Williamsbirne - alte Songs & Demos

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Da Du von Assoziation sprichst, bedeutet es, dass es keine Knarre ist - aber ich hätte fast darum gewettet, dass das ein Sample eines Gewehrs ist, das man nachlädt. Auf jeden Fall vorzüglich und einfallsreich gemacht!
Erst mal Danke für die Blumen!

Ich finde das immer besonders spannend, wenn man etwas in der Musik hört von dem man nicht genau weiß, wie der Klang entstanden ist.
Nein, eine Knarre ist es nicht.
Es ist eine spanische Gitarre, bei der ich die Saiten abgedämpft habe und die ich möglichst hart und perkussiv mit dem Plektrum nahe am Steg angeschlagen habe.

Das Solo selbst dürfte auch nicht so einfach nachzuspielen sein...

Ich habe zwei mal das gleiche Solo gespielt (im Prinzip ein mehr oder weniger chromatischer, stark gebendeter Lauf aufwärts), und die beiden Soli um eine Viertel-Note versetzt, so dass das zweite das erste "jagt" ... oder ihm hinterher läuft...
 
Ja, das Solo selbst scheint nicht schwer, weil es immer "aufwärts" geht, aber der Witz liegt wieder mal im Detail. Ich habe mir es eben nochmal unter dem Aspekt Deiner Beschreibung angehört. Das ist tatsächlich klanglich so gut vermengt, dass man nicht nachvollziehen kann, wie das gespielt wurde. Ich könnte es mit Sicherheit nicht. Aber das Konzept ist grandios, denn es wirkt äußerst kraftvoll, vor Kraft so schwer, als könnte es kaum laufen, ursprünglich und urzeitlich, roh und ungehobelt, heavy as can be. Also mir fehlen da die Worte, um eine wirklich treffende Assoziation hin zu kriegen. Das ist ein starkes Stück in mehrfacher Weise. Wie bist Du bloß auf so eine Idee gekommen? Das ist genial! (ohne schmeicheln oder übertreiben zu wollen). Auch wenn die softeren Parts nicht ganz 08/15 sind, sie müssten doch in ihrer Komplexität ausgeprägter sein, um mit diesem Wahnsinnssoloteil schritthalten zu können. Natürlich setzt Du auf Kontrast - und das ist Dir auch gut gelungen, aber wie gesagt, so richtig passen die Parts noch nicht in ein und dasselbe Lied. Da fehlt noch etwas Kitt. Wie auch immer man den findet...

Wußtest Du übrigens, dass die Beatles in A day in the life (Sgt Pepper`s Lonely Hearts Club Band, 1967) vor einem ähnlichen Problem wie Du standen? Sie hatten zwei Parts, jeweils von J. Lennon und P. McCartney geschrieben und wußten nicht, wie man die beiden Teile verbinden sollte. Der erste Teil stammt von John, das Ende von Paul. Erst als sie eine Passage einfügten, die eine Orchester-Crescendo-Kakophonie für den Song bedeutete, war der verbindende Kitt gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, hab mir die weiteren Lieder in der Pause durchgehört. Hut ab, alles verdammt gute Mucke, dafür mein Kompliment! So gut kommentieren wie rbschu kann ich nicht, aber ein kleiner Versuch:

Magnolia - toller Song ohne dass ich viel dazu sagen könnte

Tonight, tonight, - wunderbar, sehr schöne Linie mit einer sehr guten Einbindung des Gesangs zum Rest. Kann mir gut vorstellen dass der live so richtig in den Bann zieht. Das ist eine richtige Ballade! Was vielleicht auch daran liegt, dass fast jeder den Refrain mitsingen könnte/wollte, jedenfalls ich :D.

Everybody's looking for a saviour
Das war meine spontane Assoziation nach rund 20 Sekunden:
Toller Song, den mit härteren Gitarren (rockiger halt), weniger Zurückhaltung, etwas schmutziger abgemischt, nur einen winzigen Tick weniger laid back und er wäre ein Nummer 1 Hit à la Stones. Da steckt, wie ich finde, viel Potential und vor allem ungeschöpfte Energie drin.

