Wie Garage dämmen? (Styropor? Schaumstoff?)

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macker666
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Hallo,



da ich mit dem E-Drum in der Garage trommle und man alleine die Schlaggeräusche schon in der Nachbargarage und vorm Garagentor hört und ich auch mal mit Lautsprecher spielen möchte, der Gedanke, mit doppelseitigem Styropor innen auf das Garagentor zu kleben und dort, wo ein 30 x 30 cm großes Loch unter der Decke zur Nachbargarage ist, wo u. a. Kabel durchlaufen, mit Styropor abzudichten.



Bringt das was bzgl. Schalldämmung oder kann ich mir die Mühe sparen?



Danke.



Grüße
 
Bringt nichts! Gegen Lärm nach draußen hilft nur Masse.
 
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Du musst da verschiedenes auseinanderhalten. Direktschall, Schallübertragung und Raumakustik.

Das Loch zumachen ist auf jeden Fall ok - direkter Schall.

Zum Nachbarn ist Schallübertragung.
Also erstens Drum --> Luft --> Wand --> Luft --> Nachbars Ohr. Da hilft Masse (flächenbezogene Masse in kg/m2 Wandfläche), es gibt für baulichen Schallschutz Tabellen usw. Zweite Variante ist doppelschalig, also eine vorgesetzte zB Gipskartonplatte und wichtig den Hohlraum ausdämmen mit Miwo oder ähnlichem.
Das dürfte aber für Deinen Zweck ein viel zu hoher Aufwand sein, zumal Du noch Übertragung über Nebenwege hast. Bisschen Masse ist ja da.
Das Garagentor ist ja wahrscheinlich auch nur dünne.
Und zweitens Körperschall Schlagzeug (v.a. Bassdrum und Fussmaschine) --> Boden --> Boden/Wand --> Luft (beim Nachbarn) --> Ohr.

Für den Luftschall Styropor bringt nix, das ist zu hart bzw kann sogar noch den Schallschutz verschlechtern.

Ich würde aber bisschen Schaumstoff an ein paar freie Flächen kleben wegen der Raumakustik, also um ungewollte Echos zwischen den parallelen Wänden zu unterbinden. Dann klingt es drinne wenigstens halbwegs nach Raum und nicht nach Garage.

Ansonsten wenn's Dich tiefer interessiert lies mal bisschen zu den Grundbegriffen zb hier https://www.baunormenlexikon.de/wissen/schallschutz, DIN 4109, oder hier.
 
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Garagen haben eine Zweckbestimmung, nämlich das Abstellen von Kraftfahrzeugen. Einige Bundesländer haben Garagenverordnungen erlassen.
Von einer Isolierung mit Styropor würde ich schon aus Brandschutzgründen (zusätzliche Brandlast) abraten.
BDX.
 
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Schau Dir das https://www.musiker-board.de/threads/e-drum-in-schallkabine-stellen.745082/#post-9671332 doch mal an.
Eine Drumkabine (selber bauen!?) in die Garage zu stellen wäre sicher einfacher, als die Garage zu dämmen (auch vor dem Hintergrund unbeheizter Raum, Taupunkt, Feuchtigkeit.....)

- Styropor "schluckt" keinen (nennenswerten) Schall und ist leicht entflammbar!
- Schaumstoff (Matratze/Topper/Pyramiden) nimmt Feuchtigkeit auf (Schimmel) und wird erst ab einer hohen Materialstärke zu mehr führen, als nur die Höhen herauszunehmen. Den Kick und die reinen Schlaggeräusche wirst Du damit nicht zufriedenstellend wegbekommen.

Gruß Dirk
 
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Garagen haben eine Zweckbestimmung, nämlich das Abstellen von Kraftfahrzeugen.
Guter Hinweis. Ein permanenter Probenraum dürfte nicht zulässig sein.

