Warum genau sind Behringer die Bösen?

  • Ersteller mjmueller
  • Erstellt am
Ob man die Behringer-Diskussion jetzt auch noch auf eine moralisch-ethische Ebene bringen sollte?


Auf jeden Fall.

Denn:
Das 50€-Pult hat aus meiner Sicht gerade im Recording-Bereich keine Existenzberechtigung; jedes 2-Kanal Marken-USB-Interface das etwas auf sich hält klingt anständiger und ist intuitiver in der Bedienung.


Ich habe auch schon B-Equipment bei großen, teuren Produktionen gesehen.


Der alte Spruch:

"Solange kein Audio durchfliesst kann man es durchaus verwenden!"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ob man die Behringer-Diskussion jetzt auch noch auf eine moralisch-ethische Ebene bringen sollte?
stimmt - man kann U.B nicht dafür verantwortlich machen, dass die Kundschaft jemanden mit technischem Null-Konzept (copy-assemble) zu einem Firmen Imperium verhilft... ist sein gutes Recht.
Die Konsequenzen werden dann später gern bemängelt, auch hier 'an Bord'...
Stichworte: Fender, Harman - Lexicon - AKG, Jack O'Donnel - Akai - Alesis... etc, die Holding als gemeinsamer Nenner.
Und das Music Dings da nun die grosse Ausnahme beim traditionellen Marken Aufkauf ist... LOL :D

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Also ich möchte jetzt nicht unbedingt behaupten dass ich ein Behringer Gerät am schlechten Klang erkennen würde. Was jedoch beim Gebrauch halt immer wieder seeeeehr nervig ist: Wackelkontakte und kratzende Potis. Habe bei Behringer leider immer wieder diese Erfahrungen gemacht. Um das zu hören muss man kein Profi sein. MMn ist ein solches Gerät nicht mehr wirklich brauchbar, weder für den Profi noch für den Laien, wenn solche Erscheinungen auftreten.
 
Hallo rope-work, willkommen im Board und in der Recording Ecke.
Ich möchte mich mal in diese Plauderei einklinken.

Wer von euch traut sich bei einem Blindtest wirklich zu, die "mangelhafte" Klangqualität von Berhringerprodukten wirklich zu hören?
"Ich, ich, gib mir einen Stein!"
Man braucht schon etwas Erfahrung bzw ein geschultes Gehör um die Qualität von versch. Produkten rauszuhören. Abgesehen davon, braucht es auch einen gewissen "Abstand" in derer, dh. es ist einfacher ein Preamp für 50 Euro von dem für 1500 Euro zu unterscheiden, als zwei mit vielleicht 25 % Preisunterschied.
Das andere sind Qualitative Dinge, die Haptik und Benutzung, als auch Langlebigkeit betreffen. Man hört sie nicht, aber sie sind ebenfalls wichtig.

Und dann der Endkonsument eurer Aufnahmen/eures Gigs - Hören die den Unterschied? In den Zeiten von komprimierten mp3s?
Ja und Nein. Im direkten Vergleich hören sie es nicht. Allerdings sind es nach meiner Erfahrung die vielen 2 bis 5 %, die am Ende den Unterschied machen, ob sich eine Produktion nach professionellem Niveau anhört oder nach Hobby-Proberaum-Demo. Dazu gehören natürlich auch die Fähigkeiten der beteiligten Menschen. Ich höre auch keinen Unterschied zwischen 16 und 24 Bit. Ich starte aber meine Produktionen auch in 24 Bit, weil ich versuche von Anfang an eine möglichst optimale Qualität zu erreichen. Auch wenn das Endprodukt ein lausiger Stream ist.

Und wer sich nur auf Meßwerte verläßt, sollte dann besser 10-20 Jahre in der Zeit zurückreisen und bei den öffentlich-rechtlichen arbeiten, bei denen damals Meßwerte oft vor Höreindruck gingen. Leider nicht immer zur Freude der Zuhörer!
Hast du da gearbeitet und könntest mehr dazu erzählen? Ich finde das total interessant. Ich denke es stört in der Plauderecke nicht so sehr, wenn wir an der Stelle etwas vom Thema abweichen.

