Welche Hardwares sind für Live-Keyboarder nützlich/notwendig?

TriggerFinger
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Hallo Community,

welche Gerätschaften/Hilfsmittel etc. benutzt ihr in eurem Setup (beim Proben wie auch auf der Bühne)?

Mein "Setup" ist eigentlich ziemlich simpel gehalten, habe halt meine 2 Keys (Roland RD 300gx / Yamaha MX 49) und dazu 2 Sustain-Pedale und den Spider-Ständer, auf dem die Geräte stehen.

Was ist denn eurer Meinung nach notwendig für Live spielen? Mag vielleicht etwas schwierig sein, das so allgemein und objektiv zu sagen, aber mich würde das einfach interessieren.

Gruß Till
 
Eigenschaft
 
Ähnlich simpel: SpiderPro (Alle Kabel integriert) mit 2 Keys (Fantom G7 / NS2) sowie Mikrofonarm, 2x Sustain, 2x Expression, ioDock mit iPad/SLM (Sheets und MIDI-Steuerung der Setups), InEar Mischer PM351, KBR3D als Bühnenmonitor / Leslie / Submischer / DIBox.
Evtl. Feuchttücher um die Tastaturen spielbar zu halten, falls der Nebelmann seine Maschine wieder mal ständig laufen lässt ...
Und als Keyboarder natürlich das Notfallköfferchen, aus dem "die anderen" sich immer Sachen (Schraubendreher, Adapter, Batterien, Ohrstöpsel, ...) ausleihen :rolleyes:
 
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Hallo !

Habe zuletzt radikal reduziert:

1 Kronos auf 1 Scherenständer, 1 Expression-Pedal, 1 Sustain, 1 Schalter (Leslie usw.), 1 Ständer für iPad, InEar Bodypack + InEar Hörer, diverse Kabel

Bei Bedarf wird ergänzt mit: Yamaha S70 XS(als Backup bei Gigs mit weiterer Anfahrt) und/oder Hammond XK-1 (wenn ich viel Lust zum Orgeln hab), Akkordeon (wenn unplugged ansteht) in jedem dieser Fälle muss dann mein Jaspers-Ständer mit (bis zu 3-fach), sowie ein Submixer.

ciao
 
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Danke für deine Antowort! :)

, ioDock mit iPad/SLM (Sheets und MIDI-Steuerung der Setups), InEar Mischer PM351, KBR3D als Bühnenmonitor / Leslie / Submischer / DIBox.
:rolleyes:

Ok, hab mich gerade gewundert, dass du das als "simpel" bezeichnest....:D Hätte da noch die ein oder andere Frage an dich:

Was meinst du mit SLM? Das ganze Ding mit dem iPad find ich echt spannend, gibts da irgendwo Infos/Foren/Threads für Neueinsteiger wie mich? Gerade zum Thema MIDI-Steuerung der Setups etc....

Wegen dem InEar Mischer - Spielt eure ganze Band mit InEar? Wir haben uns das auch schonmal überlegt aber bisher hat nur der Drummer sein eigenes.... Also kann ich das auch benutze, obwohl die anderen das nicht machen? Was benötigt man alles dazu und was hat das dich gekostet (wenn ich fragen darf) :)

Die KBR3D hast du immer dabei? Normalerweise haben ja die Soundtechniker bei den Gigs das dabei, außer man organisiert sich da selber....aber das ist praktisch, hat man immer die Sicherheit, dass man sich selber hört.

Und Leslie und Submischer sind mir nicht klar von den Begriffen her... also wozu dienen sie?
 
SLM: SetlistMaker, eine App fürs iPad, durchsuche mal dieses Forum danach.
InEar: Ja, die anderen benutzen das auch. Meist kabellos, ich verlasse meinen Standort allerdings meist nicht, daher kabelgebunden. Habe einen angepassten Kopfhörer (UltimateEars) und den kleinen PM351 davor, mit dem ich meine Signale (Keay, Mikro) mit dem Hauptsignal, das vom FOH kommt, je nach Bedarf zusammenmische. PM351 ca. 150€, Kopfhörer 50-500€.
KBR-3D ist ein Stereo-Keyboard Amp mit rotierendem Horn (Leslie) und mehreren Stereo-Eingängen, die ich untereinander auf einen Ausgang vormische (Submix) und mit diesem Signal zum FOH gehe.

Jetzt weiß ich nicht, auf welchen Gigs Du als Neueinsteiger spielen möchtest, je nachdem hast Du ja eine eigene Anlage (oder die der Band) nötig, da bringt Dir dann keiner was mit ...

Weitere Unklarheiten kannst Du auch googlen oder die Forums-Suche nutzen.

Gruß,
S.
 
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Nachtrag: Was ist "simpel" ?!
Ich denke, an der Anzahl der Gerätschaften kannst Du nicht ablesen, was simpel ist bzw. was nicht.
Meine Keys muss ich auch einzeln auf dem Ständer heben, ebenso ioDock und PM351, aber wenn man dann noch jedes einzelne Kabel separat aus dem Köfferchen holen muß und alles nacheinander verbinden muß, geht viel Zeit drauf. Und da wird's dann simpel, wenn man sich diese unvermeidlichen Kabel entsprechend vorbereitet. z.B. als Kabelbaum oder halt direkt in die Säule des Spider gelegt, so daß genau die richtige Kabellänge zu genau der richtigen Anschlussbuchse der Keys / Pedale passt.
 