Wenn Du immer mal dort "ausnahmsweise" übst, solle es kein Problem sein, solange sich niemand beschwert. Ist halt immer die Frage, wen es stört - insofern schon gut, wenn Du da an den Nachbarn denkst.
Ansonsten musst Du die Tür zulassen und behaupten, Du hast am Moped geschraubt und dabei laut Musik gehört ;)


Direkte Brandschutzbestimmungen für Garagen sind mir nicht bekannt, aber im Falle, dass es bei Dir zu brennen anfängt (zB Elektroanlage) und wegen einer unzulässigen Dämmung, unsachgemäß gelagerten Stoffen o.ä. zu einem größéren Brand mit Übergriff auf benachbarte Garagen und den Bentley darin kommt, bist Du wahrscheinlich haftbar. Sowas sollte man immer im Hinterkopf haben.
 
Welche Masse?

Oder z. B. Schaumstoff z. B. ausm alten Topper?
Masse in Form von Rigips/Fermacell mit Hinterdämmung. In einem unbeheizten Raum wird das sehr schwierig wegen Schimmelgefahr.
 
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nimmt Feuchtigkeit auf (Schimmel)
wegen Schimmelgefahr.
Das ist nur ein Problem, wenn dort auch Feuchtigkeit hinkommt.
Ist die Garage von unten und oben trocken, gut gelüftet und wird nicht viel Feuchtigkeit freigesetzt, hätte ich da keine Bedenken.
Aber der Aufwand für eine zweischalige Konstruktion ist erheblich - und wie schon geschrieben gibt es dann immer noch die Schallleitung über den Fußboden, den Du auch entkoppeln müsstest. Also Schlagzeug auf ne entkoppelte "Bühne" stellen. Die Schallleitung über die Decke ist evtl zweitrangig. Trotzdem würde ich mir den Aufwand nicht antun.

Die oben erwähnte Kabine wäre da mit Sicherheit die bessere Lösung - wenn es denn mit der Nutzung, Brandschutz usw. keine Probleme gibt. Und die kann man auch wieder verkaufen oder woanders nachnutzen.

Kann man denn nicht erstmal mit dem Nachbarn reden? Ob es ihn stört, und wann?
 
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Belüftung nicht vergessen!
 
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Seit wann werden Proberäume gelüftet? ;) Da kommt doch gar keine Atmosphäre auf...

Wenn, dann aber auch schallgedämmt!
 
Wisst Ihr zufällig, wie man Schallabsorber auf Metall so aufkleben kann, sodass man das nachher wieder rückstandslos entfernen kann? Doppelseitiges Klebeband hält nicht auf Schallabsorbern. Danke und schönen Feiertag!

Edith sagt: grad gefunden: es gibt spezielles doppelseitiges Klebeband für Schaumstoffe. Das normale "tesa" kann das natürlich nicht kleben.
 
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Ich möchte hier noch ein Material ins Spiel bringen, das meiner Meinung nach in Zusammenhängen wie dem hier zur Debatte stehenden viel zu wenig beachtet wird: Holzfaserdämmplatten. Ganz konkret die "Protect" von Steico, mit der ich selber sehr gute Erfahrungen gemacht habe [Steico Protect].
Die haben eine sehr hohe Rohdichte von ca. 110 kg/m³ wodurch sie auch gute Schalldämmwerte erreichen, auch bis in tiefere Frequenzbereiche [Datenblatt]. Schalldämmwerte sind im Datenblatt allerdings nicht ausgewiesen, da ihr Hauptzweck die Wärmedämmung ist. Wobei die Wärmedämmung ja auch wünschenswert ist, wenn du, @macker666, die Garage auch mal ein wenig heizen möchtest im Winter.
Durch ihre Faserartige Oberflächenstruktur haben die Holzfaserdämmplatten auch eine gewisse schallabsorbierende Wirkung, was ich als die dritte positive Eigenschaft ansehe.

Einzig nachteilig dürfte sein, dass nur wenige, meist spezialisierte, Baustoffhändler gibt, die alternative Dämmmaterialien wie eben solche Holzfaserdämmplatten im Sortiment oder gar auf Lager haben. Aber es werden wohl mehr aufgrund einer wachsenden Nachfrage.
 
