Zamir Ariel Sopranblockflöte - Frage Holzart und Generalüberholung

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juba1
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Weil ich nun, mehr als 30 Jahre nach meiner aktiven "Schüler-Blockflötenzeit" wieder angefangen habe, fleißig Blockflöte zu spielen, hat mir meine Schwester ihre geliebte und gehütete Sopranflöte von damals überlassen.
Es ist eine Zamir Sopran, Modell Ariel, ob Schüler- oder Solisten-Version, weiß ich nicht. Sie wurde damals von unseren Eltern als Schülerflöte in Birnbaum bestellt und geliefert wurde die Flöte auf dem Foto. Die Farbe auf dem Foto stimmt sehr gut mit dem Original überein, ein dunkles Rotbraun mit viel Maserung.
Kann jemand was zu dem Holz sagen? Die Blockflötenlehrerin hat damals meinen Eltern gesagt, es sei wohl Rosenholz?

Ich habe heuer ein paar Töne auf ihr probiert und sie spielt ganz wunderbar, leider ist aber der Block locker. Daher würde ich sie gern generalüberholen lassen.
Ich habe im Forum nach Adressen gesucht, aber ich konnte mit der Suche nichts finden, obwohl ich mir sicher war, das es mindestens einen Thread mit Tipps dazu gibt.
Kann mir jemand sagen, wo ich bezüglich einer Generalüberholung anfragen könnte?


IMG_4082.jpeg
 
Schön das du wieder zur Blockflöte gefunden hast @juba1 :)

Das dürfte schon ein etwas edleres Modell von Zamir sein, auf alle Fälle ist es kein schlichtes Schulmodell. Das Holz ist, so wie man es halt auf einem Foto erkennen kann, auf alle Fälle kein Rosenholz, das ist deutlich anders gefärbt und heller. Ich tippe auf eine Palisanderart, aber auch Bubinga hat Zamir schon verbaut.

Eine gute Adresse, welche ich bevorzugen würde ist Kalle Belz. Mit ihm war ich sehr zufrieden und er hat lange Erfahrung mit Reparaturen.
 
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Eine Anmerkung noch zu Rosenholz. Im US-Englischen Sprachgebrauch heißt Palisander "Rosewood" und oft wird es im deutschen Sprachgebrauch mit Rosenholz übersetzt, das hat schon öfters zu Verwirrungen geführt:

"Seit Einführung dieses Holzes in den europäischen Markt im 16. Jahrhundert wurde das englische Wort Rosewood fälschlich immer wieder als Rosenholz ins Deutsche übersetzt. Im englischen Sprachgebrauch wird der Begriff Rosewood als Oberbegriff für fast alle im Deutschen als Palisander bezeichneten Hölzer der Gattung Dalbergia verwendet. Um begriffliche Klarheit zu schaffen, werden die Arten fast immer mit einer geografischen Herkunftsbezeichnung präzisiert"
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahia-Rosenholz

Von daher ist es manchmal nicht einfach über Holzarten zu diskutieren. Ich habe hier zwei Beispiele von Rosenholzflöten nach deutschem Sprachgebrauch, da sieht man, dass sich eher helle, gelbliche Töne mit rötlichen/bräunlichen Tönen abwechseln:

r1.jpg


unbek. Joh. Adler 1.jpg
 
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Vielen Dank für die Infos @funstrumentalist !
Ich habe direkt mal auf der Webseite von Kalle Belz geschaut und werde die Flöte dorthin schicken.
Ich hatte schon selber vermutet, dass das dunkle Holz wohl eher zu Palisander passt. Da Zamir ja eine Firma in Israel war und die Kataloge und Dokumente vermutlich in Englisch verfasst waren, könnte es durchaus ein Übersetzungsfehler sein.
Das Flötchen hat jedenfalls einen klaren, kernigen Klang, deutlich anders, als meine Sopran aus Olivenholz, die in meinen Ohren entfernt an eine Panflöte erinnert.
 
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....auf alle Fälle kein Rosenholz, das ist deutlich anders gefärbt und heller. Ich tippe auf eine Palisanderart,...
Das englische Wort Rosewood meint doch gar nichts anderes als Palisander... :nix:
Eine weitere Bestimmung müsste dann durch Zusätze wie "Indian", Brazilian" oder gleich als botanischer Terminus wie "Dalbergia nigra" usw. erfolgen.

