Röhrenamp und Transistorverzerrer?

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Dimebag Darrell
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Hallo

Ich hab ein enormes Problem. Ich spiel Metal mit einem Valveking 212 und bin mit dem Zerrsound eigentlich zufrieden. Das Problem liegt dadran, dass die Zerre in den tiefen echt fett klingt, jedoch beim Solieren einfach nur schrecklich.

Hab jetzt verschiedene Zerrer(Warp, Zoom HyperLead, Tech 21 TriAC) durchprobiert. Und alle zerstören den warmen Röhrensound. Kann ich da jetzt die Konsequenz drausziehen, dass jeder Transistorzerrer den Sound zerstört oder hab ich nur die falschen Pedale?

Viele benutzen ja von Boss das Metal Zone. Ist solch ein Zerrer nur sinnvoll bei einem Transistoramp oder nutzen ihn auch welche um ihren Röhrensound aufzupeppen? Ist es das richtige um ein Metalbrett zu liefern und gleichzeit einen schönen Solosound?

Oder brauch ich eher einen Equalizer? Angeblich sollen die ja den Sound erheblich verändern. Kann man da aus einer Badewanne nen durchsetzungsfähigen Solosound zu machen?

Es sind viele Fragen, ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Danke im voraus!
 
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Also dein amp erzeugt die Verzerrung mit HIlfe einer Röhre. Deshalb (ich will da auch nicht näher drauf eingehen) klingt die Zerre weicher, voller, wärmer usw.
Ein externer Verzerrer, wie die ganzen BOSS-Pedale haben keine Röhren und verzerren daher, wie ein Transistorenverstärker.
Es gibt allerdings auch Pedale, welche mit einer Röhre arbeiten (ich glaub z.B. Vox baut solche). Um einen wirklicher Röhrensound zu haben, muss man auch mit einer Röhre verzerren.
Und ein EQ verändert natürlich den Sound und das macht er auch gut (ich hab selbst einen), aber eine Röhre kann er nicht ersetzen.
 
Hallo
Oder brauch ich eher einen Equalizer? Angeblich sollen die ja den Sound erheblich verändern. Kann man da aus einer Badewanne nen durchsetzungsfähigen Solosound zu machen?
Jo, einen Equalizer würde ich dir auch empfehlen.
Die Frequenzen so zwischen 600Hz und 1000Hz (je nach Bedarf) anheben und beim Solo einfach drauftreten. :)
 
Aber selbst ext. Verzerrer werden im Endeffekt auch durch Röhren gejagt?
z.B durch die Vorstufenröhren.

Er hat ein ganz anderes Problem. Also Fette Bass lastige Riffs hat er ja?
Aber er will ja AUCH fette nicht soo basslastige höhenreiche Solosounds!

Ich denke du solltest wirklich versuchen deinen Sound eher an deinem Amp festzulegen und dann einen Equalizer dir anschaffen (um damit zu experimentieren).
 
transistoren vor röhrenamps klingen genau dann wirklich gut,wenn sie selbst möglichst wenig verzerren sondern die vorstufenröhren anpusten,um diese anders anzusteuern,als würde man einfach den gain aufdrehen!

so mach ich das bei meinem vht!der tubescreamer gibt gut kitt,gain ist aber fast völlig rausgedreht.
 
Das was Edeltoaster meint, ist einfach nur ein Anheben des Eingangspegels. (Für alle die,die das jetzt nicht ganz nachvollziehen konnte, da die Ausführung ja doch recht knapp war und nicht unbedingt jeder was unter "anpusten" versteht ;))

Verzerrung ist ja eigentlich nur ein Abflachen bzw Abschneiden der einstigen reinen Sinussignale, die man in den Amp schickt. Und je höher diese "Wellen" des Sinussignals sind, desto mehr wird oben und unten praktisch weggeschnitten und abgerundet. Ich habs mit absicht etwas laienhaft und bildlich ausgedrückt, soll man ja auch verstehen :D Das "Zerren" ist also ein ganz natürliches Verhalten einer Röhre, wenn der Eingangspegel zu hoch, also das Eingangssignal "zu laut" ist. Dementsprechend kann man eben den Amp auch mehr zum verzerren bringen, indem man einfach den Eingangspegel erhört. Man muss also nicht unbedingt schon das Signal vor dem Amp verzerren.

Hier hat der gute ambee dazu ein paar Grafiken eingescannt, da kann mans gut erkennen, was Verzerrung eigentlich "ist"

Das wollte ich nurnochmal anhängen, falls das jemandem unklar war ;)

Gruß
Snippy
 
Vielleicht wäre es noch etwas breiter zu erläutern, eine Röhre kann kein Nicht-Röhrentreter perfekt nachahmen. Egal was benutzt wird um Overdrive/Distortion/Fuzz/Crunch zu erzeugen, übersteuerte OPAmps, Transistoren, clippende Dioden.. es wird nie exakt wie eine Röhre klingen ;) Der Vorteil liegt aber im Detail, die Soundvielfalt ist mit all den Tretern sicherlich größer geworden und stammt aus jenen Jahren wo Röhrenamps noch nicht die Einstellungsmonster waren die sie heute sind, bzw. wo man noch mit der Endstufe zerrte wo Endlossustain noch die Sache eines Big Muff o.ä. war...

Kurzum, Nicht-Röhrentreter vor RöhrenAmp ist schon okay, aber er muss passen und (!)richtig eingestellt sein. Für Soli wäre evtl. schon ein Overdrive ausreichend, inkl. 3 Band EQ um die Zerre aus der Badewanne zu holen.
 
