieren.
Die Frontplatte ist nicht geteilt...
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@Karokaffee

Ich hätte noch einen anderen Vorschlag - so habe ich in einer ähnlichen Sache agiert. Ich weiß nicht, wie Du handwerklich drauf bist und ob Du auch mit dem Tolex umgehen kannst.

Meine Idee ist, von der passenden Rückplatte das alte Tolex abzuziehen (anwärmen, Klebelöser) und die mit dem nicht ganz so stimmigen Tolex zu beziehen (ich schätze, Du dürftest Probleme haben, diese alte Narbung zu bekommen) und das dadurch gewonnene, alte Material für die obere Front zu verwenden. Ich habe jetzt nicht die Maße im Kopf, aber kannst Du ja vergleichen. Könnte gerade passen. Die Front schaut man auch häufiger an als die Rückseite. ;)

Zur durch Dioden ersetzten GZ34: mach mir mal bitte Detailfotos von unten vom Oktalsockel, um die Veränderungen zu sehen und von oben, wo die Dioden zu sehen sind.

In einen AC30 gehört m. E. die GZ34, die die Anodenspannung beim Einschalten langsam ansteigend auf die Röhren gibt, weil die GZ34 erst gleichrichtet, wenn sie selber angeheizt ist und die anderen Röhren auch damit schont - die Dioden knallen die fast 400 Volt auf die kalten Anodenbleche, weil die Heizung noch gar nicht da ist: nicht so gut.
Einige haben das gemacht, weil die GZ34 schon mal ausfällt - wie Röhren das schon mal machen - und keinen Ersatz mitgebracht haben. :rolleyes: Für sowas könnte man auch mit einem alten Oktal-Sockel-Stecker eine Hilfskontruktion bauen, die man statt der defekten GZ einsteckt, um über den Gig zu kommen - danach neue GZ34 kaufen! ;)
Erwiesen ist, dass die Dioden-ACs etwas anders klingen, weil das Netzteil etwas härter ist. Mag für andere Zwecke gut & richtig sein, hier aber ist der Sag Teil des legendären Klangs.
 
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Hey!

...Meine Idee ist, von der passenden Rückplatte das alte Tolex abzuziehen (anwärmen, Klebelöser) und die mit dem nicht ganz so stimmigen Tolex zu beziehen...

Super-Idee :great:

cheers - 68.
 
Sehr cooles Projekt! :great:

Beim Lesen fiel mir mein eigener alter AC30 im Keller wieder ein, den ich vieleicht auch mal wieder aufputzen sollte. Als ich ihn letzten Sommer mal kurz anspielen wollte gab er ein häßliches Brizzel von sich und ich habe ihn seitdem nicht mehr angesehen...:engel:

Dein Projekt macht mir nun doch wieder Mut. Schaun wir mal. :rolleyes:


IMG_8882Vox AC 30.jpg IMG_8883Vox AC 30.jpg IMG_8886Vox AC 30.jpg IMG_8888Vox AC 30.jpg IMG_8889Vox AC 30.jpg IMG_8890Vox AC 30.jpg

Ich habe das Teil mal Ende der 70er gebraucht gekauft. Falls das jemand identifizieren kann, würde mich das Herstellungsjahr interessieren.
 
Hallo,
zu den Daten des Amps kann ich natürlich nichts sagen aber was soll die Brücke in den Eingängen?
 
Ahm, ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr wozu ich das Teil benutzt habe, ist schon zu lange her. Aber es hatte einen Zweck zu erfüllen seinerzeit...:)
 
was soll die Brücke in den Eingängen
Die dient zur gleichzeitigen Verwendung der beiden Eingänge mit einem Signal. Damit konnten der TB- & Vib/Brilliant-Kanal gemischt werden - das VOL bestimmte das Verhältnis zueinander. Wurde häufig eingesetzt.

Für die Interessierten noch ein Hinweis zu meinem Link ins TT-Forum, wo ich meine AC-Clones vorgestellt hatte. Der wesentlich umfangreicher bebilderte Bericht war im (ehemaligen) Vintageamps-Forum, das aber 2017 seine Pforten schloß.
Zufällig habe ich eben einen Link gefunden, der auf Webarchiv-Reste des Vintage Amps Forum verweist und konnte zumindest den einen Thread vollständig wiederfinden - etlche andere sind nicht mehr vollständig, nur noch der Threadtitel in der Übersicht zu sehen. Zwar hat auch der damals noch kostenlose Bildhoster inzwischen seine Hände aufgehalten und "Zahlungsunwilligen" durchsichtige Hinweise über die Bilder genagelt, aber zumindest ist alles auch ohne Login zu lesen und zu sehen.
War selbst für mich nach über 5 Jahren schön, die VOX-Bauphasen nochmal zu durchleben. :) Wer weiß, wie lange es noch existiert.
Viel Spaß!
 
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Hallo losch!

Sehr cooles Projekt! :great:

Beim Lesen fiel mir mein eigener alter AC30 im Keller wieder ein...


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Ich habe das Teil mal Ende der 70er gebraucht gekauft. Falls das jemand identifizieren kann, würde mich das Herstellungsjahr interessieren.

Cooles Ding!
Die Speaker (Celestion G12M "Blackbacks") wurden so ca. ´77/´78 benutzt - das wird wahrscheinlich ungefähr dem Alter des Amps entsprechen.
Ein Freund von mir hatte einen AC30 aus der Zeit (ebenfalls mit diesen Speakern) und hat ihn fast 20 Jahre lang als seinen EINZIGEN Amp gespielt :great:

Das Brücken/"Patchen" der Kanäle ist nicht unüblich - wird auch bei alten Marshalls gerne gemacht.
Auf diese Weise kann man die Vorstufen der verschiedenen Kanäle gemeinsam nutzen und erhält mehr/andere Sounds - und ein bisschen mehr "Rumms" ;)


cheers - 68.
 

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