Hohner Atlantic IV de Luxe: Balg verliert plötzlich Luft

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Minze
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Gerade beim üben flatterte , röchelte plötzlich ein Ton, als ob ihm die Luft ausging. Nach kurzem Zug und Druck kommt der Ton wieder. Allerdings verliert der Balg plötzlich Luft, nach meinem Gefühl irgendwo am Diskant (?). Ich habe mir gerade die Dichtung angeguckt, die sieht teilweise etwas plattgedrückt aus. Kann das sein, dass das so plötzlich passiert, oder hat jmd. eine andere Idee, was das sein könnte ?
Vielen Dank für Ideen

PS. Es ist eine Hohner Atlantic IV de Luxe, ziemlich alt, wurde aber vor ca. 8 Jahren generalüberholt. Ich habe sie vor kurzem geschenkt bekommen ...
 
Eigenschaft
 
Hallo Minze,

... ein Röcheln? Ist dir ein Ventil weggeflogen?
Lässt sich der Balg leicht bewegen, wenn Du keine Taste bzw. keinen Knopf drückst?
Ich habe auch schon erlebt, dass durch einen fehlenden Balgnagel spürbar Luft aus dem unverschlossenen Loch strömte.
Hat die Altantic überhaupt Balgnägel? Es heißt doch, sie ließe sich ohne jegliches Werkzeug zerlegen?
Der Balg ist doch über Verschlusshebel befestigt, oder? Kann es an diesem Mechanismus liegen?
Hat die Demontage und der Wiedereinbau des Balgs nicht geholfen?

Bist Du Raucherin? Dann könnte man durch Rauch vielleicht die undichte Stelle sichtbar machen.
Geht auch mit Bühnennebel, aber wer hat den schon zuhause?

Das mit dem Rauch/Nebel nur als Idee, wenn sich das Leck nicht durch einen deutlich spürbaren Luftzug aufspüren lässt.

Viel Erfolg bei der Suche
Torsten
 
Hallo Minze,

das mit dem Ton ist entweder das Ventil oder es ist irgendetwas ins Akkordeon gekommen, das die Stimmzunge behindert (Staub, Fusseln, ein Haar etc.)
Das andere Problem ist entweder der Balg oder die Balgdichtung, Wenn es eine Klappe(nfeder) wäre, hättest du einen Dauerton. Und von einem Gehäusebruch wollen wir jetzt nicht ausgehen.
Drück oder zieh mal am Balg und taste mit der rechten Hand die Balgdichtungen rings herum ab. Das wäre mein erster Tip. Du solltest die Stelle spüren können und dann die Balgdichtung tauschen (lassen) oder (im unwahrscheinlicheren Fall) den Balg flicken (lassen).
Das sind jetzt alles keine teuren (zeitaufwendigen) Sachen. Da solltest du kostenmäßig auch beim Handwerker im zweistelligen Bereich bleiben.
Und ja eine Dichtung gibt von jetzt auf gleich auf, das ist nicht ungewöhnlich, und ab dann bleibt sie undicht.

Du hast eigentlich auch Recht damit, dass bei einer Generalüberholung die Balgdichtung mitersetzt worden sein sollte. Nur der Begriff Generalüberholung ist dehnbar.
Die alten Atlanticen - übrigens schöne Instrumente (klanglich) - haben altersbedingt leider Instandsetzungskosten, die den Verkaufspreis meist übersteigen und sind leider meist keine Liebhaberstücke, so dass eine echte Generalüberholung bei diesen Modellen eher selten ist.
Ich könnte mir also gut vorstellen, dass auch bei dir "generalüberholt" einfach heißt, dass eine vierstellige Summe in das Instrument geflossen ist, um die Spielfähigkeit zu erhalten. Das heißt dann aber trotzdem nicht, dass Probleme die in paar Jahren auftreten werden, vorsorglich behoben wurden.