Hard Rainy Night
finde ich ebenfalls große Klasse. Mit viel Atmosphäre und Druck und einer stimmigen Story ein gnadenloser Blick auf die düsteren Seiten des Lebens.

Open - als Fragment sehr gut, könnte man noch etwas ausbauen falls Dir mal der Sinn danach steht. Schön melancholisch, fast schon gedankenverloren nach innen gerichtet.

Kinda Blue - nicht so meins. Es fällt (für mich) gegenüber den anderen etwas ab, weil ich meine zu viel vom "Gerüst" des Liedes zu spüren, der Solopart dagegen gefällt mir sehr gut.

Danke fürs Hören lassen.
 
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Danke fürs Hören lassen.
Und danke für's antworten!

Besonders freue ich mich, dass Dir Ev'rybodys lookin'... gefällt. Der rangierte bei uns immer unter den "kleineren" - also unwichtigeren - Songs. Trotzdem war er ein heimlicher Favorit von uns allen in der Band.

Gestern habe ich gar keinen neuen Song gepostet....
Ich lasse mal eine Woche aus. Die zurück liegende war einfach zu dicke. Inklusive neugeborenem Kind.

Nächsten Sonntag geht's weiter.
 
Und ich gratuliere 'so nebenbei' zum Neuankömmling. :great:

Ich denke, ich habe zwar ein (eigentlich) angemessenes Geburtstagsgeschenk, aber es ist (wohl für unser aller Empfinden) noch nicht 'fertig', sondern existiert nur als Demo (für mich). Denn es ist die Rekonstruktion eines meiner ersten Songs überhaupt, nämlich wohl ca. aus dem Jahr 1972, geschrieben im zarten Alter von +/-16 Jahren. Ich glaube, ich habe hier schon mal davon geschrieben, wenigstens in einer PN (kann das sein?). Nun, da ich mangels Hauptrechner seit Wochen nicht weiter daran arbeiten kann (Mainboard ist abgekacct), lade ich besagtes Demo eben hoch. :engel: Es hatte bislang den Arbeitstitel "Love And Peace", weil ich mich nicht mehr an den Ursprungstitel erinnern konnte, aber mittlerweile habe ich mich für Believe entschieden. Ja, es klingt im ersten Moment wirklich etwas kitschig, aber ich war eben zum Entstehungszeitpunkt auch etwas jünger als jetzt. Und ich möchte es gerne so aufnehmen, wie es mal gedacht war. Eben in seinem 'alten' 60er-Jahre-Stil und auch mit Instrumenten aus der Zeit. Beim Text habe ich ein bißchen aufgefrischt und heraus kam ein Geist, der tatsächlich etwas von Friede und Liebe transportiert. :D

Diesen Track hat es seither nie irgendwo auf Tonband oder einem anderen Daten- oder Tonträger gegeben, sondern nur in meinem Kopf. Ich bin also damit fast 45 Jahre lang schwanger gegangen. Und erst kürzlich habe ich ihn mit Hilfe von Chordpulse hörbar gemacht. Zwei Vokalspuren dazu (experimentell, hört man, ohne weitere Bearbeitung, derzeit Sennheiser e840 S), eine Gitarre für das Interlude (mit Fehlern), Bassgitarre habe ich zwar schon, aber noch kein Konzept, was da tatsächlich zu spielen ist - deshalb im hörbaren Track weggelassen, 1 Bandecho für die Vox und hinsichtlich des Klanges für die Gitarre gleichfalls noch Experimentalstatus, wie das klingen könnte/sollte. Ich habe eine cleane Epiphone Casino (Semiresonanz, mit Bigsby) verwendet und die Saiten gezupft. Mit Plektrum klang mir das zu hart. Die Casino war zu jener Zeit ein übliches Instrument (Beatles/Stones/Kinks), ein Roland-Bandecho war wohl schon etwas Modernes. Vielleicht sollte ich lieber einen Federhall wählen??... Als Bass möchte ich den Epi Jack Casady (Hollowbody; Jefferson Airplane; Video hier) verwenden, den ich mir vor wenigen Tagen ausgeborgt habe. Der klingt genug erdig, nach Holz und passend. Moderne Gitarren sind hier eher deplatziert. Und als Drums nehme ich wohl ein Set von Wavesfactory aus den 60ern (TeaTowl Drums auf einem Ludwig-Set; nicht mehr im Vertriebsprogramm), so wie es die Beatles klanglich oft benutzt haben.

