Wieviele "Freiheiten" lasst ihr Neuzugängen?

dodl
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Hallo,

Ich hoffe, ich formulier das jetzt richtig, damits nicht irgendwie hochnäsig rueberkommt.

Wie macht ihr das mit neuen Mitmusikern?
Wir sind gerade auf der Suche nach einem Drummer, diesen Freitag kommt auch schon jemand vorbei...
Ein etwa 90 minuetiges Programm steht schon. Da waers halt schoen, wenn er das mitträgt. 4 Nummern kennt er bereits aus dem Netz.
Ich bin nur etwas unsicher, wie fest man jemanden gleich von vornherein an die Kandarre nimmt. Klipp und klare Ansage, oder doch ein bissl schauen wie es sich ueber ein paar Wochen entwickelt? Verschrecken will man ja auch keinen, es ist ja kein bezahlter Auftragsmusiker.

Bisher wars mit dem "schauma mal" halt leider so, dass ein Gitarrist nach wochenlangem Umarrangieren plötzlich draufkam, dass er ja eigentlich Funpunk machen will (wir sind eher ne ganz straighte Rockband) und eigentlich nie vor hatte unsere Nummern zu spielen, ein Bassist, der meinte 3 Viertelnoten pro Song muessen reichen, damit er dazwischen seine Haare schuetteln kann, noch ein Gitarrist, der nach nem dreiviertel Jahr beichtet, dass ihm das nie so gefallen hat, er aber hoffte aus der Band ne Metalband zu machen, noch ein Bassist der nach 3 Monaten von keinem einzigen Song auch nur ungefaehr den Ablauf kannte.

Und da das irre viel vergeudete Zeit bedeutet - is das normal, oder sind wir zu nachsichtig?

danke
martin
 
Eigenschaft
 
Naja ich glaube ihr solltet im Vorhinein ganz klar sagen was ihr von euren Mitmusikern erwartet - selbstverständlich in einem angemessenen Ton. Wenn du beim ersten Treffen da stehst und sagst "Wir spielen Rock, du solltest was draufhaben, motiviert sein und wenn nicht fliegst du raus" das wird wohl bei keinem Musiker recht gut ankommen und tötet das Klima im Vorhinein. Wenn du allerdings freundlich klar machst dass ihr schon einiges an schlechten Erfahrungen gesammelt habt, dann wird das glaub ich jeder verstehen :)

Viel Glück!
 
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Bisher hab' ich/haben wir das so gehandhabt:

Die Lieder stehen erstmal. Es gibt einige Stellen, in denen der neue Musiker dann auch so zu spielen hat, wie sie sind, weil sie sonst einfach nicht wirken. In vielen Parts hat er allerdings Freiheiten, das bisherige Gespielte ist quasi nur eine Orientierung für ihn. Hat er die Lieder einmal drauf, dann kann man gerne gemeinsam schauen, was man eventuell anpassen kann. Wobei es mir da selber lieber ist, wenn man sich bei neuem Material mit den verschiedenen Einflüssen auseinandersetzt.

Also kurz gefasst: die Lieder stehen, im gewissen Rahmen dürfen Neulinge aber den eigenen Touch einfließen lassen. Größere Änderungen gibt es nur nach Rücksprache, sonst wäre man in 2 Jahren noch nicht bereit für Auftritte.
 
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Handhabe ich ähnlich. Genrell gilt, die Lieder müssen erstmal in der bestehenden Form gespielt werden können. Wenn dann Ideen kommen (und allen gefallen) - warum nicht einbringen.
Sowas kann man ja sagen und auch, dass man eben einen Stil hat (bei einem 90min Programm wird man das ja auch schon eine Zeit machen) und in diesem bleiben möchte. Wer sich bei ner Rockband bewirbt, sollte aber ansich auch wissen, dass da primär Rock gespielt wird ;)
 
Wer sich bei ner Rockband bewirbt, sollte aber ansich auch wissen, dass da primär Rock gespielt wird ;)

Das haett ich mir allerdings auch gedacht :)
Ich hab mich mal bei einer Band beworben und geschaut, dass ich zumindest die Songs die online standen, schon halbwegs beim Vorspielen drauf hab.
Hab das fuer selbstverstaendlich gehalten und es deshalb auch irgendwie von unseren Mitstreitern erwartet. Aber so kannst dich irren :D
Werd das diesmal etwas nachdrücklicher kommunizieren.

cu
martin
 
Wir haben heuer im Sommer einen neuen Drummer gesucht und mit Glück auch einen guten gefunden. Er hatte sich die Songs vorher angesehen und geübt. Was weit wichtiger war, dass wir uns sympathisch waren und Spaß hatten bei der ersten Probe. Da er nebenbei noch Sänger in einer Metalband und auch Singer/ Songwriter mit Gitarre ist wird er natürlich neue Einflüsse in die Band bringen. Der erste neue Song den wir zusammen geschrieben haben klingt trotzdem nach uns.

Conclusio: Wenn ich mich bei einer Band bewerbe schaue ich schon, dass ich zumindest mit ihnen ein paar Songs spielen kann ;)
 
Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Mit "schaun wir mal" ist das allerdings nicht getan. Wer sich vorher nicht über ein Ziel einigt, muß sich nicht wundern, wenn er hinterher ganz woanders rauskommt.

