Wie spielt man bitte ein G/B

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Hallo,

wahrscheinlich eine blöde Frage, aber ich steh grad ein wenig auf dem Schlauch. Mir wird als Accord ein G/B angegeben. Kann mir bitte jemand sagen wie ich das spielen muss? Wär es ein G, würde ich es einfach im 3. Bund spielnen, klingt auch schon irgendwie danach aber irgendwas ist nicht rintig.
 
Eigenschaft
 
Das ist ein "Slash-Akkord" (hat nix mit Saul Hudson zu tun), bei dem Der Akkord G mit dem Basston B (deutsch H) gespielt wird.

Du greifst ihn wie einen normalen G-Dur-Akkord und lässt einfach das tiefe G weg. der 2. Bund auf der 5. Saite ist dann der Basston B(H).

Code:
3
0
0
0
2
X
 
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Hi,
kommt ganz auf den musikalischen Zusammenhang an. Im (Gypsy-)Jazz spiele ich ihn so:

x
x
7
5
x
7
 
Aha, wieder was gelernt. Danke für die super schnelle Hilfe. Ist das immer bei /x Accorden so?
 
Das ist ein "Slash-Akkord" (hat nix mit Saul Hudson zu tun), bei dem Der Akkord G mit dem Basston B (deutsch H) gespielt wird.
Eigentlich ist es kein Slash-, sondern ein Invers-Akkord, da das B ja sowieso zum G-Akkord gehört. Ein Slash-Akkord hat genau genommen einen akkordfremden Ton im Bass.
 
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Um's fuer den TE einfach zu halten: In der Regel sind "Slash-Akkorde" mit X/Y so, dass "oben" der X-Akkord gespielt wird und "unten" (also auf der tiefsten Bass-Saite) der Y-Ton.

Ergaenzend dazu: Im Band-Kontext muss man sich ggf. sortieren - wenn da der Bass oder die Keys schon den Y im Bass spielen, braucht das die Gitarre natuerlich nicht mehr und kann sich auf den X-Akkord fokussieren. Gerade in der A-Gitarren-Welt sind solche Akkorde aber ein sehr beliebtes Mittel (neben sus2/sus4/etc.) um entsprechend etwas mehr "Spannung" reinzubringen und auch entsprechende Bass-Laeufe aufzuschreiben, ohne gleich mit Noten/Tabs agieren zu muessen.
 
Vielleicht noch kurz ein wenig Hintergrund ergänzt:

Es gibt von jedem Dreiklang die Grundform und zwei Umkehrungen (klar, du hast drei Noten und kannst jede als Basis des Akkords nehmen - ergo drei Möglichkeiten). Bei C-Dur wäre das C-E-G in der Grundform, E-G-C und noch G-C-E. Die zweite Form nennt man auch Sextakkord (weil du statt Terz plus Quint eben Terz plus Sexte vom G zum C hast) bzw. die dritte Form Quartsextakkord (weil - Überraschung - man eine Quart und eine Sext hat).

Die Slashnotation ist einfach eine bequemere Art und Weise diese Akkorde zu notieren, damit man nicht im Kopf beim Spielen überlegen muss was jetzt die Quart bzw. die Sexte zum Akkordgrundton ist. ;)
 
Ich find es ja immer gut, wenn man etwas theoretischen Hintergrund beifügt, aber ich weiß nicht, ob das in diesem Fall so hilfreich/ korrekt ist.
Ich versuch das mal etwas zu ergänzen, und erklären, was ich vllt anders sehe:

Es gibt von jedem Dreiklang die Grundform und zwei Umkehrungen (klar, du hast drei Noten und kannst jede als Basis des Akkords nehmen - ergo drei Möglichkeiten)

Das stimmt so zu 100%.
Das Problem ist: auf der Gitarre spielt man nahezu überhaupt niemals Akkorde auf diese Art.
Nehmen wir z.B. den "normalen" G-Akkord hier, da sieht es so aus: G-H-D-G-H-G, oder G-H-D-G-D-G
Also: Grundton-Terz-Quinte-Grundton-Terz-Grundton.
Da greift diese ganze Theorie von den Umkehrungen schon nicht mehr richtig, weil es eine Mischform aus mehreren Umkehrungen ist, weil eben nicht nur 3 Töne gespielt werden, sondern 6.
Es ist unheimlich schwierig da nun noch irgendeine Umkehrung rauszuhören, auch weil sich das nun auf einmal über mehrere Oktaven streckt.
Deswegen muss man hier vorsichtig sein, ob solche theoretischen Modelle überhaupt Relevanz haben.
Denn:

Die Slashnotation ist einfach eine bequemere Art und Weise diese Akkorde zu notieren,

Das würde ich eher nicht unterschreiben wollen. G/B ist eigentlich eher eine Ausnahme, was Slash-Chords angeht, und zwar aus dem Grund, den @Hendock weiter oben schon genannt hat:

Eigentlich ist es kein Slash-, sondern ein Invers-Akkord, da das B ja sowieso zum G-Akkord gehört. Ein Slash-Akkord hat genau genommen einen akkordfremden Ton im Bass.

Die Schreibweise mit einem / dient eigentlich dazu genau zu definieren, welcher Ton an dieser Stelle umbedingt im Bass sein soll, und zwar auf eine Art, die leicht lesbar ist.

Mal ein Beispiel:
Nehmen wir mal dies hier
Code:
--------3--------3-------3--------3-------------
------3--------3-------3--------3---------------
----0--------0-------0--------0-----------------
------------------------------------------------
--3--------2-------0---------------------------
----------------------------3------------------

Das könnte ich nun in Akkorden schreiben als:
Cadd9 - G - Gadd9 - G

Wenn jemand aber nun diese Akkorde liest, wird alles Mögliche dabei rauskommen, aber nicht, was ursprünglich gedacht war.
Warum nicht? Weil kaum jemand auf die Idee kommen würde, die 9 beim G in den Bass zu legen, weil das sehr untypisch wäre. Im Allgemeinen werden solche Optionstöne immer recht weit "oben" genutzt, weil das in den meisten Fällen besser klingt.

