Leistungsreduktion bei Röhrenamps

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Es gibt ja so Gitarristen, die sagen "Ich brauche nen Vollröhrenamp mit 100Watt und ein bis 2 412er Boxen um mich hören zu können"... Wahrscheinlich ca. 90% aller Gitarristen :D

Dann gibt's aber diese kleine Randgruppe von Leuten, die sich denkt "100Watt Vollröhre werde ich eh nie ausfahren können, wozu zum Teufel soll ich so ein Teil brauchen...?".
Ich zB. spiele meinen XXL Combo (Transe) auf 25W reduziert, habe einen der beiden Speaker abgeklemmt und dreh den Matser nicht über 1/3 und da meckern meine Bandkollegen schon teilwiese, dass ich zu laut bin...

Wie auch immer. Irgendwann steht bei mir evtl nen neuer Amp an. Und da würde ich einfach gern wissen, wie man die Dinger in der Leistung drosseln kann, welche wege es da gibt, wie hoch der Aufwand ist, was der Spaß kostet und natürlich wie sich der Sound insgesammt verändert. Schließlich gibt's sehr sehr viele geile Amps nur als 100Watt-Ausführung und sowas kriegt man nun mal nicht annährend in die Sättigung als Otto-Normal-Gitarrist...

Möglichkeiten, die mir so einfallen:
-2 Endröhren ziehen
-Powerbrake
-Umrüsten auf anderen Röhrentyp (zB EL34 auf EL84 oder 6V6) <- finde ich sehr interessant
-einen Speakerout mit Lastwiderstand betreiben (müsste ja die Hälfte der Leistung verbrutzeln)

Also wie gesagt: am meisten Interresiert mich eigentlich das Umrüsten von "großen" EL34 oder 6L6 Röhren auf "kleinere" EL84 oder 6V6 Röhren.

MfG
 
Eigenschaft
 
Die Möglichkeiten die Du aufgezählt hast sind die üblichen Lösungen. Umrüsten auf kleinere Röhren bedeutet höheren aufwand, da Du die Sockel ersetzen musst, sowie größere Schaltungsänderungen gemacht werden müssen.

Es gibt jedoch schon viele Röhrenamps, die eine Leistungsreduzierung von haus aus erlauben, z.B. Carvin oder der alte Marshall JCM900.
 
Was muss da denn an der Schaltung geändert werden? Ich dachte so in meiner naiven Vorstellung man ändert die Röhrensockel/benutzt adapter und stellt den BIAS neu ein...

MfG
 
Es gibt doch inzwischen auch ganz tolle vollröhren Combos zwischen 30 und 50Watt. Peavy, Engl und Marshall würden in meine enge auswahl kommen. Falls du ein Top willst, kannst du mit sicherheit auch 100W leise spielen. Mein 100Watt vollröhren Top kann ich auch in allen Lautstärken spielen und wer zur Hölle will 100Watt Gegentaktendstufen in die Zerre fahren?!? Macht meiner Meinung nur bei Class A Sinn. Ich würd sagen ein 2205 wär genau das richtige wenn du dich mit 2 Kanälen zufrieden gibst.
 
Was muss da denn an der Schaltung geändert werden? Ich dachte so in meiner naiven Vorstellung man ändert die Röhrensockel/benutzt adapter und stellt den BIAS neu ein...

MfG

Bestenfalls würde es so einfach gehen, aber es kann weitere Unterschiede geben, je nach Schaltung. Ist abhängig vom Design.
 
Ich möchte an dieser Stelle anmerken dass "Leistungsreduzierungen" im üblichen Sinne keine oder nur kaum Lautstärkemäßige Vorteile bringen!

IdR wird einfach nur der Headroom verkleinert und nicht die Lautstärke gesenkt. Wenn man bedenkt dass ein Vox AC30 schon brutalst laut ist und "nur" 30W hat, dann versteht man was ich meine.
 
.
Ich zB. spiele meinen XXL Combo (Transe) auf 25W reduziert, habe einen der beiden Speaker abgeklemmt und dreh den Matser nicht über 1/3 und da meckern meine Bandkollegen schon teilwiese, dass ich zu laut bin...


Aber warum denn Leistungsreduzierung bei ner Transe? Da ist das Soundverhalten doch sowieso bei allen Läutstärken so gut wie gleich. Bei ner Röhre kann ich das schon eher verstehen.


