Wird Percussion kaum beachtet?

  • Ersteller DJ Nameless
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Wie x-riff schon aufzählte, findet man Percussions oft in Kindergärten etc..pp..

Bei mir liegen sie auch "rum" und z.Zt. sind Cowbells bei meinen beiden Zwergen wieder "in". Natürlich nicht auf hohem Niveau, aber musikalische Früherziehung ist schon wichtig.
Ich finde es nur schade, daß ich bei Bekannten dann oft dieses ganze Spielzeugs sehe, preislich gesehen hätte man gleich ein richtiges Instrument kaufen können.


Sonst, je nachdem wie offen die Heimleitung ist, gibt es auch Projektwochen in Altenheimen.
Also Percussions sind nicht weg, man muß wohl nur in der richtigen Ecke sitzen, damit man nicht nur über Drums und Gitarre stolpert.

alyssa

PS: Ja, meine Flöte ist damals auch in die Ecke geflogen :redface:


:D
 
vielleicht ist der "untergang" der kleineren percussion-elemente auch den musikrichtungen zuzuschreiben.
wenn ein kind frühzeitig mit z.b. rockmusik in berührung kommt, wird es kaum auf die idee kommen sich ein bongo oder conga zuzulegen, sondern eher ein klassisches drumset; ohne sich (vielleicht später auch) eingehender mit alternativer percussion abzugeben.
wenn ein kind nun wiederum oft mit latin-music oder dergleichen in berührung kommt und das auch gerne hört, kommt es eher auf die idee, sich näher mit dort einschlägiger benutzten percussion-elementen zu befassen und diese auch spielen zu lernen...
 
Vielleicht liegt das "nicht beachten" einfach daran, dass wir hier in Deutschland sind und nicht in Lateinamerika? ;) Und so leicht, wie ihr Ruf ist, sind die Teile imho nicht wirklich zu spielen. Das, was Samuel Torres da bringt, braucht schon ein geruettelt Mass an Uebung und Rhythmusgefuehl. Ich koennts ned.
So ganz nachvollziehen kann ich Deine Frage uebrigens nicht, weil sowohl Konstantin Wecker als auch Willi Astor und Werner Schmidbauer ihre Percussionspieler gut in Ehren halten.
Was Blockfloete angeht, DJNameless und X-Riff, Einspruch, Euer Ehren! Ich habe nun schon oefter Blockfloeten in Mozart-Kirchenopern und -Messen erlebt, meist Alt, ja, aber durchaus auch Sopran. Blockfloete ist ein durchaus anspruchsvolles und schoenes Instrument, gerade die tiefen. Aber wer spielt schon Alt-, Tenor- oder gar Bassfloete? :( Denen geht's wie den Percussionteilen - sie werden weit unterschaetzt und daher kennt sie kaum jemand wirklich.
 
fonsää;2464014 schrieb:
vielleicht ist der "untergang" der kleineren percussion-elemente auch den musikrichtungen zuzuschreiben.
wenn ein kind frühzeitig mit z.b. rockmusik in berührung kommt, wird es kaum auf die idee kommen sich ein bongo oder conga zuzulegen, sondern eher ein klassisches drumset

Manfred Mann haben schon 1964 in einem ihrer bekanntesten Hits bewiesen, dass sich Maracas auch vorzüglich in der Rockmusik einsetzen lassen:
http://www.youtube.com/watch?v=1fh7B5zWHzw
Übrigens: Der Typ spielt pro Hand ein Paar - das könnte ich auch nicht...

Ebenso unvergessen der "Tambourine Man":
http://www.youtube.com/watch?v=erkSFJk58pA

Und legendär natürlich das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=vlh0URmYbSM
Und man beachte in dem Video, dass an sonstigen Drums nur eine Snare zum Einsatz kommt.

Das mag aus heutiger Sicht zwar irgendwie alles irgendwie "billig" erscheinen, aber trotzdem halten sich diese Titel mittlerweile seit über 40 Jahren hartnäckig, während viele Charthits der letzten Monate und Jahre fast keiner mehr kennt.

Und wie gesagt: Smallpercussion kann man auch in Rockmusik hervorragend einsetzen, das ist nicht nur auf Latin beschränkt.
 
Vielleicht liegt das "nicht beachten" einfach daran, dass wir hier in Deutschland sind und nicht in Lateinamerika? ;) Und so leicht, wie ihr Ruf ist, sind die Teile imho nicht wirklich zu spielen. Das, was Samuel Torres da bringt, braucht schon ein geruettelt Mass an Uebung und Rhythmusgefuehl. Ich koennts ned.

Allso ich könnte das auch ned ... wie gesagt... ich mache Smallpercussion nur für mich "zum Hausgebrauch". So leicht ist das tatsächlich nicht - einfaches "Mitshaken" vielleicht noch ja, aber wenn dann Doppelschläge, Wirbel usw. dazukommen, wird es schon schwieriger.

Und zu der Sache, dass wir hier nicht in Lateinamerika leben: Ich hatte eben schon ein paar bekannte Beispiele gezeigt, wie sich Maracas & Co. auch in der Rockmusik einsetzen lassen.

So ganz nachvollziehen kann ich Deine Frage uebrigens nicht, weil sowohl Konstantin Wecker als auch Willi Astor und Werner Schmidbauer ihre Percussionspieler gut in Ehren halten.

Die beiden letztgenannten habe ich auch als überdurchschnittlich Musikinteressierter noch nie in meinem Leben gehört... können also nicht so besonders bekannt sein.

Was Blockfloete angeht, DJNameless und X-Riff, Einspruch, Euer Ehren! Ich habe nun schon oefter Blockfloeten in Mozart-Kirchenopern und -Messen erlebt, meist Alt, ja, aber durchaus auch Sopran. Blockfloete ist ein durchaus anspruchsvolles und schoenes Instrument, gerade die tiefen. Aber wer spielt schon Alt-, Tenor- oder gar Bassfloete? :( Denen geht's wie den Percussionteilen - sie werden weit unterschaetzt und daher kennt sie kaum jemand wirklich.

Wo wir gerade beim Thema sind - was auch fast keiner weiß bzw. nutzt: das Kopfstück einer Blockflöte lässt sich auch als Percussionsinstrument verwenden, indem man da Rhythmen bläst... man kann auch deutlich stärker als beim "normalen" Blockflöte-Spielen blasen (ähnlich wie bei einer Trillerpfeife) - aber Achtung: sehr laut und schrill! Wer noch eine Blockflöte irgendwo rumliegen hat: einfach mal ausprobieren!
 
Und zu der Sache, dass wir hier nicht in Lateinamerika leben: Ich hatte eben schon ein paar bekannte Beispiele gezeigt, wie sich Maracas & Co. auch in der Rockmusik einsetzen lassen.
Ja, aber kaum ein Mensch denkt dran, weil wir in "Unterkuehlt-Nordeuropa" das einfach nicht gewoehnt sind. Schau mal, in Amerika spielen das viel mehr, da ist Kultur dahinter wie in Afrika mit den Trommeln. Da ist das viel mehr gegenwaertig.
Die beiden letztgenannten habe ich auch als überdurchschnittlich Musikinteressierter noch nie in meinem Leben gehört... können also nicht so besonders bekannt sein.
Das duerfte Nord-Sued-Gefaelle sein :) Schmidbauer kommt aus der Moderatorenecke (Live aus dem Schlachthof) und Astor hat eigentlich als Kabarettist angefangen; ich war letztens sehr ueberrascht, dass er wirklich gut Gitarre spielt.
http://wernerschmidbauer.de/
http://www.willyastor.de/
Beide machen auch keine DJ-taugliche Musik, keine Ahnung, wo die einzuordnen waeren, ich teil in in "gefaellt mir" - "gefaellt mir nicht". Schmidbauer singt Dialekt, das duerfte die Ausbreitung a weng hemmen, weil er noch dazu eben keinen Rock macht, sondern mehr hmm, Balladen?
Wo wir gerade beim Thema sind - was auch fast keiner weiß bzw. nutzt: das Kopfstück einer Blockflöte lässt sich auch als Percussionsinstrument verwenden, indem man da Rhythmen bläst... man kann auch deutlich stärker als beim "normalen" Blockflöte-Spielen blasen (ähnlich wie bei einer Trillerpfeife) - aber Achtung: sehr laut und schrill! Wer noch eine Blockflöte irgendwo rumliegen hat: einfach mal ausprobieren!
Danke nein! Ich hab Kinder (und Blockfloeten) :rolleyes:;)
 
Ja, aber kaum ein Mensch denkt dran, weil wir in "Unterkuehlt-Nordeuropa" das einfach nicht gewoehnt sind. Schau mal, in Amerika spielen das viel mehr, da ist Kultur dahinter wie in Afrika mit den Trommeln. Da ist das viel mehr gegenwaertig.

Und noch mal ein schönes Beispiel für Maracas in der Rockband:
http://www.youtube.com/watch?v=ymHeLbGzNu4

Das duerfte Nord-Sued-Gefaelle sein :) Schmidbauer kommt aus der Moderatorenecke
Danke nein! Ich hab Kinder (und Blockfloeten) :rolleyes:;)

Das Spielen auf dem Blockflötenkopf ist nicht so einfach, wie es aussieht, zumindest wenn man es gut machen will... vor allem die extreme Lautstärke macht die ganze Sache schwierig.
 
Und noch mal ein schönes Beispiel für Maracas in der Rockband:
http://www.youtube.com/watch?v=ymHeLbGzNu4
Ja natuerlich, das ist einer von den "kaums" ;) Ich hab ja nicht bestritten, dass sich die Instrumente vorzueglich einsetzen lassen. Auch bei contemporary church musik uebrigens - Cry The Gospel (Tom Booth, kennt hier vermutlich wieder keiner, aber auch egal) z.B. waer ohne Tambourin nix.
Nur ist es halt so, dass in anderen Laendern wegen der dortigen Kultur viel eher dran gedacht wird, sie auch tatsaechlich einzusetzen. Jetzt klarer?
Das Spielen auf dem Blockflötenkopf ist nicht so einfach, wie es aussieht, zumindest wenn man es gut machen will... vor allem die extreme Lautstärke macht die ganze Sache schwierig.
Auch da hab ich nicht gesagt, dass es einfach sei :) Fuer ne Rockband mag es eine Alternative sein, da kann ich's mir sogar ganz gut vorstellen, aber zuhause ist es mir mit Verlaub zu laut.
 
Ja natuerlich, das ist einer von den "kaums" ;) Ich hab ja nicht bestritten, dass sich die Instrumente vorzueglich einsetzen lassen. Auch bei contemporary church musik uebrigens - Cry The Gospel (Tom Booth, kennt hier vermutlich wieder keiner, aber auch egal) z.B. waer ohne Tambourin nix.
Nur ist es halt so, dass in anderen Laendern wegen der dortigen Kultur viel eher dran gedacht wird, sie auch tatsaechlich einzusetzen. Jetzt klarer?

Ja klar... Eigentlich finde ich das schade, denn gerade solche Instrumente bringen meiner Meinung nach richtig Stimmung rein, eben weil sie mal was anderes sind. Aber solange die Medien immer wieder nur denselben Industrie-Mist spielen, wird sich da auch wohl nicht viel ändern. Ich bin mir sicher: Würde Viva solche Songs spielen, würde das hier auch mehr in Mode kommen. So "künstliche" Musik mag ja als Abwechslung mal ganz nett sein, aber doch nicht ausschließlich ...

Auch da hab ich nicht gesagt, dass es einfach sei :) Fuer ne Rockband mag es eine Alternative sein, da kann ich's mir sogar ganz gut vorstellen, aber zuhause ist es mir mit Verlaub zu laut.

Solange es aber keiner mal zu Hause ordentlich übt und sich das aneignet, wird es auch keine Bands geben, die das einsetzen, denn es kann ja keiner :) :) Tipp: Beim Ausprobieren einfach Ohrstöpsel verwenden, mache ich auch oft. Auf Dauer wäre mir das sonst auch zu laut.
 
Ja klar... Eigentlich finde ich das schade, denn gerade solche Instrumente bringen meiner Meinung nach richtig Stimmung rein, eben weil sie mal was anderes sind. Aber solange die Medien immer wieder nur denselben Industrie-Mist spielen, wird sich da auch wohl nicht viel ändern. Ich bin mir sicher: Würde Viva solche Songs spielen, würde das hier auch mehr in Mode kommen. So "künstliche" Musik mag ja als Abwechslung mal ganz nett sein, aber doch nicht ausschließlich ...
Viva, was war das nochmal schnell? ;)
D'accord, die Medien haben da schon einen groben Einfluss. Wobei man sich dem ja eben nicht aussetzen muss, aber das ist wieder Sache des einzelnen und dann kommt wieder die Kultur in's Spiel ....
Solange es aber keiner mal zu Hause ordentlich übt und sich das aneignet, wird es auch keine Bands geben, die das einsetzen, denn es kann ja keiner :) :) Tipp: Beim Ausprobieren einfach Ohrstöpsel verwenden, mache ich auch oft. Auf Dauer wäre mir das sonst auch zu laut.
Eher kauf/mach ich mir Maracas :D Mit Blockfloete kann man besseres anstellen, imho. Ich halt mich aber eh nicht so geeignet fuer Percussion. Mich haben gestern schon wieder die Noten von Sohnemann ('normales' Schlagzeug) abgeschreckt :D
 
Genial find ich auch Cabasas (lustig, dass man die Namen erst hinterher lernt...:cool:):
http://www.musik-service.de/meinl-ca-3am-cabasa-prx395727585de.aspx
Die hatt ich mal als 'Beschaeftigungstherapie' (Backgroundchoir, eigentlich) bei einer Kirchenfete im Chor von St. Monica's in der Hand.
Da kann man schuetteln und rollen und klopfen und ...
 
Offenbar sind die Kirchenbands neben den Sambakapellen die einzige Bastion, in der die Kleinpercussion (oft aus dem 1-Welt-Laden;-) uneingeschränkte Anerkennung findet.

Es macht jedesmal säuisch viel Spaß, sich aus der großen Kiste ein paar gut klingende, passende Teile dazu zu holen. (Auch wenn die Percusssionistin zumeist Cajon spielt, das macht sie aber schon seit mehr als 12 Jahren, also nix mit Hype...)

Was mir zu kurz kommt, ist der Aspekt des Selbstmachens: Percussion reizt gerade zum Basteln. Füllt doch mal eine Schampoo-Flasche (wir haben mit Schauma-Flaschen gute Erfahrungen gemacht, das sagt aber nichts über die Schampoo-Qualität aus) mit Nudeln, mit Linsen, usw. und vergleicht die Klänge. Völlig verschieden, mäßige Lautstärken, also session- oder studiotauglich.

Oder sucht mal im Laden nach einer Glocke. Da kann man schnell eine Stunde im Klangvergleich verbringen.
 
Offenbar sind die Kirchenbands neben den Sambakapellen die einzige Bastion, in der die Kleinpercussion (oft aus dem 1-Welt-Laden;-) uneingeschränkte Anerkennung findet.
Es macht jedesmal säuisch viel Spaß, sich aus der großen Kiste ein paar gut klingende, passende Teile dazu zu holen. (Auch wenn die Percusssionistin zumeist Cajon spielt, das macht sie aber schon seit mehr als 12 Jahren, also nix mit Hype...)

Mit "Hype" meine ich nur, dass hier im Percussion-Forum aktuell ca. 3/4 aller Threads nur die Cajon als Thema haben, das restliche Viertel Conga, und alle anderen Instrumente wie Eggshaker, Trillerpfeifen, Woodblocks, Claves, Maracas, Guiro, Ratsche, Kastagnetten usw. anscheinend überhaupt nicht beachtet werden, obwohl die eigentlich jeder schon als Kind mal in der Schule in der Hand gehabt hat.
Aber da liegt wohl schon das Problem: Wie schon angemerkt, kann fast kein Lehrer diese Instrumente wirklich richtig spielen und vermitteln. Ich habe in diesen Bereich recht viel Einblick, weil meine Mutter Grundschullehrerin war, und dadurch habe ich auch viel "hinter den Kulissen" der Schule mitbekommen. Fast alle Lehrerinnen machten da irgendwelche Klanggeschichten oder Spiel-mit-Stücke, aber keiner setzte sich wirklich mit den Instrumenten und deren Tradition auseinander. Folge: Maracas wurden z. B. einfach wie eine Babyrassel geschüttelt anstatt, wie es richtig ist, mit etwas "Druck" aus dem Handgelenk heraus geschlagen. Das Klangergebnis war entsprechend bescheiden. Damals als Kind wusste ich es aber auch nicht besser. Aber ich habe halt später viel Latino-Musik gehört, und habe so dann halt einiges mitbekommen. Aber das ist ja die Ausnahme.
Außerdem sind diese Lehrer erfahrungsemäß oftmals dann auch mit hohen Lautstärken überfordert - und viele Percussions-Instrumente sind nun mal sehr laut - so kommen da einige Punkte zusammen, weshalb gerade Kleinpercussion kaum vermittelt wird.

Was mir zu kurz kommt, ist der Aspekt des Selbstmachens: Percussion reizt gerade zum Basteln. Füllt doch mal eine Schampoo-Flasche (wir haben mit Schauma-Flaschen gute Erfahrungen gemacht, das sagt aber nichts über die Schampoo-Qualität aus) mit Nudeln, mit Linsen, usw. und vergleicht die Klänge. Völlig verschieden, mäßige Lautstärken, also session- oder studiotauglich.

Erstens sieht das m. E. ziemlich affig aus, aber das ist ja Geschmackssache... und ob diese Teile dann dieselbe Qualität und Langlebigkeit wie professionelle Shaker haben, ist dann noch eine ganz andere Frage. Wenn einem das Basteln Spaß macht bitte - aber da gibt es auch "bessere" Hobbys für - neben der Musik mache ich z. B. noch Modellbau. Da bastle ich dann schon genug :) Und da gerade Shaker auch als Markenware nicht sehr teuer sind, sehe ich da den Sinn nicht so recht. Ein aus einer Shampoo-Flasche gebastelter Shaker wird niemals an ein 20-€-Teil von LP oder Meinl rankommen.
 
Aber da liegt wohl schon das Problem: Wie schon angemerkt, kann fast kein Lehrer diese Instrumente wirklich richtig spielen und vermitteln. <...> Fast alle Lehrerinnen machten da irgendwelche Klanggeschichten oder Spiel-mit-Stücke, aber keiner setzte sich wirklich mit den Instrumenten und deren Tradition auseinander.

... das ist sicherlich sehr von der Person abhängig (es gibt z.T. hervorragende Fortbildungen für Lehrer im Musikbereich), aber es stimmt schon: Die Instrumente werden oft eben nicht als vollwertige Musikinstrumente angesehen, sondern als ein Gegenstand für die Beschäftigungstherapie;-)

Erstens sieht das m. E. ziemlich affig aus, aber das ist ja Geschmackssache... und ob diese Teile dann dieselbe Qualität und Langlebigkeit wie professionelle Shaker haben, ist dann noch eine ganz andere Frage. Wenn einem das Basteln Spaß macht bitte - aber da gibt es auch "bessere" Hobbys für - neben der Musik mache ich z. B. noch Modellbau. Da bastle ich dann schon genug :) Und da gerade Shaker auch als Markenware nicht sehr teuer sind, sehe ich da den Sinn nicht so recht. Ein aus einer Shampoo-Flasche gebastelter Shaker wird niemals an ein 20-€-Teil von LP oder Meinl rankommen.

Ooops - hier treffen zwei Welten mit Missverständnispotential aufeinander: Ich komme nicht von der lateinamerikanischen Musik (die höre ich mal ganz gerne, aber habe keinen wirklichen Draht dazu), sondern habe mich lange mit zeitgenössischer "E-Musik" beschäftigt, und dort ist das (Er-) Finden von Klängen und das Experiment ein wesentliches Charakteristikum des letzten halben Jahrhunderts und länger gewesen.

Sicherlich ist ein Schampooflaschenshaker in einer amtlichen Salsa-Kapelle genauso passend wie eine Ibanez Destroyer (die Gitarre des "Kiss"-Gitarristen) beim Tanztee-Swing-Quartett. Aber jenseits der (v.a. lateinamerikanischen) Musik, in der sich ein Set von Percussioninstrumenten bereits als eigene Tradition herausgebildet hat, bleibt noch viel Material zum "Basteln".

Beim "Basteln" geht es nicht um Beschäftigungstherapie, sondern um das Experimentieren mit Klängen. Sicherlich ist ein LP-Shaker (oder was-auch-immer) nicht schlecht (zu Hause stapeln sich viele Instrumente von LP, Meinl oder Sonor und sie *sind* gut), aber nur weil er von einem "angesagten" und bewährten Hersteller stammt, muss er nicht zwangsweise zu der Musik oder der Besetzung passen, mit der ich mich gerade beschäftige. Und darin liegt für mich der Reiz und oft auch der Anstoß. Nicht im Nachbauen des LP-Shakers, den kaufe ich bei LP.
 
Wenn man sich die Besetzung von Orchesterwerken in der klassischen Musik anschaut, dann ist festzustellen, dass Schlaginstrumente aller Art sehr wohl beachtet werden.
 
Wenn man sich die Besetzung von Orchesterwerken in der klassischen Musik anschaut, dann ist festzustellen, dass Schlaginstrumente aller Art sehr wohl beachtet werden.
Gib mal bitte Beispiele, bevorzugt fuer die angesprochenen Maracas, Cabanas, (Finger)Cymbeln etc.
 
Kürzlich hab ich zum Beispiel in einem Konzert ein Werk Ruzickas gehört. Auf dessen Homepage (http://www.peter-ruzicka.de/deu/peter_ruzicka.html) scheinen unter Werkverzeichnis alle Werke mit Besetzung aufgeführt zu sein.
Schoen, ok, das ist einer und der ist neuzeitlich, also streng genommen eigentlich kein Klassiker. Und auch gerade nicht das, was Emilie Normalbuerger so durchschnittlich gerne hoert ;)
Ich hatt mich bei Klassik auf mehr frueher eingeschossen und so an den Paukisten gedacht (der vielleicht noch alles andere mitspielen darf), auf die Uhr guckt und meint, ok, dann geh ich mal auf an Kaffee bis zum naechsten Einsatz....
 

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