Was lest ihr im Moment? . Buch-Lesetipps ...

Es wäre schon interessant, ein paar Sätze zum Buch zu lesen, die du schreibst, während du das Buch auch wirklich liest - die Covers kann ich mir auch bei Amazon ansehen ;)
 
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Hoffentlich werde ich nicht zum Vegetarier. :D

Diese Gefahr besteht vermutlich nicht.
Foer versucht nicht zu missionieren. "Tiere essen" ist weniger eine "Bekehrungsschrift" zum Vegetariertum sondern eher ein Bericht "gegen bzw. über das Verdrängen" der Bedingungen in der (Massen)tierhaltung und Fleischproduktion.

Ein Zitat: "Ich liebe Würste auch, aber ich esse sie nicht." (Foer) ...kann ich meinerseits vollgültig unterschreiben.

Ein "Plädoyer für ethisches Handeln beim Essen" nicht mehr aber auch nicht weniger.

Viel Spaß beim Lesen.

Schreib mal bitte bei Gelegenheit einige Zeilen zu "Imperium". Das hat ja im Vorfeld reichlich ge-Kracht in den Feuilletons.
 
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End-lich leben

Das unwissenschaftliche Wissen vom TotSein und von seinem bekloppten Zwilling, dem Leben

Autorin: Franziska van Offern

Verlag: Books on Demand

ISBN-13: 978-3-8448-0912-1

Paperback, 172 Seiten, € 10,90


Der Kühle Hamburgs und den zuweil düster drein-schauenden Menschen entflohen, lebt die Autorin Franziska van Offern seit ein paar Jahren in Salon de Provence, Südfrankreich.

Franka (=ihr Rufname) lernte Gebrauchsgrafik, studierte Kunstgeschichte, Philosophie, Psychologie und ließ sich zur Restauratorin ausbilden. Sie kann sich in 5 Sprachen verständigen. Erst mit 50 konzentrierte sie sich voll auf die Kunst. Sie ist eine begnadete Künstlerin in verschiedenen Genres:
- den klassischen Künsten Malerei und Zeichnen
- Akkustische Impressionen
- der Fotografie
- der Restauration antiquarischer Objekte
- Spiegel-Installationen

Ihr Leben in wenige Worte zu fassen ist schlicht gesagt unmöglich. Der Verlust von Vielfältigkeit, Schönheit, Eleganz und nicht zuletzt unerschöpflicher Kreativität wäre untragbar. Einen schönen Eindruck von ihrem Leben erhaltet ihr beim genüsslichen Durchstöbern ihrer Webseite - bitte nehmt Euch dafür Zeit:

http://www.arte-al-dente.de/

Ach ja, und ein Buch hat sie natürlich auch veröffentlicht. Sie schreibt dazu in ihrer Ankündigung:

"Die Würde des Menschen ist unantastbar!" Warum gibt es kein übergeordnetes Würde-Ministerium? "Die da oben" kümmern sich aber hauptsächlich - mehr schlecht als recht - um die Finanzen.

"Wir sind das Volk" - "Revolution von unten" - "Empört Euch" - "Aufstand der Massen"... Ja, "wir da unten" sind empört, schon seit langem! Das Volk ist aber keine homogene Masse, sondern besteht aus vielen einzelnen Individuen; jeder äußert sein Unbehagen auf andere Weise.

Schon vor zwei Jahren begann ich damit, meinem Zorn Luft zu machen, indem ich in einem Essay (in recht amüsanter Weise) den aktuellen Zustand, deren Ursachen und die möglichen Auswege beschrieb. Dass die Kirche und die Männer dabei ins Rampenlicht gerieten, ist ihre eigene Schuld - sie haben sich ja selbst dort hin gedrängelt! Dabei träumen gerade diese seit ewigen Zeiten von Engeln und vom Fliegen.

Ein profundes Umdenken ist von Nöten. Der alte Traum vom Fliegen kann nur mit zwei gleichstarken Flügeln erfüllt werden. Würdigt man in gleichem Maße das Immaterielle (z.B. die Kunst und all dies "Gedöns") wie des Materiellen / das weibliche wie das männliche Prinzip / das TotSein wie das Leben, dann kann sich das Volk wohl wieder würdevoll in die Lüfte erheben.

Inzwischen ist mein Buch (endlich) im Buchhandel oder bei Ama*** erhältlich. Es würde mich sehr freuen, wenn es von vielen Menschen gelesen würde, denn es ist mein individueller Beitrag zur allgemeinen Empörung."
(Text: F. van Offern)


Der ersten Teil dieses etwas kuriosen Buches handelt vom TotSein, zu dem Franziska van Offern, von Neugierde und ihren Intuitionen getrieben, recht originelle Ideen hat. Anschließend berichtet sie mit gewissem Augenzwinkern darüber, was die Ursachen für die Schieflage sein könnten. Dafür untersucht sie Phänomene der Tier- und Pflanzenwelt, der Geschichte, des Christentums und der 4 Elemente.

Zum Schluss macht sie mit unverminderter Sehnsucht Vorschläge zum Paradigmenwechsel. Diese sind wenig originell, aber zeitlos und wertvoll. Das Buch ist mit 153 Gemälden, Zeichnungen und Fotos der Autorin selbst, sowie 3 Fremdwerken, welche jedoch im Besitz der Autorin sind, viel mehr als eine lohnende Reise. Es ist ein Kunstwerk und ein Abenteuer zugleich! Schaut einfach mal ins nachfolgende Inhaltsverzeichnis - vielleicht macht euch das ja schon neugierig.


