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Konzerteinnahmen: Firma gründen?

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Hallo zusammen,
ich möchte mit ein paar Leuten bald ein Konzert veranstalten.
Meine Frage ist jetzt, wenn wir Eintritt verlangen und Einnahmen bzw. Gewinn erwirtschaften, ob wir uns dafür als Firma angemeldet haben müssen, oder ob das auch als Privatmann geht..?

Danke im vorraus!
 
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Dazu braucht es keine Firma. Wenn ihr sowas macht entsteht automatisch eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die auch für sich genommen teilrechtsfähig ist. Die Einnahmen, etc. sind dem Finanzamt natürlich mitzuteilen (in den entsprechenden privaten Steuererklärungen).
 
Hab gehört, dass wenn man einen Verein gründet und alles läuft schief, ist nur der Verein haftbar.
Und wenn der Verein nur 10 € Kapital hat, ja dann sind die 10 € halt weg -.- .
 
Hab gehört, dass wenn man einen Verein gründet und alles läuft schief, ist nur der Verein haftbar.
Und wenn der Verein nur 10 € Kapital hat, ja dann sind die 10 € halt weg -.- .

Ganz so einfach ist das Ganze nicht. Der Verein ist eine vollrechtsfähige juristische Person, grundsätzlich gilt damit, was du sagst, nämlich, dass der Verein nur mit seinem Vereinsvermögen haftet. In Fällen von sogenannter Unterkapitalisierung gibt es aber immer noch eine Durchgriffshaftung des Vorstands. Das wäre bei deinen 10 Euro der Fall - das Vereinsvermögen muss immer zur Zweckerreichung in vernünftiger Relation stehen. Tut es das nicht, dann tritt automatisch eine entsprechende Privathaftung in Kraft.

Ein Verein kann in vereinzelten Fällen mal in Frage kommen. Aber der Verein ist ein komplexes Konstrukt, dessen Aufbau sich in seltenen Fällen lohnt, will man z.B. ein Konzert veranstalten. Da muss es dann zumindest ein einigermaßen erhebliches finanzielles Risiko geben.

Zum Verein braucht man schon mal im Vergleich zur GbR mindestens 7 Mitglieder. Während die GbR mehr oder minder ganz automatisch entsteht, muss man beim Verein eine Satzung erstellen, die allen gesetzlichen Anforderungen entspricht (kostet zumindest erheblich Zeit, wenn man auf Hilfe eines Anwalts/Notars verzichten will). Dann muss man zum Notar gehen und den Verein eintragen lassen. Die Gesamtkosten dürften sich da um die 100 EUR bewegen. Dann ist das ganze wie gesagt innerhalb des Vereins, Mitbestimmung, Mitgliederversammlung, etc, etwas schwierig, was dann gefährlich werden kann, wenn ein Mitglied querschießt. Ein gewisses Vereinskapital braucht man dann sowieso um eine Privathaftung zu umgehen. Dazu kommt, dass potentielle Vertragspartner natürlich von der beschränkten Haftung des Vereins wissen. Das heißt es kann dir als kleiner Verein schon mal passieren, dass ein Partner schlicht und ergreifend keine Vertrag abschließt - oder sich über das Privatvermögen des Vorstands bilateral schuldrechtlich absichert.

Der Verein ist etwas was grundsätzlich auf langfristige Arbeit angelegt ist. Will man nur mal ein Konzert veranstalten, ist das grundsätzlich dem Verein gar nicht zugänglich und selbst wenn man das Vereinsziel entsprechend modifiziert lohnt sich eine Vereinsgründung meistens nicht. Fälle in denen es sich tatsächlich lohnen kann, sind solche mit erheblichem finanziellen Risiko (da muss man aber wegen Unterkapitalisierung aufpassen), v.a. aber solche die eben eher dem Bild des Vereins entsprechen, eben solche die auf Dauer angelegt sind, also z.B. Vereine, die das Veranstalten mehrerer Konzerte über's Jahr hinweg als Ziel haben.
 

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