Hintergrundgeräusche unterdrückt?

LeGato
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Pfuuuh, keine Ahnung, ob das wirklich hier reingehört, erscheint mir aber am Logischsten...

Ich hab' mit meiner Band am Samstag bei 'ner Karnevalsveranstaltung gespielt, und während unserer Show hat ein Kamerateam vom NDR auf und vor der Bühne diverse Interviews und Anmoderationen aufgenommen. So weit, so gut.

Jetzt hab' ich das Ganze in der Glotze gesehen und bin erstaunt: Trotz der hohen Lautstärke auf und vor der Bühne kann man das Gerede von Moderatorin und Gästen wirklich gut verstehen.

Man hört zwar, dass die Moderatorin offensichtlich gegen eine hohe Lautstärke ansprechen muss, aber nur, weil sie so angestrengt spricht und ab und zu ein Gast die Frage nicht gleich versteht.

Auf der Aufnahme hört man aber die Sprache klar und verständlich, den Lärm der Band und das Kreischen der Mädels (Ladies Night im Karneval... ;) ) dagegen hört man nur als Hintergrundgeräusch.

Jetzt meine Frage: Wie macht man denn so was? Eigentlich hätte das Mikrofon ja ALLES aufnehmen müssen... :confused:

Nur einen bestimmten Frequenzbereich aufzunehmen (Sprache) gilt nicht, denn im Hintergrund hört man auch (schwach) unsere Sänger/innen, die ja im selben Frequenzbereich liegen müssten.

Das Einzige, was ich mir noch vorstellen könnte, ist, dass man mit einem zweiten Mikrofon etwas entfernt vom Kamerateam den Raumklang aufgenommen und phasenverdreht dem anderen Ton beigemischt hat, um den Hintergrund weitgehend zu eliminieren.

Würde das funktionieren und wird so was real praktiziert? Wer kennt sich aus?

LeGato
 
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Das kommt jetzt ganz darauf an, wie mikrophoniert wurde... wenn es mit einem handmikrophon gemacht wurde, muss man einfach genug nah und laut sprechen...(wie ein sänger in das mik - da ist ja auch die band leiser als der sänger)
Ansonsten gibt es noch die möglichkeit, ein mikrophon mit ausgeprägter richtcharakteristik zu nehmen. (Bsp: Sennheiser Worldwide: ME 67 - ME 67. Damit kann man auf das aufzunehmende objekt zielen :D Braucht dazu aber jemand mit kopfhörer.
 
Hmmmm jooaaaa. Allerdings hab ich das ja schon ein paar Mal gehört, und da war der Effekt lang nicht so frappierend wie im geschilderten Fall...

Aber schon mal danke! :)
 
...den Raumklang aufgenommen und phasenverdreht dem anderen Ton beigemischt hat, um den Hintergrund weitgehend zu eliminieren.
Theoretisch richtiger Gedanke. Aber soviel ich von den Kamerateams (bei uns ist es der MDR) erfahren habe, arbeiten die niemals mit so raffinierten Tricks, sondern mit:
- Richtmikrofonen
- selektierte Kompression in der Sendebearbeitung.

(was auch immer darunter zu verstehen ist)

Aber die müssen da im Studio ein paar Wunderwaffen haben, so in der Preisklasse, die die hohen GEZ-Gebühren rechtfertigen bzw. erfordern, denn die Mitschnitte, die in unserem Haus gemacht wurden (mit Sennheiser ME-66) klingen bei der Sendung dann wesentlich besser, als sie eigentlich auf Grund der Aufnahmesituation klingen dürften... :cool:
 
Polarkoordinaten hier:

Polarkoordinatenpapier - Wikipedia

Danach kann man die Koordinaten für die Richtcharakteristik von Mikrofonen sehr genau festlegen. Das Mikro muss dann nur noch recht exakt gehalten werden und die Beteiligten möglichst eng zusammenstehen.
 
Danke für die Antworten :)

@ Hans: Die Dame hatte ein Handmikro, und sie hat damit ziemlich in der Gegend rumgefuchtelt... :p
 
Das sind spezielle Reportagemikrofone, nicht die Shotguns, die für solche Interviews genommen werden. Z.B. das MD42 von Sennheiser oder das MD 46.
 
Theoretisch richtiger Gedanke.
Leider noch nichtmal das. Denn sobald das Mikro nicht exakt am selben Ort steht wie das, in das gesprochen wird (und nur, wenn es woanders steht, könnte das Verfahren funktionieren), setzt sich der Störschall aufgrund der Laufzeiten ganz anders zusammen und ist zu dem Störschall am Ort des Nutzmikrofons inkohärent. Da ist dann leider nix mehr mit "phasengedreht zumischen".

Netter Gedanke, aber das klappt bei näherer Betrachtung weder theoretisch noch praktisch.

Das Handmikrofon ist der Schlüssel zum Ganzen, alle Nachbearbeitung ist nur noch Kosmetik. Vielleicht unterstützend noch eine (im Bild natürlich nicht sichtbare) Angel von oben und schon hat man einen enormen Störschallabstand... ;)
 
Z.B. das MD42 von Sennheiser oder das MD 46.
Das erstere wird man für diesen Zweck sicher nicht nehmen wollen (Kugelcharakteristik!). Das zweitere schon eher, ich vermute aber dann doch eher noch eine Hyperniere. Ein bisschen Richtcharakteristik möchte man schon noch haben, auch wenn ein Richtrohr hier eher am Ziel vorbeischießt (im wahrsten Wortsinne :D)
 

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