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Grundsätzlich bist Du mit den zwei Keyboards schon mal gut ausgerüstet. Dass die auf einem Stativ stehen (müssen), ist schon klar, und pro Keyboard ein Sustain Pedal macht auch Sinn. Evtl. würde das eine oder andere Volume-/Expressionpedal noch Sinn machen. Aber das ist Geschmacksache. Auf jeden Fall würde ich Dir noch einen Submischer empfehlen, auf dem Du Deine beiden Keyboards zusammen mischt, um z.B. nur ein Stereo-Master-Keyboardsignal an den Hauptmischer zu schicken. Je nach Größe der Veranstaltung, und wo das Hauptmischpult steht, müsstest Du sonst noch DI-Boxen haben, die Deine unsymmetrischen Keyboardsignale in symmetrische umwandelt. Außerdem könntest Du Dir an so einem Submischer Dein In-Ear Signal mischen. Aber das sind jetzt schon technische Details.

zu iPad und SLM: Viele nutzen bereits ein iPad mit entsprechender App (SLM, OnSong etc.) um ihre Songs, Sheets, Setlisten etc. zu verwalten. Da kann man dann auch noch die Option nutzen, für jeden angewählten Song, automatisch die Programmchanges für die Keyboards zu schicken. Da gibt's hier einige Threads zu. Such mal nach Setlistmaker, um Dich mal einzulesen, was damit alles machbar ist.

Ansonsten zur weiteren Optimierung: Ich sehe das ähnlich wie Herby, was den Aufbau und die Verkabelung angeht. Habe hierzu meine Pedale auf einem Pedalboard montiert, auf dem auch die Kabel in genau den benötigten Längen zu den Keyboards in kleinen Kabelbäumen gebündelt sind, sowie ein Kabelbaum zum Submischer. Diese Kabelbäume verbleiben beim Transport auf dem Pedalboard. Decke zu und fertig, bzw. beim Aufbau Deckel auf, Kabel anstöpseln und fertig. So dauert mein Auf- und Abbau jeweils nur 10min.
 
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z.B. als Kabelbaum oder halt direkt in die Säule des Spider gelegt, so daß genau die richtige Kabellänge zu genau der richtigen Anschlussbuchse der Keys / Pedale passt.

Wie schafft man das, die Kabel in den Ständer zu verlegen? Hast du da evtl. Fotos davon?
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zu iPad und SLM: Viele nutzen bereits ein iPad mit entsprechender App (SLM, OnSong etc.) um ihre Songs, Sheets, Setlisten etc. zu verwalten. Da kann man dann auch noch die Option nutzen, für jeden angewählten Song, automatisch die Programmchanges für die Keyboards zu schicken. Da gibt's hier einige Threads zu. Such mal nach Setlistmaker, um Dich mal einzulesen, was damit alles machbar ist.

Ok cool, das schaue ich mir mal an. Das war mal eh ne Überlegung von mir. Benötigt man dazu unbedingt ein iPad oder ist z.B SLM auch kompatibel mit anderen Tablets?

Ansonsten zur weiteren Optimierung: Ich sehe das ähnlich wie Herby, was den Aufbau und die Verkabelung angeht. Habe hierzu meine Pedale auf einem Pedalboard montiert, auf dem auch die Kabel in genau den benötigten Längen zu den Keyboards in kleinen Kabelbäumen gebündelt sind, sowie ein Kabelbaum zum Submischer. Diese Kabelbäume verbleiben beim Transport auf dem Pedalboard. Decke zu und fertig, bzw. beim Aufbau Deckel auf, Kabel anstöpseln und fertig. So dauert mein Auf- und Abbau jeweils nur 10min.

Das klingt praktisch, habe meine Kabel und Pedale in nem Koffer, bei mir sind es nicht so viele Kabel, also bisher ist der Stress mit dem Auf- und Abbau nicht so groß, aber wer weiss, das wird wahrscheinlich immer mehr mit der Zeit, sodass es echt Sinn macht, sich da vorzubereiten.
 
Wie schafft man das, die Kabel in den Ständer zu verlegen? Hast du da evtl. Fotos davon?
Ich habe kein eigenes Foto, aber mal verdeutlicht, wo die Löcher rein müssen bzw. wo ich sie gemacht habe.
Im Fuß ist ja von vornherein ein Loch, komplizierter war es da schon oben, und da ich auch den Mikrofonarm-Aufsatz weiterhin benutzen will, mußte ich ein wenig handarbeiten. Also Deckel ab und mit geeignetem Werkzeug 2 U-förmige Aussparungen von den Führungsnuten der Auflagen in den Innenraum des Profils einarbeiten. Ecken abrunden, evtl. Kantenschutz, Kabel durch, Deckel drauf, fertig. Die Löcher in den Mikroarm-Deckel wäre evtl. auch gegangen, sicherlich auch einfacher, aber an seiner Stabilität wollte ich lieber nix ändern ...
Da nun die Kabel oben aus den Führungen rauskommen, kann man die Auflagen zum Zusammenlegen nicht mehr ganz nach oben schieben, wodurch sie leider auch nicht mehr unter dem Deckel einrasten, aber da ich den Kabelbaum, der unten rauskommt, nach dem Gig mit Klett um die Säule fixiere sind damit auch die Arme gegen Rausklappen gesichert.
 