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@LoboMix Zimmerleute und Dachdecker verbauen die im Holzrahmenbau…
 
Holzfaserdämmung zB Steico ist eigentlich inzwischen ein Standardwerkstoff, vor allem in Dachdämmung und Holzrahmenbau.
Was das "Protect" hier aussagt, bin ich nicht sicher - es gibt Dämmungen, die halten etwas Regen aus (wenn das Dach nicht gleich zugemacht werden kann). Sind also irgendwie wasserabweisend.
Das bräuchte man hier gar nicht.
Bei Schalldämmung kommt es aber drauf an, was der Kollege will - Raumakustik, hohe Frequenzen, tiefe Frequenzen, Dämmung zum Nachbarn usw.

Die haben eine sehr hohe Rohdichte von ca. 110 kg/m³ wodurch sie auch gute Schalldämmwerte erreichen, auch bis in tiefere Frequenzbereiche [Datenblatt].
110 kg/m3 ist keine hohe Rohdichte. Also für Wärmedämmung relativ schwer, aber für Schalldämmung gegen tiefe Frequenzen nicht.
Im baulichen Schallschutz wird das auf den m2 umgerechnet, da kommt nicht viel raus (bei zb 10 cm Dämmung 11 kg/m2).

1727951610941.png


Also ja, kann man machen, für die Wärmedämmung und ggf. Raumakustik.
Aber Achtung
- Innendämmung mit Schimmelrisiko hinter der Dämmung
- Brandschutz (die sind zwar meist behandelt, aber trotzdem Brandlast)
- Zulässigkeit für die Garage
und für den Schallschutz zum Nachbarn bringt es nicht viel - da müsstest Du eine zweischalige Wand machen, also vor die Dämmung noch eine doppelte Gipskartonplatte o.ä. setzen.
Wobei man da wieder die Resonanzfrequenz beachten muss ;)
 
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Zimmerleute und Dachdecker verbauen die im Holzrahmenbau…
Selbstverständlich, aber nur, wenn die Kunden das Material auch explizit bestellen. Da das Material aber teurer ist, war das früher eher selten der Fall. Mittlerweile sehe ich es aber immer öfter, dass dieses tolle Material in Verwendung kommt. Auch bei der Fassadendämmung, und quasi Standard ist es bei Holzgefach-Bauten, erst kürzlich hat in der Nachbarschaft jemand einen Anbau mit Holzfachwerk-Fertigteilen erreichtet. Da kamen die Wandelemente gleich mit schon montierten Holzfaserdämmplatten.

Hier noch etwas anekdotenhaftes zu Thema "bestimmungsgemäße Verwendung von Garagen" (bzw. eigentlich "nicht bestimmungsgemäße Verwendung"):
Gestern habe ich im Radio einen Beitrag zu Parkgebühren in den Innenstädten gehört. In jüngster Zeit haben viele Städte nicht nur die Parkgebühren im Innenstadtbereich erhöht, sondern auch die Anwohnerparkgebühren, zum Teil recht drastisch.
Kurz nach den Ankündigungen vor allem drastischer Erhöhungen registrierten die Abfallentsorger dieser Städte ein deutlich erhöhtes Abfallaufkommen.
Da haben schlicht etliche ihre zu Stauräumen umfunktionierten Garagen frei gemacht um kostenlos ihr Auto parken zu können ;).
 
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Kalziumsilikat-Platten sind für nachträgliche Innendämmung das Mittel der Wahl.
Feuchtigkeitsregulierend und Schalldämmend. Aber leider auch nicht ganz billig. Sie haben obendrein einen basischen PH-Wert und verhindern dadurch Schimmelbildung. Aber sie müssen absolut Flächen- und Stoßbündig verklebt werden.
 
