Welche Griffschrift zum Lernen für Weltmeister 620 Harmonika?

MrMupfin
MrMupfin
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Sevus,
ich habe mir gerade eine Weltmeister 620 Harmonika gebraucht zum Schnäppchenpreis bestellt. Ich bin blutiger Anfänger wenn es um die Steirische Harmonika geht, mein letztes Instument (Gitarre) ist auch schon einige Jahre her. Bei einem Studienfreund wurde ich dann in die Michlbauer Griffschrift eingeführt und war erstaunt, wie leicht sich mit dieser Methode spielen lässt. Deshalb habe ich mir nun auch eine Steirische anschaffen müssen.

Nach langem hin und her und Haarausfall im Angesicht der astronomischen Gebrauchtpreise für Harmonikas habe ich mich dann aus vielerlei Gründe für eine Weltmeister 620 entschieden. Optisch genau mein Geschmack und über Vitamin B in den Musikwinkel sollten auch mögliche Reparaturkosten für das gute Stück nicht allzu teuer sein.

Nun hat die Weltmeister ja eine andere Bass Konfiguration als die Michlbauer Harmonikas (s. Grifftabelle). Ich frag mich nun, ob die Griffe (abgesehen vom fehlenden X und H Bass) dennoch identisch sind oder ob ich nach einer anderen "Methode" lernen sollte. Kann sein, dass die Frage komplett dumm ist, wie gesagt, ich kenn mich mit Harmonikas leider kaum aus.

Vielleicht kann mich ja in dem Forum jemand "erleuchten" und mir ein paar Tips geben.

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Hallo MrMurphin,
Wenn Du mit dem 5-Finger-System lernen willst, ist Michlbauer möglich, für vier Finger passen die Griffe nicht.
So wie ich das seh passt das mit den Tönen, bis auf die innere Bassreihe auf Zug, die ist anders, die brauchst du am Anfang aber eh nicht.
Solltest du ein Lehrbuch bereits haben, ist normalerweise eine Übersicht drin, da kannst du die einzelnen Töne vergleichen.

Michlbauer ist insgesamt mehr auf die 4reihige Harmonika mit Moll im Bass und Halbtönen zugeschnitten, was aber am Anfang noch keine Rolle spielt. Die ersten Lehrbücher kannst du auch mit drei Reihen spielen. Auch auf das " Lagenspiel" solltest du dich nicht so sehr versteifen, das ist nichts anderes als eine Angabe, welcher Finger auf den Gleichton muss.
Ich finde die Michlbauer- Lehrbücher schon sehr gut, aber eben auch sehr speziell und sehr teuer.
Ich würde dir mal den Tip geben, beim Knöpferlverlag zu schauen. Da gibt es Lehrbücher für 4 und für 5- Fingersystem, die sind universeller..
https://www.stretta-music.de/publisher-knoepferl-musikverlag?q=Lehrbuch

Den X-Bass hast du übrigens drauf, das ist der Wechselbass zur 1. Reihe, der oberste Knopf in der äußeren Bassknopfreihe.
Was immer mal wieder passieren kann und wird, ist, dass du die Griffschriftnoten an deine Tonbelegung anpassen musst. Es gibt einfach zu viele verschiedene Systeme.

Auf jeden Fall wärs für den Anfang wichtig ;dass du dich zuerst entscheidest, ob du mit 4 oder 5 Fingern spielen willst, zwecks dem Fingersatz und den Griffen, damits kein Durcheinander gibt.
Zur Erklärung: Die 4-Fingerspieler benutzen normalerweise den gleichen Finger für die Töne, die auf gleicher Höhe liegen ( also auf dem Instrument ) und beim 5-Finger-System ( Michlbauer)) benutzt man den gleichen Finger für die Töne, die auf der Diagonalen liegen.
 
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Danke für die Infos. Schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast so ausführlich auf alles zu antworten. :)

Mein Plan ist auf jeden Fall nach Michlbauer zu lernen, weil ich es für mich als die verständlichste Griffschrift wahrnehme. Ich kanns auf jeden Fall kaum erwarten, endlich mit dem Spielen loszulegen. Das mit dem X-Bass war mit tatsächlich neu, ergibt aber durchaus Sinn. Jetzt muss ich nur noch abwarten, wie sich das Instrument so spielt und vor allem wie die Weltmeister so klingt.

Aber ich werd mir auf jeden Fall mal die Lehrbücher vom Knöpferl Verlag anschauen, die wurden mir jetzt schon öfter empfohlen. Das Michlbauer Lehrbuch Band 1 kriegt man aber zumindest gebraucht recht günstig (10 Euro plus Versand).
 
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Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Es gibt keine „Michlbauer Griffschrift“, denn die Griffschrift ist viel älter und wird quer über alle Lehr-/Lernmethoden verwendet (mit ein paar kleinen Unterschieden in der Notation). Michlbauer ist lediglich eine spezielle Methode der Griff-/Spieltechnik (5 Finger, Lagen, Bassbelegung „2 Moll auf Zug“) mit entsprechenden Vor- aber auch Nachteilen.
 
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Sodala, kleines Update: ich lerne jetzt seit 11 Tagen und bin ehrlich erstaunt, wie schnell ich vorankomme. Hab das erste Michlbauer Lehrbuch jetzt schon zu mehr als der Hälfte durch und komm jetzt bald in die dritte Reihe. Das Instrument macht wirklich richtig Spaß und die Harmonika war für 800 Euro in einem nahezu neuwertigen Zustand wirklich ein Schnäppchen. Ein Balgnagel ist etwas locker, den lass ich aber durch einen etwas breiteren übers Wochenende tauschen.

Spannend sind bei der Weltmeister m.M.n. aber vor allem die Diskant-Register. Neues Stück mit viel Luftverbrauch? Kein Problem: ein Knopfdruck und aus der 3 Chörigen Harmonika wird eine zweichörige oder einchörige. Einchörig klingt natürlich wie Grütze, wenn man die Sekunde davor dreichörig gespielt hat, aber zum Üben is es ideal.

Nur mit meinem Kumpel und seiner CFBEs von Stachl komm ich leider nich so gut zam. Aber gemeinsam üben geht ja trotzdem. 😌

Mal schaun, wie lang ich am Ball bleib, aber im Moment schauts wirklich so aus, als hätte ich "mein" Instrument gefunden (gut wenn der Geldbeutel mal mehr hergibt, dann kommt natürlich irgendwann mal eine Novak Sonorum in Eiche ins Haus, aber die ersten 3 Lehrbücher kann ich ja eh problemlos mit der 3 Reihigen durcharbeiten). Endlich mal was, was ich mit meinen Wurstfingern mühelos spielen kann.
 
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