All diese Aussagen kommen sehr auf das Fabrikat bzw. den Hersteller an ....
Naja, nicht wirklich. Das Prinzip ist ja immer das Gleiche, jeder in der "Kette" will was mit dran verdienen.
Bei Harley Benton bekommt man ggf. etwas mehr fürs Geld, weil Thomann gleichzeitig auch der Vertrieb ist.
Zaubern können die aber dennoch nicht.
Wahrscheinlich noch nicht mal das
Das eigene pimpen ist deshalb oft erfolgreich, da der Pimper sich gerne selbst belügt
Was ich an diesen Diskussionen immer vermisse, ist die Differenzierung, in welcher Preisklasse bzw. bei welch bereits vorhandener "Qualität" gepimpt wird.
Bei einer 100 bis 200 Euro Gitarre macht es seltenst Sinn.
Bei einer 500 Euro Gitarre, wenn die "Basis" gut ist, nämlich, die Gitarre selbst (dh. die Qualität der Hölzer, die Konstruktion, wie sauber alles zusammengefügt wurde etc.) kann es durchaus etwas bringen.
Ich weiß, dass in den letzten Jahren immer wieder davon gesprochen wurde, dass "es noch nie so gute Gitarren für so wenig Geld gegeben hätte".
Das stimmt mMn nicht.
In der Zeit von ca. 2010 bis 2015 hätte ich da ggf. zugestimmt, heute und auch die zwei, drei Jahr vor Corona nicht mehr wirklich.
Danach ging es bergab für uns als Käufer.
Ibanez: Preise von über 1000 Euro für die indonesischen Premium Instrumente sind mittlerweile völlig normal, selbst die noch günstigere Axion Label hat deutlich aufgeholt
Jackson/Charvel: Mexiko Modelle aktuell gefühlt 300 bis 400 Euro teurer als 2015 noch, dabei vereinfachte Formen z.B. bei der Dinky kein abgeschrägtes Cutaway mehr, neue Japan Jacksons sogar >1500 Euro, viele mit aufwändigeren Lackierungen mittlerweile made in China (aus der Pro-Serie!)
LTD: 1000er Serie wird mittlerweile auch in Indonesien produziert (früher nur Korea), Preise dabei öfters über 1000 Euro, neue Signature LTD Modelle auch gerne mal 1500 Euro und höher (das gab es früher so nicht)
Schecter: Massives Downgrading in Hardware/PUs, z.B. die Banshee war 2015 noch für ca. 650 Euro zu haben, made in Korea, original Hipshot Bridge, original Duncans (sogar die damals angesagten Nazgul/Sentient PUs) - heute bekommst du da made in Indonesien, Schecter Hardware, Schecter No-Name PUs
usw.usf.
Da braucht man sich nichts vormachen, dass auch im Low Budget Bereich dieser Trend genau der gleiche ist.
Die einzigen Lichtblicke (für mich) waren in den letzten Jahren die Ibanez Genesis RGs - unter 1000 Euro zu haben, made in Japan!
Und die FGN Gitarren im "Gibson-Style" - LS10, LC10, DC10 alle um die 1000 Euro zu haben - die PUs sind nicht der Knüller, aber die "Basis" dieser Gitarren ist gut und die Verarbeitung meistens recht ordentlich, auch made in Japan aus dem Fujigen Werk, aus dem auch die Prestige Ibanez Gitarren kommen.
Und wo wir gerade bei FGN sind - da hat man es schön gesehen, wie vermeintlich kleinere Upgrades den Endpreis extrem in die Höhe treiben.
Beispiel LS10 vs LS30 - letztere hat eine echte gemaserte Ahorndecke, eine andere Lackierung, Alu Tailpiece und eben Duncan PUs - das kostet FGN in der Herstellung garantiert keine 100 Euro mehr, der Endkunde zahlt dafür aber fast 1000 Euro drauf.
Das wäre dann ein klassischer Fall, wo "Pimpen" eben doch Sinn macht, bessere PUs und Alu Tailpiece rein und man hat eine gute Chance, dass die gepimpte LS10 genauso "gut" ist wie die LS30 - wenn man halt mit der (dünnen) Polylackierung leben kann.
@OliverT
Übrigens, da du noch auf der Suche bist nach einer Gitarre für die Coverband.
Die FGN Boundary habe ich ja empfohlen - aber auch da sind die PUs der Schwachpunkt.
Die würde ich persönlich tauschen.
Henning aka Eytschpi, der regelmäßig für Harley Benton wirbt und dafür sogar mit einem Harley Benton Signature Modell gesegnet wurde, hat übrigens in seinem Review dieser FGN Boundary Gitarren gemeint, dass er die Qualität besser findet als die höherpreisigen Harley Bentons. Also gib denen doch ruhig mal eine Chance, vielleicht gefallen sie dir auch.