Wer nicht von Papa 50.000 Euronen in die Hand gedrückt bekommt ("Bau Dir doch mal ein kleines Tonstudio mit Top-Markengeräten") muß irgendwo auf einem bezahlbaren Level anfangen
Das ist die Frage: Muss er das?
Ist es notwendig, sich einen Haufen Geräte zu kaufen, damit es aussieht wie in einem bekannten Studio in den 80er Jahren? (Beispiel; könnten auch die 90er sein, oder bei entsprechendem Studio, heute.)
Ein Mikrofon, Interface und Software als Einstieg wird im Board nahezu täglich empfohlen. Dazu braucht man kein riesiges Budget. Ein Minimum macht aber folgendes möglich: Man bekommt Produkte, die einen über Jahre begleiten können und man hat nicht nach kürzester Zeit das Gefühl, man brauche etwas besseres. Ausserdem lassen sie diese Dinge idR mit weniger Wertverlust wieder verkaufen, wenn aus dem Hobby nicht so viel wird, wie man dachte.

Weg ist steinig und so manches ambitioniertes Tonstudio- oder Veranstaltungsfirma-Projekt geht bei überzogenen Ansprüchen den Bach runter.
Sehe ich andersrum. Wer sich mit billig Scheiß eindeckt, geht gar nirgendwo hin, von wo man wieder runter kommen könnte. Wer allerdings Geld mit Musik machen will, sollte sich sehr genau mit Effizienz und Notwendigkeit beschäftigen. Das Business ist kein einfaches und lässt wohl wenig Spielraum für Geldverschwendung. Den Wunsch des Kunden, und sei es "ich will von Behringer nix sehen", sollten dabei unbedingt berücksichtigt werden.

Wer Schlager für den Ballermann produziert kann seine Ansprüche tiefer ansetzen als derjenige, der Klassik aufnehmen möchte.
Das würde ich so nicht stehen lassen. Auch ein Schlager Interpret mit keinem klassischen Talent möchte für den Durchbruch am Ballermann eine top Produktion haben, die mit Welthits mithalten kann. Was dann am Ende benötigt wird um dieser Wunschvorstellung möglichst nahe zu kommen, ist sicher eine eher individuelle Frage.

Im Laufe der Jahre habe ich selektiert - rausgeschmissen, was mir nicht gefiel. Behalten, was meinen wachsenden Ansprüchen entsprach...
Da würde mich spontan interessieren, welche Produkte du behalten hast und welche gehen mussten, und wenn nicht wegen eines Upgrades auf einen hochwertigeren Ersatz, warum dann?

Ich habe auch noch Behringer Produkte im Besitz, die ich aber verkaufe, weil ich sie einfach nicht mehr brauche. Das sind zwei Gates und ein Feedback Destroyer.
Ich fand die Qualität der Gates gut und wüsste nicht, was mich daran stören sollte. Den Feedback Destroyer möchte ich eigentlich gar nicht beurteilen, weil mir da streng genommen der Vergleich fehlt.
Wenn man solche Sachen aber versucht gebraucht zu verkaufen, merkt man sehr schnell, dass sich eigentlich nur Leute dafür interessieren, die das Gate für einen "Ikwelaiser" halten und den Unterschied gar nicht verstehen. Alle anderen sagen: "Ah Behringer, nein ich suche schon was gescheites."

Zum Schluss noch meine sehr persönliche und subjektive Meinung, warum Behringer "die Bösen" sind.
In den ca. 18 Jahren, in denen ich nun Musik mache, erhalte ich immer mehr oder wenigstens immer wieder aufs Neue, den Eindruck, Behringer würde versuchen seine potentiellen Kunden zu täuschen und auf Grund einer falschen Annahme zum Kauf zu bewegen.
Da ich Musik nur aus Idealismus und zum Spass an der Freude mache, habe ich den Vorteil nicht immer nach der möglichst besten Effizienz einkaufen zu dürfen, sondern mir auch Geräte anzuschaffen, ein wenig der Dinge selbst willen. Da bin ich als Kunde für so eine Verkausstrategie ungeeignet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
In den ca. 18 Jahren, in denen ich nun Musik mache, erhalte ich immer mehr oder wenigstens immer wieder aufs Neue, den Eindruck, Behringer würde versuchen seine potentiellen Kunden zu täuschen und auf Grund einer falschen Annahme zum Kauf zu bewegen.


...diese These kann man - relativ einfach - durch zahlreiche optische Vergleiche der jüngeren und älteren Vergangeheit der Firma Behringer bestätigen.


Wobei ich Uli auch zugute halten muss:
In der aktuellen Gegenwart macht man zumindest erfolgreich Ansätze (X32, Motör, DM12) , das eigene Image durch eigenständige Designs zu retten bzw. aufzupolieren.

Das ist mMn. auch der einzige und der richtige Weg...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du da gearbeitet und könntest mehr dazu erzählen? Ich finde das total interessant. Ich denke es stört in der Plauderecke nicht so sehr, wenn wir an der Stelle etwas vom Thema abweichen.
man muss dort nicht gearbeitet haben... das Thema ist aussergewöhnlich gut dokumentiert.
Vor etwas mehr als 20 Jahren wurde dort im Zuge der Digital-Welle und 'optimierter Fertigungsmethoden' massenhaft hochklassiges Equipment entsorgt.
Das Gerümpel taucht heute zu horrenden Preisen wieder in der Bucht auf. :p
Iirc wurde dafür bezahlt so etwas wie V76 Röhren-Preamps zu entsorgen, aktuell um 2k€ in der Bucht, die Transistorvariante um 300€, dito Kompressor- und EQ Module. Das lief in Paletten-Dimension...
Die ursprünglichen 'Braunbuch' Vorgaben (50er-70er Jahre) lesen sich teilweise wie lofi im Verhältnis zu dem, was sich aktuell im Handel auf Datenblättern findet. Der Klang allerdings ... eine völlig andere Nummer ;)

cheers, Tom
 
" ... V76 Röhren-Preamp ... " gibt mir ein Stichwort, darauf hin zu weisen, wie sich die Zeiten geändert haben.
Zu Zeiten des V76 war es extrem aufwändig einen guten Preamp zu konstruieren, der nicht nur min. 60 dB Gain schafft, sondern auch im 24-Stunden-Betrieb lange und zuverlässig durchhält - eine Anforderung, die für den Rundfunk neben den ´nackten´ technischen Daten immer besonders wichtig war und geblieben ist. (Auf die für den störungsfreien Betrieb konsequente trafo-symmtrische Ausführung der Ein- und Ausgänge aller Module will ich hier nur kurz hinweisen ohne auf dieses für den großen technischen Apparat einer Rundfunkanstalt wichtige Detail hier näher einzugehen. Für den Amateur und den Anwender eine kleinen oder mittleren PA oder Recording-Technik ist Trafo-Symmetrierung ohnehin nicht so wichtig.)
Dazu das modulare Konzept der Einschübe, die im Störungsfall eine schnelle Möglichkeit bot, den Betrieb aufrecht zu halten. Hergestellt bzw. das Innenleben verlötet und montiert wurde bei diesen Teile in Handarbeit! Wer mal so ein Gehäuse geöffnet hat und die sauber verlegten und verschnürten Kabelbäume gesehen hat, der bekommt einen gehörigen Respekt vor diesem Know-How.

Aber heute leben wir schon lange im Zeitalter des Computer-gestützen Schaltungs- und Layoutdesigns und der vollautomatischen Bestückungsautomaten mit SMD-Bauteilen und der anschließenden vollautomatischen Platinenkontrolle.
Auch die eigentlichen Preamps sind schon lange keine diskret aufgebauten Schaltungen mehr. Wer bei Mouser rein schaut findet auf die Schnelle rund 100 lieferbare Mikrofon-Preamps/OP-Amps der verschiedensten Qualitästsstufen [http://www.mouser.de/Semiconductors...udio-ICs/Microphone-Preamplifiers/_/N-6on41/]. Chips mit TOP-Werten hinsichtlich Verzerrungen, CMRR etc. sind absolut erschwinglich und wenn ein Produzent mal eben 10.000 Stück direkt beim Hersteller bestellt wird er sicher deutlich günstigere Konditionen haben. Nebenbei liefern die Hersteller in ihren Datenblättern die erforderlichen Schaltungsdesigns gleich mit und was den Rest des Designs angeht (Platinenlayout) ist es erstens bei NF deutlich weniger kritisch als bei den Giga-Hz-Frequenzen im PC oder HF-Bereich und zweitens handelt es sich dabei auch keineswegs um Geheimwissen sondern es sollte für jeden betreffenden Ingenieur verfügbar und abrufbar sein.
Vergleichbares gilt auch für A/D bzw. D/A-Wandler und sonstige integrierte Bauteile.

