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HCA Musik-Praxis
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Lieber Johannes, liebe KollegInnen,
war jetzt fast zwei Wochen beruflich bedingt off-Board - und bin nach der Rückkehr über eine offenkundige Kooperation des Boards (mit Banner: "Talents - wir machen dich zum Star") schockiert.
(Sorry, dass ich dazu einen neuen Thread aufmache, aber im verlinkten Diskussions-Fred würde er sonst untergehen. Falls Du anderer Meinung bist, müsstest Du ihn halt verschieben oder gar ins off kicken.)
Habt Ihr Euch vor dieser Koop nicht ausreichend mit Backgroundwissen versorgt? Oder was war die Ursache für diese Koop? Bezahlte Bannerfläche? Das wäre der einzige für mich nachvollziehbare Grund. Wenngleich man sich auch bei allen wirtschaftlichen Aspekten immer fragen sollte, für wen man Werbung macht.
Nicht nur Wissenschaftler sonder auch sehr renommierte Plattenfirmenleute (u.a. auch ein ehemaliger BMG-Hauptgeschäftsführer) sagen seit langem, dass diese Castingformate pädagogisch verwerflich sind. Da werden Menschen mit bislang unerfüllten Träumen ausgenutzt! Es wird ihnen vorgegaukelt, sie könnten mit etwas Gehopse und schauerlichem Gesang berühmt werden.
Keiner, der sich auch nur etwas mit Künstleraufbau auskennt, würde solche Leute jemals zu einem Termin bitten. Das ist auch die Realität für die Vielzahl von Bands/Musikern, die sich tagtäglich mit Blindbewerbungen an Labels wenden. Warum sollte jetzt plötzlich ein Tanz um das Goldene Kalb das Vertragsmanna vom Himmel regnen lassen?
Dahinter stecken eiskalt kalkulierte Businesspläne! Die Schicksale von ausgenutzten und ausgebeuteten Musikerinnen und Musikern (durchaus manchmal auch talentiert!) sind das, was kaum oder nur am Rande interessiert.
Die Benutzung der SuFu im Board hätte die ein oder andere Info zu Tage bringen können. Ich habe das vor langer Zeit mal in einem Grundstatement zu DSDS geposted (https://www.musiker-board.de/vb/mus...totaler-muell-o-super-cool-5.html#post1302163 ) (Seite/n 5 und 7 des Freds)
Im "Orbit" des Rock.Büro SÜD "kreisen" eine Reihe von Insidern aus dem früheren Stamm einer namhaften Major-Company genauso, wie Leute, die z.B. die Verträge von etlichen dieser Casting-Opfer zur Prüfung auf dem Tisch liegen hatten. Alle Infos kann ich nicht multiplizieren; auch gilt es die Quellen nicht zu outen.
Aber das, was hinlänglich hinter den Kulissen Tagesgespräch ist, reicht schon aus, um sich qualifiziert mit den Machenschaften solcher Casting-Konzepte auseinander zu setzen.
Zum clip-fishing habe ich aufgrund der beruflichen Termine meine Quellen noch nicht durch telefoniert, aber das Konzept scheint auch sonst sehr durchsichtig.
Früher wurden tausende "Kandidaten" zu aussichtslosen Castings vorgeladen. Viele haben sich lächerlich gemacht und mit der unterschriebenen Sendeerlaubnis ausreichend On-Air-Material geliefert, mit dem ein Sender sein Publikum "belustigen" konnte/kann. Zu deutsch: man hat untalentierte Schimpansen gefilmt, die sich vor der Kamera der Lächerlichkeit preisgegeben haben.
Aber solche Termine sind nicht nur für die Juroren anstrengend. Solche Termine generieren auch beträchtliche Produktionskosten. Straffung scheint angesagt. Also lädt man sich lediglich noch ein paar Hundert Kandidaten auf eine bekannte Saufinsel ein und - braucht trotzdem "Affenmaterial".
Was ist billiger, als die Leute ihre eigenen Videos einreichen zu lassen? Die zahlreichen Billligproduktionen der Pannenshows haben hier einen neuen Weg gezeigt. Also: "Oops! Die Musikerblamiershow!"
Demnächst also vielleicht mit kostenlosen Mucker-Schimpansen, die vor der Kamera den Affen machen?
DAS BOARD SOLLTE SICH HIER NICHT ZUM HANDLANGER VON VERWERFLICHEN MEDIENPRAKTIKEN MACHEN (LASSEN)!
Wenn ein Musiker glauben sollte, dass er auf diesem Wege nachhaltig und dauerhaft Erfolg haben könne, dann kann er einem nur leid tun!
Egal, ob der Programmchef eines öffentlich-rechtlichen Senders bei uns aufläuft oder der Musikchef eines großen Privatrundfunksenders. Es ist ernüchternd, was beide unisono über die Sendeeinsätze von Casting-Produktionen erzählen. Dementsprechend reflektieren deren Senderotationen auch nicht solche Casting-Künstler.
Lieber Johannes, ich hoffe sehr, Du/Ihr hast/habt Euch da nur vom TV-Glamour "blenden" lassen und überdenkt diese Kooperation nochmals nachhaltig. Bei Castings werden Opfer verbrannt aber keine nachhaltigen Karrieren aufgebaut.
Das Board sollte junge Talente nicht in diese zerstörerische Mühle schicken!
lg.
war jetzt fast zwei Wochen beruflich bedingt off-Board - und bin nach der Rückkehr über eine offenkundige Kooperation des Boards (mit Banner: "Talents - wir machen dich zum Star") schockiert.
