Wie erkenne ich die Formanten beim Gesang? Wie herausfiltern?

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Hephaistos
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Klärt mich doch bitte einmal darüber auf, was genau man beim filtern/EQ-en der Gesangsformanten macht und wie man da am besten vorgeht.

Ein Formant ist ja eine besonders betonte Frequenz innerhalb des Spektrums einer Stimme, beeinflusst durch die performance des Sängers, richtig? Aber wo genau ist jetzt das Problem? Führt das zu Unausgewogenheit und schlechtem Klang oder was ist so störend daran? Erklären die Formanten das Karaoke-mäßige Dröhnen schlecht gemischter Vocals?

Würde mich über eine Erläuterung freuen!
 
Eigenschaft
 
vielleicht hilft Dir das etwas weiter
http://de.wikipedia.org/wiki/Formant
da stehen auch Frequenzen die eine Stimme nasal klingen läßt - wenn man die zu sehr anhebt im EQ.

Der 'Karaoke'-Effekt (ist mir jetzt nicht ganz klar, was Du damit meinst) könnte von der einfachen Dopplung eier Gesangspur kommen!? - wenn man es sich spart, die Spur wirklich mehrfach eizusingen.
 
hmm, erkennen... meinst du mit den Ohren oder mit technisch/visuellen Hilfsmitteln? Das ist nicht so ganz einfach.

Generiere dir ein Rauschen und sweepe langsam mit einer starken, schmalbandigen Bandpassanhebung durch das Signal. Dann kannst du verfolgen und anhören, wo es nach den jeweiligen Vokalen klingt, die im Wiki Artikel stehen.

Was willst du denn erreichen? Die gebräuchlichste Anwendung dessen ist beim Klanggetreuen Pitch-Shifting (Melodyne und co.) Da wird aber kein Formant in dem Sinne erkannt, sondern einfach die spektrale Einhüllende vom Signal getrennt (das Signal hat dann ein flaches Spektrum) dann wird die Tonhöhe verändert. und danach wird die spektrale Einhüllende (Formanten) wieder aufgeprägt. So wird vermieden, dass die Formanten mit in der Tonhöhe verschoben werden, die bleiben nämlich immer gleich (ansonsten Mickey Mouse effekt)
 
Wikipedia hab ich natürlich schon gelesen, daher weiß ich ja überhaupt dass es Formanten gibt^^.

Meine Frage war jetzt eher, was man mit diesen Formanten beim Mixing anstellt. Man hört nämlich öfters den Begriff "Formen filtern". Das klingt für mich so als würde man bei einer Gesangsstimme gezielt die Formanten absenken. Darum meine frage, warum man das machen sollte und wie man sie am Klangbild erkennen kann. (Jede Stimme klingt ja anders, darum ist die Wikipedia Tabelle der Frequenzen ja auch eher nur schätzungsweise...)

Mit Karaoke-Effekte meinte ich, dass die Stimme im Mix aufgesetzt und zu vordergründig wirkt, was zum Beispiel der Fall ist, wenn man eine starke Bassüberbetonung und Dröhnen hat, als würde der Sänger direkt im Ohr des Hörers sitzen. Bei vielen Produktionen ist mir aufgefallen, dass der Gesang eher ausgedünnt wird, um sich zu integrieren. Wird hierbei einfach nur wie bei einer Gitarre nach Bass und Höhenanteil gefiltert...also einfach nur Lowcut und ein paar Glocken oder Shelves...oder ist dieses Ausdünnen speziell auf die Formanten ausgerichtet?

Lieg ich überhaupt richtig mit dieser Annahme, man würde den Formanten eine besondere Rolle bei der Bearbeitung zugestehen?
 
puh, das ist keine einfache Frage. Dazu müsste man eine Studie anstellen, bei der man mehrere Mischer eine Vocalsstimme zu einem Song mischen lässt. Man analysiert die Formanten des Originalsignals und vergleicht sie mit den EQ-Einstellungen der Mischer, ob es einen Susammenhang gibt. z.b. ob die Mittenfrequenzen von einzelnen EQ-Bändern mit den Formant-Mittenfrequenzen korrelieren... :gruebel:

Das Problem ist, dass dir das keiner genau sagen kann, weil man das EQing normaleweise ja nur nach Gehör macht und sich meistens keine Gedanken macht, wo die Formanten liegen.

Ein Beispiel kann ich dir aber nennen: Klingt eine Stimme zu quäkig oder nasal (starker Formant im Bereich 1-2 kHz) dann werden die meisten Mischer genau diese Frequenz etwas herausziehen, damits angenehmer klingt.
 
Ok, also scheint es da keinen systematisch Zusammenhang in der Praxis zu geben...Theoretisch natürlich schon, aber ich dachte mir schon, dass man da alles eher nach "Problem -> Lösungs" Prinzip bearbeitet und nicht nach speziellen Vorgaben...
 

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