Behringer ist sehr, sehr konsequent diesen Weg gegangen mit eigenen Fertigungsanlagen in China und konnte und kann gute Designs zu einem sehr günstigen Preis anbieten. Nebenbei gesagt werden schon seit etlichen Jahren auch keine Notebooks resp. deren Platinen mehr außerhalb Chinas mehr gefertigt, egal welcher Hersteller auf dem Gehäuse steht.

Immerhin bleiben die Langlebigkeit, die Robustheit und die Zuverlässigkeit ein Thema, denn das ist alles u.a. von der mechanischen Qualität von Bauteilen wie Potis, Fader und Schalter und von der Verarbeitung abhängig. Spannungsregler in Netzteilen wollen auch gerne einen ausreichend dimensionierten Kühlkörper und nicht immer am im Datenblatt des Herstellers angegebenen Limit arbeiten. Da macht der Preis immer noch einen Unterschied. Wenn ich dann aber wiederum auf mein X32-Rack und mein X18 (ohne "R") schaue, dann bin ich ganz beruhigt. Das X18 hat genau 3 Schalter (Ein-Schalter, Umschalter für den Cinch-Ausgang und Wahlschalter für das WLAN) und 1 Poti (Kopfhörer-Ausgang). Bei dem insgesamt geringen Leistungsbedarf sollte es auch leicht und günstig zu realisieren sein, das Netzteil ein wenig über zu dimensionieren. Das X32-Rack ist ebenfalls nicht allzu üppig mit Schaltern und Potis ausgestattet, sollte mich also auch nicht so bald im Stich lassen.

Bei einem Mini-Mixer für 50,- € sehe ich deutlich weniger ethische Probleme als bei den Super-Sonderangebot-Schweine-Schnitzeln aus dem Supermarkt, die ohne bedenkliche Massentierhaltung und den vielen damit verbundenen negativen Begleiterscheinungen (Antibiotika, zu enge Haltung, quälende Transporte, etc.) nicht anzubieten wären.
Massen-Produktion bei technischen Produkten wie Mischpulten, Flachbildfernsehern oder Handys ist für mich kein Widerspruch und ich sehe auch nicht, dass die Bestückungsroboter ausgebeutet werden. Allerdings sollten die in diesen Betrieben arbeitenden Menschen korrekte, faire und gesunde Arbeitsbedingungen haben und ein adäquates Einkommen. Wie es in den Behringer-Fertigungsanlagen aussieht weiß ich allerdings nicht, hoffe aber, dass es dort besser abgeht als seinerzeit bei der Firma, die u.a. für Apple die I-Phones herstellte.

Was vor langer Zeit beim V76 noch Pionierarbeit, höchste Ingenierkunst und hohes handwerkliches Können war, kann ich heute jedenfalls wenn ich will und etwas Geschick im Löten habe als Bauteil für wenige Euro erwerben (hinter dessen Konstruktion und Fabrikation allerdings seinerseits hohe Ingenierkunst steckt).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
In der aktuellen Gegenwart macht man zumindest erfolgreich Ansätze (X32, Motör, DM12) , das eigene Image durch eigenständige Designs zu retten bzw. aufzupolieren.



...wie ich sagte... Behringer geht den richtigen Schritt in die Zukunft.


 
Ganz aktuell beim Stöbern auf der Seite vom großen T, habe ich dieses Produkt gefunden

8 MicPreamps, ADAT I/O, SPDIF, MIDI, 19" ... 199 EUR :eek: Das vergleichbare Tascamgerät kommt rund 100 EUR teurer.
Klar, würde ich in ein Studio gehen, um dort Aufnahmen zu machen, wäre ich wohl ziemlich irritiert, wenn so ein Gerät dort verwendet würde, aber für den Hobbyrecordler zuhause?
Oder das hier für 111 EUR
https://www.thomann.de/de/behringer_umc404hd.htm?ref=search_rslt_Behringer+UMC404HD_359076_0
Sehr nettes Detail finde ich den Stereo/Mono-Schalter
Grüße
Markus


Genau das Interface habe ich an 2 PCs nicht ans Laufen bekommen: https://www.musiker-board.de/threads/behringer-umc-1820-recording-interface.645622/

Letztendlich hat mir ein Mitarbeiter im Musikgeschäft offeriert, das ich es zurücksenden soll :igitt: und was besseres bestellen.:) Habe ich dann getan.
Das Behringer war als Zweitgerät gedacht......

