Wie liest man Slash-Akkorde in einer Progression?

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Hallo zusammen,

ich bin leider nicht allzu gut in der Musik Theorie bewandert, daher hoffe ich auf eure Mithilfe. Ich setze mich seit neustem etwas verstärkt mit der Theorie und Harmonieleere zusammen. Dabei ist mit die Frage aufgekommen, wie sich Slash Akkorde in einer Progression verhalten. Es geht mir insbesondere um folgende Akkorde:

| Bm/G | Bm/F# | Bm/E | Bm | ( B = H )

Es handelt sich ja hierbei um eine Akkordfolge, die immer wieder Bm spielt mit anderen Basstönen. Dadurch bekommt man einen walking Bass, aber wie würde man das in Zahlen ausdrücken? Spricht man hier noch von einem VI | V | IV | I? Und gibt es dafür auch eine Begründung? Ich habe versucht das ganze zu googeln, leider fand ich dazu keine passenden Ergebnisse. Falls jemand links hat, die das ganze im Detail erklären, wäre ich dafür auch sehr dankbar :)
 
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Zu deiner eigentlichen Frage kann ich nicht viel beitragen, aber ich habe eine Frage zu dem Format, in dem du schreibst. Ich kenne Slash-Akkorde nur anders herum. Ein H-Moll-Akkord über einem G würde dann so aussehen: hm/G.
 
"G/Bm" ist imho kein Slash-Akkord, sondern bedeutet, dass im Takte 2 Schläge G und 2 Schläge Bm gespielt werden soll (sofern es sich um einen 4/4-Takt handelt).

Echte Slash-Akkorde lauten eigentl. "Akkord/Basston".
 
@JanekA Danke für den Hinweis. Ich habe die Akkorde aus einer GP Datei heraus kopiert und hier eingefügt. Dabei wurden sie "zerschossen" und ich hab ohne viel nachdenken, auf die schnelle formatiert. Natürlich hast du völlig recht und ich hab es eben angepasst :)
 
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Ach so ... ;)
 
(1) Zu Slash Akkorden findest Infos Du bis zum Abwinken hier: https://www.google.com/search?q=slash+akkorde


(2) Deutung, Beispiel G/Bm = G/H wie Du schreibst:
  • der G-Dur Akkord lautet G-H-D (die Töne)
Das Bm macht also keinen Sinn, außer falls Gm/B gemeint war.

G/H meint dann:
  • spiele G-Akkord,
  • aber fange mit H an zu schichten,
  • also H-D-G
  • heißt auch Inversion (Umkehrung der Reihenfolge)

