Yamaha Pacifica 612 V - Klang SeymourDuncan SSL-1 PU

[Dscheko]

Hallo,

habe mir nachdem ich lange u.a. eine Yamaha Pacifica 212 gespielt habe, nun eine etwas höherwertige Yamaha Pacifica 612 V für 680.--€ bestellt als zukünftie Hauptgitarre und auch natürlich in der Hoffnung einer Klangverbesserung. Die Gitarre ganz in Schwarz mit schwarzer Kopfplatte und honiggelb/ transluzentem Hals sagt mir auch hinsichtlich Optik und Bespielbarkeit absolut zu. Letztere ist nochmals besser als die ohnehin in der Beziehung nicht schlechte Pacifica 212.
Die 612 ist mit Seymour Duncan Singelcoils SSL-1, SSL-1 RwRp, und einem Humbucker Custom 5 TB-14 an der Bridge bestückt. Bezüglich des Klangs bin ich allerdings hin und her gerissen. Dass die Duncans SSL-1 relativ warm , auch 'rund' klingen sollen, war aus Berichten vorher klar. Ich finde den Klang auch teilweise gut, aber im direkten Vergleich zu meiner Mexican Strat mit Standard PUs wirken die Duncans doch in 2/3 der Spielsituationen irgendwie nicht nur rund, sondern v.a. weniger lebendig, weniger obertonreich und irgendwie 'zu' / weniger offen.
Natürlich ist das alles sehr subjektiv. Dennoch meine Fragen:

- hat jemand die Pacifica 612 und kann seine Einschätzung zum Klangvergleich abgeben

- hat jemand die Seymour Duncan SSL-1 im Einsatz und Hinweise / Meinung zu meinem Problem

- ist es empfehlenswert - wie an andrer Stelle gelesen - evtl die Mangnete der SSL-1 niedriger zu schrauben, weil die PUs rel. 'hot' sind und die Mangnetwirkung ggf. die Saitenschwingung einschränkt, was den Klang dumpfer machen kann?

Ich möchte die Gitarre wegen der tollen Haptik und Bespielbarkeit kaum wieder aus der Hand legen, bin mir wegen des Klangs aber sehr unsicher, ob ich sie behalten soll und daher für jeden Rat dankbar!

Dscheko

 

[TurTur]

Hi @Dscheko , wie Dir an anderer Stelle (war das nicht vertrauenswürdig?) schon empfohlen wurde, kann es helfen
die PUs tiefer zu legen, nicht nur um der Stratitis aus dem Weg zu gehen, sondern auch einen transparenteren,
weniger "dicken" Klang zu erreichen. Warum Du das nicht einfach mal machst, ist mir, wie bei gleich oder ähnlich
gelagerten Problemen anderer Foristen, wie immer ein Rätsel. Man braucht einen Schraubendreher und 5 Minuten.
Was man nicht braucht ist Mut, alles ist ruck-zuck reversibel, oder ein Elektrotechnik-Studium weil Ohren und
eine Vorstellung von dem, was man erreichen möchte reichen. Nix für Ungut wegen.
Zu der Gitarre und den PUs kann ich leider nichts sagen.

 

[Dscheko]

Hi Turtur. Keine Sorge wegen der leichten Schelte. Der Grund für das Nichtdrehen an den PU-Schrauben ist allerdings ein absolut einleuchtender:
Dummheit. Da das PU-Höheneinstellen für mich nie ein Thema war, bin ich unbewusst davon ausgegagnen, dass man dazu die einzelnen Stahlstifte auch einzeln verstellen muss, was ich in der 'Probezeit' der Gitarre nicht machen wollte. Da man stattdessen nur die Schrauben schrauben muss, werde ich es jetzt probieren, auch um zu sehen, ob der Klang einfach nur leises /dünner wird , oder wie erhofft transparenter.
Danke also für die Ermutigung.

Weiterhin schön wäre es, an den Klangerfahrungen anderer User mit der Pacifica 612 V / den Seymour Duncan PUs SSL-1 teilzuhaben!

VG Dscheko

 

[TurTur]

Dummheit

Nicht wissen wäre auch schon plausibel.

