Abweichungen von der gewählten Tonart

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midnight
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Hi!

Hab kürzlich meinem Gitarrenlehrer ein Stück aus Blind Guardian's Valhalla vorgelegt aus Guitar Pro gedruckt - das solo. Naja er war wenig begeistert, das das mit einigen Kreuzen vor einigen noten notiert war, das ganze in C-Dur. Wir habens dann in einer anderen Tonart notiert, bei der G zu Gis wurde. Nur ergab sich dann, dass innerhalb eines Taktes ein Gis und ein G (mit auflösungszeichen) vorkam. Es war einfach so, und beim nachspielen klang es auch so wie es klingen soll.


Nun wa rmein Lehrer aber nicht sehr begeistert darüber, er meinte, das wäre nicht möglich bzw würde der theorie wiedersprechen. Da das nun in dieser tonart geschrieben wäre, gäb es nur noch Gis, ein G würder "Rechtschreibung" widersprechen.

Ist das wirklich so, dass solche Abweichungen ein unding sind?

midnight
 
Eigenschaft
 
quatsch, das gibt's alles

ich hoffe mein überaus qualifizierter Kommentar hat dich jetzt soviel weitergebracht, wie du es dir gewunschen hattest ;)
 
Ich werd' nicht ganz schlau aus den Fragen. Es fehlen einige wichtige INformationen.

Naja er war wenig begeistert, das das mit einigen Kreuzen vor einigen noten notiert war, das ganze in C-Dur.

In welcher Tonart ist denn Stück eigentlich, bzw. in welcher Tonart (über welche Akkorde?) läuft das Solo? Wenn es nicht C ist, darf das Solo natürlich auch nicht als C notiert stehen.

Wir habens dann in einer anderen Tonart notiert

Welche?
 
Hi Hans_3,

Zur ersten Frage, gleiche eine Rückfrage. So wie ich es verstanden hatte, ist es im Prinzip egal, in welcher Tonart ein Stück notiert ist. Man wählt die Tonart eben nur so aus, dass möglichst wenig Noten noch einzeln mit einem Vorzeichen belegt werden müssen, so dass sich dann insgesamt die Lesbarkeit erhöht. (Man verzeihe mir meine vielleicht nicht ganz fachgerechte Ausdrucksweise) Macht in meinen Augen auch Sinn, denn die Notenwerte bleiben ja de fakto die gleichen, ob ich nun ein fis schreibe, in der Notenzeile mit Vorzeichen direkt vor der Note, oder als Vorzeichen vor dem ganzen Stück.
Oder liege ich hier komplett falsch, und die gewählte Tonart hat noch weitere Auswirkungen auf das Stück?

Zur zweiten Frage: Hab noch mal nachsehen müssen, da ich die Noten nicht hier hatte. Das Stück hatten wir dann in E-dur notiert. Ok, das mit dem G - Gis stimmt nicht mehr dann, aber das war gestern eh als Beispiel gemeint. Also E-Dur - 4 Kreuze :)

midnight
 
Oh.. war nicht ganz richtig! Wir habens mit 5 Kreuzen notiert .. also muss das Ces Dur sein ?
 
Oder halt B sind ja deckungsgleich.
 
Also für mich hat b-dur 2 bs.
ne spass be seite, ich weiß das ich den veramerikanisierungsprozess hier nich aufhalten kann :D
wie wärs denn das in einer b-Tonart zu notieren? Dann hättest du nen as und nen G.

Aber mal was anderes...was is dein Lehrer denn für ne Pflaume?
Frag den mal wie er ne chromatische Tonleiter notieren will nach seiner tollen Regel.
 
Hallo,

Zur ersten Frage, gleiche eine Rückfrage. So wie ich es verstanden hatte, ist es im Prinzip egal, in welcher Tonart ein Stück notiert ist.
Grundsätzlich richtig.
Man wählt die Tonart eben nur so aus, dass möglichst wenig Noten noch einzeln mit einem Vorzeichen belegt werden müssen, so dass sich dann insgesamt die Lesbarkeit erhöht.
Mit der Tonart ändert sich ja auch die gesamte Tonhöhe des Stückes. Daher ist die leichte Lesbarkeit nur ein Kriterium für die Wahl der Tonart. Ganz wichtig sind die Tonumfänge der beteiligten Instrumente/Gesangsstimmen und der Tonumfang (Ambitus) der jeweiligen Stimmen, die das Stück spielen und singen sollen. Ob eine Melodie z.B. auf einer Trompete eine Terz höher oder tiefer gespielt wird, macht einen Unterschied in der Spannung aus, denn hohe Töne erfordern mehr Kraft. Wenn das Stück aber plötzlich eine Terz tiefer transponiert wird kann es sein, daß so tiefe Töne auf der Trompete gar nicht mehr spielbar sind. Daher muß man bei der Wahl von Tonarten immer die Tonumfänge berücksichtigen.

