Wert einer eingestaubten Hammond RT3

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heinz102
Guest
Hallo,

ich habe vielleicht demnächst die Möglichkeit eine Hammond RT3 zu kaufen, die seit über 20 Jahren im Instrumentenfundus eines Orchesters verstaubt. Das Baujahr kann ich nur ungefähr zwischen 1961 und 1965 bestimmen, da mir einige Details fehlen. Die Orgel steht so zugebaut zwischen anderen Instrumenten, daß man nur von der Seite rankommt. Da ich weiß, daß man vor der ersten Inbetriebnahme nach so langer Standzeit die komplette Mechanik und Elektronik prüfen und überholen muss, fällt es mir schwer, eine Preisgrenze zu setzen beim Kauf. Ich bin daher für jeden Rat in dieser Frage dankbar und hoffe auf viele Antworten.











MfG, bitbrain2101
 
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bitbrain2101":39zuta4v schrieb:
ich habe vielleicht demnächst die Möglichkeit eine Hammond RT3 zu kaufen, die seit über 20 Jahren im Instrumentenfundus eines Orchesters verstaubt. Das Baujahr kann ich nur ungefähr zwischen 1961 und 1965 bestimmen, da mir einige Details fehlen.
gebaut wurden diese Orgeln jedenfalls von 1949-1969. Es sind Instrumente, die ganz speziell an den Bedürfnissen der sakralen Musik angepasst wurden (32 Pedale plus "Solo Pedal System"). Ansonsten klingt sie wie die anderen Konsolenorgeln. Einer unserer User hier hat eine RT3 als B3-Chop in Verwendung. Es erübrigt sich zu sagen, dass diese Orgel im Originalzustand sehr viel wiegt, mehr als die kleineren Schwestern B3/C3/A100.
bitbrain2101":39zuta4v schrieb:
Da ich weiß, daß man vor der ersten Inbetriebnahme nach so langer Standzeit die komplette Mechanik und Elektronik prüfen und überholen muss, fällt es mir schwer, eine Preisgrenze zu setzen beim Kauf.
Naja überholen ist sicherlich zum auszuprobieren übertrieben, was Du aber auf jeden Fall prüfen solltest, ob der Generator leichtgängig ist. Wenn das der Fall ist kann man die Orgel ölen (Generator und Motorenlager und auch ein wenig am Scanner). Ob man dann noch mit dem Einschalten etwas warten sollte, stell ich mal in den Raum. Das Öl benötigt natürlich eine gewisse Zeit bis es über die Wollfäden zu den einzelnen Generatorkammern transportiert wird. Sollte der Generator nachdem Einschalten Geräusche machen, dann auf jeden Fall 1-2 Tage warten.
Was den Wert eines solchen Instruments anbelangt, hängt es wie immer vom Zustand der Orgel ab. Ich habe die letzte Zeit in ebay wenig RT3 gesehen, aber wenn ich mich richtig erinnere, wurden die immer ähnlich wie die A100 gehandelt, also zwischen € 2.000 - 3.500. Den Bildern nach ist die Orgel unverbastelt!
Was nun tatächlich an der Orgel alles gerichtet werden muss, lässt sich so nicht sagen, das kann von relativ wenig bis hin zu einer Vollrestauration alles sein. Ich würde jedenfalls checken ob alle Töne vorhanden sind (Tongenerator und Kabelverbindungen), ob die Tasten klappern (Tastenfilze), ob die Tasten viel Kontaktprobleme (Busbars) haben, alle Zugriegel ausprobieren, Scannervibrato und Percussion checken.
Alles weitere sieht man wenn man die Orgel spielt und vor allem hört.