 

[Revolver]

- hat jemand die Seymour Duncan SSL-1 im Einsatz und Hinweise / Meinung zu meinem Problem

Ja, ich habe in meiner FGN Strat einen SSL-1 (und einen Duncan mit Doppelspule = brummfrei).
Ich war auch etwas enttäuscht und fand, dass die Tex Mex in meiner Fender Strat besser klingen. Clean stimmt das auch, aber -
tieferlegen hat was gebracht (wurde "offener"!)
andere Einstellungen am Amp (mit denen die Fender zu höhenreich klingen würde)
mit steigendem Verzerrungsgrad kommen die die Vorteile der Duncans zum Tragen - da wird mir die Fender dann zu schrill und dünn

Letztlich bin ich mit den Duncans so nah rangekommen, dass es für mich auch schön nach Strat klingt. Und ich habe zwar nen anderen HB am Steg als du, aber das Set ist gut aufeinander abgestimmt. Den Feinschliff (auch für Lautstärke-Unterschiede bzw. -Angleichung) macht man halt mit der Höhe der Pickups.
Ach so - neue Saiten können total viel ausmachen, bei mir war das so

 

[MartinF.]

Ich habe vor ein paar Jahren als Einsteiger eine günstige Pacifica 112 gekauft. Die Pickups habe ich später durch Seymour Duncan SSL-1 (Neck/Mid) und Seymour Duncan P90 Phatcat (Bridge) getauscht. Grund war damals, dass ich im Laden Deine Gitarre Pacifica 612 in blau ausprobiert hatte und vom Klang restlos begeistert war und unbedingt wollte, dass meine Pacifica genauso schön klingt. Bei mir sind die SSL-1 beide auch sehr niedrig eingestellt - das klingt viel besser und ich bin rundum zufrieden. Zum Vergleich habe ich mittlerweile eine Fender American Special Stratocaster mit Texas Special Single Coils. Im Vergleich zu den SSL-1 sind sie etwas kräftiger, aber die SSL-1 an der Yamaha sind wirklich wunderbar und ich spiele mit beiden Gitarren gerne. Verzerrt nehme ich ich allerdings meistens den Bridge-Pickup (P90) und die SSL-1 sind bei mir für cleane Töne da. Ich würde die wunderbare Pacifica 612 auf jeden Fall behalten!!

 

[Dscheko]

Danke Revolverband und Martin F für Eure Erfahrungen und insgesamt Euch allen Dreien für Eure Hinweise! Ich bin sehr froh, dass ich die Frage an das Forum gerichtet habe, denn ich habe schon ein wesentlich besseres Gefühl und gehe mit noch mehr Elan und zusätzlichem Tieferlegansatz an die Testphase der Pacifica 612.
Viele Grüße!

Dscheko

 

[Revolver]

Das freut mich! Die 612 ist echt eine gute Gitarre, sie hat halt eine andere "Stimme" als die Fender. Sowie man etwas mehr cruncht als "dreckiges Clean" klingt sie voller und lebendiger, und bei richtiger Zerre ist sie meiner Mex Strat überlegen - auch, weil sie weniger Nebengeräusche macht, mit dem Steg-HB viel fetter zerrt und verschiedene Zerrgrade schon durch durch PU Umschalten verfügbar sind. Davon ab finde ich das Tremolo an der Pac geil.
Ich wollte eigentlich auch eine Pacifica 6xx, mir hat nur die FGN im Laden dermaßen gut gefallen, dass ich dann die genommen habe...
Hier noch ein kleines Beispiel was mir ner Pacifica so geht:

Ich kriege die Startzeit nicht eingebettet, bei 2m58s geht´s mit der Pac los

 

[Dscheko]

@revolverband - Danke für Dein Feedback und das Video! Der Mann ist ja nicht zu halten - wahrscheinlich gefällt ihm die Bespielbarkeit der Pacifica 612 genauso wie mir. Er hat zwar den Neck-PU umgebaut, aber das tut hier nichts zur Sache.
Ich habe heute Nachmittag unser leeres Bürogebäude, 2 Verstärker, 4 Gitarren und einen Schraubenzieher zur Verfügung, um die Pacifica ausgiebeig zu testen und zu vergleichen. Das Leben macht Spaß....

 

[Revolver]

Er hat zwar den Neck-PU umgebaut...

Ja, weil er in den originalen mal Kaffe reingegossen hat und der dann kaputt war