Weiterentwicklung und Fortbestand vom EWI(4000s)

  • Ersteller windplayer
  • Erstellt am
W
windplayer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.04.24
Registriert
29.02.04
Beiträge
578
Kekse
2.354
"Es gibt schon noch gigantisch viel zu tun bei den Wind Controllern, die alle seit den Achtzigern nicht mehr wirklich weiterentwickelt wurden." (Zitat Ingo)

Dieses Zitat aus dem letzten Thread habe ich zum Anlass genommen, mal eure Meinung bzw. Informationen zum Fortbestehen des EWIs zu hören.
Für mich ist das Gerät trotz Ingos Kritik eigentlich schon ziemlich weit entwickelt und macht einfach Spaß zu spielen.

Mich treiben eigentlich zwei Fragen um:
1. (Ein bisschen in Anklang zum letzten EWI-Thread): Hat jemand schon mal Erfahrung mit einem kaputten EWI gemacht? Gibt es da einen guten Service in Deutschland, zu dem die Geräte hinkommen und die diese Geräte einigermaßen kostengünstig reparieren. Ich habe mein Gerät bei "Musik produktiv" gekauft, aber die werden dieses spezielle Gerät wohl nicht selbst reparieren. Ich LIEBE mein EWI ( ;-) ); es soll nie in die Brüche gehen... :) Gibt es in Deutschland überhaupt Händler, die Ersatzteile für das EWI besitzen und einbauen?

2.
Ich habe mal gehört, dass es Akai wirtschaftlich nicht so richtig gut geht. Ich glaube nicht, dass das EWI sich wirtschaftlich gut rechnet, sondern das eher geringe Stückzahlen verkauft werden. Ist damit zu rechnen, dass in naher/näherer Zukunft keine Produktion vom EWI mehr stattfindet und damit auch keine Ersatzteile mehr erhältlich sind?
Ein bisschen abzielend auf das Zitat von Ingo: Ist damit zu rechnen, dass irgendwann eine neue Version vom EWI 5000, 6000... entwickelt wird, die den neuesten Stand der Technik integriert? Vielleicht hat ja jemand von euch solche Insiderinformationen... :)

EWI für immer!

Grüße an euch!
 
Eigenschaft
 
Für mich ist das Gerät trotz Ingos Kritik eigentlich schon ziemlich weit entwickelt und macht einfach Spaß zu spielen.

Das EWI macht natürlich Spaß zu spielen und das EWI (allgemein) ist wahrscheinlich auch nach wie vor der beste Wind Controller auf dem Markt.

Hat jemand schon mal Erfahrung mit einem kaputten EWI gemacht? Gibt es da einen guten Service in Deutschland, zu dem die Geräte hinkommen und die diese Geräte einigermaßen kostengünstig reparieren.

Es gibt einen ausgelagerten Akai Service in Deutschland: http://www.synthesizerservice.de

Ich habe mal gehört, dass es Akai wirtschaftlich nicht so richtig gut geht. Ich glaube nicht, dass das EWI sich wirtschaftlich gut rechnet, sondern das eher geringe Stückzahlen verkauft werden. Ist damit zu rechnen, dass in naher/näherer Zukunft keine Produktion vom EWI mehr stattfindet und damit auch keine Ersatzteile mehr erhältlich sind?

Akai war bereits Pleite und wurde dann mitsamt den bestehenden Produkten wie der MPC und dem EWI, etc. aufgekauft und weitervermarktet. Sollte etwas an den Gerüchten, die Du erwähnt hattes, dran sein, wäredas immer noch möglich.

Im übrigen sollte das oben genannt SynthesizerServiceDepartment nach wie vor Reparaturen vornehmen und die meisten Ersatzteile vorrätig haben.

Ein bisschen abzielend auf das Zitat von Ingo: Ist damit zu rechnen, dass irgendwann eine neue Version vom EWI 5000, 6000... entwickelt wird, die den neuesten Stand der Technik integriert? Vielleicht hat ja jemand von euch solche Insiderinformationen...

Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit dem Software-Entwickler der beiden aktuellen EWIs. Zu diesem Zeitpunkt gab es - seines Wissens nach - seitens Akai keine Pläne für eine Weiterentwicklung. Er selbst wäre jedoch sehr daran interessiert. Allerdings arbeitet er derzeit für eine andere Firma.

Aufgrund des kleinen Marktsegmentes würde ich keine neuen Controller von anderen großen Firmen in absehbarer Zukunft erwarten. Es gibt allerdings immer die Möglichkeit, dass kleinere Firmen eine Neuentwicklung auf den Markt bringen.

Ich persönlich denke schon länger darüber nach, habe aber mit meiner kleinen Company aktuell weder die Kapazität zur Vermarktung noch die nötige Zeit zur Entwicklung. Solch eine Entwicklung braucht mehrere Jahre bis zur Serienreife.