Da ich momentan keine Zeit für Korrekturen und Bearbeitungen habe, gibt es das "Rohmodell". In Zukunft wird es auch die voll bearbeitete Version (ohne Chordpulse) geben, aber ein Geburtstagsgeschenk muss man nicht irgendwann, sondern eben zum Geburtstag versenden. Und hier ist es also.
:whistle:

Und hier die Lyrics:

Believe

Like the wind in the meadow
Like a tree giving shadow
Like a bird flying up in the sky

Like a deer in the green grass,
Like the whim chirping endless(ly)
Like faint clouds silently floating by

I feel free you know
Leave my worries and trouble behind
Come with me, let go
Say hello to a world full of light

If you follow you will see that I`m right and not wrong
Love them creatures as much as I do.
We are born to save and to cherish their lives
Just believe we all are brothers

(Interlude)

I feel free you know
Leave my worries and trouble behind
Come with me, let go
Say hello to a world full of light.

If you follow you will see that I`m right and not wrong
Love them creatures as much as I do.
`Cause we`re born to save and to cherish their lives
Just believe me we all are brothers
Just believe me we all are brothers
 
Zuletzt bearbeitet:
@rbschu

Ich nehm' das jetzt mal als ganz persönlichen Willkommen-auf-diese-Welt-Begrüßungssong für meinen Kleinen.

:)

Möge er auch Zeiten erleben, die so friedlich sind, wie der Song...

Ist schon ganz schön Sixties / Seventies, die Nummer, im guten alten 3/4-Takt.

Wenn Du ihn mit richtigen Instrumenten aufgenommen hast, bitte wieder verlinken. Bin gespannt.


Meinen allerersten Song würde ich mich vermutlich gar nicht herzuzeigen trauen.

Ich weiß nur noch, wie er entstanden ist. Ich fuhr in einem Fahrstuhl, so ein uraltes, dunkelgrünes Stahlmonster. Innen war er vollgekritzelt, voller Aufkleber, zerkratzt etc.
Jemand hatte mit Kuli geschrieben oh yes she's very nice.

Um diesen Satz herum habe ich dann meinen ersten Song gebastelt - von einem jungen Mann, dessen Freundin im 4. Stock wohnt und zu der er immer im Fahrstuhl hochfahren muss ... oder so ähnlich.

Meine Cousine war damals begeistert davon. Aber die war auch erst Vierzehn...
 
@rbschu

Ich nehm' das jetzt mal als ganz persönlichen Willkommen-auf-diese-Welt-Begrüßungssong für meinen Kleinen.

:)

Möge er auch Zeiten erleben, die so friedlich sind, wie der Song...(...)
Das freut mich. Genauso ist es auch gemeint. Das ist ein freundliches "Hallo" von mir - versehen mit allen guten Wünschen für einen neuen Erdenbürger. :) Just believe we all are brothers.
 
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Die heutige Nummer stammt aus einer Zwischenphase; die erste Band gab es nicht mehr, die zweite noch nicht. Ich haderte mit mir selbst, wusste nicht, ob ich mich überhaupt noch "Musiker" nennen durfte, ob es jemals wieder eine Band geben, wohin der Weg überhaupt gehen würde... Das Lied ist aus dem Jahr 2004, die Aufnahme aus dem Jahr 2006. Es heißt

Fortituda

https://soundcloud.com/williamsbirne/fortituda

Der Titel ist von fortitude - Tapferkeit, (innere) Stärke - abgeleitet. Ich hatte mir Singles mit zwei A-Seiten vorgestellt. Die beiden Songs sollten jeweils sowohl musikalisch, als auch inhaltlich, Gegenstücke zueinander bilden. Das Gegenstück zu Fortituda ist ein Song namens Barracuda, den ich vielleicht auch noch einmal vorstellen werde.