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Wie schafft man das, die Kabel in den Ständer zu verlegen? Hast du da evtl. Fotos davon?
Bevor ich die Kabel im Ständer verlege, würde ich erst einmal mit Kabelbäumen außerhalb des Statives beginnen, bis sich irgendwann mal ein Setup herauskristallisiert hat, mit dem Du auf Dauer arbeiten wirst.

Ok cool, das schaue ich mir mal an. Das war mal eh ne Überlegung von mir. Benötigt man dazu unbedingt ein iPad oder ist z.B SLM auch kompatibel mit anderen Tablets?
SLM gibt's auch für Android, aber gerade was MIDI angeht, steckt Android noch in den Kinderschuhen. Meines Wissens funktioniert das erst ab einer bestimmten Betriebssystem-Version, die auch nur von bestimmter Hardware unterstützt wird. Da wurde hier schon mal was drüber geschrieben.

Das klingt praktisch, habe meine Kabel und Pedale in nem Koffer, bei mir sind es nicht so viele Kabel, also bisher ist der Stress mit dem Auf- und Abbau nicht so groß, aber wer weiss, das wird wahrscheinlich immer mehr mit der Zeit, sodass es echt Sinn macht, sich da vorzubereiten.
Na ja, ich finde, da kann schon was zusammen kommen. Pro Keyboard wenigstens einmal Strom, zweimal Audio, einmal Pedal. Ich habe auf meinem Board zwei Volumenpedale, ein Expressionpedal (OrgelSwell), zwei Sustainpedale, zwei Taster. Zu einem Keyboard gehen 1xStrom, zweimal Audio, einmal Sustain, zweimal MIDI, zum anderen gehen 1x Strom, 4x Audio, 1x Expression, Sustain und 1x Schalter.
Zum Siderack gehen 6x Audio, 2xMIDI, 1x Schalter.
 
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welche Gerätschaften/Hilfsmittel etc. benutzt ihr in eurem Setup (beim Proben wie auch auf der Bühne)?


Ich geh jetzt mal vom Bandsetup aus (das einzige, das nicht regelmässig umgebaut wird).

- Korg X5D (unten) / Nord Wave (oben)
- K&M Baby Spider Pro, K&M Laptopstand inkl. K&M Mouse Rest / Zusatzablage
- 1x 6fach-Stromleiste! (WICHTIG!) (gerade wenn man mit Wandwarzen/externen Trafos unterwegs ist, die teils 90° versetzte Dosen brauchen können).
- 1x Submixer (Rolls MX28) (3x stereo) INKL. farbigen Inputkabeln (6 Stück) und Stereo-Ausgangskabel (1x)
- 4x Pedale (2x Sustain Switch, 2x Expression Pedal (1x Korg EXP2, 1x Roland EV5))
- 1x Audiointerface (Focusrite 2i4)
- 1x aktiver 7fach USB-Hub (der schwarze von Speedlink) (aufs Interface geklebt)
- 2x einfaches Midi-To-USB-Interface (1x iConnectivity iConnectMidi1, 1x iConnectivity mio) (man könnte auch 2x dasselbe Modell nehmen, ist aber einfacher für Mainstage/Ableton, beide zu unterscheiden und das Mapping zu vereinfachen)
- 1x Midi-Controller (Novation Launchcontrol)
- 1x iPad mini (bei mir nur als Notenanzeige via OnSong, manuell umgeschaltet)

das ganze kriegt man in 10 min problemlos aufgebaut (okay, hab mittlerweile auch Übung drin)
-> Baby-Spider-Pro-Stativ mit Laptopablage fürs zweite Key -> aufbauen, beide Keys drauf -> strom dran (eigene stromleiste fix im setup eingeplant!)
-> submixer rausholen und rechts aufs untere Key stellen -> kabel sind direkt am submixer befestigt und farblich unterschiedlich (3 stereopaare, 1 pro key und 1 fürs interface)
-> submixkabel in die Keys -> stereokabel zu den DI-Boxen (bis hierhin ist alles eigener Kram beim Signal und da hat kein Techniker reinzureden)
-> Pedale anschliessen (2x Expression, 2x Sustain, alle klar gekennzeichnet) -> kabel in die "kabelclips" des stativs einfädeln und aufm boden platzieren
-> laptopstativ aufbauen -> mouse-rest dranschrauben -> laptop auf stativ:
-> interface auf mouse-rest -> usb-hub (aufs interface geklebt) anschliessen -> submixkabel ins interface -> stromkabel in den hub
-> Midi-Interfaces anschliessen (iconnectivity mio/icm1) -> kabelkanäle in die kabelclips -> usb-ports in den hub
-> Launchcontrol aufs untere Key platzieren -> usb-port in den hub
-> ipad auf oberem key platzieren (magnethalterung) -> notfalls festkleben

