Wie sollte mein Bass Klingen für 70/80er Rock & Pop

[Ralfi1975]

Hallo.

Über die E-Gitarre zur Akustikgitarre bin ich vor einiger Zeit zu einem Bass gekommen, einem Harley Benton 5 Saiter den es 10km weiter für nen Hunni gegeben hat https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbz2005.htm

Mein Equipment umfasst als alter Sammler auch diverse PA-Boxen und PA Geräte, z.B.:

PA Subwoofer Jobst-Audio LMB115 mit Kappa15Pro LF in 120L BR,
EVM15-B in Originalen EV Boxen aus den 70er
Peavey TNT150 Combo mit einem 15" LS, brummt/surrt aber leider sehr stark

Es sind keine Bassboxen mit Hochtönern dabei.



Nun habe ich kontakt zu einigen Bekannten die einen Basser suchen, wir haben auch schon zweimal zusammen geprobt, hat ganz gut geklappt


Wegen der Umgewöhnung spiele ich momentan noch mit Plek, und würde das auch ggf. beibehalten


Nun ist die Frage, wie muss sich der Bass anhören ?

Angezerrt, Bassig, brummend, Knurrig, Mittig ?

Brauche ich einen Kompressor ?


Welche Boxen eigenen sich am besten dazu, irgendwie kommt es mir so vor, als ob ich auch keinen Hochtöner brauche, geht es auch ohne ?






Die Band besteht noch aus 2 Westerngitarren, Schießbude, 3xVocals, und mir, dem Basser



Spielen tun wir alte Sachen von den Eagles, Roy Orbison, Bob Dylan, Smokie, Shocking Blue also die allseits bekannten Lieder werden gecovert.



Welche Tipps könnt ihr mir geben ?


Danke !

 

[Harry]

Ich würde mit Fingern spielen (was ich natürlich auch mache) und nicht mit Plek und mit dem Peavey Combo. Das Plek vielleicht nur bei ganz bestimmten Sachen.
Ich will dir den optisch wunderschönen Harley Benton nicht schlecht- oder ausreden aber eventuell probierst du doch mal einen Preci-Bass - z.B. einen Fender Squier Preci (mein Lieblingsbass für solche Sachen).
Den gibt es schon für ganz schmales Geld.
Und dann zieh auch mal Flatwounds-Saiten drauf und probier die aus.
Da wirst du merken wie das Ding auf einmal anfängt zu drücken wie die Sau
(Mag aber nicht jeder - aber einen Test ist es wert).

Nach jahrelangem Hin- und Her- und Ausprobieren bin ich beim Preci hängengeblieben und mein Lieblingsequipment nach vielen Amps ist nun ein Ashdown Topteil und zwei kleine Ashdown-Boxen dazu. Eine 15er und eine 2x10er. Klingt ebenfalls sehr authentisch nach den alten Rocksachen und kostet ebenfalls nur einen Spottpreis. Und wenn der Peavey Geräusche macht wirds eh Zeit für was anderes.

Meine Meinung: für diese Sachen brauchst du keinen Hochtöner. In den meisten Boxen ist zwar einer drin aber den Klangregler am Bass hab ich meist nur auf max. 50% gedreht.
Wenn wir dann tatsächlich mal was in Richtung Funk machen wie z.B. "Why did you do it" dann drehe ich den Trebleregler ganz rein und dann klingt das auch ganz ordentlich.
Für Slapsachen brauchst du natürlich einen scharfen Hochtöner und eventuell einen aktiven Bass mit Treble-Boost sonst funktioniert das nicht. Kommt aber vermutlich nicht in Frage?

In vielen Bassamps ist auch schon ein Kompressor drin - den hab ich meist bis ca. 50% eingeschaltet. Zerre benutze ich nur leicht z.B. für ZZ Top- oder Hendrix-Sachen. Anonsten nix mit Zerre.
Ist z.B. im Ashdown auch einer drin. Der ist zwar keine Offenbarung, macht aber für diese Sachen einen akzeptablen Job.

Deinen eigenen Sound wirst du noch finden, das kann Jahre dauern. Diese Geduld brauchst du. Da sind wir alle durchgegangen...

MEINE Meinung.

Tante edit will noch was sagen:
Mein zweiter Lieblingsbass ist ein Cort Arona
Der ist flexibler im Sound als der Preci, klingt von wunderbar samtig über dreckig rockig bis scharf funky und ist sehr gut verarbeitet (Sandberg-Hardware) und wunderbar leicht. Den spiel ich natürlich mit üblichen Roundwound-Saiten und der ist dann ein prima Gegenstück zum Preci mit Flatwounds.