Gruss Helmut
 
Hallo Helmut,

vielen Dank für deine Antwort, ich habe mal das Gewicht in kg umgerechnet, es sind 238kg. Was macht denn das Mehrgewicht zu einer C3 aus, ist es nur das größere Gehäuse ? Außer der Leichtgängigkeit des Generators machen mir die Siebelkos der Elektronik Sorgen. Die können bei dem Alter und der Standzeit gleich beim Einschalten durchschlagen. Ich möchte die Siebelkos vor dem 1. Einschalten neu formieren um da kein Risiko einzugehen. Das werde ich aber vor dem Kauf nicht machen können. Ich muß also sozusagen die Katze im Sack kaufen, wenn es denn dazu kommt. Bei unverbastelt bin ich mir nicht ganz sicher, ganz rechts neben dem oberen Manual befindet sich ein kleiner Drehschalter, der mit "Pickup" beschriftet ist. Einen solchen Schalter konnte ich bis jetzt auf keinem anderen Bild einer RT3 entdecken.

Mfg, bitbrain2101
 
den Pickup Drehschalter hatte ich übersehen, aber ganz so schlimm ist das ja nicht. Mein unverbastelt bezog sich auf die Bildern aus dem Innern und da sieht es ganz gut aus.
Die Siebelkos können natürlich etwas im Mitleidenschaft gezogen sein, aber an meiner Orgel war das zunächst kein Problem gewesen. Das ist aber schwierig zu vorherzusagen. M.E. ist das Generatorthema das schwer wiegendste, alles andere bekommt man hin (auch den Generator, da braucht es dann etwas Geduld).
Zum Gewicht, hier ein Link zu den unterschiedlichen Orgeln, da findest Du teilweise auch Angaben zum Gewicht: http://theatreorgans.com/hammond/faq/models.html.

Gruss Helmiut
 
Hallo Helmut,

vielen Dank für den Link, die Seite kannte ich noch nicht. Dort bin ich auf die Story vom Hammond Novachord gestossen, sehr interessant, kannte ich auch nicht. Lernen macht auch im Alter Spaß, ich verschlinge im Moment jede Info über Vintage Hammond die ich finde.

MfG, bitbrain2101
 
Hallo bitbrain,

anhand der Fotos und der Hammond Age List (http://www.tonewheelgeneral.com/agelist/agelist.php) würde ich das Baujahr der Orgel vorsichtig auf 1960 oder früher schätzen - man achte hierbei auf den Vibrato-Knopf und die fehlende Pilot Lamp. Also schon ein nicht mehr ganz junges Semester. Wenn du zudem noch sagst, dass die Orgel seit 20 Jahren steht und seitdem wohl nicht mehr betrieben wurde, würde ich wie Helmut schon sagt ganz akribisch den Generator auf Leichtgängigkeit überprüfen und beim Starten auf jedes unnatürliche Geräusch achten. Ist der Generator aber einmal lauffähig und geölt (richtiges Öl benutzen!) und alle Tonräder drehen sich, dann hast du ein robustes und vor allem gut klingendes Instrument, das bei guter Pflege sicherlich auch noch die nächsten 20 Jahre funktionieren wird (Zustand der Elektronik und nicht sichtbare Defekte jetzt mal außen vor gelassen).
Und wenn dann noch die Optik und der Preis stimmen, würde ich wohl zuschlagen - vorausgesetzt, du hast ein paar sehr gewogene Tranporteure, denn die RT3 ist halt rießengroß und s**schwer.. :D

Wenn ich daran denk, wie wir zu viert meine kleine M100 in die erste Etage gewuchtet haben... :roll: :lol:


Viele Grüße,
Martin
 
Hallo xk-1orgler,

ich habe die Seite von tonewheelgeneral erst gefunden, nachdem ich die Fotos gemacht hatte. Ich bin mir nicht so sicher, ob da eine Pilotlamp ist oder nicht, das Foto ist zu dunkel. Wahrscheinlich war ich auch nur 30cm vom Typenschild entfernt, aber mein Kopf passte nicht um die Ecke, nur meine Hand mit der Kamera. Ich verspreche euch, daß ich den Generator mit aller gebotenen Vorsicht prüfen werde, ich weiß daß er das Herz der Hammond ist. Ich habe jetzt 3 Jahre gewartet, bis ich unter die Plane sehen und die Fotos machen konnte, da kann ich auch noch 2 Wochen warten, bis das Öl überall angekommen ist.

MfG, bitbrain2101
 

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