Inhaltsverzeichnis

Vorhang auf:

Das Gedanken-Gebäude ……….16
Das Chaos ist nur scheinbar ……….17
Ein Individuum unter vielen …….18
Das leere Glas ist nicht leer ……….18

Gedankensplitter:

Zeiten der Zeitlosigkeit ……….20
Die Herren vom Fach ……….21
Monistisch, dualistisch und - die Kochtöpfe! ……….21
...und der Geist?!? ……….24
Der Geist ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei ……….24
Gut sein heißt, mit sich im Einklang sein ……….25
Verpackungsmüll. ……….26
"Verflucht seid ihr bis ins dritte Glied" ……….26
Der Bildhauer stirbt - endgültig! ……….28
Der Schrei ……….29
Vater + Mutter + die Pusteblume ………..30
Mörder oder Gandhi - das ist hier die Frage ……….32
Die"Null-Bock"- Ebene ……….33
Picasso und die Sippenhaftung. ……….33

Macht sich da etwas ganz dicke? ……….38
Der Dritte im Bunde ……….39
Das unbewusste Wissen der Folterer ……….40
Keine Seele im ewigen Eis ……….41
Eigenartige Eigenarten. ……….44
Columbus und das 20. Jahrhundert. ……….46

Lass mich fliegen. ………..50
Der doppelgesichtige Janus ……….50
Weniger ist nicht mehr ……….54
Halbe Seelen gibt es nicht ……….55
Ein Ei und eine Seele. ……….56
LiebesKummer macht blind - und dann sehend ……….58
"Das beste Persil, das es je gab" 60
... linkisch / besonders?......sonderbar! ……….61
1+1=Eins ...und... 2-1= ½ ……….65
Erstaunliche Parallelen ……….66
Als die Bilder das Laufen ver-lernten ……….68
War Jesus Christus Linkshänder? ……….69

Ist der Schatten im Schatten ein Schatten? ……….70
Nimm den Tod in die Arme und nicht auf die Schultern ……….72
Bettmilben und Neurosen ……….76
Wo geht's hier bitt'schön zur Hölle? ……….77
Sind das nicht himmlische Aussichten?!? ……….78
Tristesse sans Tendresse ……….80
Wer zu spät geht, den bestraft das Leben ……….81
Der EndSchluss ……….82
Am Wegesrande entdeckt ……….84
Der Rabe ……….85

animus - anima - animiau ……….85
Katzen haben keinen "7. Sinn", sondern? ……….85
Ein Leben ist zu viel, zwei Leben sind zu wenig ……….87
Der nonverbale Ratgeber ……….88

"Panta rhei", genau - oder doch nicht? ……….89
Vom Rauschen im Blätterwald ……….94
Der schnörkellose Weg der Kunst ……….95
Was fällt dem Leben nur ein, so auf meinen herum zu trampeln? ……….97
(b)rauch ich nicht ……….99

Wer arbeitet, hat keine Zeit, um Geld zu verdienen ……….101
Die Mörder sind mitten unter uns! ……….102
Schlafen Sie gut? ……….103
Der aufrechte Gang 106
Der große Etiketten-Schwindel ……….108
Geld mit eingebautem Verfalls-Datum ……….110
Wie aus Siegern Geckos werden ……….111
Relativität mal nicht als Theorie ……….112

- Zwischenbemerkung -

Männer sind nur eine Unter-Kategorie von Menschen ……….113
Das Tote im Lebendigen ……….114
Wie die Maus die Mäuse jagt ……….116
denn sie wissen ... was sie tun ……….117
Kaspar Hauser und der Fernseher ……….118
"Wer die Wahrheit sagt, der muss ein schnelles Pferd haben" ……….122
Spiel mir das Glück vom Tod ……….123
Ein fairer Kampf? ……….124
Wie kommt das Böse in die Welt? ……….125
Die Atem-lose Gesellschaft ……….129
Feuer kann man nicht essen! ……….131
Das Handy-cap ……….134
Auf wessen Mist ist das wohl gewachsen?!? ……….135
Verräterische Sprache. ……….137
Von Hirschferkeln und anderen Wiederkäuern ……….139
Belagerung auf luxuriösen Umwegen ……….141
Das künstliche Phantom ……….142
2000 Jahre sind genug!!! ……….143
Alles nicht so wichtig? ……….143

Das alte Weib als Göttin. ……….145
Da gibt es nur eins: Sag nein! ……….145
"Haben Sie mal 'nen Eimer?" ……….146
Der Vogel hat zwei Flügel - nicht mehr und nicht weniger ……….147
Nur fliegen ist schöner. ……….150
Fliegen ist fast so schlimm ……….152

Fliegen Sie mal mit drei Flügeln ……….154
Wagt es, Euch zu empören! ……….156
Wie ein kleiner Buchstabe die Welt verändern könnte ……….157
Großkonzerne "abwählen" ……….159
Das Symbol des Jahrtausends ……….160
Wenn Sie all ihre Zähnchen auf Krawall bürsten ……….162
Mein Traum vom Janum ……….164
"I have had a dream" ……….165

Vorhang zu:

Bücher ……….166
Abbildungen ……….167
Lebenslauf. ……….168

Franziska_van_Offern_End_lich_leben.jpg
 
Viktor Arnar Ingolfsson - Bevor der Morgen graut

Wieder ein Island- Krimi, di9esmal von einem anderen Autor. Gefunden auf dem Grabbeltisch bei Norma. Weniger intensiv, weniger melancholisch, an vielen Stellen irgendwie unfertig wirkend. Trotzdem ganz charmant. Der Fall klärt sich allerdings mehr oder weniger von selbst auf, nachdem der Täter sich zu weit ans Licht wagt. Arnaldur ist besser.

Alex
 
Diese Gefahr besteht vermutlich nicht.
Foer versucht nicht zu missionieren. "Tiere essen" ist weniger eine "Bekehrungsschrift" zum Vegetariertum sondern eher ein Bericht "gegen bzw. über das Verdrängen" der Bedingungen in der (Massen)tierhaltung und Fleischproduktion.

Ein Zitat: "Ich liebe Würste auch, aber ich esse sie nicht." (Foer) ...kann ich meinerseits vollgültig unterschreiben.

