Wie nehme ich einen aktiven E-Bass vernünftig auf?

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Hey Leute,

die Frage mag vlt simpel erscheinen.
Ich habe schon so einiges zum Thema "E-Gitarre aufnehmen" gelesen und auch angewandt, aber neulich bei den Bandaufnahmen stieß ich beim Bass plötzlich an meine Grenzen.
Meine Gitarren nehme ich so auf, dass ich sie völlig unverzerrt über's Audio-Interface (M-Audio Fast Track Pro) in den Rechner einspiele und dort dann via VSTs (da nutze ich: Tubescreamer => AmpSim => Impulse-Loader und dann evtl noch Chorus/Hall etc. was man halt grad braucht) den gewünschten Klang erzeuge.

Nur... wie mache ich das jetzt beim Bass? Ich habe für diesen auf Anweisung des Bassers einfach nur die Effekte EQ und Compressor draufgeschmissen, der Klang hielt sich in Grenzen und kommt mMn bei weitem nicht so gut rüber, wie die Gitarren.

Gibt's da ähnlich wie bei den Gitarren bestimmte "Must-Have"-Effekte oder VSTs (sowas wie AmpSims oder Impulse-Loader), die man für sonen Bass benutzen muss? Oder kann ich da evtl. sogar meine Gitarren-VSTs draufschmeißen?
 
Eigenschaft
 
Ja, es gibt coole VST-Effekte für Bass, z.B Amplitube 3, Softube Bass Amp Room,...

Hast du eine DI-Box? Wenn nein, kauf dir eine um 39 Euro bei Thomann. Dann hast du nämlich zwei Ausgänge (Output und Link) Mit einem gehst du in das Interface und mischt einen Effekt dazu und mit dem zweiten Ausgang in einen Bassverstärker den du dann mit einem oder zwei Mikros aufnimmst (Shure sm57, sennheiser e906, md421, akg d112,...)
So mache ich das auch, und da bekommst du einen geile Sound zusammen, da du ja 2 Möglichkeiten hast (Direkt u. Verstärker) die zwei Spuren kannst du dann je nach Gusto zusammenmischen.

Ein trockenes Signal vom Bass ohne DI Box davor und nur mit EQ & Compressor wird nicht gut klingen. ;) Probier den vorher angeführten Softube Bass Amp Room. Geile VST, gibt davon auch sicher eine Demo oder so...
 
Du kannst alles drauf schmeißen, solange es gut klingt :p
hehe

Ne im Ernst, das gibt Simulationen extra für Bass. So zum Beispiel den Bass Amp Room von Softube, welchen auch ich dir empfehlen könnte.

Allerdings kannst du ein bisschen näher erklären was deiner Meinung nach am Bass fehlt? Oder vill. einen Ausschnitt posten? In letzter Zeit halte ich weniger von 'Standartempfehlungen', vorallem nicht auf dem E-Bass. Denn er als Fundament bestimmt ja son bisschen den appeal des songs.. Und das soll ja nicht ewig gleich beliben!

Hier ein paar allgemeine Sachen über E-Bass, hoffe das hilft dir bzw. ist was neues bei:
Es gibt meistens bei E-Bässen so bestimmte Frequenzen bzw. Töne die andere Maskieren oder schlicht lauter sind. Da hilft erstmal über einen par. EQ mit schmalen Bändern die Dynamik zu reduzieren. Vorallem bei Bässen, die nicht umbedingt durch ein 2022 oder U5 kamen ist meine Erfahrung, dass besonders hier weniger = mehr ist.

Einige Kompressoren auf dem Bass benötigen einen Hochpass in der Detektorschleife für anständige Arbeit.
Für mich gibt das so zwei Grundlegende Wege einen Komp für E-B einzustellen:
-Groovige Attack/Release -Zeit (meist langsam/schnell) + hohes Ratio (zB. '76: all in) und moderates Thresh (soll nur peaks und transienten fangen) = "punchy/groovy/slap Bass"
-Klebende Attack/Release -Zeit (meist schnell/langsam) + niedriges Ratio = "soft-glued Bass"
Dem Attack und Release nähert man sich IMHO am besten aus dem jwlg. Extrem an, wenn du weißt, dass attack soll länger werden, dann kommst du von ganz lang und machst es langsam schneller bis es passt. (Nur falls Du damit schwierigkeiten haben solltest)

Die Menge an Tiefbass bestimmt entscheident das Sustain der Basstöne mit. Sprich je definierter er sein soll desto weniger subs sollte er tragen. Die Ausnahme wäre bei einem glasklar aufgezeichnetem Bass, manchmal kann man dann mit dem Transient Designer das Sustain beeinflussen ohne umbedingt das tiefe Ende zu verlieren. Aber Vorsicht vor Flattern hierbei!

