Tipps für Workshop?

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Funky Claude
Funky Claude
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Hi ihrs,

ich habe bald (ok, Mitte September) die Ehre einen eigenen Drumwokrshop leiten zu dürfen. Die Anfrage dazu kam von einem Freund und ich wollte natürlich nicht nein sagen und fühlte mich im positiven Sinn herausgefordert.

Darum geht es:
  • ein paar Schlagzeuger, leicht fortgeschritten, d.h.: nicht mehr beim Erlernen des Schlagzeugspielens überhaupt, aber auch noch nicht sonderlich gut
  • der Workshop geht ein Wochenende lang
  • es werden hoffentlich mehrere Schlagzeuge vorhanden sein, aber für alle wird es nicht reichen, dass jeder an einem spielen kann
  • es geht grundsätzlich um das Erlernen geschmackvoller, grooviger Begleitung von Liedern, die im Bereich Rock/Pop angesiedelt sind
  • ich könnte mir auch vorstellen, dass es wichtig ist noch mehr Begeisterung zum Grooven zu wecken
  • Techniken können / sollten natürlich auch ein bissl ne Rolle spielen (soweit ich sie kann :rolleyes: )

Joah, soweit. Habt ihr vielleicht irgendwelche Vorschläge über konkrete Sachen, die man machen kann (also auch in einer Gruppe!). Ich weiß, dass es recht schwierig sein könnte darauf zu antworten, deshalb bin ich für jede Antwort um so dankbarer.

Thx
 
Eigenschaft
 
zum Aufwärmen oder immer mal zwischendurch weg von den Drumsets, weg von dem "üblichen", was man auf Drums spielt.

Statt dessen mit einfachsten Möglichkeiten (Klatschen, Stampfen, Sticks gegeneinander oder Sticks auf den Boden) kleine Pattern erarbeiten, die dann ganz am Ende zusammengesetzt werden.
Dafür eignen sich z.B. die Einzelstimmen vom Straßen-Samba (mb20 kann dir da sicherlich weiterhelfen) oder noch anspruchsvoller afrikanische Trommelmusik, bei denen die Einzelstimmen in verschiedenen Taktarten gehalten sind und ganz am Ende einen polyrhythmischen Groove ergeben.
Das sind Dinge, die "normale" Drummer sonst nie spielen, ist nicht ganz einfach, aber hochinteressant!
 
Vielen Dank erst mal. Werde deinen Ratschlag sicher beherzigen. Das ist jedenfalls eine gute Idee, die bei mir in Ansätzen auch schon mal da war, ich hatte da nur keine so konkreten Vorstellungen. Aber wenn ich da Material von mb20 bekommen kann (danke für den Tipp), dann kann das ja was werden.

Hast du das eigentlich wörtlich gemeint mit den verschiedenen Taktarten? Ich kann mir das irgendwie gar nicht vorstellen.......:confused:
 
Funky Claude schrieb:
Servus, :)

ich mach das jetzt hier, und nicht per pm (damit alle was davon haben). ;)

Funky Claude schrieb:
ich habe bald (ok, Mitte September) die Ehre einen eigenen Drumwokrshop leiten zu dürfen. Die Anfrage dazu kam von einem Freund und ich wollte natürlich nicht nein sagen und fühlte mich im positiven Sinn herausgefordert.

Darum geht es:

[...]

Joah, soweit. Habt ihr vielleicht irgendwelche Vorschläge über konkrete Sachen, die man machen kann (also auch in einer Gruppe!).

In erster Linie ist es wichtig, dass du dich mit der Theorie etwas zurückhälst. Natürlich, du hast dich vorbereitet und möchtest dein Wissen auch weitergeben, aber glaub mir, wenn dein Workshop mit stundenlangem, monotonem vor-sich-hin-reden gefüllt wird, wird bald keiner mehr seine Freude dran haben... (ich hab das schonmal erlebt)

Wichtig ist also, dass du viel spielen lässt.
Geh auch mal zu jeder einzelnen Person hin, und lass sie mal vorspielen bzw. verbessere, oder noch besser, optimiere anschließend betreffende Person (jeder macht ja bekanntlich so seine eigenen, individuellen Fehler :rolleyes: ).