 

[GeddyHarris]

Ganz andere Frage: gibts den bislang Sound- oder Durchsetzungsprobleme bei den Bandproben? Da du aber mehr Vintage-mässig unterwegs bist, entweder Preci oder auch einen Höfner bzw. Jack Casady Bass von Epiphone

Da Flats nicht gleich Flats sind, probier vielleicht LaBella Flatwounds. Wenn du einen ganz weichen Saitenzug wünscht, kannst du Thomastiks ausprobieren, ist vielleicht auch eine gute Idee, wenn du erst mit dem Fingerpicking anfängst.

 

[Bass Fan]

Da ich selbst schon "Vintage" bin, spiele ich fast nur Vintage songs. Benutze diverse Fender Precis und JBs, auch einen Epiphone Jack Casady, auf allen sind flatwounds, überwiegend Daddarrio, aber auch Thomastik, Anschlag ausschließlich mit den Fingern. Bin mit dem Sound sehr zufrieden, die Zuhörer auch. Wahrscheinlichlich hören sie nicht, wenn ich mal daneben liege.....

 

[Cold Prep]

Wegen der Umgewöhnung spiele ich momentan noch mit Plek, und würde das auch ggf. beibehalten

Phil Lynott von Thin Lizzy hat des auch gemacht und einer der Besten.
Jeder wie er mag

Nun ist die Frage, wie muss sich der Bass anhören ?!

So wie du es für gut empfindest........da hat wohl jeder so seine Vorlieben

Angezerrt, Bassig, brummend, Knurrig, Mittig ?

Je nachdem.....kommt immer auch auf den Song an

Brauche ich einen Kompressor ?

Ein Comp is ein kann.....kein muss

Welche Boxen eigenen sich am besten dazu, irgendwie kommt es mir so vor, als ob ich auch keinen Hochtöner brauche, geht es auch ohne ?

Hochtöner brauch kein Mensch is aber auch wieder Geschmackssache......ich mags ned

Welche Tipps könnt ihr mir geben ?

Hör und schau den Profis zu.....da lernste am meisten

Bässe......geh in nen Laden und probiere alles aus.
Dann schau was dir gefällt und ob es presilich passt.

Boxen/Amp....geh testen.
Meist klingts halt anders als in der Band.
Gibt gutes billiges und teueres weniger gutes Zeugs.
Wenn unsicher bist mach nen neuen Fred auf

 

[pitsieben]

Nun ist die Frage, wie muss sich der Bass anhören ?

Angezerrt, Bassig, brummend, Knurrig, Mittig ?

Genau so...

 

[GeddyHarris]

Phil Lynott von Thin Lizzy hat des auch gemacht und einer der Besten.
Jeder wie er mag

Paul McCartney, Chris Squire... gibt viele! Würd auch sagen, wenn es für dich stimmig ist und passt, lass es doch

 

[Ralfi1975]

Hallo.

Erst mal danke für eure Tipps.

Es gibt eigentlich keine Durchsetzungsprobleme, der Drummer ist auch ganz zufrieden für den Anfang.



Aber wie schon erklärt, fange ich ja gerade an Bass zu spielen

Wenn ich jetzt in nen Laden gehen würde müsste ich mir glatt was empfehlen lassen, weil ich ja nicht weis wie es klingen sollte.


Übermässige Investitionen möchte ich auch erstmal vermeiden, da ich ja nicht weis, wie es weitergeht.


Da ich Elektroniker bin, werde ich mir den Peavey mal vornehmen, meint ihr mit dem könnte ich fürs erste was anfangen ?


Das Bummen ist eigentlich immer gleichlaut, und stört eher beim zu Hause üben.



In Der Band habe ich auch über einen Bass Amp des Gitarristen gespielt, eine 4x10er Box und ein Warwick-Transistortopteil ProFet, EQs waren alle auf Neutral

 

[Cold Prep]

Beim Instrument isses erstmal wichtig das du dich damit un darauf
wohl fühlst.
Man kann auch Blues aufm Spector spielen z.b
Aber wenn das Handling nix is wirds das nicht bringen.
Deswegen......anfingern.....wohlfühlen. ......Sbass haben

 

[GeddyHarris]

Beim Instrument isses erstmal wichtig das du dich damit un darauf
wohl fühlst.
Man kann auch Blues aufm Spector spielen z.b
Aber wenn das Handling nix is wirds das nicht bringen.
Deswegen......anfingern.....wohlfühlen. ......Sbass haben

Eben! Finde das richtige Rezept für dich! Und mit Flats oder Rounds und zurückgedrehter Tonblende oder Vintage-Knöpfen am Amp kannst du auch nochmal in Richtung Vintage-Sound gehen.