Ein "Plädoyer für ethisches Handeln beim Essen" nicht mehr aber auch nicht weniger.

Viel Spaß beim Lesen.

Schreib mal bitte bei Gelegenheit einige Zeilen zu "Imperium". Das hat ja im Vorfeld reichlich ge-Kracht in den Feuilletons.

Danke für die Erläuterung. :)

Bei Imperium bin ich jetzt unegfähr bei der Hälfte und es ist ein typischer Kracht, die teils arg schwülstigen Umschreibungen für die normalsten Dinger nerven aber manchmal.
Bisher kommt das Buch nicht ganz an seine anderen Werke wie "Faserland" und "1979" heran. Aber schlecht oder "overhyped" ist es auf keinen Fall. Außerdem ist die Thematik erfrischend anders.

---------- Post hinzugefügt um 19:09:44 ---------- Letzter Beitrag war um 19:03:21 ----------

Es wäre schon interessant, ein paar Sätze zum Buch zu lesen, die du schreibst, während du das Buch auch wirklich liest - die Covers kann ich mir auch bei Amazon ansehen ;)

Ich habe es ja erst bestellt, also gibt es noch nicht viel dazu zu schreiben.
 
Ich arbeite mich grade duch Gisbert Haefs' Hannibal

Die Geschichte Karthagos aus der Sicht eines Hellenen, der in Karthago lebt und dort als Berater, Kaufmann und Bankgründer die Punischen Kriege und Hannibal begleitet. Am Anfang etwas zäh, aber im Lauf der Geschichte schafft es der Autor doch gut, die "berüchtigten" Punischen Kriege und den langwierigen Konflikt zwischen Karthago und Rom spannend zu erzählen. Für mich als Rom/Römer-"Fan" ist es interessant, mal ein Werk zu lesen, in dem die Römer (noch) nicht die unantastbare (Welt-)Macht der Antike sind, sondern eher "Meister des Vertragsbruchs" aber auch zu dieser Zeit schon versuchten, andere Länder und Völker "einzugemeinden" und zu Römern zu machen oder eben vernichtend zu schlagen, während Karthago weit mehr die friedliche Koexistenz suchte ... so stellt es der Autor zumindest dar.

Naja, immerhin sagte Cato (der Ältere) ja angeblich solange die berühmten Worte "ceterum censeo ..." bis Karthago im 3. Punischen Krieg endlich zerstört wurde.

€: @Merowinger: der Thread heisst aber "Was lest ihr grade" und nicht "Welches Buch habt ihr grade bestellt" ... ;)
 
€: @Merowinger: der Thread heisst aber "Was lest ihr grade" und nicht "Welches Buch habt ihr grade bestellt" ... ;)

Als ich vor nicht allzu langer Zeit einen Thread für "Neuerwerbungen" im Medien-Bereich geöffnet habe, wurde er binnen kürzester Zeit mit dem Hinweis geschlossen, ich dürfe meine Neuerwerbungen in den anderen Threads posten. :rolleyes:

€ by Peter: Ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen "Neuerwerbung" und "habe ich grade bestellt"!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Von der Diktatur zur Demokratie - Ein Leitfaden für die Befreiung

Autor: Gene Sharp

Verlag: C.H.Beck, 2008 (3. Auflage 2011)

ISBN-13: 978-3-406-56817-6

Veröffentlichung: 1993, 2002, 2003, 2008 (deutsch)

Originaltitel: From dictatorship to democracy: A conceptual framework for liberation (1993)

broschiert, 119 Seiten, € 9,95

oder als Audiobook (2 Audio-CDs), ungekürzte Lesung von Christian Brückner (178 Minuten), erschienen im Parlandoverlag http://www.parlandoverlag.de/ zum Preis von € 12,99 mit der ISBN 978-3-941004-30-6


Dipl.-Ing. Michael Klotsche aus 01809 Heidenau hat die folgende Buchzusammenfassung mit der aus seiner Sicht wesentlichen Informationen geschrieben und diese dankenswerterweise unter Creative Commons zur Veröffentlichung freigegeben:

Das Buch "Von der Diktatur zur Demokratie" ist meiner Ansicht nach ein wesentliches Werk von größter Wichtigkeit und es gehört in jedes Bücherregal sowie zur Ausbildung jedes frei denkenden Menschen. Dieses Buch beschreibt das Wesen von Diktaturen, ganz gleich ob sie als Staat, als Konzern, als Unternehmen oder im zwischenmenschlichen Bereich auftreten, ganz gleich, ob sie ihre eiserne Faust in ein Samthandschuh hüllen oder ob sie mit offener Brutalität durchgreifen.

Eine der wesentlichen Aussagen von Gene Sharp über Diktaturen ist, dass jede Diktatur die Zusammenarbeit der Bevölkerung benötigt. Erst durch die Produktivität und die Kooperation der vielen Menschen, die im Machtbereich der Diktatur leben, bekommt die Diktatur ihre Macht. Diktatoren wissen das genau und sie werden darauf achten, dass die Menschen mit ihnen kooperieren und die Ressourcen der Diktatur mehren. Um die Menschen zur Zusammenarbeit zu bringen, erschaffen Diktaturen Symbole und Ideologien, machen Versprechungen, bieten vermeintliche Sicherheit und Ordnung oder sie schüchtern die Menschen ein, die nicht kooperieren wollen. Sinkt die Motivation der Menschen zur Zusammenarbeit mit der Diktatur und schaffen es die Menschen, sich der effektiven Zusammenarbeit mit der Diktatur zu entziehen, so zersetzt sich Macht der Diktatur. [S. 32 ff]

Diktaturen haben Stellen, an denen sie verwundbar sind. Sie haben zwar große Macht, aber sie kommen nur schwer mit schnellen Veränderungen zurecht, weil viele Entscheidungen von wenigen Menschen getroffen werden. Die Erfüllungsgehilfen der Diktatur sind fest in eine Hierarchie eingebunden und versuchen, in dieser Hierarchie nach oben zu steigen und können schnell in der Hierarchie nach unten fallen. Untergebene haben oft Angst vor ihren Vorgesetzten und teilen ihnen Probleme oft nicht rechtzeitig mit. [S. 40 ff] Das macht Diktaturen instabil. Die Erfüllungsgehilfen können sich unter Umständen schnell gegen den Diktator wenden.