Aber:
gut ist das: https://www.thomann.de/de/behringer_ada_8200_ultragain.htm
Ich habe die PreAmps mit denen meines Focusrite Saffire Pro 40 verglichen und höre keinen Unterschied. Weitere Testergebnisse von anderen Usern gehen in die gleiche Richtung.
Für ein paar Toms via ADAT in die DAW benötige ich somit keinen Focusrite Octopre.:)
 
Also zum Thema Bauteilqualität kann ich den Kollegen der "Teueristbesserfraktion" nur entgegenwerfen :

DRAWMER........... Es gehört ja quasie zur Legende der Teile, das die Potis von einer derart miesen Qualität sind,
das man vor JEDEM Gebrauch, erstmal alle ordentlich von Anschlag bis Anschlag durchkurbeln muss, damit sie zumindestens
temporär irgendwie funktionieren. Und das bei den Preisen.......
 
Ich kann schon viele Argumente hier nachvollziehen. Ich möchte auch keinem Absprechen, dass er tatsächlich einen Unterschied zwischen einem B-Produkt und einem anderen Produkt raushört.

Ich glaube was @rope-work hauptsächlich sagen wollte ist, dass es heute zur Allgemeinheit geworden ist Behringer zu verteufeln und das von fast allen Schichten (Hobby-Profi). Ich denke aber auch, dass tatsächlich die wenigsten in einem Blindtest wirklich einen Behringer Preamp im Audiointerface von einem z.B. Focusrite Preamp unterscheiden können. Diese Diskussionen habe ich schon recht oft gehört, ob nun Behringer vs alle anderen oder z.B. Kemper vs Tube Amp. Die wenigsten konnten ihr "Expertenwissen" tasächlich zeigen.

Ich glaube Behringer hat schon einiges dazu getan, dass auch höherwertiges Equipment für den Normalverbrauchbar bezahlbar geworden ist. Ob das jetzt nur durch fragwürdige Kopien ohne eigenes Technologiekonzept entstanden ist, ist mir als Endverbraucher erstmal egal.

Für meine Ansprüche und mein Können kann ich jedenfalls sagen, wenn ich ein Produkt von Behringer finde, dass die Voraussetzungen für die gestellte Aufgabe erfüllt, sehe ich keine Probleme es auszuprobieren. Ich hatte bis jetzt drei Behringerprodukte, über die ich, mit meinem "beschränkten" Hobbywissen, nichts negatives berichten kann. Weder Potiausfälle, noch Rauschen etc. Vielleicht habe ich die aber auch einfach nicht lange genug benutzt?
 
Ich glaube was @rope-work hauptsächlich sagen wollte ist, dass es heute zur Allgemeinheit geworden ist Behringer zu verteufeln und das von fast allen Schichten (Hobby-Profi).
Zugegeben: Obwohl ich Behringer Produkte meide, denke ich, da spielt auch ein Voodoo-Faktor mit.
Wenn man sich neue Geräte anschafft muss man sich damit wohl fühlen. (find ich) und wenn sich jemand nur wohl fühlt, wenn er Geräte mit teuren Markennamen besitzt ist das doch okay, wenn das für ihn so stimmt.
Ein Auto ist ja eigentlich auch nur dazu da, um von A nach B zu kommen. Ich hab die Wahl zwischen billigem China-Auto bis hin zum RollsRoyce. Beide Produkte führen mich von A nach B, aber im RollsRoyce fühle ich mich nun mal wohler^^
Ich finde das Equipment spielt auch psychologisch eine grosse Rolle:
Als Beispiel: Früher musste mein Equipment immer sehr günstig sein. Mit meinem Produktionen war ich nie zu frieden. Fall klar --> Das billige Equipment ist schuld:D
Naja, später hab ich dann aber feststellen müssen, dass meine Produktionen auch mit teurem Equipment nicht wirklich besser werden. Da musste ich mir selbst einfach mal eingestehen dass es an meiner mangelnden Erfahrung liegt. Klingt jetzt etwas doof, aber das teure Equipment hat mir die Augen geöffnet. Würde ich heute noch mit billigem Equipment arbeiten, dann würde ich nach wie vor meinem Equipment die Schuld in die Schuhe schieben, dass meine Produktionen nicht so klingen wie ich will^^
 
"Wohlfühlen" wäre noch das eine ...aber wenn das Gerät nicht zuverlässig arbeitet, weil beispielsweise die Verarbeitung "sub-par" ist, dann ist Ende Gelände...
 