Ansonsten probier in Richtung Preci, Jazz, Höfner oder Casady Bass, wenn es Vintage sein soll

 

[Ralfi1975]

Habe eben noch nach Bass-Boxen gestöbert:

Habe zwei Stück von denen hier mit EVM15-B Original Bestückung (seit ca. 25 Jahren in meinem Besitz)

Kann ich mit denen was anfangen, oder gehört der EV15 schon zum alten Eisen, X-Max usw. sind ja eher klein im Vergleich zu den aktuellen Chassis, die Boxen sind aber relativ leicht....

http://www.ebay.de/itm/Rar-Electro-...58?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item1ea0511db2

 

[Cold Prep]

Probieren

 

[papero]

[...]
Habe zwei Stück von denen hier mit EVM15-B Original Bestückung (seit ca. 25 Jahren in meinem Besitz)
[...]

Damit wärst Du ja schon recht authentisch unterwegs.

Grüße, Pat

 

[mk1967]

An sich würde ich es genauso sehen, wie es die Forumskollegen schon gesagt haben: eine gute Precision-Kopie, und es stellen sich keine weiteren Fragen mehr . Da Du ja allerdings schon den Baß hast und schreibst...

Hallo.
Übermässige Investitionen möchte ich auch erstmal vermeiden, da ich ja nicht weis, wie es weitergeht.

... sollte der vorhandene ja erst mal reichen.

Welche Boxen eigenen sich am besten dazu, irgendwie kommt es mir so vor, als ob ich auch keinen Hochtöner brauche, geht es auch ohne ?

Ja. Siehe unten .

Brauche ich einen Kompressor ?

Ich würde mal vermuten: Nein .

Da ich Elektroniker bin, werde ich mir den Peavey mal vornehmen, meint ihr mit dem könnte ich fürs erste was anfangen ?

Besser könnten die Voraussetzungen da ja kaum sein , den Fehler dürftest Du - als jemand vom Fach - schnell gefunden haben. Vermutlich ist der Peavey über 20 Jahre alt und hat übliche kleine Alterswehwehchen.

Ich liebe zwar die Musik der 70er , kenn nur leider die Bands nur teilweise, die Du genannt hast - aber sofern es um die 70er geht, darf es gern drückend, mittig und nicht zu penetrant höhenreich sein. Nach meiner Erfahrung bringt der Peavey genau das mit. Aus meiner Jazzersicht ist er eine kleine Matschfabrik, aber das ist subjektiv und individuell - für andere Stile kann das genau richtig sein. Stichwort: Dampf & Druck.

In Der Band habe ich auch über einen Bass Amp des Gitarristen gespielt, eine 4x10er Box und ein Warwick-Transistortopteil ProFet, EQs waren alle auf Neutral

Quasi zu Erkundungszwecken kannst Du mal versuchen, die Unterschiede zwischen der 4x10er-Box und dem Peavey TNT rauszuhören - da sollte einiges zwischenliegen. Ich würde mal tippen, daß der Peavey für 70er-Klänge besser geeignet ist.

 

[beate_r]

Wenn ich das so lese, kommt mir folgendes:

KEINE großen Investitionen, erstmal keine anderen Bässe (das kommt später ;-)), vor allem den Peavey in Ordnung bringen. Wenns bereits brummt, kannst Du schon mal sämtliche Elkos tauschen. Dann sollte er wieder ruhig sein.

Und die 606er behältst Du, gell? Langfristig einen alten Röhrenamp drauf, und Du hast ein Beinahe-schon-Traumequipment dafür.

Ein wenig herausfinden, welche Saiten zu Dir und Deinem Spiel und in den Gesamtsound der Band passen. In aller Ruhe - das läuft auch nicht weg.
Das dürfen gerne Rounds sein, das dürfen Flatwounds sein, aber auch Halfrounds oder Black Nylons. Muss man mit der Zeit herausbekommen, hängt (für mich) auch stark von den Leuten ab, mit denen ich gerade spiele, und von der Songauswahl.


Wenn Du Dich mit dem Plek wohler fühlst, behalte es bei. In den 70ern wurde fast eher häufiger mit Plek gespielt als heutzutage (beides zu können, also Plek und Finger, kann aber hilfreich sein). Wichtig ist vor allem, dass Du Deinen persönlichen Zugang zu dieser Musik vertiefst.

 

[MoJoe56]

Da ich ein "Bass-Späteinsteiger" bin und jetzt gerade mal so 10 Jahre Erfahrung mit dem Tieftöner auf dem Buckel habe, kann ich Deine Gedanken sehr gut nach vollziehen. Ein bisschen Geld sollte man aber dennoch in die Hände nehmen. Gute Instrumente und Equipment erleichtern einem das Basser-Leben im Probenraum und auf der Bühne sehr . Und da ist es egal ob du Anfänger,Fortgeschrittener oder Profi bist.