Diktaturen haben ihre größte Stärke im polizeilichen und militärischen Bereich. Gewaltsamer Widerstand trifft eine Diktatur dort, wo sie am stärksten ist und hat wenig Aussicht auf Erfolg. Sollte es dennoch gelingen, eine Diktatur gewaltsam zu bezwingen, ist es oft so, dass eine neue Diktatur der alten folgt. Bewaffnete Hilfe aus dem Ausland kann dazu führen, dass die alte Diktatur durch eine neue Diktatur unter ausländischer Vorherrschaft abgelöst wird. [S.18 ff]

Um eine Diktatur zu überwinden ist es deshalb zuerst wichtig, die demokratischen Kräfte im Land zu stärken, was durchaus Generationen dauern kann. Bevor eine Diktatur überwunden werden kann, müssen zuerst gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen heranwachsen, die es ermöglichen, dass die Menschen ihr Leben auch ohne die Hilfe des Diktators selbst regeln können. [S. 36 ff] Davor ist an die Zerschlagung einer Diktatur gar nicht zu denken. Zentren demokratischer Macht sind z.B. Familien, Dörfer, Vereine, Nachbarschaftshilfegruppen, freie Schulen, Unternehmen, kurzum alles, was den Menschen hilft, ihre materiellen und nicht materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. Dabei ist es enorm wichtig, dass diese Aktivitäten nicht heimlich geschehen sonder ganz offen gezeigt werden. Hohe Verhaltensstandards sind die Voraussetzung solcher Aktivitäten [S. 48] Das bewirkt den Eindruck, dass diese demokratischen Aktivitäten extrem mächtig sind und kann auch dazu führen, dass selbst Polizisten und Beamte Handlungsalternativen zu ihrem vorgeschriebenen Dienst erkennen. Es ist zudem wichtig, dass sich Arbeitskreise herausbilden, die sich mit politischen Fragen jenseits der Diktatur beschäftigen, damit Konzepte für den Übergang von der Diktatur in eine Demokratie entwickelt sind. [S. 91]

Konspiratives verhalten der demokratischen Aktivitäten verursacht dagegen nur Misstrauen der Menschen untereinander und erleichtert die Infiltration und Spaltung der Demokratischen Kräfte, sowie das Schüren von Angst bei der Bevölkerung vor den demokratischen Aktivitäten.

Die Verweigerung der Kooperation ist das wirksamste Mittel des Widerstandes gegen eine Diktatur. Die Verweigerung der Kooperation kann entweder offen oder verdeckt geschehen und sie sollte möglichst vielfältig auf allen Ebenen gleichzeitig durchgeführt werden. [S. 101] Hier zählt Gene Sharp 198 Möglichkeiten des gewaltlosen Widerstandes auf. Diese Möglichkeiten lassen sich grob in fünf Kathegorien einteilen: Gewaltloser Protest, soziale Nicht Zusammenarbeit, Wirtschaftliche Nicht Zusammenarbeit, politische Nicht Zusammenarbeit, Gewaltlose Aktionen.

Die Methoden der Nicht Zusammenarbeit bestehen in der offenen Verweigerung der Befehle, Dienst unter exakter Berücksichtigung aller Vorschriften, ineffektives Arbeiten, ineffizientes Arbeiten, absichtlich Fehler machen, langsam arbeiten, krank feiern. Hierdurch wird die Macht der Diktatur geschwächt.

Die Methoden der Protestes beinhalten vor allem alle Aktivitäten die die Kommunikation mit der Öffentlichkeit beinhalten wie z.B. Publikationen, öffentliche Reden, Karikaturen, Symbole. Durch den Protest wird die Öffentlichkeit auf die demokratischen Aktivitäten aufmerksam.

Die Methoden der Interventionen sind vor allem die Schaffung paralleler, demokratischer, dezentraler Verwaltungsstrukturen und Versorgungsinfrastrukturen, wodurch ein Übergang zur Demokratie für die gesamte Gesellschaft, aber auch für Polizisten und Soldaten möglich wird. (Text: Michael Klotsche)


INHALT

Vorwort

1. Diktaturen realistisch begegnen
Ein noch immer virulentes Problem
Freiheit durch Gewalt?
Putsch, Wahlen, ausländische Retter?
Der unangenehmen Wahrheit ins Gesicht sehen

2. Die Gefahren von Verhandlungen
Vorzüge und Grenzen von Verhandlungen
Ausgehandelte Kapitulation?
Macht und Gerechtigkeit in Verhandlungen
«Akzeptable» Diktatoren
Was für ein Frieden?
Gründe zur Hoffnung

3. Woher stammt die Macht?
Die Fabel vom «Affenmeister»
Unabdingbare Quellen politischer Macht
Zentren demokratischer Macht

4. Diktaturen haben Schwächen
Die Achillesferse erkennen
Die Schwachstellen von Diktaturen
Die Schwachstellen von Diktaturen angreifen

5. Macht ausüben
Die Funktionsweise des gewaltlosen Kampfes
Gewaltlose Waffen und Disziplin
Offenheit, Heimlichkeit und hohe Standards
Die Machtverhältnisse verschieben
Vier Mechanismen der Veränderung
Die Demokratisierungseffekte politischen Widerstands
Die Vielschichtigkeit des gewaltlosen Kampfes