@ Bierschinken

Deswegen haben diese Ultrametalvollröhren auch meistens relativ viel Watt, damit noch viel Headroom da ist und der glatte Sound nicht durch das Röhrenverhalten so stark beeinflusst wird.
 
Servus alle miteinander und danke schon mal für eure Antworten :)

Mir ist klar, dass 30W Vollröhre schon brutalst laut sind. Mein CoGitarrist hat nen 30W Budda Combo und der ist auch saulaut... Wie gesagt: Auch meine 25W Transe bringen die Wände zum wackeln, wenn ich das möchte. Hab das nur geschrieben um zu verdeutlichen, dass mir wenig Leistung reicht ;)

Ich habe aber vor irgendwann auf einen Röhrenamp umzusteigen und diejenigen, die mich im Moment interessieren haben einfach ZU viel Leistung für meinen Geschmack. Ich würde halt die Endstufe schon ganz gern ein wenig in die Sättigung treiben ohne dass mir der Mischer beim Soundcheck den Hals umdreht ;)

Was mir im Moment zB durch den Kopf geht:
Man nehme einen 100W-Röhrenamp, entferne die 4 (EL34-)Endröhren, nehme sich 2 EL84/6V6 (mit passendem Adapter?) und setze diese in die Endstufe.
Nun wird der Bias neu eingestellt und schon hat man einen wunderbaren Amp auf ~15 bis 20Watt gedrosselt, kommt dadurch bei geringeren Lautstärken in die Endstufensättigung und ist glücklich :)
Wenn einem das immernoch zu laut ist, nehme man sich einen Lastwiderstand und belege damit einen der (beispielsweise) 8Ohm-Lautsprecherausgänge, der nochmal die Hälfte der Leistung verheizt und schließe seine 16Ohm Box an den anderen 8Ohm-Lautsprecherausgang. So gelangen an die Box nur noch (bis zu) ~7 bis 10 Watt.

Wenn man nun ausnahmsweise mal wieder mehr Leistung braucht kann man einfach den Lastwiderstand entfernen, die EL84 rausnehmen in die anderen beiden Röhrensockel EL34 setzen und schon hat man nach einer erneuten Bias-justage einen 50Watt-Amp...

Ich würde jetzt gern wissen, ob das ne Milchmädchenrechnung ist, die sich auf keinen Fall so durchführen lässt bzw. wenn das klappen könnte, wie groß der technische und finanzielle Aufwand wäre und wie sich die EL84 (oder meinetwegen auch 6V6) auf den Sound auswirken.

Mag sein, dass ich mir das zu simpel vorstelle, aber so ungefähr könnte das doch vielleicht klappen, oder? :)

MfG
 
...das is ´ne Milchmädchenrechnung :D

Das mit dem EL34 raus und EL84 rein wird mal zu großen Teilen nicht funktionieren. Die EL34 laufen einfach auf deutlich höheren Anodenspannungen als EL84.

Und ich glaube auch dass es völlig wurscht ist ob du 100W oder "nur" 30W fährst. Wenn die Endstufe braten soll, dann wird entweder beides okay sein oder beides zu laut sein.

Die Nummer mit dem Lastwiderstand geht, ist aber nicht optimal. Zumal der Widerstand ordentlich Leistung verbraten muss!
Da wäre eine konventionelle Powerbreak ne bessere Lösung.
 
...das is ´ne Milchmädchenrechnung :D
Mist :D

Der Unterschied zwischen 100W und 30W wäre wohl nicht sooo groß gewesen, stimmt schon, aber wenn am Ende echt nur noch 7Watt oder so rausgekommen wären, wäre das ja schon deutlich merkbar...

Naja...

Aber nun mal so rein interessehalber: Es gibt doch so Röhrensockeladapter für "Aus-EL34-mach-EL84", oder? Wozu gibbet die denn, wenn man die dann eh meistens nicht benutzen kann?

MfG
 
In den Sockeln der Röhren stecken noch ne menge Bauteile, so einfach ist das nämlich nicht.

Also einfach alte Röhre raus und neue Röhren rein ist nicht...da steckt noch Gedöns drin damit die Anoden nicht einfach abnippeln weil sie ne zu große Spannung sehen.
 

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