(Sorry, dass ich dazu einen neuen Thread aufmache, aber im verlinkten Diskussions-Fred würde er sonst untergehen. Falls Du anderer Meinung bist, müsstest Du ihn halt verschieben oder gar ins off kicken.)
Habt Ihr Euch vor dieser Koop nicht ausreichend mit Backgroundwissen versorgt? Oder was war die Ursache für diese Koop? Bezahlte Bannerfläche? Das wäre der einzige für mich nachvollziehbare Grund. Wenngleich man sich auch bei allen wirtschaftlichen Aspekten immer fragen sollte, für wen man Werbung macht.
Sorry, lieber und sehr geschätzter Johannes, aber das ist so etwas von naiv, dass es mir schwer fällt, sachlich zu kommentieren. Lese da nur ich etwas Stolz heraus, dass da RTL dahintersteckt? Etwas mehr Reflexion über die Hintergründe hätte ich mir vor einem GO zu einer solchen Koop schon gewünscht!Habt ihr euch die Demos mal angehört? Das ist ansich leicht zu toppen...
...
Natürlich brauchen die Leute - das ist klar. Aber was brauchen die Musiker hier? Publicity & Publikum. Und da ist ClipFish/RTL eine gute Basis.
Nicht nur Wissenschaftler sonder auch sehr renommierte Plattenfirmenleute (u.a. auch ein ehemaliger BMG-Hauptgeschäftsführer) sagen seit langem, dass diese Castingformate pädagogisch verwerflich sind. Da werden Menschen mit bislang unerfüllten Träumen ausgenutzt! Es wird ihnen vorgegaukelt, sie könnten mit etwas Gehopse und schauerlichem Gesang berühmt werden.
Keiner, der sich auch nur etwas mit Künstleraufbau auskennt, würde solche Leute jemals zu einem Termin bitten. Das ist auch die Realität für die Vielzahl von Bands/Musikern, die sich tagtäglich mit Blindbewerbungen an Labels wenden. Warum sollte jetzt plötzlich ein Tanz um das Goldene Kalb das Vertragsmanna vom Himmel regnen lassen?
Dahinter stecken eiskalt kalkulierte Businesspläne! Die Schicksale von ausgenutzten und ausgebeuteten Musikerinnen und Musikern (durchaus manchmal auch talentiert!) sind das, was kaum oder nur am Rande interessiert.
Die Benutzung der SuFu im Board hätte die ein oder andere Info zu Tage bringen können. Ich habe das vor langer Zeit mal in einem Grundstatement zu DSDS geposted (https://www.musiker-board.de/vb/mus...totaler-muell-o-super-cool-5.html#post1302163 ) (Seite/n 5 und 7 des Freds)
Im "Orbit" des Rock.Büro SÜD "kreisen" eine Reihe von Insidern aus dem früheren Stamm einer namhaften Major-Company genauso, wie Leute, die z.B. die Verträge von etlichen dieser Casting-Opfer zur Prüfung auf dem Tisch liegen hatten. Alle Infos kann ich nicht multiplizieren; auch gilt es die Quellen nicht zu outen.
Aber das, was hinlänglich hinter den Kulissen Tagesgespräch ist, reicht schon aus, um sich qualifiziert mit den Machenschaften solcher Casting-Konzepte auseinander zu setzen.
Zum clip-fishing habe ich aufgrund der beruflichen Termine meine Quellen noch nicht durch telefoniert, aber das Konzept scheint auch sonst sehr durchsichtig.
Früher wurden tausende "Kandidaten" zu aussichtslosen Castings vorgeladen. Viele haben sich lächerlich gemacht und mit der unterschriebenen Sendeerlaubnis ausreichend On-Air-Material geliefert, mit dem ein Sender sein Publikum "belustigen" konnte/kann. Zu deutsch: man hat untalentierte Schimpansen gefilmt, die sich vor der Kamera der Lächerlichkeit preisgegeben haben.
Aber solche Termine sind nicht nur für die Juroren anstrengend. Solche Termine generieren auch beträchtliche Produktionskosten. Straffung scheint angesagt. Also lädt man sich lediglich noch ein paar Hundert Kandidaten auf eine bekannte Saufinsel ein und - braucht trotzdem "Affenmaterial".
Was ist billiger, als die Leute ihre eigenen Videos einreichen zu lassen? Die zahlreichen Billligproduktionen der Pannenshows haben hier einen neuen Weg gezeigt. Also: "Oops! Die Musikerblamiershow!"
Demnächst also vielleicht mit kostenlosen Mucker-Schimpansen, die vor der Kamera den Affen machen?
DAS BOARD SOLLTE SICH HIER NICHT ZUM HANDLANGER VON VERWERFLICHEN MEDIENPRAKTIKEN MACHEN (LASSEN)!
Wenn ein Musiker glauben sollte, dass er auf diesem Wege nachhaltig und dauerhaft Erfolg haben könne, dann kann er einem nur leid tun!
Egal, ob der Programmchef eines öffentlich-rechtlichen Senders bei uns aufläuft oder der Musikchef eines großen Privatrundfunksenders. Es ist ernüchternd, was beide unisono über die Sendeeinsätze von Casting-Produktionen erzählen. Dementsprechend reflektieren deren Senderotationen auch nicht solche Casting-Künstler.
Lieber Johannes, ich hoffe sehr, Du/Ihr hast/habt Euch da nur vom TV-Glamour "blenden" lassen und überdenkt diese Kooperation nochmals nachhaltig. Bei Castings werden Opfer verbrannt aber keine nachhaltigen Karrieren aufgebaut.
Das Board sollte junge Talente nicht in diese zerstörerische Mühle schicken!
lg.
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