Gruß

PS.: Solltest du über die Investition in eine DI-B Nachdenken; die U5 lohnt sich imo mehr als in eine 40,- Box. (sorry nicht böse gemeint) Damit könntest du dann auch die Gitarren vorverstärken, das klingt *rsch geil nacher. Aber das ist jedem selbst überlassen :)
 
Letztlich unterscheidet sich die Bassaufnahme nicht von der Variante, wie Du mit der Gitarre verfahren bist. Amplitube ist z.B. ein VST-Ampsimulator, der recht gute Simulationen anzubieten hat.
Allerdings braucht man den nicht unbedingt, rein das aufgenommene Signal kann durchaus auch reichen, nur sollte man wissen welchen Sound man will. Ich weiss jetzt nicht, wie die Aufnahme über Deine Soundkarte klingt, aber da sie zumindest die technische Möglichkeit bietet, brauchst Du nicht unbedingt eine DI-Box zum reinen Aufnehmen. Aber das ist alles eine Frage des Klanges/Geschmacks. Gleiches gilt auch für EQ und Kompressor oder Effekte allgemein. Wie soll es am Ende klingen? Brauch ich den Kompressor überhaupt? Da ist auch Vorsicht geboten, da mit dem Kompressor auch schnelll Anschlaggeräusche unangenehm betont werden können. Einfach Effekte drauf werfen, weil es irgendjemand sagt, bringt nicht viel.
Standard gibt es nicht, da sich immer alles nach den eigenen Vorstellungen richtet.
 
PS.: Solltest du über die Investition in eine DI-B Nachdenken; die U5 lohnt sich imo mehr als in eine 40,- Box. (sorry nicht böse gemeint) Damit könntest du dann auch die Gitarren vorverstärken, das klingt *rsch geil nacher. Aber das ist jedem selbst überlassen :)

is a weng heftig oder? avalon u5 kostet ja 600€

Um dem bass ein bisschen grit zu verleihen kann man eigentlich alle möglichen Saturation oder Tubescreamer Simulationen nehmen. Die würde ich aber evtl erst nach Kompressor und EQ zugeben.

Auch ne gute Idee ist es 2/3 verschiedene Bassspuren zu machen und die dann alle auf eine gemeinsame Bass Gruppe zu routen. Track 1 für Lowend, Komp mit langsamen release und schnellem Attack, Track 2 mit HP, Komp mit schnellem release und langsamen attack und Track 3 vllt mit HP und tubescreamer. Die Tracks kannst du dann nach belieben mischen.
 
ich experiemntiere zur Zeit mit einem Multiband kompresser. das heist das ich so zwischen 100 und 160 komprimiere .. das ist schon vielversprechend aber cih bin noch nicht am ende .. ansonsten nutze ich die Ampeg Sachen von Amplitude
 
Es gibt dafür mit Sicherheit keine pauschale Antwort, aber Bass direkt ins "Pult" (also Interface) ist gerade bei aktiven Bässen eigentlich kein Problem und auch durchaus oft gemacht. Kompressor und EQ werden häufig genutzt, aber die beiden sind ja sehr programmabhängig, insofern kann man da auch nicht unbedingt zu Einstellungen raten. Was ich relativ häufig noch dazu nehme ist ein Distortion-Plugin. Eher, um den Obertongehalt ein bisschen anzureichern als hörbare Verzerrung zu erzeugen, aber manchmal kann man da in einem Mix schon sehr viel reindrehen, ohne, dass es nach verzerrtem Bass klingt.

Eine Sache noch: Bei aktiven Bässen kann einem die Klangreglung mitunter einiges verbauen. Nur weil es für den Bassisten mit voll aufgerissenem EQ am Bass im Bandkontext geil klingt, muss das für die Aufnahmen noch lange nicht der Fall sein. Also hier eventuell recht vorsichtig rangehen. EQ kann man ja hinterher immernoch dazugeben.
 
Ein gute DI-Box ist extrem wichtig für einen guten Bass-Sound. Oder der DI-Ausgang des Bassverstärkers. Ich nehm gerne Lehle´s Sunday Driver. Die Radial-Sachen sind aber auch ganz gut.

HIer ist eine sehr umfangreiche Vergleichsseite mit aussagekräftigen Samples: http://www.basstasters.com/preamps/
 
Ok, erstmal danke für die vielen Antworten :)
Ich werd mich dann wohl mal auf die angebotenen VST-Amps stürzen, Verzerrung etc. ist glaub ich übertrieben, da der Bass bei uns wirklich "nur" Fundamentfunktion hat und der Hochton/Mitten-Bereich von 2 Gitarren (und dem Sänger :D ) abgedeckt wird ;)
 

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