Welchen Sinn hat diese Mikrofonierung?

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Hallo,

gestern abend kam bei irgendeinem 3. Sender die ganze Nacht die Sendung "Beat Beat Beat", von 1966, so mit "The Rainbows" und solchen Beatbands.

Nun frag ich mich was eine solche Mikrofonierung für einen Sinn hat? (habs mal versucht, grafisch darzustellen)
Unbenannt.JPG
Das obere Mikro war etwas kleiner, sah mir aus wie ein Kleinmembraner, das untere sah aus wie ein Dynamisches. Dazu muss ich sagen dass alle Musiker, seien es Sänger, Schlagzeuger oder Saxofonisten diese Mikros hatten.
Ein Kumpel meinte, das ist einmal der Sound für die TV-Ausstrahlung und einmal für den Live Sound. Das klingt mir aber nicht sonderlich plausibel.

Kann mir da jemand den Sinn erklären?
 
Eigenschaft
 
Moin, moin!

Hm, also genau weiß ich es auch nicht, aber ich würde es mal so erklären. Das normale Gesangs/ Instrumentenmikro (oben) ist das eigentlich Mic über das auch abgenommen wird, das untere am Stativschaft befestigte, da tippe ich auf eine Kugel, die den Raumklang einfängt, den man dann seperat dazumischt, um den Fernsehzuschauer einen Livesound zu liefern! Zu dieser Zeit war ja die Mikrofontechnik noch in den Kinderschuhen, ähm naja die ganze PA Technik, da mußte man viele Sachen anders lösen als wir das heute machen!:D

Ob das nun so richtig ist, k.A., vll. schreibt ja noch ein Studiotechniker etc. was dazu!:screwy:

Greets Wolle
 
Hallo,

es gab mal - zu den Zeiten, als Splitter und solche kleinen Helferlein noch gänzlich unbekannt waren - die Technik, mit dem einen Mikrofon auf die PA zu gehen und das andere für Aufnahmen bzw. Monitoring zu benutzen. In Deinem Fall könnte tatsächlich das eine Mikro für den Fernsehton und eines für den Live-Ton im Studio zuständig gewesen sein.

Viele Grüße
Klaus
 
Das waren auch die Zeiten, wo man auch zwei Mikros aneinandergetaped hatte , was extrem häßlich aussah und bei sachlicher Unkenntnis enorme technische Schwierigkeiten verursachte. Die Zeiten sind schon seit den späten 70ern vorbei.
 
Es könnte evtl. auch ein Aufbau für MS-Stereo sein.
 
Das waren auch die Zeiten, wo man auch zwei Mikros aneinandergetaped hatte , was extrem häßlich aussah und bei sachlicher Unkenntnis enorme technische Schwierigkeiten verursachte. Die Zeiten sind schon seit den späten 70ern vorbei.
Man hat die Mikros gegenphasig angeschlossen, um Feedbacks zu reduzieren.
 
Es könnte evtl. auch ein Aufbau für MS-Stereo sein.

jo, das klingt mir irgendwie am logischsten.
Das mit dem Fernseh/Live-Ton könnt natürlich auch sein, aber will ich irgendwie nicht glauben.
Naja, hoffe dass hier mal ein älteres Semester reinschaut, der die Frage vielleicht beantworten kann.

Noch ne Überlegung: könnte es sein dass auf dem Unteren Mikro ein Effekt lag (z.B. Hall/Echo), der aber nicht voll einstreuen sollte, sondern nur etwas. Weil das Mik ja auch etwas weiter weg ist wie das obere, s.d. dort kein riesiger Schalldruck ankommt.:confused::confused::confused:
Allerdings kann es sein dass es völliger Quatsch ist, was ich denke, aber ich weiß wirklich nicht wie weit damals die PA-Technik schon war.
 
Hi all,

also ich kenne diese Art der Mikrofonierung aus der "alten Zeit" auch nur zur getrennten Abnahme vom Signal für die PA und für die Aufnahme bzw. den Live-Ton. Schaut euch doch mal alte Konzertmitschnitte aus dieser Zeit an. Man sieht sehr häufig, daß zwei - manchmal sogar drei Mikros mit Gaffa aneinandergeklebt waren.

Im Anhang mal ein Beispiel mit Jimi Hendrix.