@Be-3: Ich bin entsetzt, bei dem Gedanken, ein Instrument vorsätzlich Zigarettenrauch auszusetzen. Die Materialien nehmen doch den Geruch an.
 
Hallo Minze,
@Be-3: Ich bin entsetzt, bei dem Gedanken, ein Instrument vorsätzlich Zigarettenrauch auszusetzen. Die Materialien nehmen doch den Geruch an.

Wäre ja nur für kurz. In etwa vergleichbar, wenn man als Mensch bei manchen medizinischen Untersuchungen radioaktive Substanzen gespritzt bekommt...
Das erschien mir immerhin schonender als die bewährte Fahrradschlauch-Lecksuchmethode unter Wasser. :embarrassed:

Außerdem möchte ich nicht wissen, was so eine betagte Atlantic in ihrem Leben schon alles erlebt hat. ;)

Viele Grüße
Torsten
 
Du hast schon Recht, Torsten.
Mir geht es aber ums Prinzip. So was tut man nicht, wenn es nicht vorher schon so eine Wirtshausgurke war.
Und wenn das Instrument vor dem Defekt eine passable Ansprache hatte (und das hatten die de Luxe-Atlanticen zumindest irgendwann einmal), dann ist es auch mit so kleinen Undichtigkeiten problemlos spielbar.
D.h. wenn man den Luftverlust beim Spielen merkt, ist es nicht so schwer die Stelle zu finden.
(Die kaputte Balgdichtung meiner Super Paolo hab ich beim Spielen nur bemerkt, weil sie mir ins Gesicht geblasen hat.)
 
Also, rund um die Balgdichtung herum spüre ich keine Luft, ich höre und fühle sie tatsächlich über den Tasten. Sitze ich, öffnet sich der Balg jetzt langsam von alleine, drücke ich, geht es nicht leicht, aber es geht eben, Luft strömt über die Tasten und ganz am Ende entsteht ein fiepsiger Ton ( ist mir gerade erst aufgefallen) spielen lässt sie sich trotzdem ...also labberig ist der Balg nicht.

übrigens schöne Instrumente (klanglich) -
Das freut mich jetzt, ich war schon verwirrt, weil man häufiger liest, die Atlantic habe einen durchdringenden Klang, und ich empfinde meinen warm und schön ....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Innen sieht alles gut aus, nichts verschoben, alles liegt glatt an, alle Gummis an Ort und Stelle, nichts fehlt ( auf den ersten Blick. )
Der Balg ist doch über Verschlusshebel befestigt
Ja, das geht recht einfach. Hat aber nichts verändert, das neue Zusammensetzen.

Ich bringe sie dann mal in eine Werkstatt, und hoffe, es ist nur eine Kleinigkeit. Der Fiepston ist jetzt auch wieder weg...
 
Gerade beim üben flatterte , röchelte plötzlich ein Ton, als ob ihm die Luft ausging. Nach kurzem Zug und Druck kommt der Ton wieder. Allerdings verliert der Balg plötzlich Luft, nach meinem Gefühl irgendwo am Diskant (?).

Hallo Minze,

so wie du das beschreibst , war vorher alles in Ordnung und praktisch von jetzt auf sofort war der Effekt da?

... also ist hier nix schleichendes passiert , sondern ein deutlicherer Effekt. Und bevor du dein Akkordeon in eien Räucherkammer verwandelst oder einen Rechtsstreit beginnst, lohnt es sich hier erst mal genauer einzugrenzen, wann der Effekt auftritt und wie er sich den äußert.

Also zunächst mal:

dass der "Balg undicht" geworden ist, kann zwar theoretisch möglich sein, halte ich aber eher für sehr unwahrscheinlich, denn alles was mehr Luft Verbrauch erzeugt bedeutet mehr Balgarbeit und wird als "Balg undicht" wahrgenommen... hat meist jedoch damit nix zu tun.

Den Balg kann man einfach prüfen:

Balg aufziehen und dann ohne irgend eine Taste zu drücken zusammenschieben.

