Wie lange dauert es, bis man gescheit spielen kann ?

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newbassist
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Ich glaub, der Thread passt am besten in die Plauderecke .
Also, ich spiel jetzt seit einem halben Jahr Bass und das auch recht erfolgreich, wie ich finde.
Aber wenn ich mir jetzt Live Videos ansehe, da spielen die alle mit solch einer Leichtigkeit .... Ivh übe täglich mehrere Stunden (& nehme Unterricht), aber es desillusionirt halt einfach, wenn man sich Tabs ansieht und denkt "Oh Gott, wie will ich das jemals spielen können?" . Jetzt mal do aus reiner Neugier : Wie lang hat es bei euch so gedauert, bis ihr sagen würdet, dass ihr mühelos rhythmisch sicher spielen konntet (oder wirkt das auch bei Profis wie zB Flea nur so und selbst die müssen stupide den Tajt mitzählen?) ?
MFG
 
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Gut finde ich, dass Du direkt mit Unterricht angefangen hast und täglich übst - das sind die besten Voraussetzungen, um mit der Musik vorwärts zu kommen. Wichtig ist auch, dass Du mit einem Übungsplan lernst und Dich täglich mit allen Aspekten gleichermaßen beschäftigst (Technik linke/rechte Hand, Rhythmik, Harmonielehre, Gehörbildung, Spielen in der Band etc.). Wenn Du dieses Programm durchziehst, wirst Du jeden Tag besser und Du glaubst heute noch nicht, wo Du in einem Jahr sein wirst.

Aus meiner Sicht solltest Du auch Noten lernen, Tabs können nur unvollständig Melodie und Rhythmik wiedergeben und Harmonielehre brauchst Du spätestens, wenn Du mit anderen zusammen spielen willst und es noch interessant klingen soll.

Wenn Du ein paar Jahre so übst, wirst Du, wenn Du auch noch viel Talent mitbringst, vielleicht auch so gut, wie manche Superstars wie Flea - aber darauf kommt es aus meiner Sicht gar nicht an. Jeder spielt sein Instrument einzigartig und es ist viel wichtiger, dass Du Spaß hast beim spielen.

Flea (und die meisten anderen Bassisten) zählt übrigens wohl sicher nicht mit, wenn er spielt (höchstens bei langen Pausen) - die klassischen rhythmischen Figuren hat man nach einiger Zeit intuitiv drauf (wenn man sie geübt hat) und denkt nicht explizit nach, ob man jetzt eine 16. oder eine 8. spielt bzw. an welcher Stelle genau - der Groove kommt aus dem Bauch.
 
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Zur Gehörbildung und Harmonielehre hab ich noch nichts gemacht ... Rhythmik und Spielen in einer Band sollten so langsam auch werden. Also, mir ging es in derFrage auch drum, wie lange es dauert, bis der Groov sich automatisch eingestellt hat (und man eben nicht mehr alle Konzentration auf das Mitzählen legen muss)
 
Rhythmik ist die Grundlage des Grooves. Du solltest immer, immer, immer mit Metronom üben, auch wenn Du gerade Technik oder Tonleitern übst. So bekommst Du ein gleichmäßiges Spiel und den Groove. Versuche bei Stücken den Bass mitzuspielen und den Groove des Bassisten nachzuvollziehen. Kannst Du denn etwa 2 Minuten 8. bei unterschiedlichen Tempi zum Metronom spielen? Eine gute Kontrolle ist auch, sich aufzunehmen. Es ist überraschend, was man alles hinterher auf der Aufnahme hört.

Man kann sicher nicht pauschal sagen, wie lange man braucht, bis es richtig grooved, aber nach einem Jahr solltest Du in der Musikrichtung, die Du primär spielst, schon einen ordentlichen Groove hinbekommen, ohne dass es zu sehr wackelt. Bis man immer und jederzeit in jeder Stilistik sich sicher bewegt und es immer rollt, dauert es bestimmt einige Jahre und viel Übung.
 