Ich weiß ja nicht wie groß dein "Kurs" wird, aber versuche wirklich auf jeden Einzelnen Rücksicht zu nehmen (und wenn jemand einen bestimmten Teil nicht kann, vereinfache ihn für die betreffende Person -> Erfolgserlebnis auf beiden Seiten (win-win-Situation))...


jorginho schrieb:
zum Aufwärmen oder immer mal zwischendurch weg von den Drumsets, weg von dem "üblichen", was man auf Drums spielt.
Jep, sehr wichtig!

jorginho schrieb:
Statt dessen mit einfachsten Möglichkeiten (Klatschen, Stampfen, Sticks gegeneinander oder Sticks auf den Boden) kleine Pattern erarbeiten, die dann ganz am Ende zusammengesetzt werden.
...und vor allem das ganze an den verschiedensten Stellen wiederholen (am Ende eventl. sogar auf das Drumset übertragen?!)

jorginho schrieb:
Dafür eignen sich z.B. die Einzelstimmen vom Straßen-Samba (...) oder noch anspruchsvoller afrikanische Trommelmusik, bei denen die Einzelstimmen in verschiedenen Taktarten gehalten sind und ganz am Ende einen polyrhythmischen Groove ergeben.
Wie, noch Anspruchsvoller??? :p

Nee im ernst: Samba ist definitiv nicht leicht (aber das ist ein anderes Thema)!! ;)

Im Prinzip für jeden zu empfehlen, der mal Rhythmen und Grooves ohne Drumset erleben möchte, ist das jährlich in Berlin stattfindende Samba-Syndrom.
(ob Anfänger oder Profi-Musiker einer Band, ist dabei völlig egal. Geeignet für alle, die rumklopfen wollen und/oder Spass an Rhythmen und Grooves haben!)

Schade, dass dein Workshop Mitte September ist, denn sonst hättest du dir dieses Jahr dort noch Info's holen können... (wie jorginho schon sagte, "Das sind Dinge, die "normale" Drummer sonst nie spielen, ist nicht ganz einfach, aber hochinteressant!")

Funky Claude schrieb:
Ich weiß, dass es recht schwierig sein könnte darauf zu antworten, deshalb bin ich für jede Antwort um so dankbarer.
Was soll ich dazu sagen... :p ;) :cool:

Funky Claude schrieb:
Gern geschehen! :)


[edit] - Das mit dem Material ist so ne Sache! Viele Dinge entstehen im Kopf und sind noch nicht (oder werden auch nie) zu Papier gebracht... (ich bin selbst oft auf Workshops und bekomme dadurch einiges mit!)

Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber ich werde mich weiter informieren und mal versuchen was auf's Papier zu bringen bzw. Tipps zu "erarbeiten" (ich kann nichts versprechen)...
Für weitere Fragen stehe ich aber immer gerne zur Verfügung und Versuche sie natürlich nach meinen Kräften zu beantworten (ich bin doch auch nur ein Mensch :D )! :great:
 
mb20 stell dich nicht so an bzw. zier dich nicht so.... - nimm einfach einen ganz normalen Standard-Samba und notier dem jungen Mann die Einzelstimmen, z.B. die Clave, je eine einfache und eine etwas komplexere Stimme für Surdo, Tambourin, Agogo, Shaker, Repenique,...

Er erarbeitet mit allen Teilnehmern alle Stimme, eine nach der anderen, und am Ende (wenn er dann Überblick hat, wer was spielen kann), verteilt er die Stimmen und die haben ein gemeinsames AHA-Erlebnis, wenn sie alle zusammen wie "ein Drummer" klingen... - das muß weder perfekt sein, noch grooven wie in Brasilien. Es geht schlicht um die Erfahrung, daß jedes kleines Rädchen wichtig ist um ein großes Ganzen zu erzielen.
 
jorginho schrieb:
mb20 stell dich nicht so an bzw. zier dich nicht so....
Ja Vater :D :D

- nimm einfach einen ganz normalen Standard-Samba und notier dem jungen Mann die Einzelstimmen, z.B. die Clave, je eine einfache und eine etwas komplexere Stimme für Surdo, Tambourin, Agogo, Shaker, Repenique,...
Ähmm...Gegenfrage: zu welchem Sinn und Zweck? Ich kann etwas entwerfen, aber dafür brauchst du die Original-Instrumente. Auf nem Drumset bekommst du nicht alles hin...aber egal (Datei im Anhang)! :)


[edit] - demnächst wird es eine weitere Rubrik der Samba-Reihe hier im Board geben: Nach Der Samba - Instrumentenvorstellung kommt bald "Der Samba - Grooves und Rhythmen"
 

Anhänge

  • Samba1.doc
    21 KB · Aufrufe: 218
Man dankt :great:
 
Mach dir eine Plan, was Du alles vermitteln willst und wie du zu deinen Lernzielen kommst.

Ich würde zu Anfang wirklich auf die Basics des Trommelns eingehen, einfach, um zu erkennen, auf welchem Level die einzelnen Leute sind.
Fang wirklich mit Zähl/Mitklatschübungen an und geh kurz die Themen Stockhaltung, (falls Du es kannst, auch die Unterschiede matched/traditional). Rebound, Rudiments ein.

Wenn der Workshop über ein ganzes Wochenende geht, hast Du viel Zeit, um auch mal Dinge anzusprechen, die in einem normalen Unterricht untergehen.

Dazu gehören
- ergonomischer Aufbau eines Drumsets (auch Fortgeschrittenen haben da manchmal Nachholbedarf)

- Stimmen eines Drumsets ( auch Fortgesch....) zum einen als Grundlage und dann anhand zb. der Bassdrum oder der Snare 2-3 Stimm- und Däpfärten durcharbeiten.
Mit etwas Zeit kann man in einem zweiten Abschnitt auf die verschiedenen Stimmungen in den einzelnen Stilen eingehen.

- auch das Thema Gehörschutz würde ich kurz ansprechen, Infos dazu gibts ausreichend im Internet.

- Arbeite mal mit den Drummern ein komplettes Lied (Liedaufbau, einzelne Teile, wie kann ich mit Dynamik und Veränderung des Grooves Spannung schaffen) durch, am besten Anhand eines Playalongs.
Wenn Du die Möglichkeit hast, mit einfachen Mitteln (Videokamera/Minidisk ....) etwas aufzunehmen, lass ein paar (oder jeden, je nach Zeit) das Lied oder einen Ausschnitt begleiten und analysiere im Anschluss die Ideen. Das wäre übrigens auch mal was für die späten Abendstunden.

- Nimm Dir ein paar "Styles" aus dem Rock/Pop Bereich vor (bereite Dich aber auch mal auf Metal vor :p ) und geh die Noten mit den Teilnehmern durch.
Ein ganz wichtiger Aspekt hierbei, der oft vernachlässigt wird, sind die in den einzelnen Stilen benutzen Sound und die Dynamikverhältnisse.
Beispiele:
- wie wird im Pop die Hihat angespielt,
- wie kriege ich es hin, das die harten Rocknummer mehr "schiebt"
....

Lass genug Raum für Zwischenfragen oder eigene Vorschläge der Teilnehmer. Spiel nicht immer selbst vor, lass vorspielen. Je mehr Du die Teilnehmer einbeziehst desto mehr haben die davon.


Grüße

Bob
 
Hallo,
ich komm zwar aus der bass-ecke, aber trotzdem ;).
ich muss an einen workshop bei dem ich war und was mich da begeistert hat war mit den anderen zusammen zu spielen, also nicht nacheinander. wir hatten dann 3-4 leute die gleichzeitig gespielt haben aber unterschiedliche aufgaben hatten ( groove, akkorde, solieren, percussion), was man normalerweise als bassist nicht erwartet. was ich sagen will ist, du kannst ja mal schauen ob man das auch fuer drums umsetzen kann, eine direkte vorstellung hab ich nicht, aber ihr kennt euch da auch besser aus ;).
einzelne vorspielen lassen kann fies sein, aber es gehoert dazu. du solltest nur darauf achten niemanden blosszustellen oder in eine fuer ihn unangenehme lage zu bringen, die motivation und positive bestaetigung ist da wichtig, aber auch angebrachte kritik, deine paedagogische taktik musst du dir aber selbst erarbeiten :).
das zusammenspielen insgesamt find ich wichtig, ich weiss nicht wieviele in einem drum-ensemble oder aehnliches spielen, in der regel ist man als drummer aber der einzige und das mit anderen schlagzeugern zusammen spielen kann den horizont einiger bestimmt erweitern.
 
Und nochmals vielen Dank an alle. Mit den vielen tollen Ideen lässt sich auf jeden Fall was machen und ich bin nicht mehr so ratlos. :)

So ein Forum ist schon was tolles! :great:
 
Vielleicht noch eine Idee:

Nimm ein (eher unbekanntes, aber gutes) Lied ohne drum-Track (müßte irgendwie zu besorgen sein). Gemeinsam anhören, jede/r drummerIn hat die Aufgabe, sich dazu ein drum auszudenken. (Mußt irgendwie gucken, dass die ein bißchen Zeit haben, sich darauf vorzubereiten oder zu dem song zu üben.)

Dann sollen die vorspielen. Dann wird darüber gesprochen: Was war gut? Was ist durch dieses spezielle drum mit dem song passiert? Wie ist es mit der Dynamik, mit Fill-Ins, Soli etc.

Ich denke, das gibt dann eine Bandbreite von drum-Möglichkeiten, bei denen jede/r noch was lernen kann, die drummer/innen ein Gefühl für "Ihren" Stil entwickeln und wo man bei jeder/m Einzelnen auch sagen kann: an den und den Sachen solltest Du weiter üben.

Stell dabei auf jeden Fall eine Athmosphäre her, wo es eher darum geht, auf gute Einfälle einzugehen und sich Sachen abzugucken und Anregungen zu holen als darum, in einen ätzenden Konkurrenzkampf mit gegenseitigem sich runtermachen geht.

Guck vor allem - auch unabhängig von der obigen Idee - dass Du am Anfang eine gute Stimmung und ein gutes Gruppengefühl hinbekommst. Schau, dass du eine Vorstellungsrunde hinbekommst, die nicht so steif ist und wo die Leute nicht unbedingt rumprotzen oder sich verstecken müssen oder wollen. Locker sein, ein tolles Wochenende vor sich haben, Anregungen bekommen ... sowas.

Laß die auch erzählen, was die an diesem Wochenende erreichen wollen. Wenn es geht sogar vor dem Wochenende, so dass Du das in Deine Planung einbeziehen kannst.

Viel Erfolg,

x-Riff
 
wenn möglich, dann kannst du den Track, den x-riff vorgeschlagen hat, vorab an alle Teilnehmer verschicken, die können sich dann eine Woche zu Hause Gedanken machen - da siehst du auch gleich, wem es ernst ist, und wem nicht...
 
Noch n paar kleine Ideen/hinweise/whatever:

- Versuche wirklich jedem Workshopteilnehmer was zu vermitteln und das möglichst auf die Weise, wie er es selbst am besten versteht. Verschiedene Leute brauchen verschiedene Ansätze. So wie der eine sich einen Groove einfach von dir abschauen kann, so muss ein anderer ihn notiert sehen(Tafel/oh-Projektor/Blätter), um den Groove zu reproduzieren.

- Da der Workshop längere Zeit geht, mach ziwschendurch ne Pause (mittags so ca 60-90 mins) oder besser noch mehrere kleine Pausen, wo dann auch wirklich jeder vom Instrument weggeht und sich anderweitig beschäftigt. Niemand kann sich durchgehend sechs std. aufs trommeln konzentrieren.

- Zum Aufwärmen (egal, ob am Drumset oder nicht): Lass die Leute einen einfachen Grundrythmus stampfen/mit HH und Bass spielen (LRLR oder für die Pros Paradiddle oder sonstwie) dann gibst du ihnen einzeln ein Pattern (1 oder 2 Takte lang ), dass sie dann mit Händen darüber spielen sollen. immer einmal die Runde durch und dann nächstes Pattern!
So kannst du ihnen auch bedingt improvisation beibringen : du Spielst ihnen was vor und sie müssen drauf antworten.

- Sollte zwischen den einzelnen Teilnehmenrn ein allzu krasser Unterschied bestehen, sag denen, die nicht so fit sind, dass sie was einfacheres spielen sollen!

- Dein Workshop wird (leider) niemanden zum Absoluten Schlagzeug-profi ausbilden, so gut er auch sein mag. Du sollst ihnen "nur" die Grundlagen vermitteln in form von Blättern und Wissen, sprich, was die Leute mit nach hause nehmen können. Du wirst auch kaum die Zeit haben, alles mit ihnen durchzugehn. Also beschränke dich auf die wichtigsten und lehrreichsten Sachen. Den Rest sollten dann, wenn der workshop gut war, alle zuhause und möglichst allein erarbeiten können!

Hoffe ich konnte helfen!
 
Laguna schrieb:
... in form von Blättern und Wissen, sprich, was die Leute mit nach hause nehmen können. Du wirst auch kaum die Zeit haben, alles mit ihnen durchzugehn. Also beschränke dich auf die wichtigsten und lehrreichsten Sachen. Den Rest sollten dann, wenn der workshop gut war, alle zuhause und möglichst allein erarbeiten können! ...
Das hab ich an Workshops auch immer besonders mögen, wenn die Dozenten keine "Taschenspieler" und Geheimniskrämer waren, sondern bereitwillig ihr Wissen + Material weitergegeben haben (wenns was taugt natürlich gerne gegen Geld), damit man die Themen zu Hause weiterführen kann, die im Workshop aus Zeitgründen nur angerissen werden konnten.
In diesem Zusammenhang sind Musik- (CD, DVD) und Literaturhinweise wichtig.
 

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