Leider hat der australische Hersteller "Marshall Morrison Instrument"s mit der "Morrison Digital Trumpet" oder kurz MDT bereits das Handtuch geworfen soweit ich weiß, aber es gibt immer noch andere kleinere Firmen wie z.B. Softwind in der Schweiz, die hervorragende Wind Controller (Synthophone) bauen.

Grüße, Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ingo, danke für die Informationen, besonders zum Link zum SynthesizerServiceDepartment. Dann sieht es ja so aus, dass zumindest Reparaturmöglichkeiten in den nächsten Jahren bestehen werden.
Vielleicht ist es ein Problem für das EWI 4000s, dass es quasi eine All-in-one-Lösung darstellt, verschiedene Varianten der Einstellung ermöglicht und damit eine gewisse Flexibilität mit sich bringt. Allein die Tatsache, dass sich verschiedene Fingersätze einstellen lassen, überfordert vielleicht schon so Manchen. Ich weiß noch, wie ich vor ca. 4 Jahren in einen Laden ging, um mir das Gerät demonstrieren zu lassen. Der Verkäufer hatte selbst keine Ahnung, wie das Teil funktioniert, und die resultierenden "Sounds" und "Töne" waren nicht sehr befriedigend. Ich wäre damals fast wieder von der "EWI"-Idee abgesprungen.
Mittlerweile bin ich begeistert, aber die ersten Anfänge waren schon etwas steinig.

Ich habe der Zeitschrift "tastenwelt" mal geschrieben, ob es nicht nett wäre, ein mehrteiliges Tutorial zum EWI zu bringen, um den Einstieg zu erleichtern und habe der Zeitschrift auch einige Infos zukommen lassen. Das Interesse war da, hat aber leider nicht zu mehr (sprich: Artikel) geführt.

Wahrscheinlich hat das EWI USB sogar mehr Zukunftschancen (Ich selbst spiele es nicht). Beim EWI USB geht es eigentlich nur um Funktionalität und Handhabung. Der Vorteil ist die Unabhängigkeit von einem eigenen klangerzeugenden System. Beim EWI 4000S wird das interne Keyboard irgendwann (eigentlich schon jetzt, du schreibst es selbst) total veraltet sein. Ich behelfe mir selbst mit einem kleinen Effektgerät (Korg Pandora mini), das ich mit Klett an dem EWI befestige. Dadurch gewinnt das Gerät an Soundvielfalt unheimlich dazu. Aber man stelle sich vor, bei einer Neuauflage des EWIs wäre eine modernisierte Synthesizer-/Effektsektion mit all den neuen Möglichkeiten (z. B. von Komplete-Synths oder neueren Gitarren-Effekten) mit dabei. - Dieses EWI wäre eine - im positiven Sinne - Höllenmaschine. Oder es wären tatsächlich akzeptable natürliche Sounds von Saxophon & Co. mit dabei. Oder, oder, oder...
Wunschträume, die wahrscheinlich nicht realisierbar sind, oder schlichtweg zu teuer wären.
Andererseits ist es wahrscheinlich genau das Problem vom EWI, dass man einmal zahlt und dann nur noch in Peripheriegeräte (Laptop, XPression, Effektgeräte & Co.) investiert. Hätte man im EWI einen potenten Synth mit einem Grundgerüst an Klängen, die man dann käuflich nach und nach erweitern könnte, dann hätten Akai (oder wer auch immer) und man selbst etwas davon.
So toll das EWI ist, marktwirtschaftlich hat damals einer nicht richtig mitgedacht (nur meine persönliche Meinung).

Schauen wir mal, was die Zukunft bringt...

Ich fänd es nur schade, wenn die Blaswandler-Idee und speziell das EWI irgendwann aussterben.
 
Als Nyle Steiner das EVI / EWI (damals Steiner Phone) entwickelte, hat er nicht marktwirtschaftlich gedacht, sondern ein Instrument für sich selbst (als Trompeter) gebaut. Der Controller und Tonerzeuger war zunächt eine Einheit und perfekt aufeinander abgestimmt.

Die spätere Trennung von Controller und Tonerzeuger über MIDI hat Vor- und Nachteile.

Der Vorteil ist die Flexibilität. Der Nachteil ist, dass die Teile, vor allem wenn sie von unterschiedlichen Herstellern sind, nicht optimal aufeinander angepasst sind.

Mein Problem mit meinem XPression ist, dass das Gerät mittlerweile in der Lage wäre, weit mehr an Spieltechnik umzusetzen, als die existierenden Controller senden können. Nur wenn ein Wind Controller alle (oder ein Großteil der) Spieltechniken eines Naturblasinstrumentes umsetzen kann, kann man so flexibel wie auf einem akustischen Instrument spielen. Das kann keiner der aktuellen Wind Controller auch nur annähernd. D. h. jedoch nicht, dass alles unbedingt gleich funktionieren muss wie beim echten Blasinstrument, aber die Variationsmöglichkeiten sollten schon eine ähnliche Dimension erreichen.