Daneben haben Tonarten auch eine Geschichte, sie sind ja nicht voraussetzungslos entstanden: bestimmte Tonarten wurden in der Musikgeschichte für bestimmte Musiken verwendet. Im Barock, der Klassik und Romantik ist das ziemlich ausgeprägt. Auch Jazz-Standards werden eben wegen der Standardisierung meist in einer bestimmten Tonart publiziert. Wenn man nun selbst Musik komponiert, kann man Bezug auf diese historische Verwendung von Tonarten nehmen und entweder Tendenzen aufgreifen ("auch ich schreibe mein Requiem in d-Moll!") oder bewußt vermeiden ("nein, meine ansonsten typische A.C-Jobim-Bossa-Nova ist eben nicht in F-Dur geschrieben!").
Macht in meinen Augen auch Sinn, denn die Notenwerte bleiben ja de fakto die gleichen, ob ich nun ein fis schreibe, in der Notenzeile mit Vorzeichen direkt vor der Note, oder als Vorzeichen vor dem ganzen Stück.
Notenwerte??? Das sind die Notendauern, aber wir reden doch hier über Tonhöhe. Und Vorzeichen heißen genaugenommen nur Vorzeichen, wenn sie am Anfang jeder Zeile stehen (im Notensatzprogramm Finale werden sie zur Klarstellung Tonart-Vorzeichen genannt, auch keine schlechte Lösung). Wenn Kreuze und Bs vor einzelnen Noten stehen, heißen sie Versetzungszeichen. Allgemein kann man Kreuze und Bs Alterationen nennen.

Für das klingende Resultat ist es egal, ob du Versetzungszeichen oder Vorzeichen verwendest. Für die Musiker aber nicht unbedingt, denn viele Musiker haben aufgrund der Vorzeichen eine Erwartungshaltung, welche Tonart hier klingen soll und sind schnell irritiert, wenn diese Erwartungshaltung irregeführt wird. Also sollte man bei tonaler Musik sich bemühen, die korrekten Vorzeichen zu setzen. Damit gibt man den Musikern die Chance, auf gelernte und bekannte Muster zurückzugreifen, was das Erlernen eines neuen Stücks vereinfacht.

Harald
 
Hi,
um das nochmal zu verdeutlichen:

Die Tonart gibt nicht nur die Vorzeichen, sondern auch den Grundton an! von daher isses eben auch nicht wurscht, ob ein Stück in C-Dur oder A-Moll ist.
Normal werden die Vorzeichen ( => Erklärung von HaraldS ) primär danach gewählt, ob es sich um einen Dur oder Mollmodus handelt.

Ein Stück in D-Dorisch wird normal auch mit einem Bb notiert um den Grundton zu verdeutlichen und eben nicht ohne Vorzeichen, wie es eigentlich korrekt und konsequent wäre.

Da kommt wieder das konventionelle Dur/Moll-System durch!

Grüße

Chris
 
Wo wird das denn gemacht?
Also bei mir werden moll und durparalelle immer mit den selben Vorzeichen geschrieben, und dorisch wird wenn es überhaupt verwendet wird, mit den vorzeichen des zugehörigen ionischen modus vorgezeichnet.
Wo willst du das b denn setzen?
Wenn du wirklich nen Dorischen Modus mit einem Vorzeichen machen wolltest, müsstest du ein kreuz vors f setzen. das wär dann a-dorisch, aber auch gleichzeitig wieder G-dur, also kann man auch gleich sagen man zeichnet g-durvor.
 
Ein Stück in D-Dorisch wird normal auch mit einem Bb notiert um den Grundton zu verdeutlichen und eben nicht ohne Vorzeichen, wie es eigentlich korrekt und konsequent wäre.

Da kommt wieder das konventionelle Dur/Moll-System durch!

das deckt sich ebenfalls nicht mit meiner erfahrung. d-dorisch wuerde eher ganz ohne vorzeichen notiert werden. ein b-vorzeichen waere z.b. g dorisch.

gruss, alex
 

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