(3) Die Stufen kann man erst benennen, wenn man die Tonart kennt. Oder die Tonika, also den Akkord, auf den das Stück als Ruhepol am Ende hinläuft. Dann ist es Abzählen.

~~~
So, nach Deiner Änderung spielst Du also densekben Akkord und wanderst nur im bass ein wenig. Nun ja, muss man hören, ob's klingt :cool:
 
So, nach Deiner Änderung spielst Du also densekben Akkord und wanderst nur im bass ein wenig. Nun ja, muss man hören, ob's klingt :cool:
Das tut es, allerdings weiß ich immer noch nicht, wie man das als Progression sehen würde. Ich habe zwar eine Menge zu Slash Akkorden gefunden, aber mir ging es einfach darum zu verstehen, wie das gesehen wird.
 
Ich sehe nicht, warum man im engeren Sinn überhaupt von einer Progression sprechen sollte. Es ist durchgängig ein Akkord, mit Bewegung im Bass. Der Tonvorrat für Melodie und Improvisation wäre dann ebenfalls durchgehend eine Tonleiter von H-Moll.

Wenn du das als Progression verstehen willst, hast du G7maj, Hm/F#, Em9, Hm - ob einen das weiterbringt, weiß ich nicht. Wir wären dann bei VI - i - iv - i. Eine V ist weit und breit nicht in Sicht - die hört sich ganz anders an und würde die Progression wesentlich verändern.
 
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Es soll ja ums Prinzip gehen, ja? Wie könnte man denn einen ii-v-i darstellen, wenn durchgehend der Grundton des i-Akkords gespielt wird?
Also, in C-Dur: Dm/C - G/C - C...
 
Korrekt - nur dass das dann einen 'klassischen' ii-V-I ergibt - meintest du vermutlich auch. Und die V wirkt dann trotz Basston noch immer deutlich dominantisch - kann gut mit einer kleinen Septim angereichert werden (wie das bei Dominanten so zu sein pflegt). Ob die ii da wirklich durchkommt oder vielleicht doch mehr nach IV6 klingt, kannst du ja hören. Wirken ja beide subdominantisch.
 
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@FZiegler, ganz recht, ich meinte den ii-V-I. Um es vielleicht noch deutlicher zu machen, wie könnte man folgende Akkordfolge mit Stufenakkorddarstellung darstellen:

Dm/G - G/F# - C/E
 
Das halte ich nicht für eine korrekte Akkordfolge. Du hast ja eine ii-V-I kombiniert mit absteigender Basslinie; Anfangs- und Endton passen dazu auch soweit. Aber ich frage mich, was das F# im zweiten Akkord zu suchen hat - da sprengst du das ganze System. Die V schreit harmonisch nach einem F im Bass, keinem F#. Mit F# ist der mittlere Akkord keine Dominante mehr und damit auch keine V. Da kommt meines Erachtens die Stufentheorie nicht mehr mit.
 
@FZiegler
Es geht ja auch nicht darum, ob das gut klingt und wie das sinnvoll in Musik eingebaut wird, sondern darum, wie das mit Stufenakkorden in Slash-Schreibweise dargestellt wird.
 
Zuerst einmal habe ich hier gerade Stufen- und Funktionstheorie etwas gemischt - jemand, der sich auskennt, wird sich evtl. die Haare raufen. Habe ich mir mangels Material auf dem Kopf sowieso abgewöhnt.

Ich persönlich schreibe schonmal ii/4 V/#7 I/3 - das ist in der Form nicht üblich, da Slash-Schreibweise in der Stufentheorie nicht vorkommt: Entweder bezeichnet man die Umkehrungen nach dem Generalbass-System oder schreibt die Basstöne als arabische Ziffer unter die römische Stufenzahl - mit Anleihe an die Funktionstheorie. Da wird die Basszahl dann vom Grundton des jeweiligen Akkords aus gedacht, nicht von der 1. Stufe aus gerechnet.
 
Da wird die Basszahl dann vom Grundton des jeweiligen Akkords aus gedacht, nicht von der 1. Stufe aus gerechnet.

👍 Danke, ich glaube, mit dieser Vorgehensweise könnte ich klarkommen (wenn ich jemals meine Musik verschriftlichen wollen würde...).
 
Ich persönlich schreibe schonmal ii/4 V/#7 I/3 - das ist in der Form nicht üblich, da Slash-Schreibweise in der Stufentheorie nicht vorkommt: Entweder bezeichnet man die Umkehrungen nach dem Generalbass-System oder schreibt die Basstöne als arabische Ziffer unter die römische Stufenzahl - mit Anleihe an die Funktionstheorie. Da wird die Basszahl dann vom Grundton des jeweiligen Akkords aus gedacht, nicht von der 1. Stufe aus gerechnet.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann könnte ich meine Akkordfolge folgendermaßen beschreiben:

| i/6 | i/5 | i/3 | i |

Aber das wäre deine persönliche Schreibweise? Nichts offizielles oder gängiges, obwohl es sehr einleuchtend klingt
 
i/6 - i/5 - i/4 - i.

Ich habe nicht allzu viel Ahnung, was die verbreitetste Methode wäre. Aber laut Wikipedia schreiben das manche durchaus ähnlich, nur nicht mit einem schrägen Trennstrich (Slash), sondern den Basston eben direkt drunter (also allenfalls mit einem waagerechten Strich).
 
Es ist halt eher keine Progression, sondern einfach ein Akkord mit wechselndem Basston.
 
(3) Die Stufen kann man erst benennen, wenn man die Tonart kennt. Oder die Tonika, also den Akkord, auf den das Stück als Ruhepol am Ende hinläuft. Dann ist es Abzählen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann könnte ich meine Akkordfolge folgendermaßen beschreiben:

| i/6 | i/5 | i/3 | i |

Solange Du nicht weißt, in welcher Tonart die Melodie läuft ... sagen Stufen nichts aus.

Konvention:
  • Dur Akkord, römisch groß, zB I, V
  • Moll Akkord, lateinisch-römisch klein, zB ii, vi
No Grundton (Tonart), no Stufe.

Grüße.
 
Bm/G bedeutet Bm Akkord über G, die Schreibweise ist eine Bauanleitung.
Von unten nach oben sortiert wären das also die Töne "g h d f" (dt.), der Akkord wird gemeinhin G7 geschrieben und benannt.
Ein Septakkord kann zwar "nicht-funktionale Dominante" sein, aber das ist immer noch ein Durakkord und i/6 macht für mich überhaupt keinen Sinn.

Nach Hinweis im Folgebeitrag muss es heißen: "g h d fis" -> Gmaj7

Sinnvoll fände ich dagegen, dein Stück als Standardnotation oder als Audio-Aufname einzustellen, dann wäre es samt Akkordanalyse schneller diskutierbar als das Rätselraten zur Nomenklatura.

Gruß Claus
 
Grund: Korrektur nach Berichtigung von turko
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