6. Die Notwendigkeit strategischer Planung
Realistische Planung
Mögliche Hindernisse
Vier Grundkategorien strategischer Planung

7. Eine Strategie entwerfen
Die Wahl der Mittel
Für die Demokratie planen
Unterstützung von außen
Eine umfassende Strategie formulieren
Kampfstrategien planen
Die Idee der Nichtzusammenarbeit verbreiten
Repression und Gegenmaßnahmen
Am Vorgehensplan festhalten

8. Politischen Widerstand leisten
Selektiver Widerstand
Symbolische Herausforderung
Verantwortung streuen
Auf die Macht der Diktatoren zielen
Strategiewechsel

9. Die Diktatur zerschlagen
Die Freiheit vorantreiben
Die Diktatur zerschlagen
Verantwortungsvoll mit Erfolg umgehen

10. Grundlagen für eine dauerhafte Demokratie
Eine drohende neue Diktatur
Staatsstreiche verhindern
Eine Verfassung entwerfen
Demokratische Verteidigungspolitik
Verdienstvolle Verantwortung

Anhang
Die Methoden gewaltlosen Vorgehens
Anmerkungen
Weiterführende Literatur
Glossar

Infos zum Autor:

Gene Sharp (* 21. Januar 1928 in Ohio), saß als junger Mann neun Monate im Gefängnis, weil er die Einberufung in den Koreakrieg verweigert hatte. Er ist Politikwissenschaftler und lehrte an der Eliteuniversität Harvard. 1983 gründete er das Albert-Einstein-Institut, das sich mit der wissenschaftlichen Untersuchung und der Verbreitung von gewaltfreien Lösungen weltweiter Konflikte beschäftigt.

Der Übersetzer Andreas Wirthensohn, geb. 1967, lebt als freier Lektor, Übersetzer und Literaturkritiker in München.


Das Buch ist jetzt in deutscher und engl. Sprache auf den Seiten des Albert-Einstein Instituts verfügbar.

als pdf in Deutsch

als pdf in Englisch

Gene_Sharp_Von_der_Diktatur_zur_Demokratie.jpg .. Gene_Sharp_Von_der_Diktatur_zur_Demokratie_Audio_CD.jpg
 
Der Sommer kommt. Ich merk das auch immer daran das ich wieder mehr lese.
Ich lese hauptsächlich wenn es warm genug ist im Freien zu sitzen. Auf Balkonien, alte Donau, Donauinsel .... In der Wohnung gibt es wohl zuviel Ablenkung. Fernseher, PC, GITARREN ... MB. ;)
Jedenfalls lese ich in der kalten Jahreszeit kaum, dafür explodiert mein Buch und Magazin Konsum in der warmen Jahreszeit geradezu.
Anspruchsvoll bin ich bei meinem Lesestoff allerdings nicht. Hauptsache es ist spannend und unterhaltsam.
Vorige Woche hab ich Stephen Kings Duma Key beendet. Angefangen hab ich das Buch vorigen Herbst. Nicht das es langweilig wäre, aber siehe oben ... :D
Jetzt lese ich gerade Das letzte Experiment von Philip Kerr. Ein Kriminalroman der in der Nazi Zeit in Deutschland und der Nachkriegszeit in Argentinien spielt.
 
M
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Weitere Diskussionen bitte hier: http://www.musiker-board.de/f487-anliegen-beschwerden-bt/ ;)
Ich lese momentan die "Der dunkle Turm" - Reihe von Steven King und bin grad bei der Hälfte des dritten Buches.
Die Geschichte kann meiner Meinung nach überhaupt nicht mit den "üblichen Verdächtigen" von King (Es, Shining usw.) verglichen werden, da das ganze schon stark in Richtung Fantasy abdriftet und dabei der Horror- bzw Gruselfaktor, obwohl vorhanden, ein wenig in den Hintergrund gerät.
Trotzdem ist eine (bis jetzt) sehr gute und fesselnde Geschichte. Hätte ich aber auch nicht anders von King erwartet...;)
 
Steht auch schon lange auf meiner Wunschliste, aber irgendwie befürchte ich, dass mir die Zeit für dieses Mammut-Werk fehlt. :redface:
 
Now Reading: Arnaldur Indridason - Todesrosen

Ist das der Krimi, wo so ein Fiesling gefangen gehalten wird. Dann kenn ich den, stelle aber mit Erschrecken fest, wie schnell ich Bücher wieder vergesse.

Ich lese gerade "Mädchenfänger" von Lililiane Hoffmann ("Cupido"). Das ist ok.
 
51nvOd3wy1L.jpg

Seit ein einigen Tagen und das wird auch noch einige mehr halten. Das Vorhaben, jeden Sommer einen Teil, steht zumindest wieder im Raum.

Grafik von Amazon.
 
Ich lese momentan die "Der dunkle Turm" - Reihe von Steven King und bin grad bei der Hälfte des dritten Buches.
Die Geschichte kann meiner Meinung nach überhaupt nicht mit den "üblichen Verdächtigen" von King (Es, Shining usw.) verglichen werden, da das ganze schon stark in Richtung Fantasy abdriftet und dabei der Horror- bzw Gruselfaktor, obwohl vorhanden, ein wenig in den Hintergrund gerät.
Trotzdem ist eine (bis jetzt) sehr gute und fesselnde Geschichte. Hätte ich aber auch nicht anders von King erwartet...;)

Wäre bei mir die nächste Herausforderung.
Also wenn ich jetzt Teil 5 von GRRM fertig hab. Der Lovecraft-Brecher ist auch bezwungen, dann hab ich erstmal Zeit für 'nen neuen Epos :)
 
Illuminatus! - Das Auge in der Pyramide von Robert Shea & Robert Anton Wilson

Mein erster Eindruck ist dass das Buch auf den ersten Seiten sehr wirr wirkt. Viele Szenenwechsel, parallel ablaufende Geschehen, man springt teilweise mit jedem Absatz in eine andere Situation.
Ich steig da noch nicht so 100% durch, aber das wird schon hoffe ich. ^__^
 
Ich habe grade "Staustufe" von Alex Reichenbach in Arbeit.

