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Wir machen gute Musik und niemand weiß es

Ja, wenn man Geldgier auch so auffaßt, dass in kulturellen Bereich seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten Geld eingespart wird. Das betrifft auch soziokulturelle Zentren und ähnlich aufgestellte Veranstaltungsorte, die gerade im Hobby- oder semiprofessionellen Bereich wichtig sind. Dazu kam Corona - und da sind eben auch die auf der Strecke geblieben, die diese Jahre ohne Auftritte und damit Auslastung und Refinanzierung darüber eben mangels finanziellem Polster nicht überlebten. Änderungen im Konsumverhalten - sprich Musik zu hören über youtube und sozialen Kanälen - spielt da ebenso eine Rolle wie die schlichte Tatsache, dass immer mehr Leute den Euro dreimal umdrehen müssen.

Wer unbedingt Musik live erleben will, wird das auch heutzutage tun können - und es gibt auch weiterhin noch Veranstalter und Bands, die live auftreten - aber auf´s Ganze gesehen spielt das alles eine Rolle.

x-Riff
Mein kostenloser 5. Beitrag. Eine Beobachtung:
Das Jahr hat 365 Tage.
Die Stadt stellt eine wunderschöne Kulturbühne auf, ca. 150 Tage zur freien Benutzung. Strom umsonst! Toiletten umsonst!
Das Geld kommt aus dem Kommunalhaushalt. Fließt zum Besitzer der Metallkonstruktion. Aufbau, Abbau, Abfahrt, schafft etwas Arbeitsplätze.
Das war es. Die Verantwortung endet.
Natürlich kann man sich anmelden, draufstellen und vor der nassen Wiese spielen. Da hält sich aber kein Mensch auf.
Dass die Kommunen kein Geld ausgeben, kann man nicht sagen. Eher ein Wunder, dass es jedes Jahr durchgewunken wird.
Die Bühne ist jedenfalls ohne sinnvolle Nutzung. Und die 3 Tage Dorffest? Den Verlust trägt die Kommune. Es ist fürchterlich trostlos, die armen Schaustellerbuden. Man will nur weg, um das Elend nicht zu sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
DAS Video ist schonmal etwas anderes - es muss nicht jedermanns Geschmack treffen, man kann handwerkerliches/Motivwahl etc. alles kritisieren, aber darum geht es gar nicht. Solch ein Video kann man Veranstaltern und Co. präsentieren, dann gefällt es denen halt oder nicht, aber einen guten Eindruck bekommen sie von Euch.

Noch abschließend etwas zum "Kümmerer": sich in diesem Wortsinne "kümmern" bedeutet Arbeit, und das nicht gerade wenig. zu Arbeit kann man intrinsisch oder extrinsich motiviert werden.
Seid Euch bewusst dass NIEMAND für Eure Musik eine derartige intrinsiche Motivation haben wird wie Ihr - wenn Ihr nicht dafür brennt dass Ihr vorankommt dann wird es auch sonst niemand. Das gilt für das Homepage-Design (auch falls das die eigenen Kinder machen würden - die das übrigens auch erstmal können müssten, ist kein Skill den jeder in der Generation hätte *g*), aber für den "Booking"-Bereich umso mehr.
Und extrinsisch motiviert wird am häufigsten (aber natürlich nicht ausschließlich) über Geld: wenn sich jemand richtig reinkniet um Gigs an Land zu ziehen dann bekommt der auch zu Recht gutes Geld - alles andere ist entweder unfair oder illusorisch.

