Neu Anfangen mit 17?

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SomeoneStupid
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Hallo zusammen!

Ich wollte gerne mal wissen, ob ihr es für möglich haltet, dass ich jetzt noch anfange, ein Akkordeon zu spielen.
Seit ich diesen Sommer meinen Urlaub in Irland verbracht habe und es dort mehrfach in den Pubs erlebt habe, wie Leute lediglich mit einem Akkordeon eine derartig gute Stimmung unter den Leuten (und mir) können, spiele ich mit dem Gedanken, das ebenfalls einmal auszuprobieren.

Allerdings bin ich schon 17 Jahre alt und hab aber bis jetzt außer (der Schule wegen) knapp 2 Jahren mehr oder weniger regelmäßigem Keyboardspiel nichts mit Musikinstrumenten zu tun gehabt. Die Noten müsste ich mit ein bisschen Lernen wieder hin bekommen, das ist also nicht das Problem.

Nun meine Frage: Ist es schon zu spät, um dieses (oder überhaupt ein?) Instrument anständig zu erlernen? Ich hab mich bereits ein wenig durch dieses Forum gelesen und erfahren, dass die meisten zwischen 6 und 10 Jahren mit dem Akkordeonspiel angefangen haben.
Zudem gibt es offensichtlich sehr viele Variationen an Akkordeons. Allein diese vielen Bassknöpfe sind bestimmt sehr schwer zu beherrschen? Und ist es besser, ein Instrument mit Knöpfen oder mit Klaviertastatur zu wählen? (Das Instrument in Irland hatte Knöpfe)

Was sollte ich also wählen? Lieber mehr oder weniger Bassknöpfe für den Anfang? Und welches Modell welcher Firma? Bei einem Lehrer oder mit Selbsttraining?

Da ich noch Schüler bin, hab ich kein allzu großes Budget, deshalb wird es wohl auf ein gebrauchtes Instrument hinauslaufen, da neue ziemlich teuer sind. Mehr als 300 - 400 Euro sind leider nicht drin.


Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tips geben. Danke im Vorraus

Benny
 
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Hallo Benny,

herzlich Willkommen im Musiker-Board.

Bitte stöbere ein bißchen in diesem Forum und lies Dich über die Suchfunktion ins Thema ein, dazu gibt es schon einige Beiträge:
https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/244967-welches-akkordeon-f-r-anf-nger.html
https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/180526-hilfe-f-r-anf-nger-mich.html
https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/240271-akkordeon-schulen.html
...

Generell ist es kein Problem, egal in welchem Alter, ein Instrument zu lernen. Eine meiner Mit-Musikerinnen hat vor einem Jahr mit Mitte 50 noch angefangen, Kontrabaß neu zu lernen.

Gruß,
Wil Riker
 
Ich habe, schon halb vergreist, mit 58 Jahren angefangen. Mache mit Lehrerin gute Fortschritte!
Viele grüße
Ambrosius
 
Hallo someonestupid, wenn Du Spass daran hast, solltest Du selbstverständlich anfangen. Ich selbst spiele Orgel seit 40 Jahren und habe mir jetzt ein Akkordeon zugelegt. Durch die Orgelvorgeschichte war für mich ein Pianoakoordeon natürlich einfacher. Mit den Bassknöpfen kam ich erstaunlich schnell zurecht
und jetzt macht es richtig Spass. Zum Konzertkünstler kann man es nicht mehr bringen aber wer will das schon.Wichtig ist nicht ,wie gut Du bist sondern wieviel es Dir Spass macht.Vor 30 Jahren hatte ich schon mal eins vom Flohmarkt für 30 DM mit 24 Bässen.Auf einer Party spielte ich zunächst die schwersten Stücke auf der Orgel. Später holte ich dann das Akkordeon und spielte mit 3 Bässen. Der Erfolg war überragend. Die Kiste ging allerdings schnell kaputt und jetzt beginne ich wieder.
Der Spass wird allerdings schnell getrübt, wenn das Instrument nichts taugt. Von der Philosophie "zum Lernen taugt auch ein schlechtes" halte ich nichts. Eine etwas größere Investition lohnt sich immer, denn ein schlechtes Teil sinkt im Wert ja schnell auf Null.

Viel Erfolg
tastenfux
 
Lieber Benny,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum! Schön, dass Du uns auch noch Deinen richtigen (?) Namen verraten hast - es wäre mir schwer gefallen, Deinen Nickname als Anrede zu verwenden :)
tastenfux hat es eigentlich schon auf den Punkt gebracht - ich will es trotzdem wiederholen, um die Wichtigkeit zu unterstreichen: Klar lohnt es sich auch in fortgeschrittenem Alter (und das klingt bei Deinen 17 Jahren ja schon irgendwie komisch, oder?) ein neues Instrument zu lernen - wenn und solange man Spaß daran hat. Solange die Freude am Spielen im Vordergrund steht und nicht der Wunsch, dereinst Wettbewerbe zu gewinnen oder seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, kann es kein "Maximalalter" geben.
Sicher lernen Sechsjährige noch leichter und schneller als Du - aber das kannst Du vielleicht mit den musikalischen Erfahrungen, die Du schon gemacht hast, und nicht zuletzt mit Deiner Motivation ausgleichen. Nicht jedes Kind, das ein Instrument zu spielen lernt, entwickelt Leidenschaft, die anhält, und musikalische Kreativität.
Einen Tipp muss ich noch loswerden: Suche Dir - wenigstens für den Anfang - einen Lehrer / eine Lehrerin - wenn es Dir finanziell neben der Neuanschaffung eines Instruments finanziell irgendwie möglich ist. Gerade, da Du ja auch den Anspruch formulierst, das Akkordeonspielen "anständig zu erlernen", solltest Du Dir zu Beginn Tipps geben und Dich (im besten Sinne) korrigieren lassen - das Lernen mit einem Lehrer vermittelt nicht nur Kompetenzen sondern unterstützt auch beim Halten der Motivation.

Ganz liebe Grüße
Olaf
 
Moin moin,

Grundvoraussetzung ist halt ein bißchen musikalische Anlage und viel Freude am Spielen. Aber da haben die anderen schon genug geschrieben.

Bist Du ein logisch denkender Mensch? Dann lernen wir jetzt mal die Baßseite in 5 Minuten. Danach heißt es nur: ÜBEN. :)

Die Baßseite der Standardbaßakkordeons ist immer nach dem gleichen Schema aufgebaut - (40-120 Knöpfe):
Die zweite Reihe von innen ist Deine Grundbaßreihe. Etwa in der Mitte des Feldes findet sich ein Knopf mit einer Einkerbung. Das ist Dein C. Von diesem C aus geht es immer in Quintschritten auf bzw. abwärts:
As-Es-B-F-C-G-D-A-E usw.

Die erste Reihe (immer von innen gezählt) ist die Terzbaßreihe. Alle Töne liegen eine große Terz über denen der Grundbaßreihe. Also zu C das E, zu G das H usw...

Nun kommt die leichteste Übung: Der Rest der Knöppe:

Wir gehen zurück zur Grundbaßreihe und zum Ton C.
Der Knopf in der 3. Reihe bringt Dir: C-Dur
Der Knopf in der 4. Reihe bringt Dir: C-Moll
Der Knopf in der 5. Reihe bringt Dir: C7
Falls vorhanden, 6. Reihe: C vermindert.

Und das ist bei allen anderen Grundbaßtönen genauso, daß sich zu ihnen immer der entsprechende Akkord aufbaut.

Wenn Du Dir das Schema verinnerlicht hast, brauchst Du kein Lernen, sondern nur systematisch denken. ;)

Hier nochmal das Schema:

1.-------C---G---D---A---E---H---F#--C#-G#
2.--------As---Es---B---F---C---G---D---A---E---
3.-----------------------------Dur------------------
4.------------------------------Moll---------------
5.--------------------------------7----------------
6.-------------------------------vermindert-------------
 
Hallo Benny,

17 ist doch noch kein Alter...
Für 300-400 EUR bekommst Du beim Fachmann ein generalüberholtes 48-bässiges Akkordeon, das reicht für den Anfang. Das einzige Problem ist, dass Du den Balg mehr hin- und herbewegen musst, weil weniger Luft reinpasst als in ein großes. Mit weniger Bässen wirst Du wenig Freude haben, mit einem gebrauchten Akkordeon von irgendwoher wahrscheinlich auch nicht. Für das Selbststudium kann ich nur das Buch "Spiel Akkordeon" von P. M. Haas empfehlen - das setzt keine Vorkenntnisse voraus, und Du kannst fast alle Lieder mit 48 Bässen spielen.

Besser ist, Du nimmst Unterricht in einer Musikschule, da kannst du sicher auch ein Instrument leihen.

Grüße
Inge
 
Nun meine Frage: Ist es schon zu spät, um dieses (oder überhaupt ein?) Instrument anständig zu erlernen?

Hallo Benny,

die oft geglaubte Auffassung, "Nur wer ein Instrument ab dem Vorschulalter lernt, hat Aussicht auf Erfolg", ist typisch für eine völlig überzogene und perfektionistische Erwartungshaltung der klassischen Musiker an die Musik. Das Ergebnis dieser übertriebenen Erwartungshaltung ist, leider zu oft, der Verlust der Freude an der Musik. Du glaubst gar nicht wieviel junge, talentierte Musikschüler durch diesen pervertierten Perfektionsanspruch versaut und vergrault worden sind. Musik und Musizieren soll und darf Spaß machen und Freude bereiten. Musizieren ist Ausprobieren, Entdecken, Forschen, Hören, Selbstbestätigung, Gemeinschaft, Selbsterkenntnis, Erlebnis, Freizeitgestaltung uvm.
Deshalb, wenn Du mit 17 Akkordeon anfängst und bereits musikalische Vorbildung hast, dann stehen Deine Chancen wirklich sehr gut, noch ein richtig guter Akkordeonist zu werden. Mit regelmäßiger Übung wirst Du in 1 bis 2 Jahren viele diese Irish Folk Musik ganz locker spielen können. Und - wer mit 67 anfängt wird auch noch sehr viel Freude mit diesem Instrument haben :great:

Gruß
 
Erst mal vielen Dank für die Ermutigungen und Tips!

Ich bin gerade dabei mich umzuhören, ob es in meiner Umgebung jemanden gibt, der privaten Akkordeonunterricht gibt. Bin eigentlich ganz zuversichtlich. Ansonsten kann ich das auch an der hiesigen Musikschule machen, die bieten das an. Allerdings ist es bei einer Privatperson vielleicht ein bisschen billiger.

Auf jeden Fall werde ich nächste Woche mal beim Musikhändler vorbeischauen. Vielleicht haben die auch gebrauchte Instrumente, müsste ich mal gucken.

Und @ Ippenstein: Vielen dank für die Aufstellung. Irgendwie werd ich das schon hinkriegen. Ich weiß ja nicht, wie man das beigebracht bekommt. Ob alles auf einmal oder Schrittweise (was mir logischer erscheint :))

Gruß
Benny
 
Hallo Benny und herzlich Willkommen hier im Musikerboard!

Erst einmal schließe ich mich meinen Vorrednern vollends an, denn 17 ist wirklich kein Alter. Dir stehen noch alle Türen offen! :great:

Nun solltest du dich entscheiden, welche Art von Akkordeon du erlernen möchtest. Grob gefragt Piano oder Knopf?

Ich bin gerade dabei mich umzuhören, ob es in meiner Umgebung jemanden gibt, der privaten Akkordeonunterricht gibt. Bin eigentlich ganz zuversichtlich. Ansonsten kann ich das auch an der hiesigen Musikschule machen, die bieten das an. Allerdings ist es bei einer Privatperson vielleicht ein bisschen billiger.

Wenn du dich für ein Akkordeon entschieden hast, dann kannst du gezielt nach einem Akkordeonlehrer suchen. Vielleicht können wir dir auch dort einige Tipps geben, wenn du uns in etwa verrätst wo du herkommst. ;)

LG Reija
 
Ich habe ursprünglich Orgel (2 Manuale und Pedal) gelernt und auch erst mit 17 Jahren mit dem Akkordeon angefangen, da man es leichter transportieren kann. Es ist überhaupt kein Problem mit 17 ein Intrument zu lernen.
Aufgrund des begrenzten Budgets empfehle ich Dir ein Pianoakkordeon mit 72 Bassknöpfen. Für den Anfang genügt dies absolut und später kannst du ja dann auf ein größeres Instrument umsteigen. Ein Pianoakkordeon deshalb, weil Du ja schon Erfahrung mit Keyboard hast.
Für das Akkordeon empfehle ich Dir: Lieber ein 30 Jahre altes Hohner in gutem Zustand, als irgend ein neuerer Chinaproduzent.

Gruß
Achim
 
Wenn Du das in Irland gehört hast - die Iren spielen meist diatonische Akkordeons

Probleme gibts wahrscheinlich aber bei der Suche nach einer passenden Schule und nach einem Lehrer, oder? Vor allem, weil sich das Griffmuster ja auch noch von dem bei uns stärker verbreiteten Wiener Modell unterscheidet (http://de.wikipedia.org/wiki/Irisches_Akkordeon).
Das irische Akkordeon ist hierzulande wohl eher was für Autodidakten...

Liebe Grüße
Olaf
 
Muss ja nicht unbedingt so ein Irisches Modell sein. Was einheimisches reicht mir vollkommen :D

Jedenfalls hab ich jetzt jemanden gefunden, der mir für 4€/30 min Unterricht gibt. Ein Akkordeon kann ich da für den Anfang auch Ausleihen.

Ich freu mich schon :) Danke für die ganzen netten Kommentare

Benny
 

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