Wer hört auf wen?

Foxx
Foxx
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Ich kam darauf, dieses Thema zu eröffnen, weil ich gerade in ein paar Aufnahmen rein höre, die völlig vermurkst sind - und zwar vor allem deshalb, weil ich und der Pianist gleichermaßen versucht haben, uns aneinander anzupassen.

Wie handhabt ihr das? Ich als SÀnger möchte eigentlich auf ein instrumentales Fundament vertrauen, das solide bleibt, auch wenn ich mal laid back singe oder dem Takt vorauseile. Meine Freiheit beginnt, wo ich VerlÀsslichkeit vorfinde. Solche interpretatorischen Möglichkeiten gehen aber verloren, wenn der Instrumentalist meint, er muss stattdessen mir nachrennen bzw. auf mich warten.

Wer ist hier Eurer Erfahrung / Meinung nach maßgebend?
 
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Kurze Antwort: der Song.
Lange Antwort folgt :D
 
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Wenn einer stur durchspielt und der andere sich verkĂŒnstelt, wird es meist auch nicht sehr musikalisch. Ihr mĂŒsst euch schon auf ein gemeinsames Tempo und eine gemeinsame Gestaltung einigen. Ich nehme an, das war auch oben mit dem Stichwort Song gemeint.

(Solche Klagen kommen ĂŒbrigens meist von Mitspielern, die Tempo und Puls des StĂŒcks noch nicht verinnerlicht haben. Sobald sie das erfasst haben, erĂŒbrigt sich meist die Diskussion und man kann zusammen musizieren)
 
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Die Frage ist, ob es sich um Musik handelt, die einen fixen Puls/Beat hat, oder um rhythmisch "freie" Musik.
Zweiteres ist um Ecken schwerer zu bewerkstelligen ... das ist wirklich die hohe Kunst eines Duos.

Im Falle von 1.: Da ist die Lösung wohl relativ einfach. Zumindest in der Theorie.
Der Puls/Beat der Musik muß sich etablieren, und in allen Beteiligten verinnerlicht sein. Und der lĂ€uft dann immer weiter und weiter, egal was "an der OberflĂ€che" passiert.
Dann funktioniert das schon.

Im Falle von 2.: Auch wenn Musik keinen (fixen) Puls hat, so hat sie doch IMMER etwas anderes: Einen FLUSS.
Den gemeinsam zu erahnen, und sich durch die eine oder andere Verzögerung/Beschleunigung des Partners nicht beirren zu lassen, ist eine große Kunst. Aber auch das kann man sich erarbeiten, in dem man vorher ausgiebigst gemeinsam BESPRICHT und erarbeitet, wie der FLUSS der Musik genau ist bzw. sein soll.

LG
Thomas
 
@Foxx
Ich nehme an, du beziehst dich ausschliesslich auf Contemporary? In der Klassik jedenfalls wĂŒrde es wie von dir beschrieben kaum funktionieren. Da braucht es fĂŒr jede, resp. zumindest fĂŒr jede gröbere(!) Tempoabweichung genaue Absprachen zwischen SĂ€nger und Pianist. Und ich mache diese Absprachen am liebsten schon bevor man auch nur einen einzigen Ton zusammen geĂŒbt hat. Also klar, man muss sich dann komplett aneinander anpassen. Wie sollte das gehen, wenn ich plötzlich spontan beschliesse irgendwo ein Ritenuto oder ein Accelerando einzubauen und der Pianist bleibt im Grundtempo? Kein schönes Resultat, da passt dann einfach gar nichts mehr zusammen! :eek:

FĂŒr sehr kleine Abweichungen (und vllt. beziehst du dich ja nur auf solche?), wo ich, weil es z.B. inhaltlich Sinn macht oder zur Sprachmelodie der entsprechenden Sprache passt, z.B. irgendwo nur ganz leicht breiter werde und im nĂ€chsten Takt dies dann wieder "aufhole", also sozusagen einfach etwas ĂŒber die "Taktstriche hinweg singe", kann der Pianist sich natĂŒrlich nicht anpassen, sondern muss einfach sein Grundtempo durchziehen. Aber auch hier teile ich ihm vorgĂ€ngig mit, dass einzelne Noten bei mir an dieser Stelle eine Nuance lĂ€nger werden und andere entsprechend etwas kĂŒrzer.

Also was es meiner Meinung nach nicht geben darf, sind tempomĂ€ssige "Überraschungen"! Wenn der Pianist vorgĂ€ngig genau weiss, was der SĂ€nger wo treibt, weiss er auch, wo es nötig ist, sich auf die Temposchwankungen einzulassen und wo er stur sein Tempo durchziehen kann/soll.
 
Ich wĂŒrde sagen, es kommt drauf an.
Im Normalfall soll sich der Gitarrist natĂŒrlich nicht anpassen. Also nicht wegen mal laid back singen oder sonstiger Abweichungen meinerseits.
Wenn es nun allerdings bei einem Auftritt passieren sollte, daß ich aus Versehen in einen falschen Ablauf kĂ€me - dann sollte sich der Gitarrist bzw die Band schnell anpassen können.
 
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Ich kam darauf, dieses Thema zu eröffnen, weil ich gerade in ein paar Aufnahmen rein höre, die völlig vermurkst sind - und zwar vor allem deshalb, weil ich und der Pianist gleichermaßen versucht haben, uns aneinander anzupassen.
Das kann ich ĂŒberhaupt nicht nachvollziehen. Ich denke, dass auf jeden Fall beide aufeinander hören sollen. Wenn ich etwas mit Klavierbegleitung singe, habe ich meist eine klare Vorstellung davon, was ich hören möchte. Wenn der Pianist anders spielt, bespreche ich das mit ihm. Aber dennoch muß ich natĂŒrlich als SĂ€nger auch darauf hören, was der Pianist spielt, um meine EinsĂ€tze richtig zu bekommen. Und manchmal mach der Pianist eben Temposchwankungen auch nicht so mit, wie der SĂ€nger es gern hĂ€tte, da muß sich der SĂ€nger dann ebenfalls ein StĂŒck weit anpassen.

Wie handhabt ihr das? Ich als SÀnger möchte eigentlich auf ein instrumentales Fundament vertrauen, das solide bleibt, auch wenn ich mal laid back singe oder dem Takt vorauseile. Meine Freiheit beginnt, wo ich VerlÀsslichkeit vorfinde. Solche interpretatorischen Möglichkeiten gehen aber verloren, wenn der Instrumentalist meint, er muss stattdessen mir nachrennen bzw. auf mich warten.
Wenn du sowas vorhast, solltest du das dem Pianisten auf jeden Fall vorher mitteilen. Der denkt doch sonst ganz klar, dass er sich anpassen muß, weil du sonst nicht ins Tempo kommst. Kommunikation heißt hier das Zauberwort. Das ohne Absprache zu machen, finde ich auch strange.

Wer ist hier Eurer Erfahrung / Meinung nach maßgebend?
Wer maßgebend ist, ergibt sich tatsĂ€chlich aus dem StĂŒck. Da gibt es alle Varianten.

Da braucht es fĂŒr jede, resp. zumindest fĂŒr jede gröbere(!) Tempoabweichung genaue Absprachen zwischen SĂ€nger und Pianist. Und ich mache diese Absprachen am liebsten schon bevor man auch nur einen einzigen Ton zusammen geĂŒbt hat. Also klar, man muss sich dann komplett aneinander anpassen.
Das - denke ich - ist fĂŒr alle Musikstilrichtungen sinnvoll.

Also was es meiner Meinung nach nicht geben darf, sind tempomĂ€ssige "Überraschungen"! Wenn der Pianist vorgĂ€ngig genau weiss, was der SĂ€nger wo treibt, weiss er auch, wo es nötig ist, sich auf die Temposchwankungen einzulassen und wo er stur sein Tempo durchziehen kann/soll.
Ganz meine Meinung.
 
Bei einem zusammengespielten Duo sollten willkĂŒrliche Temposchwankungen eigentlich nicht mehr vorkommen. Ein Instrumentalist muss rhythmisch unbedingt sattelfest sein, denn oft sind es die SĂ€nger, die falsch einsetzen, das Tempo verschleppen oder anziehen bzw. gar nicht mehr laid back, sondern schon daneben singen oder aus dem Song rausfliegen. Dann liegt es am Begleiter, ihn wieder hineinzuleiten. NatĂŒrlich gibt es auch den umgekehrten Fall. Dann kann der (rhythmisch sichere) SĂ€nger z.B. einen Shaker einsetzen.
Insgesamt finde ich Temposchwankungen sehr problematisch, sie können einen Song regelrecht zerstören. Ich wĂŒrde in so einem Fall ĂŒben, ĂŒben, ĂŒben, bevor ich damit auf die BĂŒhne gehe. Der SĂ€nger, der Begleiter und der Song mĂŒssen eine Einheit sein, im gleichen Herzschlag. Sonst ist es noch zu frĂŒh fĂŒr Aufritte.
Ansonsten geht es mir Ă€hnlich wie dir, Foxx .... ich möchte mich auf meine Begleiter verlassen können, aber sie sollen sich mit mir ebenso auf der sicheren Seite fĂŒhlen.
 
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ich sehe das Problem darin, dass Deinem Pianisten nicht klar war, ob Du absichtlich laid back singst oder nicht. Es soll schließlich vorkommen, dass so etwas unabsichtlich passiert, und dann wĂ€re es besser, wenn der Begleitende sich anpasst. Wenn es aber Absicht ist, sollte der das Tempo und den Rhythmus halten, damit auch klar ist, dass es laid back ist und kein Fehler :D
Nur ... wie (als Begleiter) das eine vom anderen unterscheiden? :gruebel:
 
Ok, die lÀngere Fassung:
Der Song gibt vor, was Sache ist. Ein Song mit einem Groove, der auch bestehen bleiben muß - und höchstens mal durch einen Stop o.Ă€. unterbrochen wird - behĂ€lt sein Tempo bei. D.h. der Pianist bleibt im Timing und du kannst mehr oder weniger tun was du willst. Er darf sich von dir nicht rausbringen lassen und muß seinen Stiefel durchziehen - und du solltest dich nur so weit aus dem Fenster lehnen, wie du es verantworten kannst, ohne dich selbst rauszuschmeißen. In so einem Fall ist es tödlich, aufeinander zu warten oder ĂŒberhaupt groß am Tempo herumzudoktern.
Bei einem Song, der ein sehr lebendiges Timing hat, will sagen: der davon lebt zu fließen und Passagen zu ziehen bzw. zu stauchen, kommt man oft nicht ohne Blickkontakt aus. Der Pianist muß erkennen wenn du ansetzt und entsprechend reagieren - oder eben umgekehrt. Je nach Song beschließt man vorher, wer auf den anderen reagiert. Daß beide aufeinander warten, funktioniert nicht. Einer ist Artist und einer Sideman. In der Regel wird sich der Instrumentalist nach dem SĂ€nger richten - das setzt aber voraus, daß der SĂ€nger dieser Verantwortung auch gewachsen ist.
Beide brauchen unbedingt ein stabiles, zuverlĂ€ssiges Timing. Nur dann kann man es wie eine Art Gummiband sehen, man zieht und schubst, lehnt sich zurĂŒck, schiebt an oder zieht mit, und dennoch bleibt alles im selben Rahmen. Laid back oder Front off sind cool, aber nur wenn die Kollegen sich nicht ausbremsen bzw. anschieben lassen. Laid back bedeutet, ich singe eine Winzigkeit nach der Musik, so als wĂŒrde ich sie abbremsen wollen. LĂ€ĂŸt sich der Sideman aber abbremsen, ist es ja kein Laid-back-Feeling mehr sondern einfach komplett langsamer. Das nĂŒtzt niemandem.
Also vorher klÀren, wer agiert und wer reagiert.

Es gibt auch Kombinationen aus oben genanntem und Ausnahmen. Auch gibt es Situationen, in denen jeder auf jeden achten und reagieren muß (freie Improvisation z.B.), aber wenn man sowas macht, ist man auch auf einem entsprechenden Level und hat diese Probleme ohnehin nicht mehr.

Ich denke, wenn man sich ein vernĂŒnftiges Timing aneignet, sodaß man immer weiß, wo man ist und sich nicht rausbringen lĂ€ĂŸt, löst sich das Problem in Wohlgefallen auf :)
 
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Ui, spannende Frage. Es hÀngt vor allem vom Stil der Musik ab:
Hör Dir Schuberts Winterreise z.B. die BerĂŒhmte Aufnahme mit Fischer-Dieskau an. Die Duos von Ella Fitzgerald & Joe Pass. Da ist das Metrum Flexibel, die Partner arbeiten zusammen, unterhalten sich, gehen auf einander ein. Wie in einem GesprĂ€ch ist das Metrum flexibel. Wobei die Impulse ĂŒblicher weise vom Solisten, dem SĂ€nger ausgehen sollten, er fĂŒhrt, muss sein Atmen einbauen. (Gibt viele Witze darĂŒber)
Auch im Pop/Rock Bereich sollte selbstverstÀndlich aufeinander eingegangen werden, kann im Duo flexibel sein, wie beim Sprechen. Es dauert eine Weile, bis man sich zusammen gespielt hat, bei manchen Partner klappt es sofort, bei manchen dauert es lÀnger.
Der Geschmack entscheidet letztendlich, und wie stilgetreu die beiden sein möchten.
Ganz, ganz wichtig, weshalb sich heute so viel so langweilig anhört:
Der Pianist/Gitarrist ist kein Backing Track!!! Viele ĂŒben mit (programmierten Playback) und können gar nicht mehr auf den Partner reagieren. Aber da fĂ€ngt, meiner Meinung, das Musikmachen an.
Wenn man aufeinander eingespielt ist, kann man sich fallen lassen. Ja, es gibt Parallelen und Analogien zu Sex (mit einem echten Menschen...).
 
Hehe, danke schon Mal fĂŒr die bisherigen Antworten.

Um ein MissverstÀndnis aus dem Weg zu rÀumen: Es geht hier eben nicht um tatsÀchliche Temposchwankungen. Sondern eben um rhythmische Varianzen, EinsÀtze etc.. Und ja, das bezieht sich auf Contemporary.

Zum Hintergrund sei auch noch gesagt, dass besagter Instrumentalist sich oft selbst begleitet und dabei tatsĂ€chlich sehr gerne mit dem Tempo spielt oder auch mal kurz Phrasen einbaut, die aus dem Taktschema fallen. Da er weiß, was er tut, kein Problem.

Absprache ist natĂŒrlich richtig, aber eine Songinterpretation kommt ja nicht als fertig einstudiertes Werk daher - die entsteht ja auch, wenn und wĂ€hrend man mit dem Song arbeitet und ihn kennenlernt. Wenn ich einen neuen Song einstudiere, dann verĂ€ndert sich die Interpretation ĂŒber die erste Zeit mit jeder Probe, bis ich irgendwann "mein Ding" gefunden habe.

Ansonsten sehe ich das meiste so wie reisbrei, das spiegelt eigentlich sehr genau wieder, wie es fĂŒr mich funktioniert bzw. funktionieren sollte.


@Foxx
Ich nehme an, du beziehst dich ausschliesslich auf Contemporary? [...]

FĂŒr sehr kleine Abweichungen (und vllt. beziehst du dich ja nur auf solche?), wo ich, weil es z.B. inhaltlich Sinn macht oder zur Sprachmelodie der entsprechenden Sprache passt, z.B. irgendwo nur ganz leicht breiter werde und im nĂ€chsten Takt dies dann wieder "aufhole", also sozusagen einfach etwas ĂŒber die "Taktstriche hinweg singe", kann der Pianist sich natĂŒrlich nicht anpassen, sondern muss einfach sein Grundtempo durchziehen. Aber auch hier teile ich ihm vorgĂ€ngig mit, dass einzelne Noten bei mir an dieser Stelle eine Nuance lĂ€nger werden und andere entsprechend etwas kĂŒrzer.
Genau um so etwas geht es.

Ich wĂŒrde sagen, es kommt drauf an.
Im Normalfall soll sich der Gitarrist natĂŒrlich nicht anpassen. Also nicht wegen mal laid back singen oder sonstiger Abweichungen meinerseits.
Wenn es nun allerdings bei einem Auftritt passieren sollte, daß ich aus Versehen in einen falschen Ablauf kĂ€me - dann sollte sich der Gitarrist bzw die Band schnell anpassen können.
Ja, völlig richtig. Wenn wirklich Fehler passieren, ist es gut und wichtig, wenn diese aufgefangen werden können.

Ich wĂŒrde in so einem Fall ĂŒben, ĂŒben, ĂŒben, bevor ich damit auf die BĂŒhne gehe. Der SĂ€nger, der Begleiter und der Song mĂŒssen eine Einheit sein, im gleichen Herzschlag. Sonst ist es noch zu frĂŒh fĂŒr Aufritte.
Oh, keine Sorge, ich rede von einem Probemitschnitt. ^^

ich sehe das Problem darin, dass Deinem Pianisten nicht klar war, ob Du absichtlich laid back singst oder nicht.
Da könnte der Hund begraben sein. :D
 
Am sinnvollsten wÀre es selbstverstÀndlich, wenn auch wir in die Aufnahme hinein hören könnte, sonst ist das schon sehr Spökenkiekerei...
 
Um welchen Song geht es eigentlich, Foxx ?

Ansonsten denke ich, dass euer Duo rhythmisch einfach noch zusammenwachsen muss - das Timing muss bei beiden Akteuren stimmen, da darf keiner schleppen oder anziehen. Vielleicht beruht alles auf einem MissverstÀndnis, wie lil schon sagte. Denn egal, ob ich auf die 1 oder die 1 und einsetze - das Àndert ja nichts am Metrum an sich, die 1 bleibt wo sie ist.
 
Im Regelfall ist es so:

Pianist und SĂ€nger -> SĂ€nger fĂŒhrt
SĂ€nger und Orchester -> Dirigent fĂŒhrt, außer an abgesprochenen Stellen
SĂ€nger und Band -> Schlagzeug fĂŒhrt, oder ein anderes Instrument nach absprache

Es braucht natĂŒrlich immer ein wenig Eingewöhnungszeit, ansonsten muss der Pianist sich an das Tempo anpassen. Ausnahmen wenn etwas schief geht berĂŒcksichtige ich jetzt mal nicht.

Ja, es gibt Parallelen und Analogien zu Sex (mit einem echten Menschen...).

Sex mit Playback stelle ich mir auch trocken vor:D
 
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SĂ€nger und Band -> Schlagzeug fĂŒhrt, oder ein anderes Instrument nach absprache
Im Prinzip ja, hÀngt allerdings wieder vom Stil ab, und dem Tempo.
Gerade im Jazz sollte die Band dem SĂ€nger folgen können, ich finde auch bei langsamen StĂŒcken Rock Pop. Es macht richtig viel Spaß, an den Lippen des SĂ€ngers zu hĂ€ngen, genau zu spĂŒren, wann der Punkt kommt. WENN der SĂ€nger FĂŒhrungsqualitĂ€ten hat. Es gibt SĂ€nger, denen alle folgen können, auch wenn sie ein wenig agogisch werden, weil die selbst dann noch grooven. Die immer auf den Punkt kommen. Die werden im Pop/Rock leider immer weniger, aber es gibt sie noch. Und dann gibt es die, bei denen man froh ist, sie durch den Song gebracht zu haben. Die, bei denen gar nichts anders sein darf als vorher, kein GesprĂ€ch möglich ist, damit sie sich durch den Song kneten können.
Ich betrachte das aus der Seite des Begleiters... Man muss sich halt kennen lernen.
 
Es geht mir einfach ein wenig darum, Erfahrungen und Meinungen zu sammeln - nicht darum, mein konkretes Problem zu lösen. Das ist gelöst, denn natĂŒrlich haben wir darĂŒber gesprochen und uns jetzt abgestimmt. Anlass fĂŒr mich hier mal zu fragen, wie ihr das jeweils so seht, war aber vor allem die Tatsache, dass der Pianist verwundert war, dass ich von ihm wollte, dass er straight durchspielt. Wir hatten unterschiedliche Philosophien dazu. Er war der Meinung, dass er mir interpretatorische Freiheit verpasst, wenn er sich anpasst und dabei haben wir uns missverstanden. Der springende Punkt war der hier:

Denn egal, ob ich auf die 1 oder die 1 und einsetze - das Àndert ja nichts am Metrum an sich, die 1 bleibt wo sie ist.
Genau das. Der Pianist hat im Grunde gedacht, dass ich die 1 verschleppe, dabei wollte ich auf die "1 und".

Was anderes sind natĂŒrlich tatsĂ€chlich die Stellen, an denen z. B. eine Fermate kommt. Wie lange die geht, bestimme im Zweifelsfall ich und da muss man genau aufeinander hören und am besten Blickkontakt aufnehmen. Aber das waren nicht die Situationen, die ich meinte.