Beim Elektrosetup, dass ich hin und wieder für elektronischere Sachen nutze, sieht's folgendermassen aus:

- Novation Bass Station 2
- K&M X-Stativ, K&M Laptopstand inkl. 3x ! K&M Mouse Rest / Zusatzablage
- 1x 5fach Stromleiste (WICHTIG!)
- 1x mono-audiokabel (für bass station), 1x stereo audiokabel (für interface), backup cinch-to-jack Stereokabel (für ev. additional-out-kanäle)
- 1x Sustain Switch (für Bass Station)
- 1x Audiointerface (Focusrite 2i4)
- 1x aktiver 7fach USB-Hub (der schwarze von Speedlink) (aufs Interface geklebt)
- 2x Midi-Controller Novation Launchpad S / Novation Launchcontrol

aufbau des ganzen in 5 minuten machbar
-> Laptopstand aufbauen -> Ablagen dranschrauben
-> interface auf unterste Ablage -> hub an strom anschliessen
-> launchcontrol & launchpad auf obere beiden ablagen -> usb-ports am hub anschliessen
-> x-stativ aufbauen -> bass station drauf -> pedal an bass station -> strom an bass station -> usb kabel von bass station in hub
-> audiokabel verlegen -> mono aus bass station, stereo aus interface
-> laptop auf stativ -> usb vom hub an den rechner anschliessen


Wenn ich ab und zu mal mit anderem unterwegs bin, ist das so meist frei nach sinn und zweck konfiguriert... das da oben sind halt die etwas konkreter geplanten Dinge der letzten Zeit



Was ist denn eurer Meinung nach notwendig für Live spielen? Mag vielleicht etwas schwierig sein, das so allgemein und objektiv zu sagen, aber mich würde das einfach interessieren.

Gute Frage, kann man pauschal so wohl kaum beantworten - nicht jeder braucht einen laptop auf der bühne, nicht jeder braucht einen controller dafür und nicht alle denselben controller, nicht jeder laptopnutzer braucht ein Audiointerface, nicht jeder füttert sein audiointerface live mit Input-Signal (ich z.b. nicht, nur ausgänge), nicht jeder hat audio & midi getrennt, oft geht das auch zusammen, nicht alle brauchen ein rack, nicht jeder nutzt ein laptopstativ, manche stellen das ding einfach auf den boden... dasselbe beim iPad... nicht jeder hat ein iPad, nicht jeder nutzt es als Notenpult, manche schalten damit nur um, ect. ect. ...


Was ich allerdings gelernt habe: keep it simple & useful.
Weniger, dafür ausgewähltes Equipment ist gesparte Aufbauzeit und gehobene Übersichtlichkeit! Was man nicht braucht, kann weg.

Und (zweite wichtige Regel:) was man unbedingt braucht, kommt SELBER mit! (Nicht jede FOH-Truppe/Bühne hat kompatible Steckerleisten, das passende 50cm-Patchkabel oder einen Stuhl um den Rechner draufzustellen



Gab in der Vergangenheit immer mal wieder Threads, wo Leute ein Liverack bauen wollte, ohne Plan davon, was da überhaupt rein sollte. Solche Leute möchte man manchmal am liebsten anschreien, ob sie denn unbedingt nen Bandscheibenvorfall haben wollen...
... spass beiseite, aber oftmals entscheidet die Notwendigkeit erst über das Equipment.

- Pedale sind natürlich das naheliegendste Beispiel, bei der Anzahl und der Zusammenstellung (Pedalboard ja, nein, Verkabelung, ect) wird es schon wieder spezieller
- Eigene Kabel, Stromleisten, DI-Boxen, ect.
- Submixer ist meist ein Produkt der Notwendigkeit, je nachdem wie gross das Setup wird und wie viel Komfort gewünscht ist, hier ist der Markt zum Glück vielfältig und bietet alles von klein und simpel bis komplex-digital-Patchbay-universell mit iPad-Fernsteuerung und WLAN-Router
- Sobald der Rechner im Spiel ist, wird es ohnehin variabel ohne Grenzen, angefangen beim Controller, über das Interface, zusätzliche Geräte
- In-Ear-Monitoring, Notenpulte/iPads, ect. ect.

... wie oben schon erwähnt, die wichtigste Frage beim Zubehör ist immer: brauch ich das? Kann das nicht auch schon was, das ich sowieso dabei habe? Ist mir der Aufwand und die Programmierung ein ev. eingespartes Gerät wert?

Und dann natürlich: wie organisiere ich das, wo pack ich was ein, wie kommt's am schnellsten wieder raus...

Vielleicht jetzt ein bisschen wirr, die ganzen Ausführungen, aber ich denke, die Frage pauschal zu beantworten, ist tatsächlich ziemlich schwer.
 
