
ArtSoundz
Registrierter Benutzer
Ein kleiner Diskussionsthread über einen Song der genialer und gleichzeitig dümmer nicht sein könnte...
Es handelt sich um Folgenden:
Ich habe diesen Song erst seit ein paar Tagen entdeckt und bin mir immernoch nicht sicher warum genau dieser Song es so weit bringt...
Es ist zwar hoffentlich vielen klar, dass es sich um ein Comedy-Duo aus Norwegen handelt, trotzdem bleibt für mich vieles ungeklärt:
1. Marketing:
Wie definiert man "viral" (mal ausgeschlossen von Klickkäufen) und kann man "viral" mit "sehr erfolgsversprechend" gleichsetzen?
2. Satire:
Ab wann "versteht" das Publikum die Parodie?
3. Standort:
Könnte es Hintergründe haben, dass jene unterschätzte Länder wie Korea (Gangnam Style) oder Norwegen damit erfolgreich sind? Welche Erwartung würde man haben wenn "The Fox" aus z.B. den USA kommen würde?
4. Produktion:
Hier komme ich zum eigentlichen Hauptthema... Wenn mal Main Vocals und Text ausblendet hat man einen Synthi-Pop/Dance Song, der sowohl harmonisch als auch studioproduktionstechnisch interessant sein könnte:
4.1 Harmonik:
Der Track ist in C#m und basiert bis zur Bridge auf der Dorischen Skala. Ab dann findet ein modal interchange zu C# Äolisch statt. Die Akkorde kann man sich ja selber raushören... Mich würde es jedoch eher interessieren was dieser Skalenwechsel beim "Ottonormalverbraucher" auslöst.
4.2 Rhythmik:
ebenfalls "simpel" gehalten im ersten Anschein, jedoch für Dance-Musik typisch viele 3er-Überlagerungen und 16-Arpeggios. Hat man jedoch auch schon häufig gehört
4.3 Produktion:
Hart komprimiert (mit starkem Ducking/Sidechain-Einfluß), ausser evtl Gitarren alles elektronisch. Drumtrack ohne Hihat, dafür mit FX-Samples, die teilweise durch das Gate eine Art Kompensation bilden. Monophoner, obertonreicher Synthiesound im Intro. Harte fast schon perkussive (bass-)Sounds im Refrain, klimper-80s-style-arpeggio im Breakdown und zusätzlich Sägezahn-Wand im Outro. Natürlich Effekte, vor allem Gates und Delays überall.
5. Text/Melodie:
Stumpf? extra-kommerziell geschrieben? eher improvisiert? Parodie bemerkbar oder eher albern? Gut gesungen (trotz Autotune)? Cheesy und wenn ja - zu Recht? Gerade über Melodie gibt es viel zu besprechen, weil das eine der zentralsten Argumente für erfolgreiches Songwriting ist
7. Details:
Gibt es Kleinigkeiten die erwähnt werden müssen? Nähe zu "Gangnam Style" (gerade Form, modal interchange, perkussive Synthsounds im Refrain, satirischer Text, Auftakt als Hookline etc.) ? kleine Produktionsfehler? Video: gut/schlecht?
Auf eine fromme und analytische Diskussion!
MfG
ArtSoundz
Es handelt sich um Folgenden:
Ich habe diesen Song erst seit ein paar Tagen entdeckt und bin mir immernoch nicht sicher warum genau dieser Song es so weit bringt...
Es ist zwar hoffentlich vielen klar, dass es sich um ein Comedy-Duo aus Norwegen handelt, trotzdem bleibt für mich vieles ungeklärt:
1. Marketing:
Wie definiert man "viral" (mal ausgeschlossen von Klickkäufen) und kann man "viral" mit "sehr erfolgsversprechend" gleichsetzen?
2. Satire:
Ab wann "versteht" das Publikum die Parodie?
3. Standort:
Könnte es Hintergründe haben, dass jene unterschätzte Länder wie Korea (Gangnam Style) oder Norwegen damit erfolgreich sind? Welche Erwartung würde man haben wenn "The Fox" aus z.B. den USA kommen würde?
4. Produktion:
Hier komme ich zum eigentlichen Hauptthema... Wenn mal Main Vocals und Text ausblendet hat man einen Synthi-Pop/Dance Song, der sowohl harmonisch als auch studioproduktionstechnisch interessant sein könnte:
4.1 Harmonik:
Der Track ist in C#m und basiert bis zur Bridge auf der Dorischen Skala. Ab dann findet ein modal interchange zu C# Äolisch statt. Die Akkorde kann man sich ja selber raushören... Mich würde es jedoch eher interessieren was dieser Skalenwechsel beim "Ottonormalverbraucher" auslöst.
4.2 Rhythmik:
ebenfalls "simpel" gehalten im ersten Anschein, jedoch für Dance-Musik typisch viele 3er-Überlagerungen und 16-Arpeggios. Hat man jedoch auch schon häufig gehört
4.3 Produktion:
Hart komprimiert (mit starkem Ducking/Sidechain-Einfluß), ausser evtl Gitarren alles elektronisch. Drumtrack ohne Hihat, dafür mit FX-Samples, die teilweise durch das Gate eine Art Kompensation bilden. Monophoner, obertonreicher Synthiesound im Intro. Harte fast schon perkussive (bass-)Sounds im Refrain, klimper-80s-style-arpeggio im Breakdown und zusätzlich Sägezahn-Wand im Outro. Natürlich Effekte, vor allem Gates und Delays überall.
5. Text/Melodie:
Stumpf? extra-kommerziell geschrieben? eher improvisiert? Parodie bemerkbar oder eher albern? Gut gesungen (trotz Autotune)? Cheesy und wenn ja - zu Recht? Gerade über Melodie gibt es viel zu besprechen, weil das eine der zentralsten Argumente für erfolgreiches Songwriting ist
7. Details:
Gibt es Kleinigkeiten die erwähnt werden müssen? Nähe zu "Gangnam Style" (gerade Form, modal interchange, perkussive Synthsounds im Refrain, satirischer Text, Auftakt als Hookline etc.) ? kleine Produktionsfehler? Video: gut/schlecht?
Auf eine fromme und analytische Diskussion!
MfG
ArtSoundz
- Eigenschaft