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Ein weiterer Tipp, der mir einfällt und der nicht weh tut: Versuche beim Misik hören in der Bahn, im Auto, auf dem Fahrrad, auf dem Bett, ... die Basslinien einfach mal mit zu summen oder zu singen. Das bringt ordentlich was für die Intuition, schult das Gehör und bringt so manches Aha-Erlebnis, wenn man plötzlich versteht, was der Typ auf der Aufnahme da so daddelt.
 
Das Üben mit Metronom hab ich die ersten 6 Wochen oft so durchgeführt, hab das aber irgendwie wieder verworfen (und jetzt wieder eingeführt). Tabs höre ich mir mittlerweile vorher immer in Guitar Pro (Lite) an um den Rhythmus gleich richtig zu lernen (mit richtigem Tempo). Das Problem ist, dass der Bass bei der Musik, die ich momentan so höre (Sum-41 momentan), nicht all zu wichtig ist (beziehungsweise nicht all zu laut ist).
Cone (der Sum Bassist) wäre auch so das Vorbild, wie ich gern spielen könnte (neben Mike Dirnt).

EDIT: Mit schnellem spielen und auch mit dem kleinen Finger haut es meiner Meinung nach auch noch nicht so hin.
 
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Üben mit Metronom wird Dich schnell weiter bringen und man sollte nie damit aufhören - ein Drummer in einer Band ist auch letztlich Dein Metronom und als Basser kannst Du auch selbst in die Situation kommen, den Beat vorgeben zu müssen. Dann zahlt es sich aus, wenn man viel mit Metronom und am eigenen timing geübt hat. Ich hatte letztes Jahr das große Vergnügen, beim Warwick Basscamp zu sein und jeder Lehrer hat betont, dass man sich doch viel mehr auf Rhythmus und tightes Spiel kümmern muss als alle anderen Aspekte - der Bass ist nun mal Teil der Rhythm-Section.

Noten solltest Du nicht nur für den Rhythmus lernen. Tabs sagen Dir nicht, was Du gerade machst und warum. Aber wie willst Du mit anderen spielen, wenn Du keine Ahnung von Harmonielehre hast und Du bekommst ein Leadsheet mit Akkorden vorgelegt und sollst jetzt einen Basslauf dazu spielen?

Sum-41 kannte ich bislang nicht (etwas schräg dieses Video auf der Website). Du unterschätzt die Bedeutung des Basses bei dieser Musikrichtung. Wenn da der Bass nicht rund läuft und tight mit dem Drummer spielt, klingt es nur noch wie eingeschlafene Füße. Gerade bei so einer Musik muss man ganz exakt und gleichmäßig spielen. Dankbar ist die Aufgabe nicht, denn wenn der Bassist seine Sache gut macht, merkt man es eigentlich nicht und Fehler fallen sofort auf. Also immer schön weiter 8tel mit Metronom üben. 5 Minuten am Tag reichen da schon und dann noch 15 Minuten Rhythmus.

Das schnelle Spielen kommt von ganz alleine, übe erst mal langsam. Es ist auch viel schwieriger, langsam exakt zu spielen, weil der (Zeit)Raum für Fehler viel größer ist.

Der kleine Finger gehört natürlich auch dazu, den braucht man zwingend und der muss genauso gut funktionieren, wie der Zeigefinger oder der Rest.