Das Problem besteht nun darin, dass es hierfür keinerlei Standards gibt, und dass man u. U. mit der MIDI-Überragung an die Grenzen kommt. Daher scheint mir - für meine persönlichen Vorstellungen - ein Wind Controller, der direkt an einen Tonerzeuger (in meinem Fall XPression) gekoppelt ist, die sinnvollste Möglichkeit, Fortschritte zu machen. Sollten sich später einmal Standards ergeben, sieht's vielleicht wieder anders aus.

Wenn ich persönlich aber einen Wind Controller baue, der nur zusammen mit dem XPression läuft, wird's zum einen teuer (also eher eine High End Lösung) und zum anderen nehme ich die Flexibilität, einfach jeden beliebigen Tonerzeuger für wenig Geld mit ähnlicher Flexibilität anzuspielen.

Letzteres funktioniert in über 90% der Fälle sowieso nicht, da ohne aufwändige Prest-Anpassungen ohnehin nichts sinnvolles herauskommt. Die meisten Bläser sind nicht sonderlich fit im Synthesizer Editieren.

Das nächste Problem ist, dass das was Du von einem Wind Controller erwartest nicht unbedingt mit dem, was ein anderer möchte übereinstimmt. Der eine steht auf Synthie-Sounds, der nächste auf klassische Instrumente, der nächste wieder auf Jazz, Pop, Rock Sounds mit vielen Effekten.

Wie immer kann es kein perfektes Teil für alle, sondern nur spezialisierte Lösungen für einige geben.

Für die meisten EWI-Spieler ist jetzt schon extrem viel machbar. Allerdings braucht man dazu ein externes Rack oder einen Laptop, viel Geld für die Software sowie viel Zeit, um die gekauften Softwares überhaupt ausnutzen zu können.
Bernie Kenerson ist ein schönes Beispiel für einen Profi EWI-Spieler, der wirklich alles ausreizt, was derzeit mit dem existierenden Equipement machbar ist.

Ingo
 
Wahrscheinlich hat das EWI USB sogar mehr Zukunftschancen ... Aber man stelle sich vor, bei einer Neuauflage des EWIs wäre eine modernisierte Synthesizer-/Effektsektion mit all den neuen Möglichkeiten (z. B. von Komplete-Synths oder neueren Gitarren-Effekten) mit dabei. - Dieses EWI wäre eine - im positiven Sinne - Höllenmaschine. Oder es wären tatsächlich akzeptable natürliche Sounds von Saxophon & Co. mit dabei. Oder, oder, oder...

Was dazu fehlt, wäre m.E. "nur" das auf Standard-Notebooktechnologie aufsetzende "kleine Käschtle", das sich drahtlos und automatisch mit einem EWI-USB (oder per Bluetooth?) mit eigener Stromversorgung koppelt. Dass sich da noch so ein Teilchen in der Nähe des Blasrohrs befindet, ist ja nicht weiter schlimm und für jede ernstzunehmende Performance mit entsprechender Power sowieso erforderlich. Geometrisch dürfte heute die Größe von vielleicht zwei Coladosen ausreichen, die erforderliche Hardware incl. eines kleinen 2 W Lautsprechers und eine stromnetzunabhängige Laufzeit von ca. 3 h hinzubekommen, um damit einigermaßen vernünftige Soundfonts alter Technologie in Klänge umzusetzen.

Mein Traum (als Dilettantin) also:
# EWI-USB mit Akku für 3+ h und BT oder sonstiger Drahtlosübertragung der Keys (wahrscheinlich schon weiter mit Midi-Protokoll) an ...
# Dediziertes Empfangsgerät, in dem ein Soundfont-fähiger Synthesizer mit Notebooktechnologie samt kleinem Endverstärker ca. 2 W steckt. Ebenfalls akkumäßig für 3+ h ausgelegt.
# Zusätzlich an diesem Empfangsgerät :ein Midi-Out + USB-Midi-Out im Sinne eines Durchreichens des Ursprungs-EWI-Outputs, so dass nach Belieben statt des eingebauten Soundmoduls und/oder Endverstärkers andere Potentere (wie Ingos XPression) auf Midi-Basis genutzt werden können.

Wenn man bewusst auf so eine modulare, aber abgestimmte Standardtechnologie zurückgreifen würde, könnte ich mir vorstellen, dass diese Kombination etwa gleich teuer wäre wie ein 4000s, aber als "Stand-Alone"-System deutlich mehr Möglichkeiten im Sinne von Flexibilität und Erweiterung böte. Es wäre aber ein grundlegend kooperativ ausgelegtes Produkt, was den meisten auf Gewinnmaximierung und Eigenzusatzvermarktung ausgerichteten Unternehmen meist nicht so recht in den Kram passt. Schade eigentlich!

Tschüssi,

Petra
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben