Frage: Es fehlen Töne bei meiner Atlantic IV de luxe

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Heihuber
Guest
Hallo,
habe mir eine gebrauchte Hohner Atlantic IV de luxe in einem optisch sehr gutem Zustand. Auch dicht ist es, sehr gut in der Stimmung, nur habe ich gerade festgestellt, das bei 3 Registern jeweils bei 1 Ton der Ton bei Zug oder Druck nicht kommt. Könnte mir vielleicht jemand sagen was denn da kaputt ist ? Und auch evtl. was so eine Reparatur kosten könnte ? Alle Register sind leichtgängig, Töne haben alle eine sehr gute Stimmung.
Vielen Dank für eure Hilfe.
Gruß Andreas
 
Eigenschaft
 
Da fallen mir spontan 4 Möglichkeiten ein:

Wenn der Ton von Anfang an, seit du das Instrument hast, nicht anspricht, dann kann entweder
a) die Zunge ganz gebrochen sein. Dann musst du beim Akkordeonbauer eine neue Stimmplatte einbauen lassen. Das sieht man aber beim reinschauen sofort.
b) Die Stimmzunge sich etwas verschoben haben und klemmt nun an der Stimmplatte. Kann der Akkordeonbauer justieren , evtl. muß die auch ersetzt werden, falls die Nietung nicht mehr fest ist.
c) Der Anlöseabstand stimmt nicht (das ist der Abstand , den die Zungenspitze von der Platte haben muß) und dann kommt die Zunge nicht zum Schwingen. Auch hier hilft in der Regel nur der Akkordeonmeister, der das dann justieren kann. Selber kann man das eher nur schlimmer machen.

Falls der Effekt erst neu aufgetreten ist:

d) Es hat sich ein kleiner Dreck oder Staubbrösel zwischen Zunge und Platte verklemmt und blockiert nun die Zunge. Hatte ich auch schon mal – das kann man selber mit einem etwas festeren feinen Borstenpinsel beheben, indem man die Stimmzunge vorsichtig leicht anhebt (wirklich nur leicht!!!) und dann den ganzen Bereich vorsichtig abfegt. Danach ging´s wieder.

Für die Fälle 1 bis 3: das dürfte nicht sonderlich teuer sein (abgesehen von der Anfahrt) Für eine einzelne Stimmplatte tauschen im Diskant (wg. Zungenbruch) habe ich letztes Jahr 20 Euro gezahlt. Es muß anschließend ja nicht das Ganze Akkordeon gestimmt werden, sondern nur der einzelne Ton abgeglichen werden.

Hoffe, es hilft die weiter,

gruß von maxito
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für eure Hilfe, dann werde ich das Akkordeon wohl mal zum Meister bringen.
Gruß Andreas
 
Hallo Heilhuber, schau doch erst mal rein. Ist wirklich interessant und macht Spass.Also Diskantverdeck abnehmen, Ton identifizieren, dann Diskantteil abnehmen und den entsprechenden Stimmstock bzw.
Stimmzunge ansehen. Fehlt ein Ventil oder beide ? Eins ist innen.Ventil im Akkordeon suchen und mit Uhu
(wenig wieder festkleben) Stimmzunge evtl mit Glasfaserradierer vorsichtig reinigen.
Wenns klappt ist das Gefühl unermesslich und deine Beziehung zur Atlantik vertieft !!!!

Viel Erfolg
tastenfux
 
Das erinnert mich gerade daran, daß ich meine auch überprüfen muß. Ein Ton will zeitweise nicht, weil das entsprechende Ventil klemmt. Sehr merkwürdig...
 
Hallo Mr. Ippenstein,
klemmende Ventile, besonders wenn es alte Lederventile sind, hat etwas mit Luftfeuchtigkeit und Fingerfett zu tun.......also wenn Du an Deiner Barcarole reparierst gebe ich Dir mal einen extrem wichtigen Ratschlag ;) :
--Fasse n i e m al s die Stimmplatten und/oder die Stimmzungen mit blosen Fingern an!!!! Ältere Akkordeons zeigen oft auf ihren Stimmzungen einen Rostansatz, der einem Fingerabdruck gleich kommt. Natürlich ist der häufigste Grund für Rostschäden eine falsche Lagerung(zu hohe Luftfeuchtigkeit) des Instrumentes.
Die Schäden an den Stimmzungen siehst Du erst nach Jahren, dagegen kleben Ventile relativ "schnell an".
D.h. zeitweise totales "Hängen" oder ein zeitverzögertes Öffnen.
Silikonhandschuhe bekommst Du für ca. 4 Euro im 200erPack bei ebay.
--Blase n i e m a l s mit dem Mund(Mundhöhle) den Stimmstock an um zu probieren, ob und wann, die Stimmzunge anspricht. Niemand bekommt seine Mundhöhle "so trocken", das es Folgeschäden verhindern würde (Rost)!!
Versuche es lieber alternativ mit einem Fön etc. .
Einem Kollegen ist es mal passiert, dass er beim "Saugen" an einem alten Stimmstock, in den höheren Tonlagen, ein kleines Lederventil angesaugt und verschluckt hat das sich ablöste (Mahlzeit).
.
Ich habe meine Prominenz gestern zerlegt. Mir ist aufgefallen das alle Stimmzungen "sehr tief in der Stimmplatte liegen". Also kaum Luftspalt an der Stirnkante besitzen. Viele Töne der oberen Oktave sprechen somit erst gar nicht mehr an. Gestimmt wurde dieses Instrument, seit verlassen der Manufaktur, noch nie. Somit ist sie insgesamt ziemlich leise.
.
Die Versuche Deine Prominenz durch Schleifen/Polieren nachzustimmen sind in Ordnung. Achte aber beim Polieren darauf, dass Du immer in Fräsrichtung polierst.
Wie der Fräser bei der Herstellung die Stimmzunge bearbeitet hat, siehst Du anhand des Verlaufs der Riefen auf der Zunge. Notfalls mit der Lupe :rolleyes:
.
Sollten Deine Stimmplatten beim Reparaturversuch "zicken machen" schick mir einfach Digicam-Nahaufnahmen im Dateiformat........
.
gruss jens
 
!Der Thread gefällt mir!

Man lernt doch immer noch was neues dazu!! Klasse!

Aber noch ein Hinweis für die, die zum ersten Mal versuchen Vorarbeiten der Generalüberholung selbst durchzuführen:
Es wird immer wieder geschrieben, daß die Stimmzungen auf die richtige Tonhöhe "geschliffen" oder"gefeilt" werden. Das ist absolut korrekt und die Stimmzungen sollten auch absolut rostfrei sein, sonst reicht schon ein winziger Rostpartikel, der von einer gestimmten Stimmzunge abfällt, damit der Ton total schräg daher kommt. Im Gegenzug heißt das aber auch, daß sie Stimmzunge schon mit leichtem ankratzen oder anpolieren sich deutlich "verstimmt". Ich habe meinem früheren Akkordeonbauer mal beim Stimmen zugeschaut und war total erstaunt, wie stark sich der Ton ändert, obwohl mit der Stimmfeile nur einen !!! kleiner Strich in die Zunge eingeritzt wurde -also nur eine einelne kurze Kerbe.

Deshalb bitte vorsicht: Rost soll weg sein, sonst ist der Ton nicht auf Dauer stabil, aber die Stimmung ist dann auch weg und nie aber auch gar nie wirklich "richtig" feilen!!!

Grüße von maxito
 
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Man lernt doch immer noch was neues dazu!! Klasse!

Deshalb bitte vorsicht: Rost soll weg sein, sonst ist der Ton nicht auf Dauer stabil, aber die Stimmung ist dann auch weg und nie aber auch gar nie wirklich "richtig" feilen!!!

Grüße von maxito

.....ja genau!! danke!! mann kann es nicht oft genug erwähnen.........
ich habe bei einer hohner vor 1 jahr eine stimmplatte getauscht, weil diese im hinteren nietbereich, "mit scharfem werkzeug", derart tief diagonal durchgeritzt war, dass die zunge keinerlei tonstabilität mehr besaß..........
soll ein "experte auf seinem gebiet" gewesen sein. -- stimmt !! das macht ihm so leicht keiner nach....:screwy:
fehlte nur noch das "anritzen" um 90 grad quer zur stimmzunge, dann hast du die bruchstelle schon vorgegeben....;)
gruss jens :great:
 
Danke für die Tips. Mir kam als Alternative zum Fön auch so eine Fuß-Luftpumpe in Gedanken. Momentan mache ich gar nichts an meinem Akkordeon und bin eher am Überlegen, es zum kompletten Nachstimmen und Regulieren nochmal wegzugeben.

Ich habe keine Lederventile mehr drin. Sind alles nun Plastikventile.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Danke für die Tips. Mir kam als Alternative zum Fön auch so eine Fuß-Luftpumpe in Gedanken. Momentan mache ich gar nichts an meinem Akkordeon und bin eher am Überlegen, es zum kompletten Nachstimmen und Regulieren nochmal wegzugeben.

Ich habe keine Lederventile mehr drin. Sind alles nun Plastikventile.

...hahahaha....luftpumpe ist gut. und um einen gleichmäßigen dauerton zu erzeugen einen luftballon mit röhrchen mit der pumpe aufblasen.......;)....der fantasie sin keine grenzen gesetzt.
Tip:
solltest du deine barcarole zum stimmen weggeben, lass das instrument eine woche länger beim stimmer als der abholtermin ist, und prüfe die stimmung, mit der wochenverspätung, gleich vorort - im laden.
Denn:
haben sich bis dahin schon wieder stimmzungen verstellt/"gelegt" kannst du die töne gleich reklamieren.............
(nach dem stimmen benötigen die zungen immer ein paar tage bis sie in ihrer endstellung/einstellung liegen)
gruss jens :great:
 

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