Ist es normal, dass die Querflöte beim Anfänger rauscht?

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Cecilia
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Nachdem ich ca. 8 Jahre Querflötenunterricht hatte und nicht wirklich weiterkam, bin ich bei einer neuen Lehrerin. Das ergab sich sowieso, weil meine bisherige nicht mehr in der Stadt, in der ich wohne, unterrichtet. Wir wechselten das Lehrbuch und konzentrierten uns auf die Anfänge, auf Haltung und Ansatz. Und wieder habe ich das Gefühl, das wird nichts. Ich führe die Flöte vorschriftsmäßig zum Mund, forme selbigen so, als wolle ich Kirschkerne ausspucken, achte auf die Haltung, kontrolliere vor dem Spiegel und was ist? Es rauscht wie bekloppt. Meine Querflötenlehrerin ist irritiert, weil ich unzufrieden bin. Sie meint, ich perfektionistisch, was ich absolut nicht bin, aber ich würde nach so vielen Jahren gerne mal das absolute Anfängerniveau hinter mir lassen. Das Spielen klingt in meinen Ohren dilettantisch. Ich merke schon wieder, dass ich die Lust am Üben verliere, frustriert bin und mich zum Üben regelrecht zwingen muss. Ich verstehe nicht, dass die Lehrerin nicht hört, wie unsauber das Spielen klingt. Rauscht es bei Euch auch ständig?
 
Eigenschaft
 
Ich habe gerade erst angefangen mit dem Flötenspiel und ob es bei mir rauscht, weiß ich gar nicht.
Kannst du mit deinem Handy nicht dein Spiel einmal aufnehmen? Dann hörst du dich einmal anders. So mache ich es, um mein Spiel zu überprüfen.
 
Hallo du!

Schön, mal wieder was von dir zu lesen ... auch wenn der Anlass ja eher nicht so toll ist.

Ein gewisser Rauschanteil ist, besonders wenn ihr da was am Ansatz umgestellt habt, erstmal nicht so ungewöhnlich. Das entsteht meistens dann, wenn man den Luftstrahl noch nicht genau genug fokussiert und dadurch Luft am Mundloch vorbei geht. Ziel sollte natürlich irgendwann ein möglichst nebengeräuscharmer Ton sein und auf keinen Fall darf man mehr Luftgeräusche als Ton hören.

Das kann aber einige Zeit dauern, bis man diesen Punkt erreicht. Und du setzt dich da vielleicht auch durch deine bisherigen Misserfolge etwas unter Druck und hast eine sehr hohe Erwartung an dich selber, dass es jetzt endlich klappen "muss". Wie lange bist du jetzt schon bei der neuen Lehrerin? Ich habe seit dem Sommer eine junge Schülerin mit einem ähnlichen Problem übernommen (wenn auch aus ganz anderen Gründen als bei dir) und nach einem guten halben Jahr merkt man jetzt langsam, dass sich etwas in die richtige Richtung verändert, auch wenn sie noch lange nicht so klingt, wie wir beide uns das wünschen würden. Sowas braucht einfach ganz viel Geduld.

Allerdings gebe ich elynn Recht, dass es sich von außen oft ganz anders anhört, als wenn man selber spielt. Könnte das ein Grund dafür sein, dass deine Lehrerin das als nicht so schlimm empfindet wie du selber? Eine Aufnahme wäre da vielleicht wirklich ganz hilfreich.

LG
 
Ich werde mein Spielen mal mit dem Handy aufnehmen. Das habe ich früher auch schon mal gemacht und war schockiert über mein stümperhaftes Spiel. Meine Lehrerin sagte daraufhin, ich solle mir nichts daraus machen, die Tonqualität von Handys sie nun mal nicht so gut. Aber ich komme seit ca. 10 Jahren nicht über das Anfängerniveau hinaus. Aber ich nehme gleich mal etwas auf.
 
Meine Mutter hat mir bestätigt, dass mein Spielen sehr unsauber klingt. Es hat sich nicht verbessert. Ich werde jetzt keinen Unterricht mehr nehmen, es lohnt sich leider nicht für mich, weiter Energie, Geld und Zeit in das Querflötenspiel zu stecken.
 
Das hört sich total traurig an. Was sagt denn deine Lehrerin dazu? Meint sie, dass es mit der Zeit besser werden wird oder sieht sie es auch als so hoffnungslos an? Macht dir das spielen generell denn spaß? Also mal von den Tonproblemen abgesehen...
 
Ach du ... es tut mir so leid, dass du auch mit dieser Lehrerin wieder nicht das erreicht hast, was du dir vorstellst. Dabei warst du doch so optimistisch, als du angefangen hast! Ich drück' dir die Daumen, dass du deinen musikalischen Weg noch findest - ob nun mit oder ohne Querflöte. Meine Meinung zu dem Thema kennst du ja ;).
 
