Wer hat Erfahrungen mit einem 6-chörigen Standardbass ?

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lexazumb
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Seit dem Februar bin ich Besitzer einer Ballone Burini 415 Master (Compact, Wood).
Diese ist mit einem 6-chörigen Bass ausgestattet.Ich hatte mir damit für das Ensemblespiel mehr Power auf dem MII erwartet - das trifft auch zu, aber: in Teilbereichen "wabbert" der Bass, was ich bei Liegetönen als störend empfinde.
Akkordeoncentrum Brusch sagt dazu: man muss damit leben, das vor allem die tiefsten Töne - und das sind bei der 415 E,F,Fis,G- dieses Verhalten aufweisen, da die Stimmzungen so gross sind und somit ein anderes Einschwingverhalten haben. Man wollte mit dem 6.Chor so eine Art Helikoneffekt erreichen.
Wer hat ähnliche oder andere Erfahrungen mit 6chörigen Bässen ?
Gruss
lexazumb
 
Eigenschaft
 
Dazu müsste man wissen, was Du mit wabbern meinst?
Es gibt viele seltsame Effekte, wenn tiefe Töne schwingen. Manche sind auch sehr angenehm. Mit Wabbern bringe ich das Schwingen des Korpus in Verbindung. Das finde ich aber geil.
Kann auch sein, dass Du eine Art Interferenz meinst, die entsteht, wenn zwei Chöre nicht perfekt zusammen gestimmt sind. Dann hast Du das gleiche wie bei dem Tremolo in der rechten Hand. Bei tiefen Tönen und leichter Verstimmung kann es zu einem "Jaulen" oder "Wabbern" kommen, indem die Interferenz eine Schwingung von einer Sekunde oder langsamer aufweist. Dann ist der Ton leise und jede Sekunde plautzt er dann mal kurz lauter raus.
Keine Ahnung. Du mußt genauer beschreiben, was Du meinst.
 
Hallo Lexazumb,

du sprichst verschiedene Punkte an.

Ein 6-chöriger Bass ist zunächst mal nicht grundsätzlich mit mehr "Dampf" - das hängt davon ab, wo und wie die Töne verteilt sind. Eine Standardgola hat z.B. auch 6-Chöre im Bass, aber die geht erst ab dem C los, also fast schon eine Oktave höher als deine Ballone - da "Wabbert" naturgemäß gar nix mehr.
Alle Akkordeone, die bis zum E runter gehen haben naturgemäß bei den tiefsten Zungen ein längeres Einschwingverhalten aufgrund der niedrigen Frequenz und der großen Massen, die auf den Zungen verbaut sind. Selbst wenn man den Grundbass verdoppelt - dann wird es zwar im Endeffekt lauter, aber das Einschwingverhalten bleibt das gleiche.

Normalerweise sind aber Standardbassakkordeone so aufgebaut, dass es 1 Grundbassreihe und 1 Beibassreihe gibt, die zusammen dann die Grundbässe belegen. Zusätzlich kann man weitere Chöre aus den Akkorddbässen dazuschalten. So kann man dan auf einen 5 oder auch 6-chörigen Bass kommen. Der wird dadurch insgesamt natürlich lauter, aber nicht sonorer im Klang, weil ja nur weiter höhere Tonlagen dazu kommen.

Bei Bässen, die bis zum E runtergehen wird in aller Regel immer der Grundbass zusammen mit dem Beibass geschaltet, weil der in der Kanzelle schon mal eine Luftschwingung erzeugen soll, die dann dem Grundbass helfen soll, schneller in Fahrt zu kommen. Bei Helikon in Steirischen ist das z. B. so, weil deren Riesenzungen sonst ewig nicht in die Pötte kommen. Bei Standardbassintrumenten gibt es dann aber trotzdem ab und an Sonderregister, wo der Grundbass einzeln verwendet wird. Das ist dann aber eher zum Melodie spielen gedacht, für längere getragene Töne. Normale Bassspiel bekommt man so praktisch nicht hin.

Wie deine Ballone Burini aufgebaut ist, weiß ich nicht , jedoch würde es mich wundern, wenn der Grundbass doppelt ist - das wäre äußerst ungewöhnlich (schon mal aus Platzgründen) Meist werden nur weitere Zungen aus dem Akkordbereich dazugeschaltet. Auch um im Bass schneller einen "brauchbaren Ton " zum spielen zu haben. So übertüncht man dann eben , das naturgemäß langsamere Einschwingverhalten der tiefen Grundbasstöne. Oder man umgeht den Effekt, wie bei der Gola, indem man den Bass zwar kräftig auslegt, aber eben höher anfangen lässt. Somit kommt der Bass deutlich schneller und weil in aller Regel eben die tiefen Töne nicht alleine gespielt werden, fällt es Beim Spiel nicht einmal auf, dass der Bass eine relativ hohe Tonlage hat.