Aber wenn ich nur eine Tubescreamer davor häng, dann verändert sich ja die Badewanne net. Dann hab ich nen bissel mehr Zerre und Lautstärke, doch wirklich rausstechen werd ich doch dann trotzdem net. Oder irr ich mich? Wenn ich mich irre, welcher Tubescreamer? Es gibt ja mind 4 Stück...

Eq und Zerrer? Viele größere Künstler verwenden ja das DS1, boosten die damit ihre Röhrenamps oder nehmen die wirklich den Effektsound. Nebenfrage, kann man 2 Bossefekte gleichzeitig treten?^^

mfg dime
 
Vielleicht hilft es, wenn Du das Problem etwas einkreist. Inwiefern klingt der Solosound schrecklich? Quietscht es, ist es zu leise, ist das Klangbild undifferenziert...etc...

Man kann einen Transistorverzerrer vor einen Röhrenamp schalten, es gibt viele Leute, die das tun. Ein Transistorverzerrer klingt aber nach einem Transistorverzerrer, das ist ein eigener Sound, der manchmal gewollt ist, manchmal nicht. Deswegen sagt PleasureSeeker auch, dass er richtig eingestellt werden muss. Einen guten Solosound erreiche ich mit einer EQ im Verbund, ich habe auch eine Dreiband mit regulierbarer Mittenfrequenz und regulierbaren Mitten-Q im Einsatz, damit kann man für eine Gitarre schon einiges regeln.

Manchmal nehme ich einen Chorus und eigentlich immer Echo dabei, aber ob das das ist, was Du willst, weiss ich nicht, ich spiele keinen Metal. Beschreibe doch mal, was Du hast und was Du willst, vielleicht fällt mir dann ein sachdienlicher Hinweis ein.
 
Aber wenn ich nur eine Tubescreamer davor häng, dann verändert sich ja die Badewanne net. Dann hab ich nen bissel mehr Zerre und Lautstärke, doch wirklich rausstechen werd ich doch dann trotzdem net. Oder irr ich mich? Wenn ich mich irre, welcher Tubescreamer? Es gibt ja mind 4 Stück...

Eq und Zerrer? Viele größere Künstler verwenden ja das DS1, boosten die damit ihre Röhrenamps oder nehmen die wirklich den Effektsound. Nebenfrage, kann man 2 Bossefekte gleichzeitig treten?^^

mfg dime

Naja, so ein Tubescreamer boostet die Mitten doch schon sehr deutlich aber wenn du den Sound aus ner totalen Wanne holst ist selbst das wohl zu wenig.

Ja, du kannst mehrere Boss-Treter gleichzeitig benutzen, ob das gut klingt ist ne andere Frage. Höchstwarscheinlich werden sich die Zerren dann überschneiden, so experimente klingen im seltesten Falle gut. Gibt aber auch Ausnahmen, z. B. Stevie Ray Vaughan hatte für extre fette Sounds zwei TubeScreamer gleichzeitig benutzt. Kannst auch mal probieren zwei Wahs gleichzeitig zu nutzen, kriegst nen irren Effekt raus. ;)
 
Die Sache mit den mehreren Tretern (z.B. OD und Distortion) kann sehr gut funktionieren, den Klang irre aufpeppen, kann aber ewigkeiten Dauern bis man die Einstellung gefunden hat die gut klingt ;) Die Zeit nehmen sich nicht viele, daher auch immer die Argumentation: Zerre+Treterzerre ist zuviel. Es klappt sogar Ampzerre+Treterzerre+Treterzerre, wichtig dabei: Keinen davon voll aufdrehen, und alle so einstellen das es weder brummt noch matscht.
Die Badewanne ist aber hier das Problem, daher mal eine Frage, Dimebag Darrell, warum müssen beide Kanäle deines Amps in der Badewanne sein? Oder klingt der Valve immer so schrecklich? Vielleicht wäre es auch eine Alternative einen Treter für's Metalbrett/Rhythmus zu nutzen, und den gut eingestellten Amp für Soli?
 
Also der Amp klingt gut. Für die Rhythmussachen hab ich die interne Zerre so eingestellt, dass es total fett klingt, also Bass rein, Mitten raus, Höhen rein und Presence viel. Klingt in den tieferen Sachen sehr gut und bin damit total zufrieden.

Mein Bandkollege hat nen relativ schlechten Amp und spielt daher eher mittenbetont. Wenn ich jetzt auch mittenbetont spielen würde, hätten wir kaum noch das Metalbrett. So. Wenn ich nun zum Solo ansetzte, dann hört man mich extrem schlecht. Das liegt ja an der Badewanne. Wenn ich dann mit nem EQ einfach Bass rausnehme und dafür die Mitten booste, dann sollte ich doch eigentlich "lauter" als die Rhythmusgitarre werden oder nicht?
 
Naja, ich behaupte jetzt aber einfach mal: Wenn dein Amp die Mitten rausnimmt, dann kann die der EQ auch nicht wieder herzaubern (also im FX-Loop), deshalb:
Durchsetzungsfähigen Solosound einstellen und mit dem EQ nach der Vorstufe (also im FX-Loop) die Mitten rausnehmen.
Mein Ratschlag. Was meint der Rest?? Pleasure Speeker hat ja im Prinzip ähnliches gesagt.

Der wichtige Punkt ist auf jeden Fall der: Wenn irgendwo im Signalweg irgendwas weggenommen wird (z.B. Mitten -> Durchsetzungsfähigkeit), dann kann die kein Gerät einfach wieder herzaubern.
 

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