Wenn sich der Balg ohne oder mit mäßigem Widerstand zusammenschieben lässt ,ohne dass ein Ton erklingt, dann kann man mal hören, ob man irgendwo ein leichtes zischen hört oder mit der feuchten Hand die Bereiche abfährt, ob man da was spürt.
Wenn ja, dann gibts da irgendwo eine Undichtigkeit.
-> Aber: solche Undichtigkeiten treten nicht einfach von jetzt auf sofort auf
=> Sehr unwahrscheinlich dass das für deinen Effekt in Frage kommt.... Ich persönlich würde im Moment hier auch nicht viel Zeit darauf verwenden.



So... nun fällt mir als Sofortmaßnahme erstmal nicht mehr viel mehr ein, ohne dass wir den Effkt etwas genauer beshreiben und näher eingrenzen können:

  • Wie äußert sich das jetzt?
  • Tönt irgendwas ohne Tastendruck beim Drücken des Balgs?
  • tritt das beim balg auch auf Zug auf, oder kommts nur auf Druck?
  • hört man irgendwo ein leises zischen?
  • Spürt man irgrndwo eien Luftzug, wo keiner sein sollte?
  • sieht irgendwas ungewöhnlich aus?
  • Stehen irdengwelche Tasten anders als gewohnt oder sind irgendwelche Bassknöpfe eingetaucht umn kommen nicht mehr raus?
Es ist eine Hohner Atlantic IV de Luxe, ziemlich alt, wurde aber vor ca. 8 Jahren generalüberholt.

...da vor ca. 8 Jahren die Atlantik mal generell durchgechekt und überholt wurde, ist eigentlich nix gravierendes zu erwarten und ich bin mir relativ sicher, dass der Effekt eher was kleines ist , das leicht zu beheben ist... wenn mans den gefunden hat, was es ist. Denn wie gesagt: eine Atlantik ist eigentlich eine sehr robuste Konstruktion, die nicht leicht tot zukriegen ist - auch die alten nicht! Nicht umsonst waren die bei Bühnenmmusikern sehr beliebt.

Was immer mal passieren kann, wie bei jedem Akkordeon, ist dass sich irgend ein Hebel mal verklemmt, löst, oder verschiebt. Meist für einen Fachmann leicht zu finden und zu beheben. Hier auf die Entfernung über s Internet...deutlich schwieriger.


Ich habe sie vor kurzem geschenkt bekommen ...

aben altersbedingt leider Instandsetzungskosten, die den Verkaufspreis meist übersteigen und sind leider meist keine Liebhaberstücke, so dass eine echte Generalüberholung bei diesen Modellen eher selten ist.

In deinem Fall trifft das definitiv zu: du hast das Instrumentgeschenkt bekommen... und somit ist jede Instandsetzung für dich teuer als der Einstandspreis:)... Aber dennoch bin ich der Meinung, dass hier nix gravierendes vorliegt . Man muss es halt nur finden und dann beheben.

Der Begriff "generalüberholt" ist auch etwas abgedroschen und sagt nicht wirklich viel aus... Ich würd mal so sagen: es wurden altersbedingte Probleme behoben. - reicht normal auch aus.


Du hast eigentlich auch Recht damit, dass bei einer Generalüberholung die Balgdichtung mitersetzt worden sein sollte

...jetzt nach ca. 8 Jahren ist das Schnee von gestern. Außerdem hast du das Instrumet geschenkt bekommen... Wenn du Lust auf einen Rechtsstreit hast dann kann man hier selbsterständlich auf die Garantieschiene abfahren (und sich ne blutige Nase und einen verärgerten Fachmann einhandeln)

Ich bin hier in der Regel besser gefahren, wenn ich alles was vorher war einfach vergessen hab und zum Fachmann gegangen bin und nur das jetzige Problem durchgesprochen hab. Mit freundlichen Worten und Verständnis für den Fachmann hab ich hier häufig für sehr kleines Geld mein Problem behoben bekommen und nebenbei noch ein paar hilfreiche Hinweise dazugegkriegt.;)


-> Wie siehts aus?

Bist du handwerklich fit? .... dann können wir den Fall weiter durchklingeln?
Andernfalls macht es mehr Sinn sich kurzfristig bei einer Fachwerkstatt anzumelden und nachschauen zu lassen, was denn das komische Verhalten am Akko verursacht hat.
 
Mir geht es aber ums Prinzip. So was tut man nicht, wenn es nicht vorher schon so eine Wirtshausgurke war.
Da hast Du nun auch wieder recht. Und man sollte das Leck auch so finden können.

"Früher" hat halt Leonard Bernstein mal kurz auf der Bühne mit der Fluppe in der Hand dirigiert (am Steinway sowieso geraucht), und der große Jimmy Smith hatte bisweilen sogar den Aschenbecher auf den Registertasten seiner Hammond stehen (diese Orgeln haben immerhin damals auch so viel wie ein Auto gekostet).
Von daher wohl meine unentschuldbar laxe Einstellung zu lebenserfahrenen Instrumenten. ;)


D.h. wenn man den Luftverlust beim Spielen merkt, ist es nicht so schwer die Stelle zu finden.
(Die kaputte Balgdichtung meiner Super Paolo hab ich beim Spielen nur bemerkt, weil sie mir ins Gesicht geblasen hat.)

Das meine ich auch. Man muss eben nur überall das Gesicht hinhalten, dann sollte man einen deutlichen Luftzug spüren. Wenn die Ausströmgeschwindigkeit zu gering ist, muss stattdessen der Riss so groß sein, dass man ihn leicht sehen kann.



Also, rund um die Balgdichtung herum spüre ich keine Luft, ich höre und fühle sie tatsächlich über den Tasten.
[...] Luft strömt über die Tasten und ganz am Ende entsteht ein fiepsiger Ton ( ist mir gerade erst aufgefallen) spielen lässt sie sich trotzdem ...also labberig ist der Balg nicht.

Nun, das deutet doch eindeutig darauf hin, dass der Balg dicht ist.
Und stattdessen nicht alle Diskantklappen richtig schließen, denn es strömt Luft, obwohl keine Taste gedrückt ist.
Es ist ja nur ein verhältnismäßig geringer Luftstrom, das Fiepen deutet aber darauf hin, dass er auch einmal ausreichen kann, um eine Stimmzunge anzuregen.

Werkstatt klingt also nach guter Idee. :great:

Viele Grüße
Torsten
 
PS. Es ist eine Hohner Atlantic IV de Luxe, ziemlich alt,

Die alten Atlantik De luxe (also ohne Buchstaben N, P, T oder so) die klingen nicht schlecht. Die haben sogar einen relativ angenehm weichen Klang. Das "durchdringende" hatten dann die Nachfolgemodelle, wo dann auch baulich diverse Veränderungen eingeflossen sind.

Die "alten" Atlantik De Luxe hatten auch eine Rolljalousie, die den Klang auch bei offner Jalousie etwas "weicher" gemacht haben.
 
maxitos sehr informativen Beitrag verpasst...

Und bevor du dein Akkordeon in eien Räucherkammer verwandelst [...]

Ogottogott, was habe ich nur getan? :guilty:

Das mit dem undichten Balg hat sich ja wohl ohnehin geklärt, aber es ging mir lediglich darum, durch ein wenig Rauch oder Bühnennebel Luftbewegungen sichtbar zu machen.
Nicht darum, ins Akkordeon hineinzurauchen und dann zu sehen/riechen, wo der Rauch rauskommt. ;)



Die alten Atlantik De luxe (also ohne Buchstaben N, P, T oder so) die klingen nicht schlecht. Die haben sogar einen relativ angenehm weichen Klang.

Mist, wenn ich das gewusst hätte - vor kurzem habe ich eine Atlantic (geschenkt) freundlich zurückgewiesen, weil ich schon genug Kram herumstehen habe und dem Kreissägen-Vorurteil aufgesessen war.