Andererseits gehören zu einem "an die Kandarre nehmen" mindestens zwei. Da muß man erst mal einen Dummen finden, der das mit sich machen läßt. Es dürfte sich als schwierig herausstellen, jemanden in seiner Freizeit zu etwas zu zwingen, was er nicht wirklich machen möchte.

Also: vorher reden. Klipp und klar. Genau abklopfen, was der Gegenüber will und auch die eigenen Ziele und Vorstellungen klar definieren. Und wenn's nicht paßt und man zu Kompromissen nicht bereit ist, dann lieber nach einem Anderen suchen.
 
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Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Mit "schaun wir mal" ist das allerdings nicht getan.

Werd ich diesmal beherzigen.
Bisher hab ich gewisse Sachen einfach vorrausgesetzt. Zum Beispiel eben, dass jemand der in eine seit Jahren bestehende Rockband geht, und alle Nummern vorab im Netz gehoert hat, sich dessen bewusst ist.
Da frag ich mich schon was sich so jemand denkt, wenn er Wochen später sagt, dass er sowas nicht spielen mag und uns mit 3 Akkord Funpunk kommt.

Aber ich werd das diesmal klipp und klar machen. Scheinbar gehts heutzutage nicht anders :)

cu
martin
 
Also wir haben das damals auf der Suche nach nem Basser so gemacht:

Bevor(!!!) er in die Probe kam, bekam er nen Song von uns, den er vorzubereiten hatte. Den technisch schwersten im Repertoire.
Hat er diesen dann in der Probe nicht sauber mit uns durchspielen könnnen, hieß es: Next! ;)
Damit prüft man zum einen, ob er technisch gut genug ist und zum anderen, ob die Motivation stimmt.

Mitsprachrecht gibt es bei Neuzugängen erstmal gar keins. Da wird das gespielt, was die Band ihm "vorschreibt". Mitspracherecht bei einer Band, die schon lange besteht muss man sich erst verdienen ;)

Unser Bassist ist jetzt seit 3 Jahren dabei und ist inzwischen ein absolut gleichwertiges Mitglied. Aber das war definitiv ein Entwicklungsprozess. Am Anfang hat er 1:1 das gespielt, was vorgegeben wurde und hat das dann langsam über die Jahre nach seinen Vorstellungen geändert. Am kommenden Album ist er allerdings komplett am Songwriting beteiligt.

Und ne klare Ansage ist natürlich wichtig! Es muss beim ersten Zusammentreffen geklärt werden, was von ihm erwartet wird, was die Rahmenbedingungen sind und was so die gängigen "Bandregeln" sind. Das hat nichts mit Abschrecken zu tun, sondern mit klarer und ehrlicher Kommunikation. Bringt ja nichts, wenn er, sobald er merkt, was abgeht, das Weite sucht.

Wir haben damals lange gesucht, bis wir einen tauglichen Mann gefunden hatten, weil doch sehr viele nur genau eine einzige Probe bei uns waren und dann nie wieder gesehen wurden. Aber die Suche hat sich gelohnt! Wir hatten hohe Ansprüche und der erste, der sie befriedigt hat, ist auch geblieben ;)
 
Ich glaube, es hilft auch, wie hier von manchen schon gesagt/angedeutet, wenn der Bewerber vorher schon ein Lied lernen soll.

Ich hatte mit manchen Bands schon einige Bewerber/Interessenten, die total unvorbereitet zu den Proben kamen und dann erwartet haben, dass man da zusammen jammt oder sonst was. Daraus sollte man sich dann ein Bild machen, wie gut der Musiker denn nun spielen kann.


Mittlerweile sind wir dazu übergegangen, dass Interessenten halt ein, zwei Lieder können sollen. Nicht unbedingt 100%ig perfekt, das liegt auch an der Zeit, die ihm vorher zur Verfügung steht. Aber wenn es am Anfang schon mit Ausreden o.ä. anfängt ... wieviel Zeit bleibt dann am Ende übrig, wenn die erste Euphorie abgeklungen ist? :D


Denke, dass man dadurch die Leute auch schonmal darauf aufmerksam macht, welche Musik sie erwartet. Und wenn sie sich zuhause damit befassen, dann dürfte ihnen auch 1. auffallen, dass die Musik Arbeit machen wird und 2. ob sie ihnen denn überhaupt gefällt.
 
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Ich glaube, es hilft auch, wie hier von manchen schon gesagt/angedeutet, wenn der Bewerber vorher schon ein Lied lernen soll.

Ja, aber is das nicht selbstverstaendlich?
Offensichtlich eh nicht, wie ich selbst erfahren hab. Ich denk immer noch das sei logisch und hab auch diesmal am Telefon nur einen Termin ausgemacht mit dem Drummer. Dass er dann zumindest eine Nummer kann setz ich eigentlich voraus. Mal schauen obs ein Fehler war.

cu
martin
 
Natürlich sollte man den Leuten vorher auch sagen, dass sie sich ein Lied anschauen sollen / welches Lied und auch mit so viel Materialien unterstützen, die man dafür zu Verfügung hat. Tabs, Midi, GuitarPro ... jenachdem was der Musiker halt so braucht.
 
