Zwei technische Fragen zum neuen Archtoperwerb

Fiedl
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Hallo zusammen,
ich hab mir gestern eine gebrauchte Hagström Archtop gegönnt. Dabei sind mir zwar ein, zwei Dinge aufgefallen, aber ich bin mir sicher, dass ich sie beheben kann. Möglicherweise mit eurer Hilfe :)

Punkt 1:
Die Bridge schließt nicht wirklich mit der Decke ab. Aus irgendwelchen Gründen ist sie links und rechts etwas zu hoch. Ich bin mir recht sicher, dass dies nicht so gedacht ist da ja so keine ideale Übertragung der Wellen in den Korpus erfolgen kann und denke, ich sollte hier einfach mal mit Schleifpapier an die Brücke gehen. Oder gibt es noch andere Wege?



Punkt 2:
Ich weiss nicht, wie er es geschafft hat, aber es gibt einen Lackschaden an der Klinkenbuchse, der teilweise auch ins Laminat geht.



Durch den Kabelzug sieht das ganze schon etwas gefährlich aus und um sowohl den Bruch nicht weiter zu beanspruchen, als auch optishc Abhilfe zu schaffen, dachte ich an folgendes kleines Teilchen:

https://www.thomann.de/de/harley_benton_parts_lp_style_jack_plate_gd.htm

Womöglich muss ich hier noch etwas auf den korrekten Winkel biegen, aber das sollte ich schon irgendwo hinbekommen. Bin aber auch hier für andere Vorschläge offen :)

Vielen lieben Dank :)
 
Eigenschaft
 
Oder gibt es noch andere Wege?

nein...

Bin aber auch hier für andere Vorschläge offen

Diese kleinen Toggleswitch-"Unterlegscheiben" wo "treble" und "rythm" drauf steht, gibts auch mit Mustern, Logos und anderen Schriftzügen. Sollte vom Loch her auch bei der Buchse passen und du musst keine Schrauben in die Decke jagen.
 
Hallo!
Es tut weh, wenn man eine so "zugerichtete" Gitarre sieht :(
Der Steg ist normalerweise geklebt und hat sich bei deiner Gitarre gelöst.
Muss neu befestigt werden!
Der Korpus um die Outputbuchse ist so zerkratzt/zersplittert, weil sich im Laufe der Zeit
die 6-Kantbuchse löst und wirklich dilettantisch wieder mit einem Schraubenzieher
"festgedrückt" werden sollte, anstelle eines passenden 6-Kantschlüssels.

Bei Thomann gibt es passendere Jack Plates (sehen zwar nicht so edel aus, passen aber)
die flach sind und nicht verbogen werden müssen. Wenn du die von dir angeführte Jack Plate
flach biegen willst, sieht das sehrwahrscheinlich genauso schlimm aus wie die Kratzer.
 
Der Steg ist normalerweise geklebt und hat sich bei deiner Gitarre gelöst.
Muss neu befestigt werden!
Der Korpus um die Outputbuchse ist so zerkratzt/zersplittert, weil sich im Laufe der Zeit
die 6-Kantbuchse löst und wirklich dilettantisch wieder mit einem Schraubenzieher
"festgedrückt" werden sollte, anstelle eines passenden 6-Kantschlüssels.

Bei einer Archtop wird der Steg NICHT geklebt!
-> Position ermitteln, wo die Oktavenreinheit in etwa gegeben ist, Schleifpapier auf den Korpus legen und die Bridge in nur kleinen Bewegungen hin und her bewegen. Gibt's ansonsten auch viele Bilder/Anweisungen im Internet.

Evtl. ist die Bridge nur falsch positioniert und der Radius stimmt an der korrekten Stelle?
Wenn doch Schleifen vonnöten wäre=> Acht geben, dass in der Mitte trotzdem noch ein bisschen was an Holz übrig bleibt.
=> Bridge sollte zudem rechtwinklig zum Korpus stehen => Beim Schleifen ist es demnach auch wichtig, welche Seite gegen Griffbrett zeigt. Vielleicht ist sie aktuell auch falsch rum draufgepappt worden?

Das mit dem Schraubenzieher versteh ich hingegen nicht. Kannst du das nochmals genau erläutern, was du da gemeint hast?
Eine solche Buchse kann gern wieder mit einem 6-Kantschlüssel festgezogen werden. Man sollte es halt nicht übertreiben.