Nach den letzten Ausflügen in die Historie nun ein "Frankfurtkrimi" aus der Gegenwart. Hauptkommissar Andreas Winter und seine "ungeliebte, nervtötend politisch korrekte" Kollegin Hilal Aksoy müssen sich zusammenraufen und den Mord an einem jungen Mädchen klären, dessen Leiche am Main-Stauwerk gefunden wurde. Es geht darum, dem Verdacht nachzugehen, ob das Mädchen Opfer eines Ritualmordes wurde, begangen von einer Sekte, in der auch die Tochter von Kommissar Winter ist ...
 
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Ist das der Krimi, wo so ein Fiesling gefangen gehalten wird. Dann kenn ich den

Genau. Wobei die Erlendur- Reihe sich IMHO von Band zu Band steigert. Ich hab grad den sechsten fertig und find ihn wieder absolut großartig. Allerdings werden die Bücher immer langsamer, actionärmer und melancholischer. Muss man mögen.

NR: Marc- Uwe Kling: Die Känguru- Chroniken

Mal was Heiteres zur Abwechslung. War ein Geschenk. Hab mich gefreut. :)

Alex

---------- Post hinzugefügt um 13:48:09 ---------- Letzter Beitrag war um 13:46:11 ----------

Ich habe grade "Staustufe" von Alex Reichenbach in Arbeit.

Nach den letzten Ausflügen in die Historie nun ein "Frankfurtkrimi" aus der Gegenwart. Hauptkommissar Andreas Winter und seine "ungeliebte, nervtötend politisch korrekte" Kollegin Hilal Aksoy müssen sich zusammenraufen und den Mord an einem jungen Mädchen klären, dessen Leiche am Main-Stauwerk gefunden wurde. Es geht darum, dem Verdacht nachzugehen, ob das Mädchen Opfer eines Ritualmordes wurde, begangen von einer Sekte, in der auch die Tochter von Kommissar Winter ist ...

Danke. Hab es eben meinem Wunschzettel hinzugefügt. :)

Alex
 
Solidarität in der modernen Gesellschaft

Autor/in: Hondrich, Karl Otto / Koch-Arzberger, Claudia

Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag (1992)

ISBN: 3-596-11246-X


Klappentext:

Solidarität, so die These dieses Buches, ist keine ursprüngliche, heute sich auflösende, sondern eine neu entstehende soziale Bindekraft - eine Antwort auf die Probleme moderner Gesellschaften. Wie ist Solidarität historisch entstanden, welche Bedingungen wirken auf sie ein und verwandeln sie, wo liegen ihre Möglichkeiten und Grenzen, lassen sich mit ihrer Hilfe Probleme der Arbeitslosigkeit, der Sozialpolitik, des Generationenvertrags, der Kommunalen Netzwerke, der Partnerschaftsbeziehungen lösen? Auch die Solidaritätsanforderungen angesichts von Wohlstandsgefälle und Wanderungen im internationalen System und in der Politik der deutschen Vereinigung werden hier in die Analyse einbezogen.


Inhalt:

Einleitung

1. Kapitel: Solidarität als Wert und als Instrument politischer Steuerung
… Solidarität und Solidarismus: Lösungen für die Probleme moderner Gesellschaften?
… Begriff und Formen der Solidarität
… Konstitutive Bedingungen für Solidarität
… Wandlungen und Verwandlungen von Solidarität
… Individualität, konkurrierende Solidaritäten und Grenzen der Solidarität
… Solidarität - ein Instrument politischer Steuerung?

2. Kapitel: Solidarität in der Industriegesellschaft
… Klassensolidarität am Ende - oder neues Erwachen in der Beschäftigungspolitik?
… Solidaritätsprobleme im Sozialstaat
… Zerbricht die Solidarität der Generationen?
… Solidarität und Selbsthilfe im Alltag
… Organisierte Solidarität: »Private Unterstützungsnetze« im Modellversuch
… Solidarität statt Liebe?
… Partnerschaftsprobleme zwischen Frauen und Männern

3. Kapitel: Solidarität in der Weltgesellschaft
… Solidarität im Kampf um Menschen- und Völkerrechte
… Solidarität und internationale Ungleichheit
… Solidarität und Migration
… Solidarität in der Politik der deutschen Vereinigung

4. Schluss: Die Modernität der Solidarität

Anmerkungen


Aus der Einleitung:

Solidarität ist eine Antwort auf soziale Probleme in Industriegesellschaften. Sie trägt, wie Liebe, Macht, Märkte, Toleranz, zu ihrer Regelung bei - als eine Bindekraft eigener und neuer Art. Entgegen den Klagen über den Verlust von Solidarität ist es die These dieses Buches, dass sie in modernen Gesellschaften weniger verfällt als vielmehr erschaffen wird. Sie ist eine historisch junge Erscheinung. Wie ist sie entstanden, welche Bedingungen wirken auf sie ein und verwandeln sie, wo liegen ihre Möglichkeiten und Grenzen, lässt sie sich zum Zwecke politischer Steuerung in Dienst nehmen? Diese Fragen, in den Sozialwissenschaften bisher systematisch nicht behandelt, werden zunächst theoretisch skizziert und, im zweiten Kapitel, im Hinblick auf Probleme innerhalb der Industriegesellschaften erörtert: Kann Solidarität zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit mobilisiert werden? Schafft sich der Sozialstaat seine eigenen Solidaritätsprobleme? Zerbricht der Solidarvertrag der Generationen? Wie ist es mit Solidarität im Alltag bestellt - und wie stehen die Chancen, ihr durch die Organisation von Privaten Unterstützungsnetzen unter die Arme zu greifen? Schließlich: Können die prekär auf Liebe gebauten Partnerschaften zwischen Frauen und Männern durch Solidarität zwischen den Geschlechtern gestützt werden - oder sind sie durch Frauensolidarität eher zusätzlich gefährdet?