Am sinnvollsten wÀre es selbstverstÀndlich, wenn auch wir in die Aufnahme hinein hören könnte, sonst ist das schon sehr Spökenkiekerei...
Ja, eh, nein. ;) Ist nett gemeint, aber wie gesagt ging es mir hier nicht darum, ein konkretes Problem zu lösen, sondern mich hat einfach das Stimmungsbild interessiert. Und im Allgemeinen bin ich kein Freund davon, irgendwelche halbgaren Proberaumaufnahmen im Internet zu verbreiten.

Um welchen Song geht es eigentlich, Foxx ?
"Halt mich" von Herbert Grönemeyer.

Im Prinzip ja, hÀngt allerdings wieder vom Stil ab, und dem Tempo.
Gerade im Jazz sollte die Band dem SĂ€nger folgen können, ich finde auch bei langsamen StĂŒcken Rock Pop. Es macht richtig viel Spaß, an den Lippen des SĂ€ngers zu hĂ€ngen, genau zu spĂŒren, wann der Punkt kommt. WENN der SĂ€nger FĂŒhrungsqualitĂ€ten hat.
Das ist natĂŒrlich richtig, wobei das vor allem die Dynamik betrifft, finde ich. Ein guter LeadsĂ€nger kann seine Band dahin fĂŒhren, leiser oder lauter zu werden, er gibt Signale, ob vom einstudierten Ablauf abgewichen wird, weil das gerade passt (z. B. Refrain ein weiteres Mal wiederholen), oder gibt nach Breaks den Wiedereinstieg vor, falls der nicht exakt im Taktschema liegt, etc.
Aber auch das spiel sich alles ein. Insofern ist es ein gutes Fazit zu sagen:
Man muss sich halt kennen lernen.
 
Ich finde dennoch, dass das Thema perfekt zu "SĂ€ngeralltag und Praxis" passt und verschiebe es mal dorthin ;)
 
Das ist gelöst, denn natĂŒrlich haben wir darĂŒber gesprochen und uns jetzt abgestimmt.
Ja, genau, so geht das.
Wenn ich vielleicht etwas ausprobieren möchte und dabei möchte, dass der Pianist einfach gerade durchspielt, dann sag ich ihm das, spiel einfach straight weiter, egal was passiert, ich möchte etwas ausprobieren. Und schon funktioniert's bzw. liegt's dann an mir, wenn ich nciht das umsetze, was ich umsetzen möchte.
 
Genau das. Der Pianist hat im Grunde gedacht, dass ich die 1 verschleppe, dabei wollte ich auf die "1 und".

Ok. Dann hab ich dich richtig verstanden. Es ist ja völlig egal, was man fĂŒr eine Art von Musik macht - die 1 bleibt die 1, und den Takt kann man nicht einfach mal so verschieben, sonst wĂ€rs ja nichts anderes als ein rhythmischer Fehler und das StĂŒck fliegt auseinander. Wenn der SĂ€nger auf die "1 und" einsetzt, bleibt die 1 trotzdem immer, wo sie ist. Das muss der Instrumentalist im Griff haben und darf sich nicht irritieren lassen (und der SĂ€nger muss tatsĂ€chlich auf die "1 und" einsetzen und nicht auf die 2).

Was anderes sind natĂŒrlich tatsĂ€chlich die Stellen, an denen z. B. eine Fermate kommt. Wie lange die geht, bestimme im Zweifelsfall ich und da muss man genau aufeinander hören und am besten Blickkontakt aufnehmen.

Ganz genau ! Ich singe z.B. manchmal Tango Argentino, da gibt es manchmal krasse Tempiwechsel, auch freies Tempo, Fermaten .... und alles hört normalerweise auf den SĂ€nger. Das geht gar nicht anders. Aber wenn es wieder in die time geht, mĂŒssen alle im Takt spielen bzw. singen. Das setzt natĂŒrlich voraus, dass auch der SĂ€nger rhythmisch sicher ist. Er braucht FĂŒhrungsqualitĂ€ten, weil er an diesen Stellen seine Begleiter dirigieren muss.

"Halt mich" von Herbert Grönemeyer.

Das kenne ich nicht...... muss ich mir gleich mal anhören.
 
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