Viele Grüße
Torsten
 
ich höre und fühle sie tatsächlich über den Tasten

Luft strömt über die Tasten und ganz am Ende entsteht ein fiepsiger Ton

Ah ja! ... dann würd ich mal schauen, ob alle Klappen sauber so liegen, wie se sollen, oder ob sich eine mit einer Nachbarklappe leicht verhakt hat.

Kann auch sein dass eine Klappe lose geworden ist. ( Bei der Atlantik sind die Klappen nicht am Hebel angeklebt , sondern mit einem Gummi aufgeschoben. Wenn da die Klappe irgendwo hängen bliebt kann es sein dass sich die leicht verdreht und dann nicht mehr richtig dichtet.

Wenn man den Lufzug im Diskantbereich spürt, dann müsste man mit abgenommenem Verdeck auch fast schon die Klappe direkt zuordnen können... Die kann man danach wieder richtig hindrücken - entweder es ist dann wieder dicht, oder der Fachmann muss so oder so ran. Interessanter ist da eher die Frage : wodurch ist das ausgelöst worden?... Damit man es abstellen kann, dass es nicht wieder passiert...

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
vor kurzem habe ich eine Atlantic (geschenkt) freundlich zurückgewiesen,

Die Problemstelle der Atlantiks waren die Klappenbeläge deren Schaumstoff sich im Laufe derzeit zersetzt hat. Wenn das noch nicht schon mal behoben und gerichtet worden ist, dann hättest du trotzdem erstmal nicht viel Spaß daran gehabt. .... So eine Kiste hab ich nämlich auch mal geschenkt bekommen - allerdings hab ich Spaß daran gehabt, die Sachen zu richten :) Bei praktisch allen Atlantiks die jetzt noch im Spielbetrieb sind, sind diese Beläge sicher schon gegen neuere Filzbeläge getauscht worden.


Und weil ich ab und zu auch mal neuere Atlaniks zum Richten in die Finger bekommen habe, weiß ich eben auch dass die alten einen deutlich angenehmeren , relativ weichen Klang haben und die neueren deutlich härter und durchdringender klingen.... Durch direkten Vergleich hab ich das sehr schnell feststellen können.

Aber die Atlantiks konnte man buchstäblich vom Tisch werfen, aufheben und weiterspielen ... drum waren die bei Tanzmuckern so beliebt, weil eben unkaputtbar. (zumindest die neueren Versionen.. die ganz alten waren da noch nicht ganz so legendär robust) Drum bin ich mir auch sicher, dass es im Fall von Minzes Fehler nix großes ist, sondern nur eine lästige Kleinigkeit...die man vermutlich schnell mit wenigen Griffen selber beheben kann - wenn mans denn sieht und findet. Zumindest der Fachmann wird das schnell behoben haben,.
 
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Die "alten" Atlantik De Luxe hatten auch eine Rolljalousie, die den Klang auch bei offner Jalousie etwas "weicher" gemacht haben.
Mist, wenn ich das gewusst hätte - vor kurzem habe ich eine Atlantic (geschenkt) freundlich zurückgewiesen, weil ich schon genug Kram herumstehen habe und dem Kreissägen-Vorurteil aufgesessen war.
Da seid ihr genau beieinander.
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine überholte Atlantic ausprobiert, bei der die Jalousie entfernt war, weil sie sich altersbedingt aufgelöst hatte, und nicht ersetzt war. Das war dann trotz ihres frühen Baujahres eine Kreissäge.
(Die etwas späteren Modelle, die von vornherein nie eine Jalousie hatten, waren zum Teil auch (für diese Preisklasse) bemerkenswert ausgewogen.)
 