"Genervt sein" und "keine Lust mehr haben" - wenn Ihr da so empfindet, auch das ist Euer gutes Recht. Aber dann verabschiedet Euch von der Vorstellung dass sich Eure Situation ändert. Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiss gesetzt - auch die Eigenwahrnehmung man ist Musiker/Künstler setzt diese Regel nicht außer Kraft.
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Mein kostenloser 5. Beitrag. Eine Beobachtung:
Das Jahr hat 365 Tage.
Die Stadt stellt eine wunderschöne Kulturbühne auf, ca. 150 Tage zur freien Benutzung. Strom umsonst! Toiletten umsonst!
Das Geld kommt aus dem Kommunalhaushalt. Fließt zum Besitzer der Metallkonstruktion. Aufbau, Abbau, Abfahrt, schafft etwas Arbeitsplätze.
Das war es. Die Verantwortung endet.
Natürlich kann man sich anmelden, draufstellen und vor der nassen Wiese spielen. Da hält sich aber kein Mensch auf.
Das die Kommunen kein Geld ausgeben, kann man nicht sagen. Eher ein Wunder, dass es jedes Jahr durchgewunken wird.
Die Bühne ist jedenfalls ohne sinnvolle Nutzung. Und die 3 Tage Dorffest? Den Verlust trägt die Kommune. Es ist fürchterlich trostlos, die armen Schaustellerbuden. Man will nur weg, um das Elend nicht zu sehen.
Bitte mal Ross und Reiter nennen: wo ist das, wie sind die übrigen Rahmenbedingungen? Mal sehen ob sich da nicht einige Interessenten aus dem Forum fänden dort zu spielen wenn das wirklich so möglich ist.....
 
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Mecklenburgische Seenplatte. Die Orte rund um die Müritz findest du auf jeder Landkarte, das sind nicht viele. Alle Kommunen und Campingplätze haben Webseiten und Veranstaltungskalender, sind telefonisch erreichbar.
Wie gesagt, die große Wiese ist nass und leer. Es gibt auch Hallen, große leere Räume und teure Schlösser.
Research treiben. Was geht wo ab?😀
Diesen Research kann man in jedem Landkreis treiben. Z.B. auch in Köln/Bonn/Bergisches Land usw.
 
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Evtl. Einen Booker nehmen
 
Mecklenburgische Seenplatte. Die Orte rund um die Müritz findest du auf jeder Landkarte, das sind nicht viele. Alle Kommunen und Campingplätze haben Webseiten und Veranstaltungskalender, sind telefonisch erreichbar.
Wie gesagt, die große Wiese ist nass und leer. Es gibt auch Hallen, große leere Räume und teure Schlösser.
Research treiben. Was geht wo ab?😀
Diesen Research kann man in jedem Landkreis treiben. Z.B. auch in Köln/Bonn/Bergisches Land usw.
Köln/Bonn/Bergisches Land ist zufällig meine Region - ein solches Angebot "Bühne steht bereit, Strom umsonst, Toiletten umsonst" - nein so etwas gibt es hier nicht.

Und die Orte an der Seenplatte haben alle dieses Modell? Alle haben ein Metallkonstruktion bereitgestellt? Ganz ehrlich, ich zweifle immer noch. Nenn einfach die Stadt genau beim Namen, dann lässt sich dazu ja sicher etwas finden im Netz.

"Hallen/große leere Räume" - das ist etwas wenn man selbst Veranstalter sein möchte. Klar ist das immer eine Möglichkeit wenn es sonst mit Gigs nicht klappt - aber das ist nicht die genau Zielrichtung dieses Threads.
 
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und die Tatsache, dass eine junge Band sicher attraktiver ist als Ü50, oder? 😉
Auch wenn's uncharmant ist: Na klar doch!
Aber der Grund für unsere wenigen Gigs liegt sicher auch an der oben erwähnten "Nischenmusik", die wir darbieten ... die hat eben nur begrenztes Publikum.
Also kein Mimimi von mir / uns - es ist, wie es ist.
 
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Köln/Bonn/Bergisches Land ist zufällig meine Region - ein solches Angebot "Bühne steht bereit, Strom umsonst, Toiletten umsonst" - nein so etwas gibt es hier nicht.

Und die Orte an der Seenplatte haben alle dieses Modell? Alle haben ein Metallkonstruktion bereitgestellt? Ganz ehrlich, ich zweifle immer noch. Nenn einfach die Stadt genau beim Namen, dann lässt sich dazu ja sicher etwas finden im Netz.