Wenn ich nun aber Slash-Chords benutze, wird das Ganze deutlich klarer:
C9 - G/H - G/A - G

Viola.. ähm Voilà.
Da nun klar ist, dass hier einmal H und einmal A der Basston sein soll, kommt der etwas erfahrene Spieler ziemlich schnell auf den Clou, dass da eine Tonleiter/Basslauf im Bass stattfindet:
C - H - A - G

Und dann wird schon etwas Ähnliches bei rumkommen, wie das, das ich notiert hab.
Wenn man das Arpeggio noch wichtig findet, kann man noch ein "arp." dranschreiben, aber irgendwann ist es dann einfacher, das einfach auszunotieren, wenn man es genau auf eine bestimmte Art haben will.
 
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Das Problem ist: auf der Gitarre spielt man nahezu überhaupt niemals Akkorde auf diese Art.
Nehmen wir z.B. den "normalen" G-Akkord hier, da sieht es so aus: G-H-D-G-H-G, oder G-H-D-G-D-G
Also: Grundton-Terz-Quinte-Grundton-Terz-Grundton.
Da greift diese ganze Theorie von den Umkehrungen schon nicht mehr richtig, weil es eine Mischform aus mehreren Umkehrungen ist, weil eben nicht nur 3 Töne gespielt werden, sondern 6.
Es ist unheimlich schwierig da nun noch irgendeine Umkehrung rauszuhören, auch weil sich das nun auf einmal über mehrere Oktaven streckt.
Deswegen muss man hier vorsichtig sein, ob solche theoretischen Modelle überhaupt Relevanz haben.

Naja, auch als Gitarrist schadet es nicht Noten zu lesen und nach Noten spielen zu können ;) Und ja natürlich interessiert das den Durchschnitts-Gitarristen nicht so sehr wie Spieler anderer Instrumente. Aber zu verstehen warum es überhaupt Umkehrungen gibt (bzw. woher der Name kommt) hilft m.E. schon. Und spätestens wenn man im Zusammenspiel mit anderen eine bestimmte Klangfarbe haben will, die an der Stelle beabsichtigt ist, bringt es erst Recht was den Basston zu wissen (und warum er relevant ist).
 
Naja, als Gitarrist verstehe ich unter Dreiklang bzw. einer Umkehrung ("Ey, spiel da bitte ein G in 1. Umkehrung") wirklich nur ein Konstrukt aus 3 Tönen.
Ein Slash-Cord ist für mich ein voll ausgespielter Akkord über alle Saiten (bzw. alle die klingen sollen, im Beispiel G/H eben ohne tiefe E-Saite). Außerdem kann ein Slash-Cord auch Akkordfremde Töne bzw. Options als Grundton haben, eine Umkehrung nicht.

Ich würde z.B. wenn Du mir sagst ich soll ein D in 1. Umkehrung spielen das hier abliefern:

x
3
2
4
x
x

und ein D/F# wäre für mich:

x
3
2
0
0
2

In der Theorie kein Unterschied, in der (Gitarristen-)Praxis aber sehr wohl ;)
 
Ein Slash-Chord ist nach mir am häufigsten begegneter Definition einfach ein Akkord bei dem der Basston bzw. tiefste Ton nicht der Grundton ist. Das können die akkordeigenen Töne sein, müssen sie aber nicht. Die Notation hilft eben auch dabei zu sehen, dass sagen wir der Basston bei sich ändernden Harmonien gleich bleibt. Wenn du nur einen akkordfremden Ton ohne Optionstöne hinzufügen willst, warum dann nicht einfach add verwenden? Denn die Slash Notation impliziert eben gerade den Basston.

Wenn das als Gitarrist an manchen Stellen egal ist (mach ich ja auch, was interessiert mich, dass da D7add13 steht, wenn eh nur Geschraddel kommt) ist das völlig in Ordnung - ich finde nur dass einem das klar sein sollte, dass das von anderen Instrumenten anders gesehen wird und in der Harmonielehre auch einen Sinn hat. ;)
 
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Ein Slash-Chord ist nach mir am häufigsten begegneter Definition einfach ein Akkord bei dem der Basston bzw. tiefste Ton nicht der Grundton ist. Das können die akkordeigenen Töne sein, müssen sie aber nicht. Die Notation hilft eben auch dabei zu sehen, dass sagen wir der Basston bei sich ändernden Harmonien gleich bleibt. ;)
Nichts Anderes versuchen die @Disgracer und @maggo1978 doch in ihren Posts zu sagen, und ich hatte das auch versucht. "Problematisch" ist lediglich Dein Vergleich auf die Umkehrungen, den wie wir ja alle einhellig gesagt haben, geht es beim Slash-Akkord um ein einfaches Aufschreiben von "Hohe Saiten Akkord vor dem Slash, tiefste Bass-Saite Ton nach dem Slash". Und - mehr braucht der TE, der eine ganz einfacher Frage gestellt hat, auch nicht zu wissen - es sei denn, man will totale Verwirrung herbeifuehren beim TE und in der folgenden Diskussion. Immer wieder gerne genommen, ich weiss.
 
Jaja, schon klar, jeder meint dass nach seiner Aussage alles geklärt ist und keiner mehr was anderes sagen müsste ;) Ich lern ja auch selbst, wenn ich mein Verständnis schreibe und andere Probleme daran anmerken. Passt also und ist auch nicht überflüssig. :)
 

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