Übrigens eine Methode, die tiefen Grundbässe schneller in Fahrt zu bekommen, ist insgesamt mit mehr "Schmackes" zu spielen - mehr Luftdruck hilft den Zungen ganz gewaltig um besser in Fahrt zu kommen;)

Gruß, maxito
 
Hallo,

ich hatte auch schon problematische tiefe Zungen die sowas wie "waberten".
Wie unten schon geschrieben zuerst muss die Stimmung der zusammen klingenden Töne überprüft und gemacht werden, also keine Schwebungen mehr

Nach einigen Forschungen und Versuchen wurden dann die Ventile der tiefsten Töne als Ursache ermittelt.
Diese großen "Ventil-lappen" geraten unter Umständen in Interferenz zum Ton der Stimmzunge was man unangenehm hört.
Abhilfe war das probeweise Auswechseln der Ventile auf anderes Material, ändern der metallenen Ventilfeder und sogar "Stimmen" der Ventile, also etwas länger oder kürzer ;)
Hat mir Hr. Stephan Rumberger gemacht, den findest Du im Werkstätten-thread.
Bei den Produzenten und Reparateuren von Harmonikas, vulgo "Ziachen", ist es eine bekannte Tatsache das das Ventil der Helikonzungen auf den Ton abgestimmt sein muss.

Ist das ein neues Instrument von BB?
Ich höre in letzter Zeit sehr viel Klagen das neue Instrumente aus Italien (alle möglichen Firmen) nicht gut abgestimmt ausgeliefert werden.

Eine Nacharbeit beim Brusch oder eines HIM-Meister deines Vertrauens ist wohl notwendig.

Und las Dir vom Brusch keinen Blödsinn erzählen, es gibt genug Akkordeone wo auch die tiefen Töne bis zum E sauber klingen.
Wenn er es nicht hinkriegt soll er die Kiste halt zurücknehmen, mangelhaft musst DU nicht akzeptieren.
Der Brusch kennt den Rumberger sehr gut frag ihn einfach ob er die Kiste bei ihm instandsetzen läst.

.. und bitte feedback was daraus geworden ist.

Servus,
Balgseele

.. und bitte den Titel richtigstellen: "wabbernde Basstöne" statt "6chöriger Bass" den mit 6chörig hat das gar nix zu tun

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lexazumb,

ich vermute, daß Dein Baß unsauber gestimmt ist. Die Zungen der 6 Chöre müssen ja sauber zueinander passen. Die tiefen Baßzungen haben eine große träge Masse und brauchen deshalb länger zum Einschwingen. Da der Stimmer davon ausgeht, daß der Spieler im Baß "Hufftata" spielt, also die Baßtöne nur kurz anspielt, stimmt er die tiefen Baßzungen um ca. 12 Cent tiefer. Beim Einschwingen ist die Zunge nämlich höher und wandert in ihrer Frequenz mit zunehmendem Schwingen nach unten. Bei Liegetönen machen sich diese 12 Cent Differenz aber bemerkbar. Ich habe bei meiner Cantus die Baßzungen möglichst an die restlichen Chöre angeglichen, weil ich viele Liegetöne spiele.

Wie auch meine Vorredner bestätigt haben, machen 6-chörige Bässe nicht mehr "wumms", sondern mehr "pieps". Es braucht im Baß Platz und fette Zungen, um "Wumms" zu bekommen. Schau Dir als Beispiel mal die Weltmeister Supita an, die durch Umlenkstock und Baßcassotto einen sehr kräftigen Baß bei "nur" 4 Chören hat.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Lexazumb,

nachdem nun praktisch jeder Antwortende eine andere Interpretation des "wabbernden" Basses hatte, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn du den Effekt etwas klarer und präziser beschreibst, was du genau damit meinst und genauer darstellst, wie sich der Bass deines Akkordeonas aufbaut - wenn möglich auch mit Klangbeispiel, dann wird die Sache vielleicht klarer was das eigentliche Problem ist, das du meinst.:gruebel:

Gruß, maxito
 
Gruss an alle, die geantwortet haben.
Vielen Dank für Eure Bemerkungen.
Das Instrument befindet sich zur Zeit noch im Akkordeoncentrum Brusch, so dass ich z.Zt.keine Tonaufnahmen einstellen kann.

