Flügel und Horn - wie optimal aufnehmen?

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Hallo,

ich hab mal wieder eine Frage.

Nächsten Mittwoch steht eine Aufnahme von einer Komposition für Horn und Flügel ins Haus.
Den Flügel gedenke ich mit zwei Kondensator-Kleinmembranern aufzunehmen, Gefell M70 von früher, etwa vergleichbar mit denen.

Aber was und wie mach ich das mit dem Horn?

Das Dumme dabei ist, daß die Aufnahme im Wohnzimmer des Pianisten stattfindet, ein großer Raum, sagt der, aber ich kenne den Raum eben nicht, kann ihn akustisch nicht einschätzen.

Ich hab auch keinerlei Ahnung von dem Musikstil - klassisch ist klar, aber immerhin lebt der Komponist noch, das kann also alles bedeuten...

Nebenbei hab ich das Problem, daß ich nur zwei MD-Recorder für den "mobilen" Einsatz habe, weil ich ja auf 3 Spuren aufnehmen will (2x Flügel, 1x Horn), wie ich die dann im PC synchron kriege, weiß ich jetzt auch noch nicht. Vielleicht vor der Aufnahme einmal laut in die Hände klatschen, damit ich die Files im Rechner dann zeitlich richtig zueinander schieben kann... Ob das so funktioniert?

Vielleicht überlege ich mir das auch noch und schleppe den großen PC mit, mit dem ADAT-Interface kann ich immerhin 8 Spuren auf die Festplatte bringen. Obwohl der Aufwand mich abschreckt.

Mieten ist nicht, zusätzliche Kosten dürfen nicht entstehen. :(

Ich hätte ja auch die Möglichkeit (da ich 4 Spuren habe, drei nur brauche), das Horn experimentellerweise mit zwei Mikros abzunehmen.

Aber welche Mikros und in welcher Position?

Habt Ihr Vorschläge für mich?

Ich zähle mal meinen Mikro-Bestand auf:

Beyer M201, 69, 59, MCE 81
AKG C1000, D112
Shure SM 57, 58, 16AM
Sennheiser ME66
und halt mehrere der Gefell M70...

(Bestimmt habe ich noch das eine oder andere vergessen, aber das wird nicht so relevant sein)

Danke schon mal vorweg!

LG!
ts2
 
Eigenschaft
 
Also was die synchronisation der beiden md recorder angeht, das mit in die hände klatschen sollte im prinzip funzen. Die Film leute machen das ja heute noch so um audio und film zu synchronisieren. Musst du dann halt im Schnittporgramm etwas rumwurschteln sollte aber gehen.

Wenn du zwei spuren für das horn hast, dann nimm es doch gleichzeitg mit einem Kondenser (wenn du noch ein gefell übrig hast würd ich das ruhig nehmen) und einem dynamischen mic auf. Dann kannst du hinterher entscheiden oder vielleicht sogar einen gesamtklang aus den beiden anteilen zusammenmischen. Ist eigentlich nicht besonders experimentell sondern gängige Praxis. Horn ist sone sache, da der hornist beim spielen ja die hand im Trichter hat...
Die meisten blechbläser bevorzugen es sich vor dem spielen einzublasen. Du könntest den hornisten ja vor der aufnahme abpassen und ihn bitten sich einzuspielen wärend du ein bisschen mit den mikros experimentierst wie es am besten klingt.

Wenn die raumakkustik gut sein sollte kannst du ja vielleicht sogar überlegen steremäßig mit 2 der gefell miks aufzunehmen und dem horn und dem klavier jeweils ein zusatzmirko zu gönnen, um hinterher noch etwas eingreifen zu können.



gruß

musicmacher
 
Danke für Deine Antwort!

... das mit in die hände klatschen sollte im prinzip funzen
Ja, das klingt schon mal gut. Das Stück ist etwa 20min lang, beide Musiker sind der Meinung, sie werden es in max. 1 Stunde im Kasten haben. Da werde ich 2 MDs á 80min nehmen und durchlaufen lassen, so brauche ich im PC dann die Spuren nur einmal zueinander synchronisieren, das ist nicht so viel Fummelei (ich arbeite mit Samplitude, da geht das ganz gut).


(wenn du noch ein gefell übrig hast würd ich das ruhig nehmen)
Übrig hab ich keins ;) ,ich finde die Teile sehr gut, aber 6 Stück kriege ich hin.

Wenn die raumakustik gut sein sollte, kannst du ja vielleicht sogar überlegen stereomäßig mit 2 der gefell miks aufzunehmen und dem horn und dem klavier jeweils ein zusatzmikro zu gönnen...
Der Vorschlag gefällt mir eigentlich am Besten. Ich denke, so werde ich es angehen.
Vielleicht ist die Stereoaufnahme dann auch schon so gut, daß die beiden Instrumentenspuren nicht gebraucht werden, aber besser, ich hab sie erst mal... :great:

LG!
ts2
 
Ich würde, wenn Du nur zwei MD-Recorder zur Verfügung hast, auf jeden Fall (wenigstens) eine autarke Stereoaufnahme von beiden Instrumenten machen (und den zweiten MD-Recorder vielleicht nur probehalber mitlaufen lassen). Die Filmsynchronisation mag mit klatschen vielleicht hinhauen, wenn da geschnitten wird, muß der Ton sowieso alle zwei bis drei Minuten synchronisiert werden. Wenn die beiden MD-Recorder aber nicht absolut genau die gleiche Taktrate haben, werden sie innerhalb von 20 Minuten sicher auseinanderlaufen. Wenn Du diese Signale dann alle zwei Minuten wieder synchronisieren möchtest, wird das vermute ich etwas aufwendiger.