Das ist seltsam. Meine Querflötenlehrinnen, die bisherige und die jetzige, machen mir Mut, weiterzumachen. Sie sagen, das Rauschen sei nicht schlimm und es gäbe sogar Musiker, die bewusst versuchen würden, Rauschen zu erzeugen. Aber andere Leute hören das Rauschen sofort, genau wie ich. Seit ca. 10 Jahren habe ich mit ein wenig Unterbrechung Unterricht gehabt und ich komme seit Jahren nicht weiter. Mein Körper ist mit Querflöte hoffnungslos überfordert.

@Fluty: Ja, zu Anfang war ich optimistisch. Aber der Ton ist anhaltend unsauber und bricht öfters völlig weg.
 
Hast du denn mal etwas von dir aufgenommen? Mich würde dein Ton sehr interessieren... Nicht falsch verstehen, ist nicht böse gemeint!
 
Hast du denn mal etwas von dir aufgenommen? Mich würde dein Ton sehr interessieren... Nicht falsch verstehen, ist nicht böse gemeint!

Ja, aber meine Lehrerin meinte, das Rauschen liege an der Qualität der Aufnahme. Ich hatte mich auch an eine Ärztin für Musikermedizin gewandt, die auch sofort das Rauschen hörte. Sie empfahl mir Übungen, um die Schulter- und Nackenmuskulatur zu dehnen, da ich beim Spielen ständig Schmerzen im rechten Arm habe. Leider kann man nichts gegen die leichte Lähmung der Oberlippe rechts machen, die sicherlich für das Rauschen verantwortlich ist. Sie riet mir, auf die Blockflöte umzusteigen, wo sie beim Vorspielen keinen unsauberen Ton hörte. Sie meinte noch, dass eine Schulter- und Nackenbehandlung dazu führen könne, dass sich die Lähmung der Lippe nicht mehr so stark auswirke, aber dem ist leider nicht so. Ich habe alles versucht, war auch beim Osteopathen, aber das Rauschen und die Schmerzen bleiben. Und aufgrund des angeschlagenen Skelettsystems gehen die Schmerzen nie wirklich weg und ich kann nur recht kurze Zeit spielen, bevor der Arm erlahmt. Im Grund habe ich mich mit der Querflöte verrannt, denn sie spricht alle meine Schwachstellen im Körper an.
 
oh nein, du arme. Das ist finde ich aber eine ganz andere Situation. Ich ging davon aus, es würde einfach am Spielen liegen. Aber so scheint es ja eine körperliche Beeinträchtigung zu sein, wo man leider nichts dagegen machen kann. Das ist jetzt vielleicht ein total blöder vergleich (nicht böse sein!), aber wenn ich Herpes habe, kann ich auch nicht spielen, weil meine Lippen mir dann einfach nicht gehorchen und ich nehme an, so wird es bei dir einfach auch sein. Das tut mir total leid für dich! Vermutlich bringt es dann aber echt nichts, sich damit weiterhin zu quälen...
 
Der Vergleich mit dem Herpes ist gar nicht so schlecht. Ich habe nämlich im Moment auch einen und verstehe gut, was du meinst.

Ich bemühe mich im Moment um Blockflötenunterricht, da ich jetzt endgültig auf die Altblockflöte wechseln möchte. Meine Querflöte werde ich - erstmal - behalten. Ich hatte schon früher mal versucht, sie zu verkaufen, stellte aber fest, dass ich nicht mehr viel für sie bekäme und verramschen mag ich sie nicht.
 
Verkaufen würde ich sie an deiner Stelle auch nicht. Dich auf der Altflöte weiter zu entwickeln (mit Unterricht) muss ja auch nicht zwangsläufig bedeuten, die Querflöte nie wieder auszupacken. Dass du momentan frustriert bist und etwas Abstand zum Instrument dir gut tun wird, kann ich verstehen. Aber vielleicht kommt ja irgendwann noch mal die Lust, sich etwas mit der Querflöte zu befassen - nur für dich zum Spaß, ganz ohne Perfektionsanspruch. Manchmal ist es auch ganz gut, einfach mal komplett den Druck rauszunehmen, sich und dem Instrument eine Pause zu gönnen und einfach mal zu schauen, was wird.

(Wobei ich nach wie vor nur schwer glauben kann, dass die zweifellos vorhandenen Probleme sich nicht wenigstens teilweise überwinden lassen ... Solltest du doch mal wieder Lust bekommen, melde dich mal!)
 
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Verkaufen würde ich sie an deiner Stelle auch nicht. Dich auf der Altflöte weiter zu entwickeln (mit Unterricht) muss ja auch nicht zwangsläufig bedeuten, die Querflöte nie wieder auszupacken. Dass du momentan frustriert bist und etwas Abstand zum Instrument dir gut tun wird, kann ich verstehen. Aber vielleicht kommt ja irgendwann noch mal die Lust, sich etwas mit der Querflöte zu befassen - nur für dich zum Spaß, ganz ohne Perfektionsanspruch. Manchmal ist es auch ganz gut, einfach mal komplett den Druck rauszunehmen, sich und dem Instrument eine Pause zu gönnen und einfach mal zu schauen, was wird.

