Welches Register für Marina (Rocco Granata)?

Arrigo
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Hallo zusammen,

meine Frage steht im Titel.
Weiß jemand, welches Rocco Granata verwendet hat?
Vermutlich (Doppel-)Tremolo mit geringer Schwebung auf einem Cassotto-Instrument.
Blöderweise klingen andere Register auch nicht so richtig falsch.

Danke.
 
Eigenschaft
 
Blöderweise klingen andere Register auch nicht so richtig falsch.

Wenn man bedenkt, dass Granata als Einwandererkind und Sohn eines kalabrischen Bergarbeiters die Musik zunächst nur als Hobby-Nebenerwerb betreiben konnte, weil Papa Granata der Meinung war, er solle statt der Musik einen anständigen Beruf erlernen (Vespa-Mechaniker), dann kann man ursprünglich wohl kaum von einem teuren Cassotto-Instrument ausgehen.
Weil niemand seine Musik veröffentlichen wollte, musste er die ersten 300 Probepressungen mühsam zusammengespart aus eigener Tasche bezahlen.

Dann schlug Granata jedoch ein wie eine Granate (das Wortspiel sei erlaubt) und man sah ihn bald darauf mit Gola. Ein viel teureres Instrument hätte es wohl kaum gegeben, abgesehen davon, dass es nur eine "kleine" 414 war...

Jedenfalls hat dieser Schlager zweifellos auch mit einfacheren Instrumenten "funktioniert" - für den unglaublichen Erfolg waren andere Dinge verantwortlich.


Vermutlich (Doppel-)Tremolo mit geringer Schwebung auf einem Cassotto-Instrument.

Die Schwebung ist völlig irrelevant, denn ich höre auf den Aufnahmen nur einen einzigen (Cassotto-)Chor und deshalb zwangsläufig überhaupt kein Tremolo.

Man sieht auf Fernsehaufnahmen sogar, welches Register beim Akkordeon-Solo gedrückt ist: nach Gola-Standardbelegung der einzelne Cassotto-8' direkt neben dem Master-Register.
Man darf Fernseh-Aufnahmen natürlich nicht trauen, denn das war Playback und er springt auch fleißig auf den Bassknöpfen herum, wovon man (zumindest ich) auf der Aufnahme allerdings nichts höre.

Aber vom Klang her würde ich sagen: eindeutig ein einzelner Cassotto-Chor.

Hier noch der Fernseh-Auftritt, auf den ich mich beziehe:


Viele Grüße
Torsten
 
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Blöderweise klingen andere Register auch nicht so richtig falsch.
Seit @Balgseele das Stück mal auf eines unserer Treffen mitgebracht hat, kann man es ab da dann öfter mal auf unseren Treffen hören. Einfachtremolo, Doppeltremolo, flaches Tremolo, einchörig - geht alles und passt , wie ich finde, auch alles!

Selber spiel ich das Stück entweder einchörig 8´ (wahlweise mit offener oder geschlossener Jalousie) oder mit flachem (Einfach-) Tremolo. Das sind zumindest die Varianten womit ich das auf meinem Instrument für am schönsten klingend halte. bei anderen Instrumenten mag das wieder anders sein.

Speziell dieses Stück halte ich für ein gutes Beispiel, dass es viel davon abhängt , wie man das Stück spielt und weniger davon womit man das spielt.
 
Speziell dieses Stück halte ich für ein gutes Beispiel, dass es viel davon abhängt , wie man das Stück spielt und weniger davon womit man das spielt.

Genau. Und vor allem kommt es auf die konkrete Situation an.

Ich habe mir aufgrund dieser Anfrage die Aufnahme nochmal durchgehört und da ist, abgesehen von einleitenden Tönen und natürlich dem Solo eigentlich nicht viel vom Akkordeon zu hören - es gibt schließlich die Begleitband, die für den Hintergrund sorgt.
Wenn man Bass und Gitarre hat, muss man nicht unbedingt mit dem Akkordeon alles doppeln.

Sieht halt im Fernsehen blöd aus, wenn er alleine mit seinem Instrument dasteht und fast nichts spielt.
Dass er spielen kann, steht außer Frage - er hat in seiner Jugend auch so manchen Wettbewerb gewonnen.

Aber am Ende geht des nur darum, was der Musik dienlich ist und was nicht.

Dank Mikrofonierung hört man auch den einen Cassotto-Chor gut, aber in einer "unplugged" Live-Situation wird sich das nicht unbedingt durchsetzen können. Dann ist es nur natürlich, dass man kräftiger registriert und evtl. auch ein Tremolo die Durchsetzungsfähigkeit erhöht.

Es kommt also immer drauf an, was je nach Besetzung und Situation angebracht ist.

Am wichtigsten ist aber die Grundidee - und da ist Rocco Granata wirklich ein großer Wurf gelungen, das muss man ihm lassen!
Wenn das Stück an sich "nicht funktioniert", nützt auch die beste Gola nichts.

