Wie organisiert ihr die Zusammenarbeit beim Recorden?

thorwin
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Moin,

wir versuchen derzeit, ein paar Aufnahmen zu machen, da wir ja sowieso nicht vernünftig proben können. Nach kurzen Versuchen mit Online-Tools, haben wir das wieder begraben, weil die Latenzen einfach zu groß sind. Wir jammen und proben online, aber aufnehmen ist nicht drin.

Derzeit haben wir einen Ordner im OneDrive, auf den wir alle Zugriff haben, und da liegen die Studio One Daten des Songs drin. Da jeder eigene Einstellungen, Ansichten etc. bevorzugt, gibt es für jeden eine Kopie des .song-Files sowie einen Master, in dem das dann zusammen geführt werden soll.

Leider gestaltet sich das sehr aufwändig, weil man immer ewig da sitzt und Tracks von der eigenen Kopie in den Master kopiert. Ziehen wir dann von einem aktuellen Stand des Masters wieder einzelne Arbeitskopien für jeden, stimmen da natürlich die Einstellungen, Ansichten etc. nicht mehr und jeder muss sich seine Umgebung wieder hinbasteln.

Ja, es gibt in Studio One eine Funktion, einen Track mit allen Einstellungen aus einem anderen Song zu importieren, aber nur in der Professional Version, die haben wir nicht alle. Das nur am Rande...

Wir überlegen derzeit, auf Stems umzustellen, so dass jeder seinen Track als WAV-Datei exportiert und das dann in den Master gepackt wird, sind aber auch nicht sicher, ob wir dadurch nicht Bearbeitungsmöglichkeiten verlieren...

Wir organisiert ihr euch da? Was macht ihr, wenn nicht alle mit den selben Tools arbeiten (wir nutzen tatsächlich mehr oder weniger zufällig alle die gleiche DAW, aber das ist ja auch nicht in Stein gemißelt...)?

Freue mich auf und über spannende Einsichten und Ansichten von euch ;-)

Kleiner Nachtrag: Es geht hier nicht um Studio One speziell sondern generell um den Workflow des gemeinsamen und getrennten Recordings, die Wahl der Software ist dabei ziemlich egal
 
Eigenschaft
 
Wir hatten das früher so:
Der Drummer spielt zu nem Demo oder auf Klick seine Spuren ein. Diese werden zusammen zu einem Track gefasst, der allen anderen als Referenz fürs Tempo dient.

Zu diesem Track nimmt jeder seine Spur mit der heimischen DAW auf und exportiert sie als WAV, natürlich ohne die Drums.

Wenn alle ihre Spuren fertig haben, hat sich einer ums mischen gekümmert.
 
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Das ist ja im Grunde die Stems-Idee, über die wir auch grade nachdenken...
 
Vermutlich. Ich wusste nur nicht, ob und welchen Namen das hat.

Letzlich war es auch ziemlich einfach umzusetzen, es musste nur drauf geachtet werden, dass eigene Signal sauber in die DAW zu bekommen.

EQing und alles andere, war Aufgabe des Tontechnikers.
 
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Stems kenne ich nicht, aber ich habe nun schon ein paar "virtuelle" Musikprojekte mitgemacht und das Vorgehen war am Ende immer ähnlich (ähnlich wie von EPBBass beschrieben):

1. Basis-Track für alle Teilnehmer, dadurch wird Tempo und Struktur vorgegeben.
2. Jeder Teilnehmer spielt zu diesem Basis-Track seine Aufnahme ein und übermittlet diese in einem vereinbarten Format an denjenigen, der alles zusammenmischt.
3. Einer sammelt alle Spuren ein und fügft sie in dei DAW ein, der Rest erklärt sich von selbst.

Standardformat für den Schritt 2 wäre wohl WAV, aber ich habe in einem "Corona-Projekt" auch schon mit Smartphone-Filmaufnahmen gearbeitet.
 
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Ich habe schon ein paar Recording Projekte mit Leuten gemacht, wo wir räumlich weiter entfernt waren.
Dabei war es immer so, dass es ein „Producer“ gab, wo die Spuren zusammen liefen.
Es wurden Pilotbackings vorproduziert und als mp3, wav,... zur Verfügung gestellt. Dann haben die „Mitarbeiter“ ihre Spuren eingespielt und die isolierten Spuren wieder in möglichst verlustarmen Format abgespeichert und zurück geschickt. Am Ende hat einer das Mixing/Mastering vom Gesamtsong gemacht. Manchmal war das insgesamt auch ein itterativer Prozess, wenn sich der Song durch die eingespielter Spuren stark verändert hat.
Details wie man z.B. genau die Gitarren aufnimmt (von komplett mit allen Effekten, bis pures Gitarrensignal und dann Reamping beim Mixing...), muss man absprechen. Alles hat da Vor- und Nachteile...
 
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Jo ich sehe schon, das geht alles in die gleiche Richtung. Danke euch! :great::prost:
 
Wir sind mit unserem großen Projekt auch gerade dabei, uns a. virtuell auf das nächste Konzert vorbereiten (haben 20 jähriges Bestehen dieses Jahr), und wollen b. auch eine CD zum Jubiläum produzieren. Das soll auch in der Form laufen, dass für jeden Song, eine Guidespur erstellen, zu der jeder seinen Part einspielt.
Die Herausforderung hierbei ist, dass viele das noch nie gemacht haben, evtl. auch an der hierfür benötigten Ausstattung scheitern. Wir müssen das also so gestalten und zur Verfügung stellen, dass möglichst jeder mit minimalem Aufwand seinen Teil beitragen kann. D.h. wir stellen das so zur Verfügung, dass auch Audacity genutzt werden kann. Für Vocals und akustische Instrumente reicht dann notfalls auch ein USB Mikro, ggf. ein einfaches Audiointerface.
Man lädt entweder nur die Guidespur oder öffnet eine Audacity Datei, die Guidespur, evtl. auch weitere, und/oder Clicktrack, wo jeder selber wählt, welche Spur er mutet oder wie laut auch immer hören möchte, und dann in einer Spur seinen Part recorded, den er dann als WAV exportiert, oder halt als Audacity Projekt wieder abspeichert.
Die Details und Anleitungen müssen wir dann noch klären, bzw. nach den ersten Erfahrungen nochmal justieren. Der eine oder andere wird seinen Teil vielleicht auch lieber in einer DAW erstellen, weil er sich da auskennt.
In wieweit das alles funktioniert, müssen wir schauen, auch, inwieweit der Tontechniker am Ende klar kommt, wenn er das zusammenstellt und mastert. Möglicherweise muss der eine oder andere dann doch nochmal seinen Part im Studio aufnehmen, aber als erstes steht die Vorbereitung und Erarbeitung an, und dafür sollte die Qualität reichen.
 
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Wir nehmen mittlerweile seit einem Jahr so auf und ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten: das Ganze steht und fällt mit einer rhythmisch einwandfreien Pilotspur, nach der sich alle richten, und natürlich mit dem Vorhandensein eines Menschen, der alle Spuren mixen und mastern kann. Wenn man beides hat, ist das überhaupt kein Problem.
Bei uns bin ich die einzige, die ein (uraltes) Zoom H2 zum Aufnehmen benutzt, die anderen machen ihre Audio- und Videotracks mit dem Smartphone. Aber die Endprodukte sind immer gut genug, dass wir sie veröffentlichen können. Ich hab oft genug gestaunt, wie gut das mittlerweile klingt.
 
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