Zeitpunkt für Röhrenwechsel an Hammond A102 ?

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Hallo,

ich habe eine Hammond A102, die ich schon seit einigen Jahren über einen Line-Ausgang an einen Reussenzehn Organ-Preamp und dann weiter an Leslie Preamp II sowie einem Leslie 770 betreibe. Bis heute hat das alles super geklappt. Sound, Lautstärke, Verzerrung, alles OK.

Heute habe ich aber schon bei geringer Lautstärke sehr starke Verzerrungen festgestellt und der Klang war auch nicht mehr so sauber wie zuvor. Ich habe zunächst mal den Reussenzehn rausgenommen und festgestellt, dass die Lautstärke des Leslies auch nicht mehr so stark ist wie zuvor bzw. dann eben bei weiterem Aufdrehen die "zu frühe" Verzerrung einsetzte. Zur Fehlereingrenzung habe ich dann parallel meine alte Hammond CV an den zweiten Eingang des Preamp eingestöpselt. Die Lautstärke der CV war wieder saumäßig laut (wie bekannt) und zeigte dann die normale Verzerrung. Bei der A102 war die Lautstärke deutlich geringer und die Verzerrung setzte wieder (zu früh) ein. Auch gab es zwischen verschiedenen Tönen unterschiedlich starke Verzerrungen. Nach diesen Versuchen, dürfte wohl ein Fehler am Leslie o. ä. ausgeschlossen sein.

Kann es sein, dass hier ein Röhrenwechsel überfällig ist ? Sind die o. b. Fehler ein deutliches Anzeichen dafür ? Kommen die benannten Symptome dann so plötzlich wie ich beschrieben habe ? Hinweis: Ich habe die Orgel seit 2006 und habe die Röhren noch nie gewechselt (ich spiele etwa 1 bis 2 mal pro Woche nur in meinem Musikkeller). Falls ja, sind zunächst erstmal die Röhren am Preamp dran oder alle ? Ich bitte hierzu mal um Eure Meinung bzw. Euren Rat. Danke.

Tommy
 
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hallo Tommy,

wenn's deutlich leiser geworden ist, kann es schon sein dass eine oder mehrere Röhren am Ende sind (die Kathode ist dann einfach verbraucht und setzt nicht mehr genug Elektronen frei). Andere Möglichkeit ist, dass die Röhre Luft gezogen hat. Bis es mit einer Röhre soweit ist, braucht es aber viele Jahre.
Aufgrund deiner Fehlerbeschreibung würde ich erst mal auf einen gealterten Widerstand, Kondensator oder ein Kontaktproblem im Röhrensockel tippen. Letzteres kannst du einfach überprüfen, indem du mal an den Röhren wackelst, sie ziehst und wieder einsetzt. Ändert sich das Verhalten dann, ist das ein klarer Fall für Kontakspray (übrigens die einzige Stelle wo das an einer Hammond eingesetzt werden darf) und/oder einen Glasfaserpinsel. Hilft das nichts, kannst du mal die Röhren im Preamp/amp gegeneinander tauschen. Möglicherweise entdeckst du dabei die defekte Röhre.
Erst wenn das alles nicht geholfen hat, solltest du den Austausch aller Röhren in Betracht ziehen.

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Harald,

vielen Dank für die Antwort. Ich habe gestern abend die Orgel nochmal angestellt. Alles war wieder OK. Besonders wenn man die Orgel nur über die eigenen Lautsprecher laufen lässt, war eine deutlich höhere Lautstärke als nachmittags wahrnehmbar. Für mich hört sich das in der Tat nach einem Kontaktproblem an. Solange die Orgel nun wieder läuft, werde ich erst mal weiter nichts unternehmen. Falls der Fehler wieder auftritt, werde ich deinem Rat nachgehen, und die Kontakte an den Röhren prüfen usw. Ich kann nur hoffen, dass es nicht an den Kondensatoren oder Widerständen liegt, In diesem Fall käme ich dann allein nicht weiter, da ich in der Praxis eine Laie auf dem Gebiet Elektronik bin. Aber zunächst nochmal vielen Dank, ich werde dann entsprechend weiter berichten. Ein schönes Wochenende.

Viele Grüße

Tommy
 
Hallo,

ich habe heute mal etwas länger gespielt und dabei festgestellt, dass die Sache mit der zu früh einsetzenden Verzerrung sich bei längerer Spiel verstärkt. Also: je länger die Orgel läuft, desto deutlicher und stärker die Verzerrung. Kann das etwas mit der Temparatur zu tun haben und lässt sich die Fehlersuche hierdurch weiter eingrenzen ? Im Anschluss probierte ich die A102 mal solo (ohne Leslie) aus. Auch dann gab es etwa bei halb bis voll durchgetretenem Schweller die Verzerrungen. Dies war früher nicht der Fall. Ich werde nun doch zunächst die Sache mit den Röhren und Kontakten angehen.

Viele Grüße

Tommy
 
hallo Tommy,

das deutet dann doch eher auf einen defeken Widerstand oder Kondensator hin. (Teil erwärmt sich beim Betrieb).
Sowas zu finden ist recht aufwändig oder Glückssache.
Daher würde ich dir raten abzuwarten, bis es so schlimm wird, bis es gar nicht mehr zu ertragen ist, oder bis es gar nicht mehr funktoniert.

Gruß,
Harald
 
Hallo Harald,

vielen Dank für den Hinweis (auch wenn die Ursache dann sicherlich schwierig zu finden sein dürfte). Ich habe aber gestern in jedem Fall erstmal sämtliche Röhrnkontakte bearbeitet (Preamp und amp). Hierbei habe ich festgestellt, dass insgesamt noch 4 originale alte Röhren (mit Aufdruck Hammond) verbaut sind. Da ich ohnehin noch frische Röhren da habe, werde ich diese bei Gelegenheit tauschen und dann mal abwarten. Ansonsten wird es dann ja nicht ganz so einfach.

Viele Grüße

Tommy
 

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