Und Grundlage des Erfolgs war zweifellos auch nicht das Instrument.
Hochachtung vor dem Mut, ein Risiko einzugehen (Eigenfinanzierung am Anfang!) und dieser wahre Unternehmergeist beweist, dass man auch mit bescheidenen Möglichkeiten etwas erreichen kann - da ist die zündende Idee wichtiger als alles Material.

Viele Grüße
Torsten
 
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Aber vom Klang her würde ich sagen: eindeutig ein einzelner Cassotto-Chor.
Sehe / höre ich genauso!

Bei Versen & Refrain darf es für mich gerne, (je nach Stimmung & Spielart), auch mal klanglich wechseln.
Das Intro jedoch, schreit für meinen Geschmack, zwingend nach 8`- und das, wenn möglich (Cassotto).

Beim Solo-Teil nehme ich überwiegend auch den 8`. Ausnahmen ergeben sich je nach Geräuschkulissen,
ich spiele Akkordeon auch an der Front eher Natur als mit Tonabnehmers verstärkte Hilfen.
 
Und Grundlage des Erfolgs war zweifellos auch nicht das Instrument.
Marina, im Original, hat sich schon in meiner frühesten Kindheit eingeprägt und festgesetzt.

Bei mir war es das Original, der Akkordeonklang im Zusammenspiel mit dem weichen Klang der Singstimme.
Mag sein das es daran lag, weil ich dem Akkordeon schon immer verbunden war.

Marina ohne Akkordeon, dafür Saxofon- Trompete- Gitarre- oder anderes, wäre sicherlich an mir vorbei gegangen….
 
Danke euch allen.

Bei mir war es das Original, der Akkordeonklang.....
Das war auch der Grund für meine Frage.
(Ich beziehe mich auch auf die häufigere Version, die @Be-3 verlinkt hat. Die langsamere, geradere mit dem punktierten Begleitrhythmus (f4. a4. c4) gefällt mir nicht.)
Vor- und Zwischenspiel haben einen so markanten typischen Akkordeonklang.
Den habe ich gesucht, ohne jedoch dafür ein anderes Instrument kaufen zu wollen, und bin zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen.
Bei der Morino war mir 8C zwar laut genug, aber zu kalt bzw. zu wenig singend, 4-8C unpassend, also 8C-8. (C jeweils für Cassotto)
Bei der Superior hat mir 16C 8va eigentlich gereicht, 4C dazu hat sich aber gut gemacht. Die Tremolo-Register waren indiskutabel.
Da dachte ich mir, das kann doch nicht sein, dass dieser gesuchte Klang beim einen Instrument das Tremolo erfordert, beim anderen ein (Doppel-)Oktavregister.
Habe ich etwas an den Ohren?
(Normalerweise ist das Register bei mir immer eindeutig, im Zweifel nach dem Ausschlussprinzip.)
Deshalb meine Frage.

Zur Spieltechnik:
Beim Gesangsteil ist doch nur wichtig, dass der Drive nicht verlorengeht, vor allem dass die Betonungen da sind. (Und die kleinen Synkopen machen sich gut.) Sonst sind doch auch für einen Anfänger weder Rhythmus noch Melodie ein Problem.
Beim Soloteil müssen die Finger halt vorher schon geübt sein, damit die Töne portato kommen.
Dabei kommen übrigens schöne Übungen für die Schubert-Technik (oder war's Schumann?) vor (Chromatische Tonleiter mit allen fünf Fingern).
Ungewohnt ist eigentlich nur, dass die Bassseite - ich habe keine Begleitcombo - in den Pausen und bei den langen Tönen sehr präsent sein muss, aber bei den Läufen zurückhaltend, und das ohne, dass man einen Bruch hört.

Vielen Dank, ich gebe dem 8C nach euren Beiträgen nochmal eine Chance.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt hängt es auch ncoh davon ab, welche Notenversion du spielst.

Am bekanntesten ist wohl die Version von Pino di Modugno. Die spiele ich auch. Da ist aber die Improvisation eine völlig andere, als die von Roco Granata. Um die Improvistaion von Granata habe ich mich mal bemüht, aber keine Noten gefunden und selbst aufschreiben wollte ich es auch nicht.

Jetzt zur Registrierung:
Meist mit Tremolo (flach gestimmt) oder halt 16+8. Wenns dann etwas kräftiger sein muss auch ncoh den 4 dazu. Das ist eigetnlcii völlig wurscht. In den Videos benutzt er wohl kleine Register für den KLang und andere für die optische Aufnahme.

Ich habe da schwer die Vermutung, dass man meist immer das gleiche PLayback hört und nur die Optik eine andere ist.
 
welche Notenversion
Das ist eine Eigenbauversion, keine gekaufte, die der Version in dem Video sehr sehr nahe kommt.
Dieser Version folgend, kann ich mit dem Video mitspielen, zumindest Gesang und Akkordeon, nicht das, was die Begleitinstrumente alles machen.
Ich war selber überrascht, als ich sie von meinem Chorleiter bekommen habe.
(Um vorzugreifen: Da die Version nicht von mir ist, gebe ich sie nicht weiter.)
 

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