(Wobei ich nach wie vor nur schwer glauben kann, dass die zweifellos vorhandenen Probleme sich nicht wenigstens teilweise überwinden lassen ... Solltest du doch mal wieder Lust bekommen, melde dich mal!)

DANKE!
 
Ich habe mich definitiv entschlossen zu verkaufen, das hatte ich allerdings 2011 schon mal ergebnislos versucht. Dabei war die Flöte da erst ein Jahr alt. Da ich mich schon fast 10 Jahre auf der Querlöte abquäle, macht das Weiterspielen bzw. Gequietsche keinen Sinn. Auch kann ich mich in Ruhe auf die Blockflöte konzentrieren, wenn ich nicht wieder "rückfällig" wurde, was immer wieder passierte, da ich ja eine teure Querflöte (1.190 Euro) im Schrank geben, die ich aber nicht spielen kann. Allerdings habe ich den Eindruck, ich kann die Querflöte bestenfalls verramschen, einen vernünftigen Preis bekomme ich wohl nicht mehr.
 
Kennst Du die Fabel von den Fröschen? Die ist mal kursiert; ich hab sie grad eben nochmal nachgegoogelt.

Genauso, wie man sich gute Sachen einreden (lassen) kann (wie z.B. in My Fair Lady), kann man sich schlechte einreden und es wird eintreten. Das nennt man self fulfilling prophecy; der in My Fair Lady beschriebene Effekt, dass Eliza tatsächlich fein sprechen lernt weil Professor Higgings glaubt, dass sie es lernen kann, heißt Rosenthal- oder Pygmalion-Effekt (nach der mythischen Figur Pygmalion, die Bernhard Shaw in einem Theaterstück verarbeitet hat, nach dem dann letztlich My Fair Lady entstand).

Mich macht es etwas stutzig, dass zwar zwei Lehrerinnen sagen, das Rauschen sei nicht schlimm, genau ein Rauschen aber immer wieder der Grund für Unterrichtsabbrüche ist. Mich macht auch der Satz "Meine Mutter hat mir bestätigt, dass mein Spielen sehr unsauber klingt." aus https://www.musiker-board.de/querfloete-brass/561072-wieviel-rauschen-ist-normal.html#post6819601 vom 8.1. stutzig. Und dass wir bis dato keine Hörprobe haben (oder habe ich etwas übersehen?), obwohl im Post vom 5.1. eine versprochen wurde.

Es ist natürlich Deine Entscheidung; ich empfehle Dir, so von außen betrachtet, einmal eine ganz andere Sache zu beleuchten und die Querflöte zu behalten.
 
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Ich kann deinen Gedankengang verstehen, aber mit Self Fulfilling Prophecy hat das wirklich nichts tun. JEDER hört, dass es rauscht, auch die Ärztin für Musikermedizin hörte es sofort. Ich höre es ja auch. Meine Mutter wollte mir das erst nicht sagen, gab dann aber auf Nachfragen zu, dass ich seit Jahren kein Fortschritt verzeichnen kann. "Wir dir zum Querflöten spielen rät, untergräbt dein Selbstbewusstsein. Man hat bei dir immer starke Nebengeräusche gehört und auch der Lehrerwechsel hat nichts daran geändert. Es klingt nicht gut." Eine Freundin, die selbst Querflöte spielt und mich ermutigen wollte, sagte: "Ich hätte nicht gedacht, dass das Rauschen so schimm ist." Sie war ganz erschrocken und riet mir ebenfalls zum Instrumentenwechsel. Eine Userin aus dem Forum hier bestätigte ebenfalls, dass das Rauschen bei der Querflöte sehr stark ist, jedoch nicht bei der Blockflöte. Abgesehen davon bin ich von den Schmerzen her nicht in der Lage, länger als 10 Minuten zu spielen.

Mir ist völlig schleierhaft, warum mich meine Querflötenlehrerinnen immer wieder ermutigen. Beide mag ich sehr und ich denke, dass sie mir die Freude am Instrument erhalten wollen. Der Job einer Querflötenlehrerin besteht ja nicht darin, die Schüler wegzuschicken. Aber ich bin nur noch frustriert. Das geht ja jetzt schon ca. 10 Jahre so.
 
Vielleicht tut eine Pause dir ja ganz gut und irgendann bekommst du wieder Lust und dann klappt es vielleicht irgendwann auch besser ;)

Ich möchte deinen Lehrerinnen nichts unterstellen, aber du bringst ihnen halt auch einfach Geld ein...
 
Pause, wieder anfangen, Pause, wieder anfangen, das habe ich alles hinter mir. Und auch ein Lehrerwechsel brachte nichts. Nein, das habe ich ca. 10 Jahre gemacht. Das mache ich nicht noch mal 10 Jahre. :eek:
 
Und nur mal so in den Raum gestellt:
Mit einer anderen Querflöte klappt es evtl. besser? Hast Du das schon mal eine andere Marke probiert?

Gruß und Kopf hoch

Fish
 

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