Gruss
 
Nein, das ist eine floating bridge. Da wird nichts verklebt.
Zum exakten angleichen der Stege gibt es Spezialwerkzeug:
http://www.stewmac.com/shop/Tools/Special_tools_for_Bridges/Archtop_Bridge_Fitting_Jig.html

Ich habe mir sowas für Kontrabass und Gretsch selber gebaut.

Und auch bei der Gretsch stand ich gerne mal auf dem Kabel. Daher kommen diese Ausbrüche der Klinkenbuchse nämlich.
Ich habe damals dieses Buchsenblech von Gibson verbaut. Hat sehr gut gepasst und sah aus wie gewollt.
https://www.thomann.de/de/gibson_buchsenblech_lespaul_nickel.htm
 
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Die Brücke ist soweit richtig drauf, Oktavreinheit habe ich eingestellt, jedoch ist noch immer ein großer Abstand an den Seiten erkennbar. Hab die Bridge auch mal umgedreht...keine Besserung. Das ist schon alles etwas seltsam. Er sagte, die Gitarre wurde einige Jahre viel gespielt. Kann sich so eine Bridge entsprechend verziehen durch Temperaturschwankung, Feuchtigkeit, etc.?

@ Rocking Daddy zum Thema Klinge: Genau das habe ich auch vermutet und wenn das Plate vernünftig passt, mache ich genau das gleiche bei meiner Hagström Viking präventiv...da pfeif ich auf die vier Bohrungen denn das ist wirklich eine sehr gefährliche Konstruktion im originalen Zustand.
 
Kann sich so eine Bridge entsprechend verziehen durch Temperaturschwankung, Feuchtigkeit, etc.?

Eher nicht... Es kann sich allerdings um ein Ersatzteil handeln, weil diese Brücken bei Stürzen auch mal brechen oder auch verloren gehen können.

Andererseits nimmt es die Firma Hagström bei solchen Details manchmal nicht ganz so genau. Kann also auch ein schlechter Kauf sein.
 
Auf Nachfrage sagte er mir, dass er nur die Brücke gewechselt hätte, nicht den Steg. Naja...wer weiss. Er schien mir auch ein bisschen verwirrt. Auf Hagström allerdings lass ich nix kommen :D. Naja, ich wusste ja beim Kauf, dass ich da wohl noch mal ran muss. Insofern nehm ichs entspannt, sammle Erfahrung und les mich dann mal ein ^^
 
Auf Nachfrage sagte er mir, dass er nur die Brücke gewechselt hätte, nicht den Steg
Wenn Du die Brücke vom Steg (also den Gewindebolzen) nimmst, ist der Spalt dann immer noch so groß?
Es könnte auch durchaus sein (da der abgebildete Steg recht wenig Fleisch hat), daß die neue Brücke mit allerhand Kraft auf die Bolzen gezwängt wurde, die Bolzen also evtl. nach innen weggebogen werden und damit das Holz (in dem die Bolzen stehen) unfreiwillig einen Bogen macht. You know what I mean?

Einen gegenläufigen (ebenso unerwünschten) Effekt gibt es übrigens, wenn der Steg nicht fachgerecht "gepinnt" wird. Normalerweise spreizen sich die Stegfüße etwas, wenn voller Saitendruck darauf wirkt. Er liegt so aber vollflächig auf. Wird der Steg nun durch die Madenschrauben/Nagelspitzen/wasauchimmer daran gehindert und fest in Position gehalten, liegen viele Stege mittig nicht mehr auf. ;)
 
Jau, das Abnehmen ändert nichts. Die Brücke sitzt nur sehr leicht drauf und ich sehe keinen Unterschied. Wenn ich allerdings an der Unterseite des Stegs (nur sicherheitshalber: Der Steg ist das Ding, das auf dem Korpus steht und die Saiten liegen auf der Brücke auf, richtig) mit dem Finger langfahre, scheint mir, dass es unter den Schrauben jeweils eine kleine Erhebung gibt. Wobei klein wirklich klein meint...minimal.
 
Ei guck!
Dann hat da wer die Gewindebolzen zu weit reingeorgelt (dürfte auf der Oberseite entweder mit Inbus oder Schlitz versehen sein). Dreh das mal zurück und versuch, die Unterseite des Steges wieder plan zu kriegen.
 
Ist gut möglich, dass der Vorbesitzer die Bridge erneuert hat und die Differenzen ganz einfach damit zusammen hängen dass die Bridge nicht fachmännisch der Deckenwölbung angepasst wurde. Es kann auch durchaus sein, dass es schlicht weg die falsche Bridge für das Modell und/oder die Baureihe ist oder es für die Baureihe keine korrekt passende Bridge mehr gibt!? .... letzteres würde bedeuten, dass die Bridge ohnehin angepasst werden müsste. Wenn man mit Schleifpapier selbst Hand anlegt und nicht geübt darin ist, schleift man schnell ungewollte Rundungen an die Holzkanten; sprich: es kann dann auch schlimmer werden.

