Wie als Keyboard-Anfänger gut auf eine Partyband vorbereiten?

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DanielBerlin
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Hallo, ich habe als Kind ein paar Jahre Klavierunterricht gehabt. Ein paar Jahrzehnte später hätte ich jetzt große Lust, vielleicht in ein oder zwei Jahren in einer kleinen Band Partyhits zu spielen, vielleicht bei Sommerfesten oder so. Nur zum Spaß. Zur Vorbereitung will ich mir hoffentlich bald ein Keyboard mit 76 Tasten kaufen (Yamaha PSR-EW320?) und dann nach und nach Partyhits einüben. Um mir dann im nächsten step irgendwann ein leistungsfähiges Keyboard zu kaufen (Yamaha Genos 2 wäre ein Traum) und dann zusammen mit ein, zwei, drei anderen Menschen eben diese Musik zu machen. Vielleicht haben wir dann irgendwann 50 Lieder drauf und können mal irgendwo Musik machen. Die Lieder, die ich vorbereiten will, sind relativ klar, z. B. "Y.M.C.A." von Village People, halt Partyhits der letzten Jahrzehnte. Aber anhand welcher Noten sollte ich die Lieder auf dem Keyboard lernen? Gibt es Webseiten, die kostenlose Noten für diese Lieder anbieten? Wie achte ich auf die richtige Tonart oder ist das kein Problem? Denn später will ich mir wohl Keyboard-Files für die Lieder kaufen/runterladen, die dann auch die anderen Instrumente spielen, und diese Files sollten ja dann wohl von der Tonart zu meinen gelernten Fassungen passen. Würde ungern jetzt viele Lieder lernen und dann später feststellen, dass mein Gelerntes nicht zu den späteren Keyboard-Files passt. Herzlichen Dank im Voraus für jeden Tipp!
 
Hallo,

Viele Bands in dem Bereich lassen die Files mitlaufen und spielen drüber.

Was möchtest du noch live spielen, wenn das File mitläuft? Die Melodiestimme zu doppeln ergibt keinen Sinn.
 
Hallo,

mit Midi-Files meinte ich im Kern die anderen Instrumente. Dachte, man kann die Melodie-Stimme der Files wegklicken und dann die Melodie selber spielen. Die Midi-Files würden dann die anderen Instrumente spielen.
 
Ein paar Jahrzehnte später hätte ich jetzt große Lust, vielleicht in ein oder zwei Jahren in einer kleinen Band Partyhits zu spielen, vielleicht bei Sommerfesten oder so. Nur zum Spaß.
Hier stellt sich die Frage nach der Besetzung der Band.
Im Bandkontext sind Arranger-Keyboards wie PSR-XYZ oder Genos eher unüblich, gerade wenn man eine komplette Band hat mit Bass, Gitarre, Drums, Gesang.

Im Urlaub auf Kreta habe ich aber nun schon mehrere Jahre im Hotel Bands erleben dürfen, die mit kleiner Besetzung (3 Personen) das Programm recht überzeugend umgesetzt haben.
Bei zwei Gruppen hat der Keyboarder jeweils ein Korg PA4x / PA5x gespielt. Der Eine mehr mit Styles der Andere mit mehr MIDI-Files. Bei Beiden hat das Keyboard Drums und den Bass mit übernommen. Dazu war immer ein Gitarrist und eine Sängerin mit in der Besetzung. Die männliche Stimme übernahm bei der einen Band der Keyboarder und bei der anderen Band der Gitarrist.
Das war selbst für mich - der Arranger-Keys eher kritisch gegenüber eingestellt ist - sehr unterhaltsam und von guter Qualität. ;)

Geht die Reise in Richtung komplette Bandbesetzung mit Drums und Bass, würde eher zu Geräten wie, z.B. Yamaha MoDX oder Roland Fantom raten.
Aber anhand welcher Noten sollte ich die Lieder auf dem Keyboard lernen? Gibt es Webseiten, die kostenlose Noten für diese Lieder anbieten?
Es gibt z.B. sowas hier:
Edition Dux Das Ding 5 mit Noten


Noten Publikationen (gedruckt, MIDI-Files, etc.) unterliegen in der Regel dem Urheberrecht also sind in der Regel auch Lizenzgebühren fällig.