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Ribbon hat natürlich völlig recht, dass man eine Frage wie in diesem Thread nie pauschal beantworten kann. Du kannst Dir hier nur aus den Beispielen und Erfahrungen Anderer Anregungen holen, überlegen, ob das für Dich auch sinnvoll sein könnte oder nicht.
Wenn man mit zwei Keyboards glücklich ist, warum nicht. Da kann man sicherlich auch auf einen Submixer verzichten, also auch auf ein Siderack, das Floorboard wäre wahrscheinlich auch übertrieben, und ein iPad für das Umschalten der Sounds ein Nice-to-have, weil man das bei zwei Keyboards auch locker so hinbekommt.
In der Praxis zeigt sich dann, wie weit man mit einem Setup kommt, wo Gaps entstehen, wann man an die Grenzen stößt etc. Meine Erfahrung in verschiedenen Bands hat gezeigt, dass im Laufe der Zeit sehr viele Anforderungen beim Keyboarder landen. Seien es Backingtracks, Samples, hier und dort noch einen Sound mehr. Am Ende ist man sogar oft selber derjenige, der nie mit dem zufrieden ist, was sein Setup liefert. Da könnten die Orgeln doch noch mehr nach B3 klingen, die Brass Sounds authentischer usw. Man ist ständig auf der Suche, tauscht ein Keyboard gegen ein anderes, fängt an, über zusätzliche Möglichkeiten wie Einbindung von Rechner nachzudenken.

Wenn ich mal die letzten 15 Jahre, in denen ich in erster Linie als Bandkeyboarder unterwegs bin, Revue passieren lasse, was ich da alles an Veränderungen durchgemacht habe:
Gestartet bin ich mit zwei Keyboards. Als erstes haben mir vernünftige Pianosounds gefehlt und eine passende 88er Hammertastatur. Also wurde mein Setup durch einen Rack-Sampler und ein Döpfer Masterkeyboard ergänzt. Schwup, war auch schon ein Siderack da, das den Sampler aufnahm und zusätzlich ein Mischpult, um die Sounderzeuger zusammen zu mischen. Gleichzeitig ging auch die nächste Suche nach geeigneten Keyboardstativen los, die drei Keyboards aufnehmen konnten und auch noch transportabel waren.
Als nächstes war ich mit den Orgelsounds nicht mehr zufrieden. Erste hab ich alle möglichen Rotary Effekte durchprobiert, aber dann ging doch die Suche nach einem geeigneten Orgelclone los. Die Orgelsounds im Sampler waren eigentlich nicht schlecht, aber keine Zugriegel und andere Einstellmöglichkeiten wie Percussion, Zerre usw. fehlten. CX3, VR760 oder doch ein Expander? Am Ende wurde es für eine Zeit lang ein VK1000.
Nun hatte ich aber mittlerweile vier Keyboards am Start. Das war ne Menge Schlepperei, viel Zeit für Auf- und Abbau, und auch wenn es sehr imposant aussah, war das über Eck spielen nicht ergonomisch. Das Siderack war mittlerweile auch schon auf 20HE angewachsen, weil auch noch der eine oder andere weitere Expander dazugekommen war.
Nun ging es wieder an's Reduzieren. Wieder zurück zu zwei Keyboards, dafür erst noch ein Siderack mit Expandern, das aber mittlerweile auch schon wieder kleiner wurde. Der Sampler war über, weil ich mit einem Kurzweil K2500 ein Keyboard mit internem Sampler dazu bekam. Auch weitere Expander flogen raus, weil mehr nice-to-have und die Sounds auch über die Keyboards erzeugt werden konnten.
Irgendwann hatte ich meine beiden Keyboards so optimiert, dass diese alles lieferten, was ich brauchte.
Aber in der Praxis ist man als Keyboarder nie zufrieden, und es gibt eigentlich immer was zu optimieren. Deswegen bin ich im Moment hauptsächlich damit beschäftigt, wie ich sinnvoll und komfortabel den Rechner in mein Setup integriere, vielleicht am Ende sogar halbwegs komplett beim Rechner zu landen, worauf es vermutlich langfristig aufgrund der technischen entwicklung sowieso hinauslaufen wird.

Mein Tipp - nur am Rande: Versuch immer realistisch zu bleiben, nicht zu viel auf einmal wollen, sich langsam auf mögliche 'endgültige' Setups hinarbeiten. Gerade das Thema Keyboards ist aufgrund seiner endlosen Möglichkeiten und Optionen extrem komplex. Es geht alles, und man kann sich sehr schnell verstricken. Man sollte sich immer viel Zeit nehmen, um neue Dinge ausgiebig zu testen. Ich habe schon zu oft viel Zeit und Arbeit investiert, um ein neues Setup aufzubauen, was dann auch bedeutet, die komplette Playlist meiner Band zu portieren (ich habe über 400 Songs im aktiven Portfolio, wenn ich alle meine Bands betrachte!), um ein halbes Jahr später dann doch alles wieder umzuschmeißen...