Im Text geht es um das, was einem innere Zuversicht verleiht - im Prinzip meine persönliche Version von George Harrisons My sweet Lord.

Das Lied hat mich auch ein wenig über die Durststrecke ohne Band hinweg getragen; es war quasi eine Art Anker, ein Beweis, dass ich noch Musik machen konnte und vielleicht die Hoffnung nicht aufgeben sollte. War Magnolia meine "große Ballade" mit der ersten Band und Tonight, tonight die mit der zweiten, so könnte man Fortituda vielleicht als meine wichtigste Ballade aus der Zeit ohne Band bezeichnen.

Der Schlagzeuger war ein Kumpel aus Leipzig, der sehr gerne langsame Begleitungen spielte und für dieses Lied wie prädestiniert war. Eigentlich wollten wir sogar zusammen in Richtung Band gehen - es ist aber dann doch nichts daraus geworden. Aufgenommen wurde der Song in den Proberäumen meiner ersten Band in der Mundharmonika-Fabrik C.A.Seydel&Söhne; gemischt hat es der Schlagzeuger der ersten Band, der die Räume mit seiner eigenen Band weiter hielt.

Von all meinen Liedern hat dieses das (oder einen der) schönste(n) Enden / End-Akkorde ...
Der Instrumental-Teil ("Solo" trifft es weniger) ist eines meiner Lieblings-Arrangements. Die Akkordfolge des Teils ist durch eine Improvisation entstanden.

Was mir nicht gefällt, ist der Bass-Sound. Ich besaß damals noch keinen eigenen Bass und musste das nehmen, was im früheren Proberaum auf die Schnelle aufzutreiben war. Diesen Bass haben wir dann direkt ins Mischpult eingespielt - auch das mag ich nicht. Ich nehme am liebsten einen Bassverstärker mit Mikro ab. So klingt der Bass halt ziemlich dünn und leblos.
 
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Beeindruckend. - ...
 
Wie immer: ich freue mich, wenn es jemandem gefällt.

Ich soll Dir übrigens von meiner Frau einen schönen Gruß ausrichten. Ich hatte ihr von Deinem Lied erzählt. Darauf meinte sie, der Junge bringe ihrem Empfinden nach irgendwie Ruhe in die Familie . . . von daher würde das ziemlich gut passen.
 
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Wie beim letzten Stück erwähnt gibt es dazu einen (gedachten) Komplementär-Song namens

Barracuda

https://soundcloud.com/williamsbirne/barracuda

Fortituda / Barracuda ... nicht nur vom Klang und der Silbenzahl des Titel her sollten sie sich ergänzen. Auch inhaltlich. Während Fortituda einen hoffnungsvollen, dankbaren Text hat, geht es in Barracuda um die Dinge, die einem das Leben schwer machen. Namentlich um jene Kräfte oder Menschen, deren "Bestimmung" es zu sein scheint, das Leben derjenigen zu stören oder zu schädigen, die einfach friedlich ihr Ding machen wollen.

Pate stand dafür der titelgebende Raubfisch, dem ich erstmals 2005 in gegrillter Form in Zanzibar Town begegnete. Das Stück Fisch war so lecker ... ich fragte, was das denn wäre. Antwort: Barracuda. Der Klang des Wortes - ich wusste schon, dass es diesen Fisch gibt! - und der Umstand, dass ich diesen gerade verzehrte, haben mich irgendwie geflasht ... ich musste unbedingt ein Lied mit diesem Titel schreiben.

Später, zu Hause, überlegte ich dann, wovon denn ein solches Lied handeln könnte. Ein Artikel über Barracudas half: Barracudas sind quasi soetwas, wie die Wölfe der Meere. Oft jagen sie in "Rudeln". Und hetzten dabei ihre Beute - manchmal über hunderte Kilometer - bis zu deren Erschöpfung. Das Fleisch ist nur bei jungen Barracudas genießbar (dann sogar eine Delikatesse); bei älteren Barracudas hingegen bildet sich ein Gift, das das Fleisch für den Verzehr ungeeignet macht. Barracudaangriffen sollen angeblich mehr Menschen zum Opfer fallen, als Haiattacken.