Hier eine schöne Übung für die Geschicklichkeit der Finger:

 
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Was sind denn die besten Rhythmusübungen ? Das würde ich nämlich wirklich gerne schnell voran bringen .
Also total schlimm ist es mit dem kleinen Finger auch nicht, aber so gut wie mit den anderen Fingern läuft es halt nicht (mit 7cm Größe des kleinen Fingers hab ich aber nunmal auch nicht die größten Hände) .
Und noch mal zu Cone : Wie lange dauert es so ungefähr, bis man so spielen kann ?
Danke schonmal :)
 
Was sind denn die besten Rhythmusübungen ? Das würde ich nämlich wirklich gerne schnell voran bringen .
Also total schlimm ist es mit dem kleinen Finger auch nicht, aber so gut wie mit den anderen Fingern läuft es halt nicht (mit 7cm Größe des kleinen Fingers hab ich aber nunmal auch nicht die größten Hände) .
Und noch mal zu Cone : Wie lange dauert es so ungefähr, bis man so spielen kann ?
Danke schonmal :)

Wenn Du einen Lehrer hast, dann sollte er Dir Rhythmusübungen geben, die Du vorbereitest und die aufeinander aufbauen. Falls er das nicht macht, würde ich mal über einen anderen Lehrer nachdenken, denn das ist wirklich ein ganz wichtiger Punkt beim Bassspiel. Gute Rhythmusübungen findest Du ansonsten auf den DVDs von Markus Setzer. Sehr gut sind auch die Videos von Scotts Basslessons, wenn es über Rhythmik hinaus geht.

Auf die Frage, wie lange es dauert, bis man so und so spielen kann erwartest Du nicht wirklich eine Antwort, oder? Wieviel Zeit bist Du bereit zu investieren? Wieviel Talent hast Du? Diese Stücke von Deinen Lieblingsbands ordentlich nachspielen, wird mit regelmäßigem Üben bald möglich sein. Aber dann kannst Du noch lange nicht so spielen wie die Jungs. In der Regel haben die Bassisten, die damit heute Geld verdienen, früh angefangen, über viele Jahre täglich Stunden geübt und noch dazu großes Talent.

Überlege Dir mal, was Du erreichen willst und dann finde raus, wie Du dahin kommst. Schnell ist der Weg zu einer guten Beherrschung eines Instruments jedenfalls nie, auch wenn das frustrieren mag.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Großartig sind auch diese Grooveübungen von Stu Hamm - aber zum Teil sauschwer:

http://truefire.com/bass-guitar-lessons/50-pro-bass-grooves/
 
Also anfangs hab ich ein paar Rhythmusübungen gemacht, da die gut liefen hab ich im Unterricht seitdem hauptsächlich Lieder nachgespielt .
Also von Talent würde ich nicht reden, am Anfang hatte ich extreme Probleme mit dem Greifen .... Ich übe schon recht viel würde ich sagen, jeden Tag so in etwa ne Stunde würde ich sagen (eventuell mehr).
 
Dabei nicht vergessen, alleine gut zu spielen ist eine Sache, sich in einen Bandkontext einzufügen die nächste Herausforderung, aber das kann man alles lernen.
 
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Also theoretisch spiele ich in einer Band .. praktisch spiel ich hin und wieder mal mit nem Kumpel (der spielt Gitarre).
Zu der Musiktheorie (ich will ja auch selber Bass Läufe schreiben) :
Ich besitze das Buch "Bass Unlimited", würde das für die Technik und Musiktheorie ausreichen (Slap interessiert mich weniger) ?
 
Mit Sicherheit gibt es viele gute Bücher, um Bass von der Technik und der Theorie zu erlernen. Auch im Web gibt es einiges (nicht zuletzt hier im Board), was kostenlos und brauchbar ist, z. B.

http://www.justchords.de/index.php

speziell das Book of Scales im genannten link. Fange mal in der Theorie mit den div. Tonleitern an - wie/wo man sie auf dem Griffbrett greift, gehe dann auf die Triolen, Arpeggios und zur Pentatonik. Das ist überschaubare Fleißarbeit, bringt Dich aber in kurzer Zeit schon zu einem Basser mit soliden Grundkenntnissen für vielseitige musikalische Anwendungen. Eines ist wichtig, nicht stur auswendig lernen, sondern versuchen, die Zusammenhänge zu verstehen.
 

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