MIDI-Files kann man z.B. auch über Thomann beziehen:

Toontrack EZkeys Midi 6 Pack


Wie achte ich auf die richtige Tonart oder ist das kein Problem? Denn später will ich mir wohl Keyboard-Files für die Lieder kaufen/runterladen, die dann auch die anderen Instrumente spielen, und diese Files sollten ja dann wohl von der Tonart zu meinen gelernten Fassungen passen. Würde ungern jetzt viele Lieder lernen und dann später feststellen, dass mein Gelerntes nicht zu den späteren Keyboard-Files passt. Herzlichen Dank im Voraus für jeden Tipp!

Der beste Tipp den ich hier an der Stelle aus meiner Erfahrung als Bandkeyboarder und Arrangeur geben kann ist, lerne Songs "rauszuhören". Also setzt dich hin und "verstehe" die Struktur eines Songs: Tempo, Takt / Taktwechsel, Tonart, Song-Aufbau.

Das kann am Anfang recht schwierig sein aber du musst ja auch nicht gleich mit komplexen Songs anfangen und es gibt heute sehr sehr viele Tutorials auf YouTube und es gibt z.B. chordify.net. Natürlich stimmt nicht immer alles was da an Noten und Akkorden gezeigt wird aber gerade diese Nachforschungen sind das Spannende. So erhält man einen ganz anderen Zugang zu den Songs und der Musik als nur mit Noten oder Akkord-Notizen.

Die Tonart bestimmt bei einer Band in der Regel nicht die Originaltonart des Songs, sondern die stimmlichen Fähigkeiten des Sängers oder der Sängerin. Selbst die großen Künstler passen ihre Live-Versionen von der Tonart und auch der Spielweise sehr oft an.

Das wäre auch der nächste Tipp: Wie macht es das Original. Schau dir die Live-Versionen der Musiker / Bands an, wie setzen diese ihre Songs um.

Ein Beispiel:

Originalversion:

View: https://youtu.be/yrIMJwVySK8?si=bLTHx3DdeUB8C4h4

Live-Version:

View: https://youtu.be/ZNT6vwn6408?si=s8JSNKHQZXB6sG9F


Wie man das persönlich umsetzt hängt immer von den musikalischen Fähigkeiten, dem Konzept der (Cover) Band und dem Geschmack der Musiker ab.
Bleibt man sehr dicht an den oft überproduzierten Studioversionen oder bricht man den Song runter auf wesentliche Elemente.

Gerade bei Partymusik ist doch eher de Fokus auf "eine gute Zeit vermitteln" oder "Spaß haben". Da ist es am Ende gar nicht so wichtig, ob jede Kleinigkeit, die im Original im Studio produziert wurde, bei der Liveversion zu hören ist.
 
Grund: Edit: Der zweite Link zur Live-Version war fehlerhaft
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Hallo Daniel - willkommen im Musiker-Board.

Aber anhand welcher Noten sollte ich die Lieder auf dem Keyboard lernen?
Gar nicht. Was ein Keyboarder in einer Partyband auf den Keyboards spielt, gibt es nicht als Noten.

Das liegt daran, dass jeder Keyboarder im Bandkontext selbst entscheidet, wie er seine Geräte programmiert und welche Sounds er ansteuert. Was man spielt, muss man vom Endergebnis her aufdröseln und braucht dazu idealerweise klare Randbedingungen. Wenn du (wie im Regelfall) einen Drummer, einen Bassisten, einen Gitarristen und eine(n) Sänger(in) um dich herum hast, musst du aus den Originalaufnahmen heraushören, was zwar mitklingt, aber von den Kollegen nicht abgedeckt wird. Das wird dein Part, und dann musst du sehen, wie du das spielst. Das läuft im Regelfall auf alle Anteile von Tasteninstrumenten (Klavier, E-Piano, Orgeln), Streicher, Bläser, Lead-Synth und Synth-Pads und Chöre hinaus. Hin und wieder werden auch Samples dabei sein, z.B. falls ihr "It's raining men" von den Weather Girls spielt, brauchst du Gewitter-Samples für das Intro, für "Anton aus Tirol" eine Sirene.