Das genügte mir, um daraus eine Allegorie auf das Leben zu machen: die Menschen als Fische in einem Gewässer, in dem es auch Barracudas gibt. Eine Abwandlung von "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."

Das Hauptriff gehörte damals zu einer neuen "Kategorie": nach dem Aus meiner ersten Band suchte ich nach neuen Möglichkeiten und begann mit auf D gestimmter E-Saite herum zu experimentieren. Daraus entstanden einige der wichtigsten Riffs für die spätere zweite Band, so dass für mich die erste Band auch die E-Moll-Band und die zweite die D-Moll-Band ist. Meine Musik sollte vielseitiger - auch härter und bissiger werden. Barracuda ist das erste Stück, dass ich in meiner neuen D-Moll-Stimmung gemacht habe und stammt aus dem Jahr 2006 und war einer der Antriebe, wieder eine Band zu gründen, weil ich dachte, damit kannst Du Leute zum Mitmachen bewegen.

Barracuda ist neben Bruce Lee eines der wichtigsten (D-Moll-)Stücke der zweiten Band; ein Standard, ein Muss, das auch auf so gut wie jeder Probe dran kam. Live spielten wir die beiden Songs meist hintereinander als letzte eines Sets; Bruce Lee als vorletztes, Barracuda als letztes. So abzutreten gab immer einen guten Effekt. Barracuda ist eines der härtesten Stücke, die ich geschrieben habe. Leider kommt das auf der Aufnahme nicht so herüber. Die Strophen klingen viel zu "weich", der Bass ist zu mulmig und zu laut; im Proberaum oder bei Auftritten hat der Song einfach nur wahnsinnig reingeknallt.

Die Aufnahme ist weit von dem entfernt, was ich mit dem Stück wollte. Im Solo hatte ich drei oder vier Begleitungs-Gitarren übereinander, u.a. eine, die das als 16-tel Arpeggios aufgelöste Hauptriff, wie es auch ganz am Anfang kommt, zwei Oktaven höher spielt und das glitzernde, in kleinen Wellen spielende Wasser symbolisieren sollte, unter dessen Oberfläche die Barracudas schwimmen. Es kommt einfach nicht heraus... versaut beim Mischen. Auch ist an dem Stück nichts geschnitten, was man leider beim Ende etwas hört, wo sich Bass und Gitarre mal kurz auseinander bewegen, obwohl sie eigentlich unisono spielen müssten...

Dass es schon einen recht berühmten Song mit dem selben Titel gibt, ist mir erst später aufgefallen; ich kannte das Lied zwar, wusste aber nicht, dass es Barracuda heißt.
 
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Du geißelst viel den "versauten Mix", mulmigen Bass, etc. Ich sehe das nicht ganz so. Natürlich nicht, denn bei Dir konkurriert dieser Track mit dem Track, den Du im Kopf hast, der sich klanglich unterscheidet. Aber lass Dir gesagt sein, dass auch der für Hörer wahrnehmbare Track gut ist.

Was mir persönlich immer schwer fällt, ist, Dinge einfach mal stehen zu lassen. Immer suche ich nach einem Ausgleich auf der anderen Seite der Waage. :rolleyes: Schreibe ich oben also etwas von "gut", dreht sich der folgende Gedanke konsequenterweise um "schlecht". Und was empfinde ich hier als schlecht? - Mir erscheint der Song technisch zu mittig, nutzt mithin nicht das Stereofeld aus. So als ob man nicht im Geschehen den Musikern zuhören kann, sondern nur durch die geöfftete Tür nebenan. Das nimmt dem Track so richtig den Schwung, meine ich. Eigentlich ist er kraftvoll und soll vermutlich auch wild sein/wirken. Das kommt nur mit Abstrichen an, leider. Trotzdem klingt die Aufnahme für mich annehmbar, auch nicht fehlerhaft oder irgendwie mies. Nein, das ist es nicht, sondern eben nur das reduzierte Super 8-Format und nicht 65mm IMAX (oder von mir aus auch das geläufige 35mm Zelluloid). :D

Ich denke überdies, dass dieser Song einen anderen Sänger gebraucht hätte: markanter, tiefere, männliche Stimme. Wir alle können daraus lernen, denn auch ich singe meine Songs mit Vorliebe selber, obschon es oft weit bessere geeignete Stimmen gibt als meine. - Für die Härte dieses Songs aber klingt Deine Stimme zu sanft.

Hast Du den Song eigentlich auch in 2005 geschrieben?
 
So als ob man nicht im Geschehen den Musikern zuhören kann, sondern nur durch die geöfftete Tür nebenan. Das nimmt dem Track so richtig den Schwung, meine ich. Eigentlich ist er kraftvoll und soll vermutlich auch wild sein/wirken. (...). Nein, das ist es nicht, sondern eben nur das reduzierte Super 8-Format und nicht 65mm IMAX (oder von mir aus auch das geläufige 35mm Zelluloid).
Das beschreibt es ganz gut, meine ich. Es fehlt die Direktheit. Es ist, als würde man aus dem Nachbarraum zuhören.

Ich denke überdies, dass dieser Song einen anderen Sänger gebraucht hätte: markanter, tiefere, männliche Stimme.
Das denke ich nicht. Meiner Ansicht nach trifft auf die Stimme auch das zu, was Du oben gesagt hat: sie klingt, wie aus achtzig Meter Entfernung. Jedes Charakteristikum ist verwaschen und verblasst. Als ginge es nur noch darum, die ungefähre Tonhöhe zum Erkennen der Melodie wiederzugeben. Das ist zu wenig.

Die Aufnahme meiner Stimme ist immer ein großes Problem und ich hadere da auf vielen Aufnahmen damit. Aber ich weiß und bin mir sicher, dass es auch viel besser zu machen geht - mit meiner Stimme. Es hat sich nur noch keiner die Mühe gemacht, dort mal besonders viel Augenmerk drauf zu legen. Meistens wurde nicht viel mehr gemacht, als die Aussteuerung zu checken. Und dann ging es schnell-schnell.

Ich habe einige Aufnahmen aus dem Proberaum, wo wir auf Kassette aufgenommen haben und nur ein einziges dynamisches Mikro von der Deck herunter hängen haben - da klingt meine Stimme erstaunlicherweise viel "besser", markanter ... wie auch immer man es nennen will.

Ich hatte auch schon mal ein Mikro erwähnt - ein altes Neumann U 57 - das war das beste für meine Stimme überhaupt bis jetzt. Wenn ich an so eines mal herankommen würde... ;-)

Da ist auch noch ein Umstand: durch das Proben mit der Band und unsere schlechte PA im Proberaum musste ich immer sehr laut singen, um mich gegen die Band durchzusetzen. Bei den Aufnahmen habe ich dann so gesungen, wie während der Proben: möglichst laut. Mir war überhaupt nicht bewusst, dass man auch leise singen kann und die Stimme dann auf der Aufnahme laut mischen kann - dass dadurch u.U. mehr Nähe und Direktheit herüber kommt, als wenn man ständig laut reinsingt. Das habe ich erst durch die Eigenproduktion der Akustik-CD begriffen.

Im Endeffekt habe ich eine ähnliche Stimmlage, wie andere Sänger, die etwas höher singen - George Michael vielleicht. Solche gibt es auch im Rock-Bereich. Wie gesagt: ich bin überzeugt, dass es gut klingen würde, wenn es richtig gemacht werden würde.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S.: Die Gesangsaufnahmen hier wurden übrigens mit einem Neumann TLM 67 gemacht - ein Mikro, dass mir schon in den Kopfhörern kein besonderes Wow-Gefühl vermittelt hat.
 
(...) Interessanter Aspekt das, mit dem Gesang. Du magst Recht haben. Nur Aussteuern reicht eben nicht. Hast Du denn die Ausgangsspuren/Stems noch? Vielleicht könnte man dann sowas mal nacharbeiten... oder die Vocals mit verschiedenen (besser passenden) Mikros nochmal neu aufnehmen.