Wenn die Saitenlage ohnehin wirklich zu hoch ist, spricht ja nix dagegen, die Bridge entsprechend mit Schleifpapier anzupassen, aber bevor ich die Bridge komplett vermasseln würde, würde ich wohl eher zu einem Gitarren- oder Geigenbauer gehen, um das fachmännisch machen zu lassen - so teuer kann das nicht sein.

Ein Fachmann kann dann auch gleich überprüfen, ob sich nicht vielleicht die Decke verzogen hat - ist ja immerhin auch 'ne Option - wenn auch keine erfreuliche.

Grüße - hotlick
 
Die Saitenlage ist nicht zu hoch. Ich sorge mich nur um den Verlust von Klang durch das nicht ideale Aufliegen.

@ Rocking Daddy: Leider weder Schlitz, noch Imbus, noch sonst irgendwas, was helfen könnte.



Edit sagt noch, dass im Moment 11er aufgezogen sind, weil der Verkäufer keine anderen da hatte...aber auch mit 13ern sollte sich kein großartig anderes Bild ergeben, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
... dass er nur die Brücke gewechselt hätte, nicht den Steg. ...

Jetzt muss ich mal so doof nachfragen, wo der Unterschied ist? Ich dachte immer engl. Bridge (dt. Brücke) = Steg? Was hat er denn nun gewechselt? (Oder meint er noch den Sattel?)
 
Nach meinem Verständis: ^^
Also der Sattel ist ja das Ding am Kopf - da bin ich mir ziemlich sicher :D.
Unten habe ich meiner Meinung nach die Brücke (hierauf liegen die Saiten auf).
Die Brücke wieder rum ist auf den Steg geschraubt.
Steg wieder rum steht lose auf dem Korpus.
 
Umgekehrt .... die Bridge ist der brückenartige Unterbau, der direkt auf der Decke aufliegt bzw. aufliegen sollte, der Steg ist das Teil, über den die Saiten laufen.
 
Umgekehrt .... die Bridge ist der brückenartige Unterbau, der direkt auf der Decke aufliegt bzw. aufliegen sollte, der Steg ist das Teil, über den die Saiten laufen.


Siehste, ich hab das immer anders herum gesehen.... :redface::D
 
Bei Steelstrings und Konzertgitarren bilden Brücke und Steg(einlage) ja meist eine Einheit, ebenso ist das bei Streichinstrumenten, da gibt es nur ein Teil, das Steg genannt wird.

Ebenso besitzen die meisten E-Gitarren eine Kombi aus Bridge und Steg (z.B. die Tunomatic bei Gibson u. Verwandten), hier stellt der Unterbau, in dem die Saitenreiter (-> Steg) liegen, die eigentliche Brückenkonstruktion dar.
 
Bei Steelstrings und Konzertgitarren bilden Brücke und Steg(einlage) ja meist eine Einheit, ebenso ist das bei Streichinstrumenten, da gibt es nur ein Teil, das Steg genannt wird.

Ebenso besitzen die meisten E-Gitarren eine Kombi aus Bridge und Steg (z.B. die Tunomatic bei Gibson u. Verwandten), hier stellt der Unterbau, in dem die Saitenreiter (-> Steg) liegen, die eigentliche Brückenkonstruktion dar.

Da gehe ich, mit Hinweis auf den wiki-Eintrag, inhaltlich nicht mit... Du vermischt gerade bei deiner Erklärung auch englische und deutsche Begriffe... Wie heißt es denn komplett auf Englisch? "Bridge and Bridge"? ;) (Edit: Da spricht man von Bridge und Saddle, was wiederum vorkommende Verwechselungen mit dem deutschen Begriff Sattel (engl. Nut) und dessen Lage erklärt...)

Auch die LP hat im übrigen eine sog. "fixed Bridge" (feste Brücke oder fester Steg), wie die Tele- und die Stratocaster im Gegensatz zu beweglichen (d. h. nicht nur durch den Anpressdruck der Saiten fixierte) Brücken oder Stegen.
Vielleicht vermischt du die Begriffe auch wegen der sog. Stegeinlage bei akustischen Gitarren, wo Steg und Saitenhalterung "in einem Bauteil" sind...
 

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