Hier ist das Stichwort gefallen: Zuverlässigkeit
Klar, volle Zustimmung, man muss sich auf das Gerät verlassen können. Es gibt aber durchaus Behringer-teils die ich Empfehlen kann: zB ADA 8000, funktionierte bei mir immer zur vollen Zufriedenheit. Ich hab aber auch schon echt schlechte Behringer geräte gekauft.. (klanglich okay für den Preis, aber Wackelkontakte und derartiges, geht mal gar nicht. Wo wir wieder bei der Zuverlässigkeit sind. Bei Behringer weiss man es halt nie so genau, was man da kauft, und ob das wirklich was taugt. Jetzt muss man sich mal in die Sicht eines blutigen Anfängers versetzen: Dieser kann oft noch gar nicht beurteilen, ob das Gerät eine Fehlfunktion hat, oder ob er das Ding nur falsch bedient...
 
...der letzte Satz von post 14 :hat:
 
Hallo,

bei Behringer sind wohl sehr schnell die Vorurteile am Start. Selbst wenn der "Krack" das Teil bloß fehlbedient.

Selbst erlebt: "Krack" am Mixer schließt irgendeinen Eingang (Mikro oder Keyboard) an son Kleinmixer von Behringer an. Es rauscht wie die Sau.
Natürlich, Behringer ist "Rauschgenerator".
Ich schau mal auf den Mixer, und stelle fest: Das eingebaute Efektgerät ist mit vollem Pegel auf den Mainbus geschaltet. Obwohl gar kein Signal über den eingebauten Effektkanal geht.
Also mal einfach das eingebaute Effektgerät stumm geschaltet, und siehe da: Kein Rauschen mehr vorhanden.

Aber natürlich, weil es ein Behringer-Kleinmixer-Pult war, ist alle eigene Fehlbdienung und Unvermögen die Schuld von Behringer.

Spätestens seitdem bin ich gegenüber solchen "Experten" an der PA und am Mixer deutlich kritischer eingestellt, und hinterfrage deren Ansichten und Voruteile.

Ich habe erstaunlicherweise bloß ein Behringer-Produkt, obwohl ich eher nach Budget und Preis einkaufe. Offensichtlich hatten andere Hersteller Produkte am Start, die bessere Features boten.
Das eine Behringer-Produkt ist deren "Multimedia"-Aktiv-Monitor "MS-40". Ein Desktop-Lautsprecher zum Mixen.
Von den Features her und von der Zuverlässigkeit her ist da nix gegen zu sagen. Es ist in den Jahren nicht einmal defekt gewesen, und hat auch keine Wackelkontakte.

Allerdings sind mir da so einige Sachen aufgefallen:
a) Basswiedergabe ist für meinen Geschmack nicht so genau, zumindest nicht bei meiner Aufstellung der Boxen. Der Bass macht zwar Spaß beim hören, taugt aber für mich nicht so richtig, um den Bassbereich genau zu mischen.
b) Der interne Verstärker hat anscheinend eine feste Bass-Anhebung, die wohl zu den verbauten Chassis und dem Bassreflexkanal passt. Soweit alles OK. Aber: Diese Bassanhebung ist auch auf dem Kopfhörerausgang fest verdrahtet, d.h. auch ein Kopfhörer dort angeschlossen bringt zuviel Bass, im Vergleich zu einem neutralen Kopfhöreranschluß eines Interfaces.
c) Ein Umschalter an der Rückseite der Box neigt zum Schnarren bei etwas lauteren Abhörlautstärken. Sehr Schade, denn sowas hätte man mit Filz oder Schaumgummi um den Schalter sehr leicht in den Griff bekommen können.