Ich danke Euch für Eure Mühe ! Da ich handwerklich nicht fit bin und für mich , aus Laiensicht, alles gut aussieht, gehe ich zu einem Fachmann. Eventuell probier ich das mit abgenommenen Diskantverdeck nochmal aus, ob ich eine Klappe bemerke, die nicht anliegt ...In "Rückenlage" , ohne Luft sehen sie ok aus.

Aber ich bin sehr erleichtert, dass Ihr alle von einer Kleinigkeit ausgeht ....
 
Also, rund um die Balgdichtung herum spüre ich keine Luft, ich höre und fühle sie tatsächlich über den Tasten. Sitze ich, öffnet sich der Balg jetzt langsam von alleine, drücke ich, geht es nicht leicht, aber es geht eben, Luft strömt über die Tasten und ganz am Ende entsteht ein fiepsiger Ton
Das klingt für mich eigentlich nach überhaupt keinem Defekt.
Der Bass öffnet sich bei fast allen Akkordeonen langsam (durch die Schwerkraft) und mit genug Kraft kann ich alle schließen, denn mit genug Kraft drücke ich alle Klappen leicht auf und es entweicht etwas Luft.
Der Ton entsteht entweder weil eine bestimmte Klappe leichter geht als die anderen, so dass die Luft nicht gleichmäßig aus allen Klappen entweicht, sondern hauptsächlich bei der einen und an dieser der Luftdurchsatz für die Schwingung der Stimmzunge ausreicht.
Oder es entsteht ein hoher Ton, weil der hohe Ton von einer sehr kleinen Stimmzunge erzeugt wird, die zum Schwingen nicht viel Luft braucht.
 
Der Ton entsteht entweder weil eine bestimmte Klappe leichter geht als die anderen, so dass die Luft nicht gleichmäßig aus allen Klappen entweicht, sondern hauptsächlich bei der einen und an dieser der Luftdurchsatz für die Schwingung der Stimmzunge ausreicht.

Wenn ich Minze richtig verstanden habe, dann drückt sie den Balg zusammen (ohne eine Taste zu drücken) und es entsteht ein fiepsiger Ton und das Ganze war kurz zuvor so noch nicht.


... Das würd ich nicht als normal bezeichnen. Entweder es ist immer so dass ich kräftig auf den Balg drücke und je nach Federvorspannung irgendwann mal die Klappen nachgeben und dann fiept es .. das ist dann aber immer und jedesmal so - oder das Akkordeon gibt keinen Ton von sich wenn ich wie gewohnt auf den Balg drücke dann ist das auch immer so.. und dann ist s in Ordnung.

Wenn ich aber zuerst keinen Ton höre und das Akkordeon ziemlich dicht ist und der Balg nur sehr langsam von selber oder gar nicht aufgeht und von jetzt auf gleich aber auf Druck ein fiepen von sich gibt und der Balg sich deutlich mehr bewegt als vorher, dann ist irgendwas nicht in Ordnung.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das nur eine Kleinigkeit ist - aber ohne das Instrument vor sich zu haben, ist das halt sehr schwer bis unmöglich festzustellen, was es denn nu sein kann . Wenn eine Fachwerkstatt in erreichbarer Nähe ist dann ist es m.E der sinnvollste Weg sich kurzfristig dorhin zu begeben den Fehler beschreiben und vorführen - der Fachmann schaut sich s an .. und wird den sehr wahrscheinlich in kürzester Zeit behoben haben. Und ich glaube auch nicht dass der (D)efekt schlimmer wird wenn man zwischenzeitlich weiterspielt ... es nervt vermutlich nur.
 
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Hallo maxito,

so wie du es beschreibst, hast du recht.
Ich finde, man kann Minzes Beschreibung auch anders auffassen:
Ich habe sie vor kurzem geschenkt bekommen
drücke ich, geht es nicht leicht, aber es geht eben, Luft strömt über die Tasten und ganz am Ende entsteht ein fiepsiger Ton ( ist mir gerade erst aufgefallen)
Kann man auch so lesen, dass mit zu wenig Druck gar nichts passiert, mit mehr Druck etwas Luft entweicht ("geht es nicht leicht") und mit noch mehr Druck ("ganz am Ende") irgendwann eine Stimmzunge schwingt.
In der kurzen Zeit, die Minze das Instrument hat, hat sie nie zuvor ohne Ton den Balg zusammengedrückt ("ist mir gerade erst aufgefallen").