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es gibt Dämmungen, die halten etwas Regen aus (wenn das Dach nicht gleich zugemacht werden kann). Sind also irgendwie wasserabweisend.
Das bräuchte man hier gar nicht.
Die "Protect"-Platten dürfen bis zu 4 Wochen frei bewittert werden. Als ich die Fassade und das Dach gedämmt habe, hat es immer wieder wie Eimern geschüttet, die Platten haben das absolut schadlos überstanden.
110 kg/m2 ist keine hohe Rohdichte. Also für Wärmedämmung relativ schwer, aber für Schalldämmung gegen tiefe Frequenzen nicht.
Im Vergleich zu einer akustisch optimierten doppelschaligen Wand mit z.B. Sandfüllung (dämmt extrem gut auch tiefe Frequenzen) ist 110 km/m³ tatsächlich wenig, aber die Platten sind sehr leicht zu verarbeiten und montieren (ab 12 cm Breite könnte man die sogar einfach nur stapeln wie Lego-Bausteine und nur ein wenig fixieren mit ein paar Klebepunkten, wenn überhaupt nötig - also leicht reversibel -, und bei Entsorgung kein Sondermüll!).
- Innendämmung mit Schimmelrisiko hinter der Dämmung
- Brandschutz (die sind zwar meist behandelt, aber trotzdem Brandlast)
Holzfaserdämmplatten verarbeiten sehr hohe Feuchtigkeit ohne nass zu werden und sind daher sehr sicher gegen Schimmelbefall.
Brandschutzklasse 4 bzw. Brandschutzkennziffer 4,3 = "hinnehmbares Brandverhalten". In der Praxis glimmen diese Platten nur und entwickeln keine offene Flamme.
und für den Schallschutz zum Nachbarn bringt es nicht viel - da müsstest Du eine zweischalige Wand machen, also vor die Dämmung noch eine doppelte Gipskartonplatte o.ä. setzen.
Wobei man da wieder die Resonanzfrequenz beachten muss
Ich merke, du kennst das Material nicht aus eigener Erfahrung. Die vergleichsweise schweren "Protect" schlucken verblüffend viel Schall, sowohl dämmend nach außen hin als auch absorbierend im Raum (unverputzt natürlich). Beides selbstverständlich geringer als jeweils für den Zweck optimierte Materialien bzw. Konstruktionen (also zweischalige Akustikwand und Absorber). Aber gemessen am Aufwand und Preis halte ich diese Holzfaserdämmplatten unbedingt für erwägenswert. Und die Wärmedämmung ist in vielen Fällen ein durchaus sinnvoller Nebenaspekt.
 
Kommen wir mal auf die Zweckbindung zurück.
Wie schon gesagt wurde, ist das in den Bauvorschriften der Kommune festgelegt, was man in einer Garage machen darf und was nicht. Das gilt auch, wenn es sich um Eigentum handelt. Da kannst du das sogar in der Baugenehmigung finden. Wenn es sich um eine gemietete Garage handelt, steht es im Mietvertrag, was man darin darf und was nicht.
Vorher würde ich mir über eventuelle Maßnahmen zum Schallschutz gar keine Gedanken machen. Es gibt nämlich so tolle Nachbarn, die warten bis du mit allem fertig bist, und schwärzen dich dann an.
Dann musst du alles wieder entfernen, und hast die Kohle dafür versenkt, denn billig ist der Spaß ja auch nicht.
 
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Ich merke, du kennst das Material nicht aus eigener Erfahrung.
Naja .. ich hab die im Dach und ich weiß, wie man Schallschutznachweise macht.

vergleichsweise schweren "Protect"
"vergleichsweise" zu Miwo zählt hier nicht.
Die sind im Schallschutz leicht, siehe Grafik oben. Du verwechselst vielleicht Raumakustik mit dem Schalldurchgang durch die Wand?

CaSi ist nicht schalldämmend.

Für den Fall hier bringt das alles nix. Hier wäre wirklich eine Kabine sinnvoll. Einfach zu bauen, funktioniert sicher, weil sie ringsum zu entkoppeln ist, preiswert, kann abgebaut und wiederverwendet werden.
 

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