Zur Herkunft des Trivialnamens findet sich auch etwas:
Many species of Dalbergia are important timber trees, valued for their decorative and often fragrant wood, rich in aromatic oils. The most famous of these are the rosewoods, so-named because of the smell of the timber when cut, but several other valuable woods are yielded by the genus.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Dalbergia#Uses

Gruß Claus
 
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OMG, das ist wirklich eine lange Liste. :D
 
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OMG, das ist wirklich eine lange Liste. :D

"Eigentlich müsste man immer eine Holzprobe entnehmen und analysieren lassen, bevor man eine Antwort gibt..."

Hat mit mal ein Fachmann gesagt 🤪
 
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Mich erinnert die Blockflöte von @juba1 sehr stark an meine Palisander Blockflöten. Hier meine Palisander Alt-Blockflöte zwischen anderen:

Meine Tenor in Rosenholz ist deutlich dunkler wie die von @funstrumentalist
 
Meine Tenor in Rosenholz ist deutlich dunkler wie die von @funstrumentalist
Da sieht man wie schwer es eigentlich ist Hölzer wirklich zu bestimmen, zumal noch von Bildern. Es ist wirklich so, wie Claus oben schon schrieb:
Eine weitere Bestimmung müsste dann durch Zusätze wie "Indian", Brazilian" oder gleich als botanischer Terminus wie "Dalbergia nigra" usw. erfolgen.
Aber das ist einfach unmöglich, außer der Blockflötenbauer gibt es auf seiner Seite preis, was er verwendet hat...

Die Bezeichnungen: Palisander oder Rosenholz sind einfach nur Überbegriffe für viele unterschiedliche tropische Hölzer. Wenn dann noch Übersetzungsfehler und so dazu kommen, dann ist die Verwirrung perfekt :D

Interessant ist es auch einfach mal verschiedene Hersteller zu vergleichen. Bei Huber Rosenholz wird es sogar vorbildlich bezeichnet mit dem lateinischen Namen:

Rosenholz (Bahia) – Dalbergia decipularis

Da sieht man ein eher dunkleres Holz welches auch rötliche Einlagen haben soll.

Auch bei Fehr ist die Rosenholzart benannt, nämlich

Dalbergia cearensis

Dies ist auch das Holz welches zumindest früher oft als Rosenholz im deutschsprachigen Raum angesehen wurde. So eine Alt habe ich auch noch, ein wunderbares Trötchen :love:

20231230_130752.jpg


Bei Küng gibt es aktuell nur eine Garklein in sogenanntem Rosenholz, aber da steht keine Bezeichnung der Holzart dabei. Optisch sieht es aber aus wie Dalbergia cearensis. Im Blockflötenmuseum ist auch noch ein altes Modell davon zu sehen.
 
... und noch ein paar Jahrzehnte zurück (bis vielleicht in die 1970er) war es - jedenfalls im Gitarrenbau - nicht unbedingt üblich, Hölzer soweit zu differenzieren, wie wir es heute machen. "Irgendein Palisander"...
 
Vor ein paar Jahrzehnten waren fehlende Cites-Zertifikate auch noch kein Risiko, heute wäre das auf Reisen oder im Verkaufsfall denkbar.

Gruß Claus
 
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Puuh, so viele Möglichkeiten... ich belasse es für meine Flöte bei "vermutlich Palisander", so habe ich es auf den Reparaturschein von Belz draufgeschrieben ;)
Hoffentlich kann Herr Belz sie wieder auf Vordermann bringen, ich freue mich schon darauf, sie wieder zurück zu bekommen.
 
Zur Not irgendein Holz kein Plastik :ROFLMAO:

Spaß beiseite. Hier mal zwei Rosenholz Sopranflöten von mir:
1. Foto: Ein etwas älteres Modell einer Mollenhauer Denner
2. Foto: Eine Roessler vom Modell Oberlender
 

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Meine 45 Jahre alte Rottenburgh Sopran aus Rosenholz ist noch deutlich dunkler als alle auf den Fotos hier. Meine nur ca. fünf Jahre alte Alt dagegen ist recht hell, allerdings auch bereits nachgedunkelt.
 

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