Geht das nur mir so??? :confused::gruebel::facepalm1::yawn:
 
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Vielen Dank euch für die wirklich ausführlichen Antworten. Das hilft mir in der Hinsicht auf jeden Fall weiter, mich mit meinem Setup, den Gerätschaften sowie weiteren Teilen, die ihr alle so schön aufgelistet habt :D , auseinanderzusetzen. Aber wie du auch schon gesagt hast, benötigt das auf jeden Fall Zeit und Arbeit. Ich bin jetzt seit einem Jahr in einer Band dabei, mit der ich zum ersten Mal mehrmals Auftritte habe und wirklich etwas "professioneller" werde. Da finde ich, habe ich im Vergleich zu den Jahren davor, für meine Verhältnisse, gut aufgeholt. Ich werde einfach die Foren hier durchstöbern und schauen was mir weiterhilft. Ihr seid wirklich sehr kompetente und nette Kollegen, das macht das Frage-Antwort-Spiel hier wirklich leichter! :great:
 
Du bist ja auch noch jung ... ;)

Mir geht's da ähnlich wie dem Tastenschlumpf Dr. Rollo, ich habe vor 15 Jahren als Posaunist in einer Band angefangen und habe dann weil der Keyboarder aufgehört hat, seinen Posten angetreten.
Aber ab und zu ziehe ich Parallelen zu der "allgemeinen Menschheit" : Wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind (körperliche Unversehrtheit, Nahrung, ...)(bei uns Musikern: Musik machen können), dann wird sich oft verzettelt in "Luxusproblemen": überall WLAN, voller Akku, Krankenschwestern müssen mehr Berichte schreiben als Kranken zu helfen, im Job gibt's nur noch Prozesse anstelle neuer Entwicklungen, und wir Musiker möchten immer was Neues und technologische Fortschritte des Equipments zeigen können. Die Musikmacherei wird dadurch oft nicht besser und dem Publikum ist es ziemlich egal, WIE die Tanzmusik/Rockmusik/Jazzmusik generiert wird.

Vielleicht braucht es einfach dieses Durchmachen der "Equipment-Entwicklungsanpassungen", daher möchte ich Dich dahingehend überhaupt nicht entmutigen, drauf los zu probieren (wenn es das Portemonaie hergibt). Aber ab einem gewissen Alter, und bei mir sicherlich auch, weil die persönliche Lebensplanung mit 2 süssen Töchtern mittlerweile ganz andere Prioritäten erfordert, ist man mit dem zufrieden, was man hat.
Hin und wieder erwische ich mich auch dabei, zu überlegen, das iPad als Klangerzeuger einzusetzen, "irgendwas" zu verändern und zu erneuern, die Tastenwelt nochmal durchzublättern und zu gucken, ob es nicht was tolles Neues gibt, aber dann finde ich doch wieder mehr Erfüllung darin, einfach nur ein Buch vorzulesen.

Ich glaube, die Tastenwelt bestelle ich bald mal ab ...

Philosophische Grüsse,
HanKey.
 
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Ich bin seit eineinhalb Jahren dabei mein Setup zu machen und jetzt bin ich gefühlt in der Zielgerade.

Kurzweil Forte für alle Sounds bis auf 90% der Synth Sounds, die aus dem Nord Lead A1 kommen, plus Neo Ventilator als Leslie Sim. Einen EH V256 Vocoder eben für Vocoder und Tune. Das ganze geht in einen Behringer XR18 Digital Rackmixer. Der XR dient als Rackmixer, Interface für Ableton Live (Backings/Samples/Klick) und liefert mir den In Ear Mix. Die Keys gehen am Main raus, Klick und meine Stimme auf separaten Aux Outs. Ein iPad Air schaltet mit SLM den Forte, den A1, die XR Scenes und den V256 um.

Funktioniert wirklich perfekt, ich bin sehr zufrieden. Aber wisst ihr was? Ich sehne mich nach der Zeit, in der ich diese ganzen Cover Gigs mit einem Nord Electro 3 HP und sonst nichts gespielt habe. Aufbau 2min. Sound oft je nach Gusto direkt vor dem Lied eingestellt. Mit einer guten Band geht das. Auf der anderen Seite ist es auch immer wieder nett, die Reaktionen der Leute zu sehen, wenn du einen Sound perfekt getroffen hast. Das gilt natürlich auch für Gitarristen, Bassisten, usw.

Meine Tips:

So wie Rollo meine ich auch: Zeit lassen! Step by Step. Vor Neuanschaffungen immer checken, ob das vorhandene Equipment das nicht auch kann.

Es muss nicht immer die Automation ins letzte Detail sein. Ich hab schon so oft irgendwelche Sachen zur Sicherheit programmiert, was im Endeffekt völlig unnötig war. Will sagen, nicht jeder mikroskopische Unsicherheitsfaktor muss beseitigt werden. ;)
 
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Hallo Community,

welche Gerätschaften/Hilfsmittel etc. benutzt ihr in eurem Setup (beim Proben wie auch auf der Bühne)?
Meine Setups stehen beide in meinem Profil, die möchte ich hier nicht noch einmal komplett herunterrattern.

Das Bandsetup ist bei den Proben und bei jedem Gig 100% exakt gleich. Weil alles exzessiv und detailliert auf bis zu sechs Geräten vorprogrammiert ist und voneinander abhängt, kann ich auch nicht skalieren. Aufbau dauert 30 Minuten, Abbau dauert 30 Minuten, und das Rack kann ich nicht alleine tragen. Das ist es aber wert.