Das Horn wird ja so gespielt, daß es nach hinten abstrahlt - sodaß man normalerweise (im Konzert) einen indirekten Klangeindruck hat. Du könntest also bei der Aufnahme ausprobieren, den Hornisten für größere Präsenz vor eine Wand zu setzen - oder mit diesem Parameter herumprobieren, bis der Klangeindruck, den Du haben möchtest entsteht...
 
Hi Jan,

Du meinst, es würde Probleme geben, die zwei MDs im PC zu synchronisieren?

Ich hab mal versucht, DAT-Recorder + MD-Aufnahme synchron zu kriegen - das war allerdings wirklich eine Sch****arbeit, weil das Band eben doch nicht gleichmäßig läuft.

Aber mit MD oder auch CD-Brennern dürften da doch keine Schwierigkeiten zu erwarten sein, oder?

Ansonsten ja, ich werde ein Stereopärchen als Hauptmikro auf dem neueren MD aufnehmen, und je ein M70 für Flügel und Horn li/re getrennt auf dem anderen Recorder.
Der ist sowieso ein Urgestein aus der Anfangszeit der MD: Sony MDS101 (!) Hat einen regelbaren (ohne Automatik!) unsymmetrischen Stereo-Mic-In, leider aber noch das alte ATRAC-Verfahren.

Aber zum Zumischen bei Bedarf wirds wohl reichen (müssen)...

Tja....die Abnahme des Hornes....über genau das mach mir noch Gedanken. Auch deshalb, weil ich die Musik nicht kenne, k.A., was der Komponist sich da vorgestellt hat.... Solo mit Begleitung? Gleichwertige Partner? Mal sehen, was die Musiker wissen, die sollten jedenfalls mehr als ich wissen. Wie es scheint, ist der Komponist bei der Aufname dabei, ein älterer, aber noch lebender Herr... ;)

Am schwierigsten wird es, wenn nach einer Unterbrechung die Frage "können wir mal kurz reinhören?" kommt... Mal sehen, was ich da alles an Equipment einpacke. Auf jeden Fall Mehrkanal KH-Verstärker und alle KHs, die ich habe.

Na mal sehen, das Honorar bewegt sich eher in der Größenordnung eines Trinkgeldes, 50-100€ für alles zusammen, Aufnahme, Mischen, CD... aber besser als nichts.

LG!
ts2
 
Wenn der Raum es hergibt, wäre eine Kugel fürs Horn schön. Bei der MD-Methode wäre ich mir aber nich so sicher, ob das synchron bleibt. Ich würde den PC Mitschleppen.
 
Hallo, Andreas!

Kugel - ok, hätte ich ja auch, sogar eine mit Röhre, das M93 von Rockopa :D!

Aber wo würdest Du die hinstellen? Dumm, das ich den Raum noch nicht mal theoretisch kenne, ein großes Wohnzimmer...ist die einzige Info, die ich habe.

Für den PC spricht so langsam so viel, daß ich den Aufwand so nach und nach ernsthaft ins Auge fasse. Da könnte ich mit 8 Spuren einige Experimente machen. Auch ein dynamisches Beyer M69 käme da in Frage...

Die Synchronität macht mir da eher nicht so die Probleme, ich habe letzens erst einen 8Spur-Mitschnitt um zwei Spuren ergänzt, vom CD-Brenner Tascam CD-RW2000 - ging ganz einfach....

Habe heute beschlossen, meine 4 Sharks zu Hause zu lassen und statt dessen das A&H 16/2 mitzunehmen, von daher wären 8 Kanäle kein Problem. Dafür habe ich dann auch den Behringger ADA8000....

Na gut, ich denke noch darüber nach - am wenigsten Ahnung habe ich aber von der Positionierung des Mikrofones am Horn...
 
So, eben war die Aufnahme, zur Qualität kann ich relativ wenig sagen, da der Nebenraum (siehe Foto Recording) nicht akustisch getrennt war. Habe mit Beyerdynamic DT770 abgehört und denke, es wird gut zu Mischen sein.

Die Stereo-Hauptmikrofone (M70 Gefell) haben in dem dann doch nicht sooo sehr großen, trockenen, aber recht leisen Zimmer das Horn und den Flügel doch etwas undifferenziert aufgenommen.
Mal der Flügel, mal das Horn m.E. zu leise. Ein M70 sehr nahe über dem ungeöffneten Flügel, hinter der Klaviatur (Stützmikro Flügel) und ein dynamisches Beyerdynamic M 69 TG mit Popkiller 30cm direkt vor dem Horn (Stützmikro Horn) werden da beim Mix sehr gut helfen.
Die Hornspur ist ja nun sehr direkt, aber da kann ich ja bei Bedarf einen separaten Raum darauf legen, das wird schon.
Das M70 über dem Horn (Stativ auf dem Foto zu sehen) habe ich wieder weggelassen, war zu indirekt.

Morgen fange ich damit an, Überspielen, synchronisieren, Vorschnitt.
Zum Endmix hole ich mir lieber den Pianisten dazu, er war viele Jahre unser Musikalischer Leiter, da mache ich dann nichts falsch.

Vielleicht kann ich auch die Erlaubnis erlangen, Hörproben einzustellen, die Gema hat ja damit nix zu tun :D - ich frag mal...

Mischpult war das A&H 16/2 Wizzard, 4 Kanäle - 4 Dir-Outs, Kontrollhören über den stereofon abhörbaren Aux1+2, das macht sich sehr gut, da kann man (pre geschaltet) eine Art Monitormix bauen, der dem gewünschten Ergebnis schon recht nahe kommt.
Bin mal wieder vom A&H sehr angetan!

Bis später! ;)
 

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