- das Gehäuse schwingt nicht
- wie der Bass techn.aufgebaut ist, kann ich z.Zt. nicht sagen - ich will das aber noch in einem Gespräch mit dem AC klären
- auf jeden Fall werden nach meinem Gehör beim Einschalten des 6.Chores tiefere Tonzungen (helikonähnlich)
angesprochen und die differieren eben von den anderen Stimmen und führen nicht zu einem "sauberen" Klang (mir fehlen
weitere sprachliche Mittel um das anders auszudrücken)
- ich habe meinen Beitrag aus Verärgerung über die telefonische Auskunft, dass ich mich mit diesem Bass abfinden muss
und nichts zu ändern sei, geschrieben.
- das bedeutet, ich sammle Informationen, um zu einem akzeptablen Ergebnis zu kommen - und zwar kostenlos

Gruss
lexazumb
 
Hallo liebe Akkordeonfreunde,

hier ist es wohl zu einem Missverständnis gekommen.

Wir möchten uns gerne dazu äußern.

Natürlich hat der 6- chörige Bass nichts mit dem Helikoneffekt zu tun.

Was gemeint war, sind die tiefen Töne von E- Gis, welche ähnlich reagieren wie Helikon-Tonzungen

Beim "normalen" Instrument ist A der tiefste Ton im Bass.

Bei diesem jedoch ist es E, ebenso wie bei Converter-Instrumenten.

Das heißt nun also, dass die Töne Gis, G, Fis, F und E ungewohnt klingen können- also schön tief vibrieren. Das ist mit wabern gemeint. Dies ist ein erwünschter Effekt!!!

Sollte dies stören, baut man also einfach die tiefsten Stimmplatten aus und baut, wie bei anderen Instrumenten, eine Oktave höher ein.

Das Instrument ist mit a mano Stimmplatten ausgestattet und vor einiger Zeit noch einmal nachgestimmt worden. Im 6- chörigen Bass sind bei normalem Spieldruck keinerlei Schwingungen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Euer Akkordeon Centrum Brusch
 
Beim "normalen" Instrument ist A der tiefste Ton im Bass.
ääähm ... ist doch richtig ... zumindest beim Akkordeon mit 120 Bässen:gruebel:
 
Das hat mit 120 Bass oder kleiner nichts zu tun, A ist bei den meisten italienischen Instrumenten die tiefste Tonzunge auf dem großen Bassstimmstock.
Gruß t-tris
 
Hmmm,

bei meinem aber nicht, da ist es G:)
 
Es gibt auch mit As als tiefstem und bei WM sind es c, G und E, je nach Größe des Instrumentes. Jeder kocht sein eigenes Süppchen und das ist gut so. :)

Grüße

Ippenstein
 
Das hat mit 120 Bass oder kleiner nichts zu tun, A ist bei den meisten italienischen Instrumenten die tiefste Tonzunge auf dem großen Bassstimmstock.
Gruß t-tris

Uuuuups, leider nicht immer.. und warum soll es so sein? Es geht eigentlich ganz anderes, viel einfacher, zumal beim Instrumente die ich kenne (Made in Italy also). Dort stehen die Bässe im Verhältnisse zum Diskant: Also, beim 414 (120 Bässe Akkordeon, mit 5-Chöre im Bass) geht es bis tiefe F, beim 454 - bis tiefe E. So schön kann die Leben manchmals sein.

Wie ist es dann beim 6-Chörige Akkordeon? Wo steckt die 6. Oktave? Oben? Mitte? Tief? Dazwischen? Das kann ich nicht beurteilen. Brauche Hilfe also.

Und beim Zupan? dort muss es schon ganz anderes sein, oder? Ich habe soeben auf youtube einige Klangbeispiele davon gehört - und bin in tiefe Verzweifelung geraten: Es klang wie alte Feuerwehr Trompetten. Au waja, jetzt bekomme ich Probleme beim Feuerwehr-Behörde, und das zurecht - angeblich sind die Feuerwehr-Trompetten mit der Zeit gewachsen, und nicht nur das - eigentlich habe ich schon grosse Respekt für das Feuerwähr - sie leisten vorzuglich soeben in Berlin (meistens im Nacht).

Aber, aber... der youtube Zupan, erscheint doch neu zu sein und trotzdem...

au waja, ich sage gar nicht mehr dazu)).

Gruß,

Mkl454
 

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