Eine mehr oder weniger vergleichbare Box von Edirol/Cakewalk/Roland, Ma-15D, hat die gleichen Features, aber nicht diese Probleme. Und hat zustätzlich noch einen schaltbaren "psychoakustischen" Bass-Enhancer. Der sich aber leider auch auf die Kopfhörer-Anschlüsse auswirkt.

Von daher denke ich, dass Behringer ein Hersteller wie jeder andere ist, der auch Geräte im Budget-Bereich anbietet. Mit allen Vor- und Nachteilen von Budget-Geräten.

Ob Behringer nun Geräte anderer Hersteller "klont", ist nun die Frage...

Ich denke, dass Behringer geschaut hat, was sich auf dem Markt verkauft, und deswegen entsprechende Geräte angeboten hat.
Wie ein Exciter funktioniert, war wohl von Anfang an klar: Er erzeugt Verzerrungen im Hochtonbereich. Ob es aber "moralisch" gerechtfertigt ist, so eine simple Idee nur über Vermietung zu hohen Stundenpreisen anzubieten, ist sicher diskussionswürdig.
Behringer und die anderen Nachbaufirmen haben wohl dieses Prinzip in eigenen Schaltungen nachgebaut, und damit dem Wettbewerb zu günstigeren Preisen dargeboten.

Und damit vielen Budget-Heimstudios erst diese Möglichkeiten eröffnet, und damit das Heimstudio-Wesen demokratisiert.
Heutzutage kann fast jeder mit wenig Geld sich ein recording-taugliches Laptop (knappe 1000 Euros), Cubase-LE für 15 bis 25 Euros, Interface (2 bis 8 Kanal) für 100 bis 400 Euros, und Mikros für um die 100 Euro oder auch weniger (z.B. t.bone-Kleinmembraner für ca. 40 Euros) pro Stück zulegen (für 8 Kanäle gleichzeitig ca. 600 Euros), etwas Zubehör (Stative, Kabel, Popp-Stopper, geschlossener Kopfhörer Beyerdynamik DT 770pro, ca. 800 Euros), um damit die rein technische Ausrüstung für sehr hochwertig klingende Aufnahmen beisammen zu haben, für weniger als ca. 3000 Euros. Wenn man budgetbewusst neu einkauft.
Nimmt man auch Gebrauchtgeräte in die Rechnung, sieht es noch günstiger aus.

Für ungefähr diesen Preis, um die 3000 Euros, kann man seine 4-Personen-Band (Drums, Bass, Gitarre, Gesang) live 8 bis 16-spurig aufnehmen, oder im Proberaum "produzieren". Wenn man selber dei ganze Technik kaufen will.

Zu "alten Zeiten" konnte man von solchen Preisen nur träumen. Die reine Technik allein kostete ein vielfaches davon.

Von daher haben Billigfirmen wie Behringer oder andere doch dem Markt gut getan.

Und wer mit Behringer oder anderem "Billigequipment" keinen guten Sound produzieren kann, der hat wohl eher seinen Beruf verfehlt.

Gruß
 
Ein Exciter produziert Obertöne, den Begriff "Verzerrung" würde ich davon etwas differenzieren.

Welchem Markt die Produkte von Behringer wie auch anderen Herstellern mit ähnlichem Sortiment und Preisgestaltung bzw. der generelle Preisverfall gut getan hat, ist die Frage. Eine Frage die vielschichtig ist und viele Aspekte beinhaltet. Eine Diskussion darüber wird wahrscheinlich sehr umfangreich und sprengt den Rahmen dieses Threads wie ich denke.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Erheiternd finde ich aber die Diskussion über den Ideenklau. Total verwerflich sowas... :D Andererseits versucht jeder ( na ja, vielleicht bis auf die ganz faulen Säcke, die in Foren wie diesem aufschlagen und alles vorgekaut haben wollen) möglichst viele Informationen zu sammeln wie es Andere, vor allem erfolgreichere, machen, um deren Vorgehen nachzuahmen und sich so Vorteile zu verschaffen - und diese liegen idR auch im finanziellen Bereich. Der Amateur will sich so ersparen einem Professionellen sein "Geld in den Hals zu schmeißen" und der Professionelle versucht durch stetes Lernen und Imitation Wettbewerbsvorteile zu generieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben