Worte verschlucken - was dagegen tun?

[Gast 3920]

Huhu. Ich singe Musical (wieso, weshalb & warum habe ich im Vorstellungs-Thema näher erleutert). Bei manchen Liedern habe ich allerdings das Problem, ganz deutlich zum Beispiel bei dem Lied "Herz du klopfst so laut" gesungen von Jana Werner in dem Film "Anastacia" bei der Stelle "hör' den weisen Rat, nutze deine Chancen..." (realtiv am Anfang) dass ich dieses Wort "Chancen" viel zu kurz und abgeschnitten ausspreche.

Wie könnte man dem entgegen wirken?

 

[Cörnel]

Hi!
Analysiere, was an dem Wort zu kurz ist - z.B. der Vokal. Und dann sing das Wort doch nur auf den Vokal. Füge dann die Konsonanten hinzu. So die ausführliche Beschreibung.

Kurzbeschreibung, die genau so gut ist: Üben! Wirklich einfach nur: Üben.



Grüße
Cörnel

 

[AngryDwarf]

Auch der alte Reden-Trick, mit einem Korken im Mund zu üben, sollte etwas helfen können.

 

[Cörnel]

Auch der alte Reden-Trick, mit einem Korken im Mund zu üben, sollte etwas helfen können.

Ich finde, der Korken bringt stimmliche Probleme mit sich, u.A. verspannungen im Kehlkopf. Ein Korken macht die Sprache total unnatürlich. Bell oder Ice sagte schon einmal: Der Korken gehört in die Weinflasche, nicht in den Mund.

 

[Mario Carrius]

Ich hatte den Korken immer für einen Witz aus My Fair Lady gehalten. Gibt es denn tatsächlich Gesangslehrer, die diese drollige Methode im Jahr 2010 anwenden?

 

[Ferushan]

Ja, tue ich. Aber ich weise immer von vornherein auf die Gefahren hin. Wenn kein Korken zur Hand ist, lasse ich die Leute auch mal den Daumen zwischen die Zähne stecken, da merken sie auf jeden Fall, wenn sie die Zähne zu fest aufeinander beißen. Aber das mache ich wirklich nur selten. Es gibt ja auch andere Wege.

zum Thema: Bei dem genannten Beispiel ist es so, dass das Wort "Chancen" sehr schnell ist und du danach atmen musst, wofür nur wenig Zeit ist, da es gleich weitergeht. Also ich würde das ganze erstmal im langsamen Tempo üben, quasi in Zeitlupe. Und du solltest üben, möglichst schnell einatmen zu können. Ich habe einige Schüler/innen, denen das schwer fällt. Es gibt Freunde und Feinde der Atemübungen, aber für dieses Problem finde ich sie gut. Versuche möglichst schnell möglichst viel Luft rauszulassen auf f, ß oder sch. Stell dir vor, du pustest eine Kerze aus oder willst im Kino deine Nachbarn dazu animieren, still zu sein. Das Einatmen geschieht im Grunde fast automatisch, du musst nur den Bauch locker lassen und zwar möglichst schnell. Du kannst nach dem Ausatmen auch noch einen Moment die Leere halten und dann ganz bewusst den Bauch entspannen, um schnell einzuatmen. Alternativ zu f, ß,sch gehen auch p, t, k. Da hast du natürlich nur einen kurzen Impuls und sobald die Luft draußen ist, lässt du den Bauch locker und atmest wieder ein.

 

[Foxx]

Ich hatte den Korken immer für einen Witz aus My Fair Lady gehalten. Gibt es denn tatsächlich Gesangslehrer, die diese drollige Methode im Jahr 2010 anwenden?

Meine.

Aber auch so manch andere Methode und/ oder Erfindung älteren Jahrgangs hat es ja erfolgreich ins derzeitige Jahrzehnt geschafft. Wär ja auch blöd, auf Räder zu verzichten, nur weil das Konzept recht alt ist.

 

[Gast 3920]

Zum Thema: Bei dem genannten Beispiel ist es so, dass das Wort "Chancen" sehr schnell ist

Ja stimmt, im Vergleich zu den anderne Textpassagen schon. Das Lied an sich wird in einem gut annehmbaren Tempo gesungen, sodass man auch gut Zeit hat um auf eine entsprechend deutliche Aussprache zu achten. Die Zeit hat man (ich zumindest) bei dem Wort "Chancen" aber nicht und entsprechend bekomme ich es dann nicht so hin, wie es gehörten sollte und man hört es dann auch deutlich, dass dieses Wort in der Art da nicht rein passt. Ich werde es mal probieren, das Lied komplett langsamer zu singen und vielleicht auch mal bei normaler Geschwindigkeit nur das Wort "Chancen" langsamer zu singen, vielleicht kompensiert es somit dann, dass ich es davor zu schnell gesprochen hatte.