 

[Ralfi1975]

Hallo.

In der letzten Probe habe ich mal meinen Amp mitgenommen.

Es ist eine Zusammenstellung aus vorhandenen Komponenten

Signalweg:
Funke
-Eigenbau Preamp ohne Klangregelung nur mit OP-Amps und in der Gegenkopplung einstellbar für den nötigen Verstärkungsfaktor und Send/Return / Master Volume, Tuner-Mute, keine Zerre
-Behringer Parametrischer 5 Band EQ, Lowcut bei 40Hz
-Kompressor behringer mit sanften Einstellungen (Hatte noch platz im Rack)
-Endstufe T-Amp E800
eine Box EVM15L

Eine Box ist mit EVM15L (mit ringen an der Membran) eine mit 15B mit glatter Membran, keine Ahnung warum isch zwei verschiedene habe, aber wie gesagt sind sie vom Sperrmüll aufgegabelt Anno 1990, da war ich 15....



Mit dem Sound war ich ganz zufrieden, die Bandkollegen meinten er sei etwas mittenbetont, aber wenn ich mehr Bass reindrehe (mehr vom Halstonabnehmer oder mehr bei 100Hz) dann hör ich mich nicht mehr so gut raus....


Wenn ich mit den Fingern spiele, habe ich noch Probleme beim schnellen Abwechseln von Zeige und Mittelfinger, weil der Mittelfinger etwas länger ist...

Auch höre ich mich im Proberaum nicht überall gut, er ist nur 4x4m groß


Ich denke ich werde bei Zeit mal verschiedene Bässe und Amps anspielen, hätte gern aber schon was mit sichtbarem hellen Holz, obwohl mir ein klassischer Preci schon auch gut gefällt, die frünfte Saite ist eigentlich unnötig, aber ich kann mich mit dem Daumen abstützen beim Spielen ohne Plek......


Gruß

Ralfi

 

[Cold Prep]

Ob die Box halt dementsprechend Ausdruck hat damit dich überall hörst scheint zu bezweifeln....wie du selbst festgestellt hast.
Ich würde anstatt Amp un Bass erstmal nach Boxen schauen.
Und ein mittiger Sound is gut am Bass.....komisch das deine Leut sich beschweren.
Wahrscheinlich Gitter der selbst gern in den Mitten rumhupft

 

[Bass Fan]

Letztendlich musst Du einen Sound finden, der in erster Linie Dir und ggf. der Band gefällt, das kann man mit einfachem Equipment und auch mit erheblichen Investitionen auf der nach oben offenen Skala gestalten.

Das Auditorium - zu 98% sag ich mal - kann den Sound des Bassers nicht differenzieren, es klingt halt nach "Bass", den minimalen Anspruch dieser Gruppe sollte man eher realistisch einschätzen, das spart auch Geld am Ende.

Ganz wichtig ist nur, Du musst das Instrument mögen! In die Hand nehmen und wohlfühlen.

 

[Ralfi1975]

Hallo.

Wir haben nun mehrmals zusammen geprobt, und hatten auch schon einen Kleinen Auftritt auf einer Geburtstagsparty.

Da noch zwei Westerngitarren mit dabei sind und im unteren Segment viel los ist, ist es vielleicht nicht ganz so einfach das sich jeder gut hört.

Gespeilt haben wir über diverse Verstärker und Boxen (EVM-15L, T-Amp E800, VV und Parametrischer EQ, ein Warwick Top mit 6x16er Box, und über einen Warwick 1x15" Combo mit 150W)

Lautstärkeprobleme gab es nie, Hörprobleme waren eher Positionsabhängig wo ich und der Amp gestanden hat.

Habe auch einen anderen Bass Ausprobiert 4 Saiter Ibanez, NP Angeblich ca. 800 Euro, der Klang natürlich anders, hatte etwas knackigeren Sound durch Aktive Elektronik, aber die Umgewöhnung 4 und 5 Saiter war auch nicht ohne...


Aber vom Gesamtsound her, ist wirklich wenig unterschied vorhanden.

Vermutlich bin ich / wir nicht so anspruchsvoll, aber ich fange ja gerade erst an Bass zu spielen.....

Habe mir schon gedacht, wegen der Kistenschlepperei einfach eine gute Aktive Monitorbox zu holen, und den Bass direkt daran einzustecken.


Ich habe meinen Bass ja auf Passiv umgebaut damit ich keine Batterien wechseln muss, vielelicht sollte ich die Elektronik mal wieder anklemmen....



Gruß

Ralfi