Greetz :)
 
Man hat die Mikros gegenphasig angeschlossen, um Feedbacks zu reduzieren.

wieso das?




Ich halte ebenfalls ne MS für das sinnigste....
aus mehreren gründen:

1. Um fernsehtonaufzunehmen kannte man damals schon splitter
2. Auch dann hätte das mikro vernünftig zur schallquelle ausgerichtet werden müssen
3. dank stereophnischem Zoom hat man bei MS ja noch den großen vorteil das "S" völlig zu killen, ergo hat man einfach so die besten optionen einen "Hall" auf die instrumente zu legen! wir sind hier immerhini VOR dem digitalzeitalter....
 
2. Auch dann hätte das mikro vernünftig zur schallquelle ausgerichtet werden müssen

Genau deshalb glaub ich nicht wirklich dass es sich um die Splittung von Fernseh-und Liveton handelt.
 
Egal, welchen Sinn diese Anordnung damals oder auch heute hat oder haben sollte, es handelt sich um "umstrittenes Zeugs".
Bis in die 70er wurden Mikros aneinandergetaped, was einfach nur ein hohen Maß an Unwissen verraten hat. Denn schon lange vorher wurden in Rundfunkanstalten und den damals auch schon an der Spitze der Entwicklung stehenden Aufnahmestudios (state of the art) sehr hochwertige Übertragertrafos und Split-Trafos benutzt. Diese Trafos waren qualitativ den heutigen nicht unbedingt unterlegen. Eine irgendwie geartete Doppelmikrofonierung für irgendwelche Zwecke konnte man auch damals schon mit geeigneten Halterungen usw. hinkriegen, ohne daß irgendwo Gaffatape auftauchte.
 
Man hat tatsächlich eine zeitlang gedacht, dass zwei Mikros eng übereinander, durch die Gegenphasigkeit Rückkopplungen und Störgeräusche eliminieren , wenn Signale nicht zielgerichtet nur in das obere Mikro gesungen wurden. Die wurden auf einen Kanal gegeben. Schall der diffus (in beide Mikros) kam, ergab jeweils gegenphasige Signale und löschte sich aus. Deshalb wurden eine zeitlang zwei Mikros eng übereinander mit Gaffa zusammengeklebt.

Ich habe übrigens gestern auf ARTE alte Aufnahmen von Jimi gesehen, wo jeweils zwei Mikros nebeneinander verwendet wurden, für die Filmaufnahme und Live. Splitter wurden also nicht immer eingesetzt. Eins davon war ein MD 421. Gleiches bei Noel Redding für den Gesang.

Mit MS-Stereophonie hatte das nichts zu tun. Fernsehen und Film waren damals mono. Und warum sollte man eine Schallquelle wie Gesang close in MS aufnehmen?

Stereo waren zuerst nur Plattenmitschnitte.

Die Mikros für MS hätte man darüber hinaus auch außerhalb des Bildes plazieren können.
 
Und warum sollte man eine Schallquelle wie Gesang close in MS aufnehmen?
*vor die Stirn klatsch*
Mann, Du hast ja recht! Was soll MS- (oder jede andere Stereo-) Mikrofonie vor einer monofonen Schallquelle?! Wie Wolf schrob, hat er diese Mikrofonierung vor allen Instrumenten gesehen....:confused:

Wenn man wüßte, welcher Mikro-Typen das waren, die da unterhalb des 'eigentlichen' Live-Mikros angebracht waren...vielleicht önnte man daraus Schlüsse ziehen...
 
Das senkrechte sieht wie ein Kondensator-Kleinmembran aus, die Gesangmikros erinnern mich an einen (extrem) Billignachbau aus Bulgarien :eek::confused:, der Drummer singt in ein Sennheiser 421.
Hm.
Gedanke: die senkrecht angeordneten Mikros nur für den Monitormix?:confused:

Danke für das Video!:)
 
Die unteren Mikros sind ja nicht senkrecht direkt am Stativ, wie auf Deiner Zeichnung, sondern in etwa einer Kapselebene mit den oberen Mikros, die nach Beyerdynamicbändchenmikros aussehen. Die Beatles benutzten damals ja auch das E 1000.

Es sieht sehr danach aus, dass die unteren Mikros (Kondensator) für die Aufnahmen waren, die oberen Bändchen für live.
 

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