Auf Kleinkram wie Steckerleisten, Kabel, Gaffa und dergleichen Hilfsmittel sowie Racks und Cases habe ich in den Auflistungen verzichtet.

Mein "Setup" ist eigentlich ziemlich simpel gehalten, habe halt meine 2 Keys (Roland RD 300gx / Yamaha MX 49) und dazu 2 Sustain-Pedale und den Spider-Ständer, auf dem die Geräte stehen.
Was man an Maschinerie braucht, hängt von vielen Faktoren ab, z. B.:
  • Genre und Komplexität der zu spielenden Musik (Blues Rock mit nur ein bißchen Klavier/E-Piano/Hammond, was auch noch ad-lib gespielt werden darf, vs. Dance-Pop oder klassische Elektronik mit massenhaft Synthlines, die alle authentisch nachgebildet werden müssen)
  • Anspruch der Gruppe bzgl. Authentizität und Detailgrad (Frei-Schnauze-Ad-Lib, wo kaum mehr als Melodie und ungefähr Akkorde stimmen müssen, vs. hochdotierte Tributeband, die exakt wie von CD klingen muß)
  • Selbstanspruch bzgl. Authentizität und Detailgrad (einfach nur simpel Rock & Roll vs. akribisches Nachbauen der originalen Studioversion bis in Details und Nuancen, die nicht mal die eigenen Bandkollegen hören)
  • eigene Fähigkeiten und Gewohnheiten (Blues-Pianist vs. Hardware-Synthesizer-Nerd)
  • Rechner/Tablet + Software erlaubt/erwünscht oder nicht
Es gibt also Bands, die mit einem einzigen Keyboarder an einem Einsteigerklasse-Rompler auskommen. Oder mit einem einzigen Keyboarder an einem Nord, der nur für Klavier, Rhodes und Hammond dient. Ebenso gibt es Bands, bei denen mehrere Keyboarder gigantische Burgen auffahren, womöglich gar inklusive teurer Vintage-Synths aus den 70er/80er Jahren, weil sie genau deren Sounds brauchen, und zwar so genau, daß kein Klon sie in dieser Qualität liefern kann.

Die Bandbreite ist also sehr groß, und es läßt sich nicht pauschalisieren.


Martman
 
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Siehst du Martman, so kann ich das zu 100% unterschreiben! Genau das sollten die Überlegungen sein und so formuliert verschreckt man auch keinen "Newbie". :)
 
Für Martman ist es anscheinend nötig, im Proberaum dasselbe Setup aufzubauen, wie man es auch live benutzt. Mir wäre das zu viel Aufwand. Das Optimum wäre sicherlich, wenn man alles doppelt hat, spart Auf- und Abbau im Proberaum, liefert so ganz nebenbei Redundanz, falls mal was ausfällt. Aber das ist aus Kostengruenden für den Otto-Normal-Verbraucher i.d.R. nicht möglich, bedeutet auch ne Menge Aufwand, alle Sounds und Setups, Programmierungen, Einstellungen von dem einen Setup zum anderen zu synchronisieren.
Sparen kann man möglicherweise bei der Hardware wie Stative, Pedale, Mikrofon, evtl. auch am Submixer oder Monitor.
Was die Keyboards angeht, kann man schwer Kompromisse herstellen.
Ich habe immer zwischen zwei und drei aktive Bands. Hier vermeide ich, immer exakt dasselbe Setup zu nutzen. Bei der Tanzmucke nutze ich als Basis ein Kurzweil PC3K8, mit dem ich erst vor gut einem Jahr einen PC3X ersetzt habe. Bei der Coverband nutze ich als Basis einen Kurzweil K2500. Bei beiden Bandskommt zusätzlich ein Nord Stage Compact als zweites Keyboard zum Einsatz. Im Proberaum der Coverband steht der K2500 auf einem separaten Stativ, einem großen Jasper, der mir für die Buehne und vor allem für den Transport viel zu groß und unhandlich ist. Hier nehme ich nur den Stage mit zur Probe und gut. Ein Standard Mikro mit einem alten Stativ reicht mir dort für die Proben, ein kleines Floorboard mit Expression- und Sustainpedalen verbleibt für die Zeit zwischen den Gigs auch dort und wird zusammen mit dem Kurzweil für Auftritte eingepackt. Der Rest bleibt im Proberaum.
Mit der Tanzmucke proben wir normalerweise nicht zu häufig, da nehme ich dann aber nur den PC3 und den Stage mit. Ein KeyboardStativ, Mikro und Stativ, zwei Sustain- und ein Expressionpedal, sowie Ein kleiner Submischer sind im Proberaum vorhanden. Würden wir häufiger Proben, würde ich den ausgesonderten PC3X dort deponieren.
Eine zeitlang hab ich in einer Bluescombo gespielt, da bräuchte ich lediglich ein Keyboard, mehr nicht, und da war es auch für Proben kein Aufwand, zumal der Proberaum ebenerdig war und ich direkt vor der Tuer parken konnte.
Als ich aber in einer weiteren RockCoverband eingestiegen bin, musste eine andere Loesung her, denn ich brauchte zwei Keyboards, ein ähnliches Setup wie in der anderen Coverband oder bei der Tanzmucke. Zudem war der Proebraum im 3. Stock, nur über Treppe zu erreichen. Hier hab ich zum ersten Mal ein Setup mit Schwerpunkt VSTi gefahren, also MacBook mit Mainstage, dazu ein Audiointerface. Ein Stativ war im Proberaum vorhanden (ich hätte aber sonst auch eins über gehabt), als Basis kam ein ausgedientes Doepfer-Masterkeyboard zum Einsatz, dass dort im Proeraum bleiben konnte. So bräuchte ich nur den Stage, mein MacBook und das Audio-Interface, das in einem kleinen tragbaren 2HE Case untergebracht war, zum Proben mitnehmen.
Mittlerweile nutze ich das MacBook plus Audiointerface auch bei der anderen Coverband und bei der Tanzmucke als zusätzlichen Soundlieferanten.
 