Um einen Titel kennenzulernen kann es hilfreich sein, eine Songbook- oder Leadsheet-Ausgabe des Songs zu haben. Das ist aber nur zur Orientierung, da steht nicht drin, was du als Keyboarder spielen sollst.


Gibt es Webseiten, die kostenlose Noten für diese Lieder anbieten?
Nein, es gibt nichts, das dir direkt alles fertig präsentiert. Wie sollte jemand anders auch wissen, welche Geräte du wie programmierst, welche Tonumfänge deine Sänger haben, wieviele Leute mit welchen Instrumenten in der Partyband ihr denn seid? Das sind viel zu viele Variablen, und der einzige, der das konkretisieren kann und muss, bist du selbst.

Wie achte ich auf die richtige Tonart oder ist das kein Problem?
Jeder Song hat einen Tonumfang und jede(r) Sänger(in) hat einen Tonumfang. Die musst du kennen und benennen können. Und dann musst du die Tonart des Originalsongs kennen und eine vernünftige Entscheidung über eine Transposition treffen, sodass der Tonumfang des Songs innerhalb des Tonumfangs deiner Sänger liegt. Idealerweise berücksichtigst du dann noch, ob auch Gitarre und Bass nicht zu schwere Tonarten bekommen. Aber die primäre Entscheidung über die Tonart muss von dem/der Leadsänger(in) abhängen.

Würde ungern jetzt viele Lieder lernen und dann später feststellen, dass mein Gelerntes nicht zu den späteren Keyboard-Files passt. Herzlichen Dank im Voraus für jeden Tipp!
Mach dich darauf gefasst, dass du in erster Zeit viel lernen musst, das dich nicht direkt zum Ziel bringt, sondern dir grundlegendes Handwerk verschafft. Ansonsten: gerne hier mitlesen und Fragen stellen, dafür ist das Board da :great:

In den letzten Monaten bzw. Wochen hat übrigens Thorsten Schäfer aus Steinfeld hervorragende Videos für Livekeyboarder publiziert. Es lohnt sich echt, den Kanal mal durchzuschauen. Hiermit kann man z.B. anfangen:


View: https://www.youtube.com/watch?v=WL8IWBSC33E
 
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Die Gesangsmelidie mitzuspielen ergibt keinen Sinn, außer, du bist Alleinunterhalter, der nicht singt, sondern die Melodie Dudelsack. Ich weiß nicht wer so etwas heute noch hören möchte.

Ich würde die Midifiles laufen lassen und nach eigenem Geschmack eine Fläche mitspielen (Streicher, Paderborn, Hammond) oder bei Angels von Robbie Williams natürlich das markante Klavier oder mir zu jedem Song was raussuchen was Spaß macht live dazu zu spielen.

Dann einen guten Sänger/ Sängerin finden. Als nächstes einen guten Livegitarristen.

Abhängig davon, was für Aufträge es überhaupt gibt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Früherer Studienkollege hat monatlich 1500,-- dank Spotify und es sieht danach aus, dass das auch die nächsten 10 Jahre so bleibt oder ansteigt.

Im Neo soul / New Jazz/ acid jazz Bereich.

Entsprechend weniger Klavierunterricht gibt er nun. Wobei es ihm schwer fällt, Arbeit zu reduzieren, jede Tätigkeit mit Musik macht ihm schlichtweg Spaß.

Das ist halt das Neue, dass bei jedem erneutem hören Geld rüberwächst, während bei LPs / CDs die privat gehört werden das eben nicht der Fall ist.

Und die ach so bösen Plattenbosse, die früher immer mitreden wollten, sind auch obsolet, man kann so leicht wie nie selbst veröffentlichen.
 
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