"Hallen/große leere Räume" - das ist etwas wenn man selbst Veranstalter sein möchte. Klar ist das immer eine Möglichkeit wenn es sonst mit Gigs nicht klappt - aber das ist nicht die genau Zielrichtung dieses Threads.
Nein, dieses Angebot gibt es in deiner Gegend Köln/Bonn nicht. Ich kannte da mal fast jeden Bluesmusiker mit Vornamen. Offtopic und lange her. Der Verlust des Jazzkellers in Bonn war ein herber Schlag. Dann der "Tod" des Monnheimer Hofes. Blieben diese dunkle Raucherkneipe und..und...dann kam, dann ging. Schwierige Gegend geworden, schätze ich.
Godesberg hat sicher ein anderes "Modell" als Siegburg/Troisdorf, oder?
Wer als Musiker in meine jetzige Gegend kommt, Mail schicken, ich spendiere einen Kasten Bier.
Veranstalter findet man durch Analyse des abgelaufenen Angebots dieses Jahres.
Ps.
Ich hatte mal die Idee, Musikferienreisen, also Workshops zu organisieren. Urlaub mit Musik, Komponieren, Texten, Blueslicks, Baden, Paddeln, Sonne...
Habe mich dagegen entschieden und lieber selbst Gitarre gespielt. Wer sagt schon "danke"?
 
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Mich würde wirklich mal die Statistik interessieren, wie viele Minuten Livemusik es je Quartal und je Landkreis gibt. Dann kann man die Musikminuten je km2 bzw. Einwohner ausrechnen.
Musikminuten je km² bzw. je Einwohner zu berechnen: klingt fast, als würdest du die Apokalypse der Livemusik mit Excel bekämpfen wollen.
Ein echt spannender, wenn auch deprimierender Indikator: Netflix-Minuten pro Haushalt vs. Livemusik-Minuten pro km².
 
Ich war noch nie eine Minute in Netflix.
Livemusikminuten je Landkreis wäre eine sehr wichtige statistische Größe. Was unterscheidet Stuttgart tatsächlich von Köln/Bonn? DJ ist keine Livemusik. 4 Genre: Poprockfolkblues, Geschrei, Aggro, Sonstige, je Landkreis je Quartal. Erst die Daten, dann die Theorie dazu.
 
Der Wegfall der Livemusik ist ein Kollateralschaden der Geldgier.
Mit Verlaub, das ist so falsch, wie es reißerisch ist.

Die Livemusik in Deutschland ist der "Geiz ist geil"-Mentalität der Bundesbürger zum Opfer gefallen - nichts anderem. Wir wollen hier für nichts Geld ausgeben (außer für teure Autos und ebensoteure Küchen, die nicht genutzt werden). Deutschland ist weltweit so ziemlich das schlechteste Land, um irgendeine Idee zu kapitalisieren oder eine Dienstleistung zu erbringen, um davon leben zu können. Wir nehmen Kultur nur in Anspruch, wenn sie gleichermaßen billig billig billig ist, wie unsere Lebensmittel. Also geht nur was, wenn staatlich gefördert. Fällt die Förderung weg, fällt Kultur wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

In Frankreich wird eher auf ein teures Auto verzichtet, als auf einen wirklich guten Restaurantbesuch einmal im Monat.

Ich kann nicht an einer Hand die Kontakte auf der anderen Seite des Teiches zählen, die in ihrer Freizeit locker flockig mit ihrer Band zwischen hohen 4 bis mittleren 5stelligen Einnahmen pro Nase im Jahr realisieren. Und da rede ich jetzt nicht über Koryphäen, sondern einfach "gute" Freizeitmusiker.

Überlegt Euch mal, wie sich in Deutschland Internet und Mobilfunkverträge preislich gestalten und "gekauft" werden und wie das in z.B. den USA oder anderen Ländern funktioniert.

Gern einfach mal bei der Bundesbank auf der Website iim Statistikbereich vorbeischauen und sich mit dem Bereich Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und den sektoralen Aufteilungen etc. beschäftigen.

Ich freue mich jetzt schon wieder auf den 2. Oktober, wo eine der absoluten Top-Journey-Tributes spielen wird und ich mit ziemlicher Sicherheit einen Meter vor dem Gitarristen stehen kann - weil die Bude nichtmal zur Hälfte gefüllt sein wird.
 
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DJ ist keine Livemusik
Aber sie steht bei Veranstaltern im Wettbewerb damit, was Kosten und Akzeptanz beim Publikum anbelangt. War z.B. früher (70er/80er) die Hochzeitsband noch quasi verpflichtend, so kommt heute anteilig sehr viel öfter die Musik aus der Konserve, also weniger Nachfrage nach Live-Musik.

Aber es gibt natürlich auch noch einige Locations, wie den Bayerischen Hof - Eventkalender, wo durchgehend oder zumindest regelmäßig Live-Musik geboten wird. Da kann man sich auch ganz einfach informieren, auf Seiten, wie z.B. Bars in München mit Live-Musik , was man alles findet, wenn man auch iim fortgeschrittenen Alter z.B. nach "live musik in münchen" googelt. Ich bleib dabei, dass, wer dran bleibt und dessen Musik passt, auch Gigs finden wird.

ich mit ziemlicher Sicherheit einen Meter vor dem Gitarristen stehen kann - weil die Bude nichtmal zur Hälfte gefüllt sein wird.
Ich bin ja auch von den Superstar-Konzerten auf die Gigs der "kleinen"/Hobby-Bands umgestiegen à la "hand made music" und stimme diesem Effekt auch zu. Trotz tatsächlich markanter Werbung für so "kleine" Konzerte halten sich die Besucherzahlen in Grenzen. Einige solcher Events finden nicht wegen irgend einem Profit statt, sondern wegen persönlichen Verbindungen zwischen Wirt/Veranstalter und Band(mitgliedern). Aber ich werde die Situation auch nicht ändern können und nehm es daher halt wie es ist.
 
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Auch wenn @Poppotov uns auf seine bekannte Art nochmal vor Augen geführt hat, dass man ganz andere und viel größere Probleme haben kann, als als Band keine Auftritte zu finden, würde ich gerne nochmal zum Anfang zurück gehen.

Ich weiß immer noch nicht, was eure Fragestellung eigentlich ist?

- Um Bestätigung, dass eure Musik geil ist, ging es in erster Linie ja wohl nicht, auch wenn der Titel das denken lässt. Dann hättet ihr ja gleich Hörproben verlinkt. Oder doch?

- Sucht ihr hier im Board jemanden, der Euren Web- und Social-Media-Auftritt in Ordnung bringt? Für Lau, gegen Bezahlung? Oder einfach Tipps für gute Dienstleister.

- Wollt ihr wissen, ob Web-Page und Social-Media überhaupt nötig/sinnvoll sind?

- Wollt ihr wissen, was ihr an eurem Auftritt selber verbessern könnt? Dann wären Links zu bestehenden Infos ganz hilfreich.

- Oder braucht ihr Tipps, was man noch probieren kann (was ihr nicht schon löngst probiert habt - nur was habt ihr schon alles probiert?).

Unsere Band hat sich letztes Jahr gegründet. Dieses Jahr haben wir bisher dreizehn zum Teil recht ordentliche Auftritte. Ich denke ein Schlüssel ist, dass alle in der Band das auch wirklich wollen, und ihren Beitrag dazu leisten. Webauftritt und Social-Media sind ein Baustein dabei:

Unser Drummer nutzt jeden Kontakt, bekannten Venues oder anstehende Veranstaltungen, um nach Auftrittsmöglichkeiten zu fragen oder uns anzubieten. Und er hakt natürlich auch nach, wenn nichts zurück kommt.

Wir haben eine solide - wenn auch kein fancy - Website als Kontaktplattform und Referenz für Veranstalter mit Videos, Fotos, Terminen, Tech-Rider, Werbetext, Links zu Social-Media, etc. Die hat der Drummer gegen einen Obolus von seinem Sohn erstellen lassen und wird von uns auch regelmäßig gepflegt. Die geben wir bei Bewerbungen mit an, es kamen aber auch schon direkt Anfragen darüber.

Facebook und Instagram wird regelmäßig aber nicht übermäßig von der Sängerin betreut. Einmal, um eine Fan-Base aufzubauen und zu halten. Und hoffentlich auch, um interessierten Veranstaltern zu zeigen, dass es diese als potenzielle Gäste gibt.

Das Ziel sind natürlich gut/angemessen bezahlte Gigs (leben muss bei uns keiner davon). Aber wenn es der Sache hilft, spielen wir auch kleine Veranstaltungen für wenig Geld, oder dann noch lieber Benefiz-Veranstaltungen (eventuell gegen Spendenquittung).

Ich glaube, mit dieser Kombination waren wir recht erfolgreich, zumindest gemessen an unseren Ansprüchen. Aber weder Web-Site noch SM alleine hätten das so rausgerissen.

Viel Erfolg und Spaß weiterhin.

Gruß,
glombi
 
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Mit Verlaub, das ist so falsch, wie es reißerisch ist.

Die Livemusik in Deutschland ist der "Geiz ist geil"-Mentalität der Bundesbürger zum Opfer gefallen - nichts anderem. Wir wollen hier für nichts Geld ausgeben (außer für teure Autos und ebensoteure Küchen, die nicht genutzt werden). Deutschland ist weltweit so ziemlich das schlechteste Land, um irgendeine Idee zu kapitalisieren oder eine Dienstleistung zu erbringen, um davon leben zu können. Wir nehmen Kultur nur in Anspruch, wenn sie gleichermaßen billig billig billig ist, wie unsere Lebensmittel. Also geht nur was, wenn staatlich gefördert. Fällt die Förderung weg, fällt Kultur wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

In Frankreich wird eher auf ein teures Auto verzichtet, als auf einen wirklich guten Restaurantbesuch einmal im Monat.

Ich kann nicht an einer Hand die Kontakte auf der anderen Seite des Teiches zählen, die in ihrer Freizeit locker flockig mit ihrer Band zwischen hohen 4 bis mittleren 5stelligen Einnahmen pro Nase im Jahr realisieren. Und da rede ich jetzt nicht über Koryphäen, sondern einfach "gute" Freizeitmusiker.

Überlegt Euch mal, wie sich in Deutschland Internet und Mobilfunkverträge preislich gestalten und "gekauft" werden und wie das in z.B. den USA oder anderen Ländern funktioniert.

Gern einfach mal bei der Bundesbank auf der Website iim Statistikbereich vorbeischauen und sich mit dem Bereich Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und den sektoralen Aufteilungen etc. beschäftigen.

Ich freue mich jetzt schon wieder auf den 2. Oktober, wo eine der absoluten Top-Journey-Tributes spielen wird und ich mit ziemlicher Sicherheit einen Meter vor dem Gitarristen stehen kann - weil die Bude nichtmal zur Hälfte gefüllt sein wird.
Ich darf mich outen: Ich verdanke der Bundesbank meinen Studienabschluss, weil sie mit der Statistischen Fakultät zusammen gearbeitet hat. Das Programm der Zeitreihenanalyse wurde uns überlassen.
Volkswirte in wirklich wichtigen Unternehmen werden übrigens sehr gut bezahlt!
"Geiz ist geil" ist keine brauchbare Analyse. Zumindest nicht in dieser Gegend hier. Was hier für Autos und Yachten rumfahren! Was für neugebaute Villen!
Als ich mein Lebenseinkommen mit volkswirtschaftlichen Analysen verdiente, wollten viele Unternehmen noch Kunden gewinnen, halten, sichern und bedienen. Inzwischen suchen "einige" keine Kunden mehr, sondern Opfer.
Die Preis-Absatzfunktionen wurden falsch spekuliert.
Und ob die Haushalte geizig sind, die den Stromversorger nicht mehr bezahlen können? Hat mit Livemusik wenig zu tun, die gehen aus Prinzip nicht hin.
Man könnte Kultur so fördern, das daraus ökonomische Entwicklung folgt. Was nutzt dem Ort die Bühne, wenn es keine Litfaßsäule für Plakate gibt? Aber, wie gesagt, "Einheimische" sind keine realistische Zielgruppe.
 
vielleicht mögen die Deutschen einfach keine Live Musik?

ich war schon auf so vielen Konzerten, wo nix los war.
Gary Moore (ja, schon länger her) -> etwa 50 Leute im Publikum!!!
Ich war auch auf Konzerten von Marla Glen, Tommy Emmanuel, Mother's Finest, Ana Popović, und viele viele mehr. Alles bekannte und anerkannte Bands/Künstler. Und es waren nie mehr als eine handvoll Leute im Publikum.

Die einzigen Konzerte, die wirklich voll waren und an die ich mich jetzt spontan erinnern kann (vermutlich waren noch mehr dabei):
Guns'n'Roses (mit Brian May als Vorgruppe), Die Toten Hosen, Pur, Subway to Sally. All das liegt aber schon viele Jahre zurück. Aber das waren auch Bands, die zu genau dieser Zeit sehr angesagt waren.

Bei uns in Karlsruhe gibt es ja "das Fest". Das ist wiederum ziemlich voll.
 
Mit einer Handvoll Leute im Publikum kann man nicht überleben. Wer trägt die Verluste? Wo kommt das Geld her für die Überweisungen?
 
Bei uns im Ruhrpott läuft jedes Jahr ein Festival an unterschiedlichen Spielorten, umsonst und draußen, internationale meist junge Bands oder Kunstschaffende, wird im Radio live übertragen - und ist auch besuchsmäßig voll der Erfolg - immer gute Laune, es wird getanzt ...

Im Sommer lief ein Stoner-Festival mit Bands aus Deutschland, Tickets um die 15/20 €, ausverkauft, super Anlage, Ton- und Lichttechnik, die reinste Freude ...

Das domizil in Dortmund ist sehr rege im Jazzbereich unterwegs und hält sich seit Jahrzehnten gut, in unregelmäßigen Abständen gibt es freie Konzerte, beispielsweise von "the dorf", die gut besucht sind und ein Erlebnis eigener Art ...

Ich glaube nicht, dass allgemeine Sätze wie "früher war alles besser", "keiner will mehr live-Musik hören" etc. passen. Ja - es gibt begünstigende Faktoren und Faktoren die eher abträglich sind und dazu zählt, wie viel Geld die Leute im Monat frei zur Verfügung haben und wie es den Kommunen geht (beides nachweisbar abnehmend), aber richtig: man kann als Kommune mit viel Geld auch viel Blödsinn machen und das private Geld der Leute können diese auch prima für etwas anderes ausgeben als für Musik oder live-Musik ...

So weit so gut oder auch nicht so gut ... wird aber niemanden hier hindern, Musik zu machen, in einer Band zu spielen und zu schauen, dass man sich Gehör verschafft ... es geht mehr darum, mit irgendetwas herauszustechen ... vor einigen Jahren haben kleine Bands angefangen, in Waschsalons zu spielen oder an anderen ungewöhnlichen Orten - das war gar nicht so teuer und vom Aufwand begrenzt - hat aber für ordentlich Aufmerksamkeit gesorgt, lokal und viral ...

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
mich würde es tatsächlich interessieren ob es regionale Unterschiede gibt. Meine Erfahrung basiert ja hauptsächlich auf Raum Karlsruhe. All die ausgebuchten Konzerte waren jedoch in anderen Regionen. Aber auch in einer anderen Zeit.
 
Lieber x-Riff, natürlich gibt es regionale Unterschiede. Nur Zahlen der Livemusikminuten fehlen, je Quartal, je Landkreis. Als Zeitreihe.
Eine Kommune kann eine kostenlose Bühne auf eine nasse Wiese stellen, s.o.
Was könnte man noch tun? Mit wenig Geld?
-alle Veranstaltungen, egal wo und mit wem, mit unter 250 Zuschauern, sind von jeder Steuer befreit.
-ebenfalls freigestellt von jeder Gebühr, jeder Dokumentation, jeder sonstigen staatlichen Last.
-keine Anrechnung, keine Verrechnung, keine Kontrolle, nichts.
Lassen wir die Leute einfach spielen, feiern, sich treffen. Mal die Gier ausschalten. Hauptsache, sie kommen ins Tun.
Dann gäbe es schnell wieder mehr Bühnen und mehr Musik.
 
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Ist doch nicht mehr relevant, weil



Die Meinungen können aber sicherlich noch weiter berichtet und diskutiert werden, nur die Adressierung an den Threadstarter hat keine Relevanz mehr.
Ja und das ist halt schade.... Denn die Fragestellung war eigentlich recht klar. Stattdessen nun 3 Seiten Grundsatzdiskussion und "Also erst mal..." und "habt ihr überhaupt" und so weiter...

Tatsächlich wurde wohl jemand gesucht, der in Sachen Webseite, Social Media bißchen helfen kann. Könnte man auch einfach antworten "Ja, kann ich, meldet euch" oder eben "Nee, kann ich nicht, hab keine Zeit, keine Lust, etc."
 
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