Ach und außerdem würde ich mir wünschen, dass sich mal ein paar Leser zu Wort melden. Ich finde, das sind doch sehr konkrete und realitätsnahe Beschreibungen von Songmaterial, was man in diesem Thread findet. Eigentlich gehörte sowas auf die Frontseite, weil wir alle mehr oder weniger mit diesem Gefühl unserer Musik gegenüber konfrontiert werden. Für mich jedenfalls ist es äußerst langweilig, zum x-ten Male Threads mit Titeln wie "Welches Interface brauche ich" zu lesen. Das ist kalter Kaffee, aber hier erzählt jemand etwas aus seinem Musikerleben. Man kann viel daraus lernen - und sich natürlich am Gespräch oder Feedback beteiligen. Also, Jungs und Mädels, gebt euch mal nen Ruck!
:thumb_twiddle:
 
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Leider nicht.
 
Der, der das gemacht hat, hat es damals einfach einbehalten.
Ohne Erklärung.
 
Noch eine kleine Anekdote zu Barracuda...

Die Ablösung George W. Bushs durch seinen Nachfolger war in aller Munde. Obama flogen die Hoffnungen der Welt zu. In dieser Zeit hatten wir unseren zweiten oder dritten Auftritt als Band. Im Refrain von Barracuda sang ich bei diesem Aufritt aus einer spontanen Eingebung heraus nicht "Barracuda" sondern "Barack Obama"...

Der Gedanke kam mir nur wenige Sekunden, bevor ich "Barracuda" hätte singen müssen. Ich habe das dann einfach gemacht - wollte mal sehen, wie das Publikum reagiert - und dachte gleichzeitig, scheiße, was singst Du denn hier für ein Zeug - Barack Obama als Barracuda? (Bedeutung des Raubfisches siehe weiter oben...) Wird doch wohl nix zu bedeuten haben...?

Von diesem Ereignis an war ich ziemlich skeptisch gegenüber Obama, dessen Wahl ich wie fast jeder zunächst entgegen gefiebert hatte. Und siehe da - Obama führte mehr Kriege, als Bush...
 
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Tja, die Ernüchterung zur Entwicklung der US-amerikanischen Nation tritt spät ein, aber das ist ein anderes Thema, doch eigentlich ist es von überragender Aktualität und Bedeutung. Deshalb schreibe ich auch ein paar Zeilen dazu. Den Begriff Nation habe ich bewußt gewählt, da die US-Politik behauptet, für das Volk zu sprechen. Und da die Bürger der Staaten ihre Nassauer immer noch nicht verjagt haben (können [dies hier zu beleuchten ist nun wirklich der falsche Ort]), muss man hier und überall auf der Welt mit dem Zustand* leben.

Das Perfide an diesem System ist, dass es lange gelingt, den Menschen eine Art Gehirnwäsche zu verpassen, die es ihnen nicht erlaubt, zu erkennen, mit welchem skrupellosen Potenzial hier agiert wird. Kapitalismuskritik greift hier zu kurz, auch das Benennen des militärisch-industriellen Komplexes reicht nicht aus. Meiner Mng nach liegt die Ursache dieser Verfahrenheit mehr als 200 Jahre in der Vergangenheit, als die Pilgrim Fathers old Europe verließen (eigentlich verlassen mussten!). Seither hat die Tradierung deren verquerer Mentalität der Menschheit jede Menge Kummer verursacht...

*Zustand benötigt zwar eine inhaltliche Präzisierung, aber auch dies passt so gar nicht in diesen Thread.
 
Vielen Dank für Fortituda und Barracuda. Wenn nicht bei diesen Songs, wo denn kommen mir Strukturen des ProgRock in den Sinn. Das sind nicht einfach nur ein paar sich wiederholende Riffs, hier wird was entwickelt, gedreht, beleuchtet bis man wieder am Ausgangspunkt oder darüber hinaus ist. Schöne Stücke und interessante Erklärungen.

Interessant finde ich auch deine Erklärung zur em und dm-Band. Das erinnert mich doch sehr an Schaffensphasen bei anderen Künstlern (blaue Periode ^^) und reflektiert vielleicht recht gut den eigenen Status, die eigene Herangehensweise an die Dinge zu einer bestimmten Zeit.
 
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