Die Forderungen, Solidarität zu üben, so vielfältig sie schon in überschaubaren Sozialbeziehungen sind, haben die Grenzen einzelner Gesellschaften längst überschritten. Probleme der Solidarität zwischen Gesellschaften werden deshalb im dritten Kapitel thematisiert. Wie stark ist die Solidarität der Staaten im Kampf für Menschen- und Völkerrechte? Kann man angesichts schreiender Ungleichheit zwischen reichen und armen Gesellschaften und globaler Umweltschäden auf ausgleichende Solidarität hoffen? Reichen die Toleranz- und Solidaritätspotentiale im Inneren der Industriegesellschaften aus, um die Zuwanderer aus dem Süden und Osten aufzunehmen? Welche Rolle spielte West-Ost-Solidarität im Prozess der deutschen Vereinigung?

Angesichts der wachsenden und miteinander konkurrierenden Solidaritätsanforderungen werden moderne Gesellschaften wohl kaum jemals »genug« Solidarität mobilisieren können. Für die Politik stellt sich deshalb die Aufgabe, die Solidaritätsressourcen der Gesellschaft nicht zu überfordern - und sie ins rechte Verhältnis zu setzen zu anderen Regelungsmechanismen: Märkten, Hierarchien, Nächstenliebe. Nur wenn sie viele verschiedene Bindekräfte zugleich einsetzen, können moderne Gesellschaften ihre Probleme zu meistern hoffen. …


ein sehr informativer Nachruf auf den 2007 verstorbenen Autor Karl Otto Hondrich: klick hier

Solidaritätskonzepte in der Soziologie - passt gut zum Thema: bitte hier weiterlesen

Solidarität_in_der_modernen_Gesellschaft.jpg
 
Angst macht Dich manipulierbar!

- Wie die Medienwelt auf dein Unterbewusstsein zugreift

Autorin: Nicolette Hoffmann

Verlag: Books on Demand (10/2010)

ISBN-13: 978-3-8423-3004-7, broschiert, 132 Seiten, € 8,90


Rückentext:

Angst macht Dich manipulierbar, sie ist eine wissenschaftlich theoretische Auseinandersetzung, wie die Medienwelt ganz unbemerkt auf das Unterbewusstsein der Menschen zugreifen kann. Welche Methoden gibt es? Was sind die Auswirkungen? Können oder wollen wir uns überhaupt dagegen wehren?

Hier werden alte und neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Bewusstseinmanipulation durch die Eintrittspforte "Angst" beleuchtet, und der Leser wird eingeführt in das spannende Feld der Emotionsforschung. Wie beeinflussbar sind unsere Gene? Was bewirken unsere Gedanken? Welche Rolle spielen Spiegelneuronen und wieviel Macht hat die Medienwelt auf die Gesellschaft?

Angst, Macht und Manipulation im Spannungsfeld Mensch und Medien - Da stellt sich doch unweigerlich die Frage: Wer ist eigentlich der Feind des neuen Jahrtausends?


Inhalt:

1 Einleitung …..…..1

2 Medien …..11
2.1 Was sind Medien ……....11
2.2 Bildschirmmedien - Fernsehen ……....13
2.2.1 Wirkung medialer Gewalt …..15
2.3 Die emotionale Wirkung von Medien ……....17
2.3.1 Was ist eine Emotion? ……….18
2.3.2 Affektive Medienwissenschaft ……....20
2.3.3 Physiologische Medienwirkung bei Kindern ……....27
2.4 Medienwirkungsforschung und Bewusstsein ……....24
2.4.1 Hypnotische Trancewirkung beim Film ……....27
2.5 Medienwirkungsforschung und Gene ……....29
2.5.1 Der Geist beherrscht die Materie ……....33

3 Emotionen - Angst ein besonderes Gefühl ……....36
3.1 Angst und Furcht ……….36
3.1.1 Angst aus individueller Sicht ……....39
3.1.2 Angst aus soziologischer Sicht ……....41
3.2 Zur Geschichte der Emotionsforschung ……....44
3.2.1 Erkenntnisse der Neurologie ……....47
3.2.2 Neurowissenschaftliche Emotionsforschung ……....48
3.2.3 Spiegelneuronen ……....53
3.3 Emotionale Intelligenz ……....57
3.4. Ganzheitliche Struktur des Menschen ……....62
3.4.1 Menschliche Filtersysteme ……....62
3.4.2 Feinstoffliche Energien und Nonverbale Kommunikation ………..64
3.5 Bewusstsein und Quantenpsychologie ……....67
3.6 Bewusstes und Unbewusstes ……....70
3.7 NLP - Neurolinguistisches Programmieren ……....75
3.7.1 Was sind Metaprogramme? ……....78
3.8 Gruppendynamische Prozesse ……....81
3.9 Massenpsychologie ……….85

4 Das Spielfeld Angst, Macht und Manipulation ……....91
4.1 Erlernte Hilflosigkeit ……....91
4.2 Das Gesetz der Macht ……....93
4.2.1 Die Lügen der Medienwelt ……….94
4.3 Manipulation ……....95
4.3.1 Die Macht der Manipulation ……....97
4.3.2 Moderne Manipulation ……....103
4.3.3 Die Manipulation durch das Fernsehen ……....105
4.3.4 Ängste: Die Eintrittspforte für Manipulation ……....109
4.3.5 Das Prinzip der sozialen Bewährtheit ……....111
4.3.6 Gegenmaßnahmen für Manipulation ……....113

5 Ausblick ……....115
5.1 Negative Entwicklung ……....115
5.2 Positive Entwicklung ……....117

6 Und zum Schluss..ein persönliches Fazit ……....119


Leseprobe aus Kapitel 1. Einleitung:

"Paradox unserer Zeit -

wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude.

Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.

Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert.

Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben.

Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn.

Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns.

Wir machen größere Dinge, aber nicht bessere.

Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt.

Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.

Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger.

Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten.

Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.

Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen. Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause.

Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.

Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.

Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder den Text löschen.

Vergesst nicht, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch sein werden.

Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden.

Schenkt dem Menschen neben Euch eine heiße Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet.

Sagt dem geliebten Menschen: "Ich liebe Dich" und meint es auch so.

Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen.

Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein.

Findet Zeit Euch zu lieben,

findet Zeit miteinander zu sprechen,

findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns den Atem berauben".


(Georg Carlin - US-Schauspieler und Komiker - verfasste diesen Text anlässlich des Todes seiner Frau)


Ich habe diesen Text als Einleitung gewählt, da er in höchst kreativer und emotionaler Form das Paradox unserer modernen Zeit und die damit verbundenen Problem aufzählt, die in jeglicher Form auch durch die Medien repräsentiert werden können und in einer rasanten Geschwindigkeit auf dem Erdball verteilt werden. Je nachdem wie Medieninhalte aufbereitet und verbreitet werden, kann dies unterschiedliche psychiche und physische Reaktionen bei einzelnen Personen oder bestimmten Gruppen auslösen, die meist affektiv sind, und sich in Emotionen wie Angst oder Aggression zeigen können und wiederum spezifische Verhaltensweisen nach sich ziehen können. In negativer Ausprägung wäre das im schlimmsten Falle ein Krieg, in positiver Variante Liebe und Frieden.

Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Angst. Angst kann das Leben zur Hölle machen und die Welt zugrunde richten. Der Text endet mit der Quintessenz, dass das Einzige was im Leben wirklich bedeutend ist, die Liebe und das wahre Leben ist. Nun könnte man sich fragen was das wahre Leben ausmacht - es sind genau diese beiden "wahr" und "Leben". Als Definition von "wahr" im Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit, bedeutet dieses Wort soviel wie bewusst, klar, ohne Manipulation und Machtspiel, ohne Verschleierung und Betrug, ohne Hinterlist und Irreführung. Wahr im Sinne von ehrlich, ursprünglich und echt, was in einer weiteren Überlegung automatisch die Attribute gesund, liebevoll und störungsfrei impliziert. Eigenschaften, die sich jedes Individuum wünscht, um in der Welt und dem Leben einen Platz zu finden wo sowohl körperliches als auch geistiges Wachstum möglich ist. Womit der zweite Begriff "Leben" schon vordefiniert ist, als Ort zur persönlichen, uneingeschränkten und freien Entfaltung seiner Selbst, ein Ort zur Möglichkeit der seelischen Reifung durch Erfahrung und Entwicklung, eine potentielle und in der bewussten materiellen Erscheinung einmalige Chance die es gilt zu nutzen - auch wenn das Leben genug Stolpersteine bietet. […..] Ende der Leseprobe!

Nicolette_Hoffmann_Angst.jpg
 
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Streß und Freiheit

Autor: Peter Sloterdijk

Verlag: Suhrkamp Verlag, edition suhrkamp (06/2011)

ISBN-13: 978-3-518-06207-4

Taschenbuch, 60 Seiten, 8 €

Wie sind individuelle Freiheit und Gemeinwohl heute miteinander vereinbar? Um dieses akute und aktuelle Thema zu durchleuchten, skizziert Peter Sloterdijk in seinem Vortrag die Entstehung und Entwicklung von Freiheit und Subjektivität als Reaktionen auf Mechanismen, die sich als Varianten von Streß-Erleben beschreiben lassen.

Auf seine bekannt spannende, amüsante und zugleich überraschende Weise spannt der Autor einen Bogen von der römischen Lucretia hin zu Becketts Victor aus »Eleutheria«, und er folgt Rousseau auf den Bieler See, auf dem dieser, im Boot meditierend, nichts »außer sich selbst und die eigene Existenz« genoß.

Seitdem ist es eine der Hauptaufgaben der Moderne, einzelne in psychopolitischen Großkörpern zu integrieren - eine real existierende Höchstunwahrscheinlichkeit. Und tatsächlich ist jener Großkörper namens Gesellschaft nichts anderes als eine von Streß-Themen in Schwingung versetzte und gehaltene Sorgengemeinschaft.

Peter Sloterdijks Berliner Rede zur Freiheit mündet schließlich in pointierte Neubestimmungen von Zivilisation und Liberalität, mit denen Freiheit im 21. Jahrhundert neu gedacht werden könnte.

Inhalt

● 1 - Politische Großkörper als Streßkommunen ……….7

● 2 - Lucretias Revolte, Rousseaus Rückzug ……….15

● 3 - Streß und Freiheit ……….29

● 4 - Die Reaktion des Realen 41

● 5 - Von der Quelle der engagierten Freiheit ……….53


Der Suhrkamp-Verlag gewährt Einblicke in das Buch mit Leseproben etc - hier bitte weiterlesen


Buchbesprechung von Michael Opitz, veröffentlicht bei dradio.de: Philosophisches Zauberstück - klick hier


Buchbesprechung von Nico Schulte-Ebbert, veröffentlichtbei Literaturkritik.de - klick hier


Informationen über Peter Sloterdijk bei Wikipedia und auf seiner Homepage


Peter Sloterdijk hält auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit die 5. Berliner Rede zur Freiheit am Brandenburger Tor. Der Titel: "Stress und Freiheit".

Video Teil 1 - 32,41 min - klick hier

Video Teil 2 - 16,28 min - klick hier

Video Teil 3 - 20,41 min - klick hier

Peter_Sloterdijk_Stress_und_Freiheit.jpg
 

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