OK, jetzt wirds interessant. Das hab ich so nie gesehen.
Unsern letzten Gitarristen hab ich seinen Wunsch nach Tabs nie erfuellt, weil ich meinte zwei Ohren muessten reichen.

Wenns so weitergeht kauf ich mir irgendne Groove Box und sperr mich wieder alleine ein :D

cu
martin
 
Naja, es kommt wohl auf euch, auf eure Musik und die Musiker an.

Ich bin z.B. sehr engagiert, wenn ich in einer Band neu bin. Ich brauche aber Tabs. Ich habe ein schreckliches Gehör, aber mit Tabs lerne ich Lieder in kürzester Zeit. Sind halt wohl individuelle Dinge.
 
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Wer bei uns neu eingestiegen ist, bekam die volle Unterstützung: MP3s und fertige Leadsheets. Das soll er sich anschauen und wir proben uns dann da gemeinsam rein.
Dieses "wir nehmen Dich mit", haben wir schon mehrfach praktiziert und es funktioniert. Soviel Zeit muß sein.

Wir geben jedem Einsteiger die passende Wertschätzung. Dann kommt auch was zurück! Es ist aber auch schon vorgekommen, dass Leute überqualifiziert waren. Das passte dann natürlich nicht.

Bei Interesse an Parallelsachen in anderen Bands habe ich durchweg schlechte Erfahrungen gemacht: "Du willst mit uns Musik machen? Schaff's Dir drauf."
Leute, wenn ich schnell reinkommen soll brauche ich Unterstützung, sonst stimmt was nicht. Dann sehe ich nach langer Zeit immer noch die selben unerfüllten Anzeigengesuche. Man muß Einsteiger auch umwerben. Das ist so wie im normalen Berufsleben auch ...

PS: Ich bin weder Profi noch Amateur. Musik ist eines meiner Hobbys. ;)
 
Najo, wir tragen Einsteiger eh auf Haenden.
So is es nicht, dass sich jemand "nicht mitgenommen" fuehlen wuerde.
Ich krieg hier grad eher ein paar Tipps um klare Fronten zu schaffen :)

Tabs oder sowas braucht bei uns ganz sicher keiner, glaub mir...
Unsere Nummern singen Kleinkinder nach 2x hoeren mit.
Auch wenn mich goti da grad verunsichert.

cu
martin
 
Nein, nein, deswegen schrieb ich ja, dass das individuell ist :D bei der Musik, die ich mache / machen will, brauche ICH Tabs. Andere bestimmt nicht, bei anderen Musikrichtungen vielleicht noch weniger. Es war eher ein Beispiel, dass man es den Leuten halt auch möglichst einfach machen soll, den Einstieg zu finden.
 
Hallo,
wichtig finde ich, dass von vornherein die Rahmenbedingungen geklärt werden.

- Ambitionen der Band, wo will sie hin
- Zeit- und Arbeitsaufwand
- Stil
- inwieweit sich der neue Mann einbringen kann/soll
- wie sind die Rollen in der Band verteilt
- finanzielle Abmachungen (muss er sich evtl. einkaufen, wie wird Gage verteilt, welche Gage ist zu erwarten)

Den Fehler, diese Rahmenbedingungen nicht von vornherein abzusprechen habe ich im Laufe meines Musikerdaseins schon öfter gemacht, sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite.

Und zu Deine eigentlichen Frage, welche Freiheiten man den "Neuzugängen" lassen sollte würde ich sagen "kommt ganz darauf an".
Wenn Du jemand aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten in die Band holen willst, dann sollte er diese natürlich auch einsetzen können.

Übrigens hab ich auch schon erlebt, dass ein "Neuzugang" die komplette bestehende Band umkrempeln wollte.

Gruß
N.
 
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Übrigens hab ich auch schon erlebt, dass ein "Neuzugang" die komplette bestehende Band umkrempeln wollte.

Witzigerweise kam ich mal in eine Band und es entwickelte sich dann von alleine, dass ich sie umkrempelte :D eigentlich wollte ich nur Musik machen und mal entspannen, weil mir von andren die Musik vorgeschrieben wird. Ja ... von wegen :D
 
Also als ich in meine letzte Band kam habe ich mir vor dem vorspielen mal eine setlist schicken lassen welche um sie 3 tage vorher durchzuackern aber viel zu lang und dann nur die top 10 davon bearbeitet die band kam damit gut klar und den rest hatte ich dann auch schnell selbst zu hause erlernt nachdem ich dabei war..da ich jetzt von rheinland-pfalz nach cottbus umgezogen bin musste ich natürlich wieder aussteigen habe mich aber um den nachfolger gekümmert dem ich dann alle tabs und songlisten gab. ich denke einsschen hilfe ist auf jedefall pflicht und die ersten 3 monate sollte der neue auch einfach nur spielen was er soll =P wenn man dann routine zusammen hat kann man auch mal rumprobieren :rock:
 

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