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Für Martman ist es anscheinend nötig, im Proberaum dasselbe Setup aufzubauen, wie man es auch live benutzt. Mir wäre das zu viel Aufwand. Das Optimum wäre sicherlich, wenn man alles doppelt hat, spart Auf- und Abbau im Proberaum, liefert so ganz nebenbei Redundanz, falls mal was ausfällt. Aber das ist aus Kostengruenden für den Otto-Normal-Verbraucher i.d.R. nicht möglich, bedeutet auch ne Menge Aufwand, alle Sounds und Setups, Programmierungen, Einstellungen von dem einen Setup zum anderen zu synchronisieren.
Das meinte ich mit unterschiedlichen Ansprüchen. Rollo ist mehr der Rockkeyboarder-Typ, bei dem das Spielen ohne groß Bohei weit im Vordergrund steht; außerdem hat er zwanzig- bis vierzigmal mehr Gigs pro Jahr als ich, muß also das Equipment häufiger bewegen.

Ich bin da mehr der Typ für diffizile Arrangements, für das Technische, auch wenn – gerade wenn sich das in Programmierexzessen ergeht. Wenn man im Live-Setup sechs programmierbare Geräte hat, fünf Synthesizer unterschiedlicher Bauart von vier Herstellern plus eine MIDI-Matrix, über die alles zusammenläuft, und obendrein das alles nicht über einen simplen Linemixer summiert, sondern ein 16kanaliges Kompaktmischpult verwendet und da auch Sub Outs und Auxwege verwendet (letztere, um Signale in einen der Synths zur weiteren Bearbeitung zurückzuführen), dann führt das zu folgenden drei Problemen:
  • Ich brauche tatsächlich immer exakt dasselbe Equipment bei der Probe und live. Und ich muß alle meine Einstellungen auf exakt demselben Equipment vorbereiten. Live gibt's bei mir keine Spontaneität, sondern nur (teilweise exzessiv) Vorprogrammiertes. Hätte ich unterschiedliche Setups für dieselbe Band, müßte ich alles einmal pro möglichem Setup programmieren, was pro Song schon mal mehrere Stunden bis zu einem auch nur leidlich spielbaren Zustand verschlingt. Mit einem und demselben Setup muß ich nur einmal programmieren.
  • Ein derartig umfangreiches Setup zweimal zu haben, ist trotz Verwendung von teilweise "uralten" Geräten sehr teuer und auch dadurch erschwert, daß gewisse Komponenten nicht eben einfach aufzutreiben sind, aber auch nicht durch etwas anderes zu ersetzen. Folglich brauche ich genau ein Setup.
  • Hätte ich zwei Setups, hätte ich einen ziemlichen Aufwand damit, die Daten synchron zu halten. In meinem ganzen Bandsetup befindet sich kein einziges Gerät mit USB, geschweige denn mit Rechnereinbindung über USB. Ein Gerät braucht 3½"-Floppys, eins braucht SCSI (Datenübertragung meiner aktuellen Banddaten, das sind gut 20 MB, von und nach ZIP 100 dauert an die 15 Minuten), eins verwendet eine SmartMedia-Speicherkarte, eins kann nur MIDI Sysex Dump, und eins kann zumindest über einen MIDI-Editor und -Librarian angesteuert werden. Das ist also nichts, was man kurz nach dem Aufbau vorm Gig in ein, zwei Minuten einspielt. Mit nur einem Setup entfällt die Notwendigkeit des Synchronisierens.
  • Wo soll ich das zweite Setup bei Nichtverwendung parken, und wie soll ich es zum Gig transportieren? (Kein Auto, kein Führerschein, Zweizimmerwohnung, das 15/10HE-Rack muß zwingend von zwei Personen getragen werden.) Für mich ist es tatsächlich am einfachsten, vor jedem Gig das Setup im Probenraum abzubauen (niemand hat bei uns ein Zweitsetup für live; vor Gigs bauen wir immer die Maschinerie im Probenraum ab) und gleich vor Ort mit dem übrigen Bandequipment in den gemieteten Transporter zu laden. Da hilft mir auch immer jemand, das Rack zu tragen.

Martman
 

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