Wenn ich jetzt aber deiner Auffassung folge, fällt mir übrigens noch etwas ein, was ich mir bis heute nicht erklären kann. Die Ausgangssituation war, genau wie bei Minze, ein hoher Ton, der von einem Tag auf den anderen da war und bei geringem Druck erklang.
Ich habe die möglichen zugehörigen Stimmzungen und deren Klappen überprüft und nichts feststellen können.
Ich weiß es nicht mehr so genau, glaube aber, dass ich über die Register - der Ton war nur in manchen Registern zu hören - irgendwie auf den Ton eine Oktave darunter gekommen bin.
Diese Stimmzunge war (wahrscheinlich mittig) verklemmt und ihre Zungenspitze hat mit sehr viel weniger Luft als die ganze Stimmzunge benötigt, diesen Ton erzeugt.
Nach ihrer Befreiung galt dann: Superior, Superior, du klingst so schön als wie zuvor.
Das war ganz seltsam damals.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte zwei Atlantics. Die lassen sich super zerlegen. Die ganze Bassmechanik läßt sich samt Knöpfen nach Abschrauben der Füße werkzeuglos nach Lösen zweier Laschen komplett leicht herausnehmen. Balgnägel hat sie keine. Da gibt es anstelle der Balgnägel eine einrastende Mechanik auf der Diskantseite die manchmal auf einer Seite nicht ganz richtig greift/einrastet. Es erfordert etwas Übung das beim Aufsetzen fest zusammenzukriegen sonst zieht oder drückt der Balg Luft. Bei beiden Atlantics die ich hatte durfte außerdem eine Schraube mit denen die Stimmstöcke angeschraubt werden nicht zu feste angezogen werden. Zu lose natürlich auch nicht aber ich erinnere nicht genau welche, es war die Gleiche. Sonst klemmte die Registermechanik. Geräusche machen kann auch die Registermechanik durch Vibration erinnere ich noch zur Atlantik. Vom Aufbau ist das super gemacht. Da verkrallen sich eine Art Federbleche auf der Diskantseite die dann gegenüber mit Hebeln Festigkeit bringen. Aber es kommt vor daß die Federn nicht optimal sitzen, eingerastet sind.
 
Das klingt doch alles sehr ermutigend!

Ich glaube jedenfalls an einen Fehler, denn Minze spürt ja einen Luftzug aus den Tastenritzen, das darf nicht sein. Da strömt irgendwo Luft, die nicht strömen soll.
Aber nicht zuletzt dank der Atlantic-Servicefreundlichkeit sollte sich das hoffentlich leicht und schnell beheben lassen.

Viele Grüße
Torsten

PS: Alternativ könnte man aus der Not eine Tugend machen und ein Duftbäumchen unter dem Diskantverdeck installieren - vorzugsweise Typ Minze, das hat dann eine persönliche Note. ;)
 
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Öffnen geht ganz ohne Werkzeug. Die zwei Hebel liegen unter dem Discantverdeck an der Vorderkante links und rechts.
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Schade daß es die nicht als Knopfakkordeon gibt
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Schraubt man die Füße auf der Basseite ab und hat den Bassgurt gelöst kann mann das Gehäuseblech abheben und die Bassmechanik liegt frei, gehalten von zwei Laschen. Wenn mann die löst hebt man die ganze Mechanik einfach raus samt den Knöpfen und dem Griffbrett. Da purzelt auch nichts durcheinander. Stattdessen hat die Mechanik gegossene Füße auf der sie sauber steht und auch sehr schön aussieht. Die Atlantik soll etwas blechern klingen, darf sie aber auch bei solcher Technik.
 

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