Akustikgitarre wie aufnehmen??

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Hallo zusammen,

sicherlich schon x mal behandelt, habe aber nix so richtig im Board über die SuFu gefunden, deswegen noch mal dazu eine kleine Debatte:

Anliegen ist es also eine Akustik-Gitarre aufzunehmen. Das ganze habe ich schon gemacht, jedoch zu großen Teilen mit unbefriedigendem Ergebnis. Es klingt alles teils noch zu harsch und zu blechern. Meine Aufnahme sieht so aus: Kleinkondensator-Mic von Superlux (eigentlich ganz gute Mics für den Preis) wird ca. 20.30cm vor die Gitarre positioniert. Das ganze geht über den Rane VP12-Preamp in meine RME-Karte. Dann wird das Mikro zwischen Halsbereich und Schallloch positioniert (hatte ich mal gelesen).

Irgendwie klingt das aber alles nicht. Habe das Mikro dann auch anders positioniert, aber das bringt teilweise null Punkte. Ich fahre generell zwei Spuren und lege die dann auf Stereo, dass ergibt einen vollen Klang. Allerdings klingt zB das leichte Saitenschnarren hin und wieder viel zu krass, auch wenn der Barre´ mal nicht zu 100% sitzt, klingt der Akkord nur noch zum Wegschmeißen. Fällt so in natura weniger auf, auf der Aufnahme klingts schrecklich. Außerdem sind mir die Lautstärkesprünge zu groß, trotz Kompression entsteht kein homogenes Klangbild. Gibts da irgend welche Tricks?

Ich spiele hauptsächlich E-Gitarre, seit ca. 10 Jahren - da kenne ich sowas gar nicht, das klingt, auch bei Aufnahmen, immer flott und nett. Das mit der Westerngitarre ist dagegen schon komisch. Meine Aufnahmen gehen klanglich mehr in die Ecke Jazz (für Lounge, Nujazz) - machts manchmal mehr Sinn sich eine Konzertklampfe mit Nylonsaiten zu holen - oder eine Halbakustik? Oder liegts doch an der Aufnahme?
 
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Hi und Hallo.

Und wo steht das andere Mikrofon ?
Wie weit hast du die Mics von der Gitarre weggestellt ?
Was bringt der Equalizer im Bezug auf das schnarren ?

Unter Homogen verstehe ich eigentlich was anderes. Was hat das mit dem Kompressor zutun ?

Bye :great:
 
Zweites Mic gibts nicht.
Ich nehme alles zweimal auf und lege dann ein Part links, einen rechts. Das gibt ne schöne Stereo-Breite und damit bin ich zufrieden. EQ bringt so wirklich nix, dann wird entweder dumpf oder klingt nicht mehr bauchig genug - je nach Einstellung. Ich weiß, dass öfter noch ein Mic hinten steht - meinste, dass is es?

Mit homogen meine ich, dass die Lautstärken nicht "stolpern", sondern gleich laut fließen - das klingt hat eben selten so. Beim "Lagerfeuergriff" auf dem A vorn und dann zu E - OK, da gibts ja nix zu greifen, beim Barre klingts manchmal schon komisch, obwohl mir das weniger beim direkten Spielen so auffällt.
 
Mhm ok. 2 Mikrofone bringen schon einen netten Effekt. In dem Fall arbeitet man im A/B und setzt ein Mikrofon zwischen Schalloch und Steg und beim anderen Mikrofon geht man auf das Griffbrett (z.B. 12 Bund). Des weitern sollte man auf die Entfernung achten, damit sich der Sound richtig entfalten kann. Ich wähle immer eine Entfernung von 30-50 cm, was einen recht guten Sound ergibt.

Da du nur ein Mikrofon hast, solltest du beide Positionen versuchen. Also einmal zwischen Schalloch und Steg und beim anderen Versuch gehst du auf das Griffbrett. Auf die Entfernung achten und los geht es. Wenn dann immer noch Probleme vorliegen, ist es entweder der Eigensound von der Gitarre, oder du musst mit einen schmalbandigen Eq-Filter alles unerwünschte rausfiltern. Viel mehr fällt mir auch nicht ein.

Ps. Bitte nicht mit dem Kompressor übertreiben. Sei lieber froh, das Dynamik vorhanden ist ! ;)
 
Hm also bei einem Mikro kann man was mit den EQs machen! Hab ich in nem Buch gelesen - "Virtuelle Mikrofonierung"!

Das ganze funzt so: Du nimmst die Gitte auf, kopierst die Spur!
Spur 1: Links (Bässe krass absenken, Höhen stark anheben! In der Mitte etwas ausprobieren)
Spur 2: Rechts (Bässe stark betonen, Höhen stark senken bzw. fast schon ganz raushauen!)

So hast du Links und Rechts 2 Spuren die alleine Sch*** klingen! ABER: Beide Zusammen geben nen sehr interessantes Klangbild! Schieb die im Panorama etwas hin und her und mische sie mit 2 weiteren "normalen" Gitarrenspuren um den Klang weider etwas zu füllen!

Kannst natürlich auch 2 mal das ganze einspielen und dann mit der selbigen Technik mischen!

Probiers doch mal aus! Ich mags :D

Wenn du magst, kann ich dir auch mal grobe EQ Einstellungen nennen!
 
Hi,
also ich habe gerade vor zwei Tagen einen Akkustik-Song aufgenemmen mit recht gutem Ergebnis. Als Mirko habe ich einen billigen Großmembraner genommen (t.bone SC-450), der bringt aber schon ganz gute Ergebnisse...

Lass mich raten: es klingt alles recht mumpfig und der Bass dröhnt sicher sehr?

Erstmal einen kräftigen Lowcut: Hau alles unter 80 Hz raus. wenn dir die Kiste dann noch zu sehr dröhnt, setz den Lowcut ein wenig weicher an (-12 Db/Okt.) und schau mal ob du ihn vielleicht schon bei 200 Hz ansetzt. Du kannst bis 250 rauf gehen, dann wird die Git. aber perkusiver.
---> Falls dir die Git dann zu dünn wird
: spiele sieber noch einen seichten Bass drunter, kann auch direkt in den Rechner + Amp-Simulation sein. Wenn du den dann noch ein bischen mit EQs beschneidest und leicht machst, deckt das sich sehr gut mit der Git., die ja dann unten rum ein wenig nackig ist...


Setzte mit einem mittleren Q (Steilheit) einen EQ zw. 8 - 10 kHz, damit kommen die Anschläge besser. Das bringt dir die Gitarre näher und vermittelt "Intimität".

Danach sanft mit einem Ein-Band-Kompressor rein gehen, ggf. vorher mit einem Limiter.

Um alles noch ein wenig luftiger zu machen nimm minimal einen Chorus. Nach möglichkeit einen, der den Bass bereich ausspart...

Dann solltest du Ambiente schaffen, also Raum mit keinem wirklich guten (Falt)Hall. Kleiner Raum und kein Predelay. 0,3 Sec, 20-30% dyr...

Damit solltest du schon mal einen guten Akkustik-Sound haben.
Doppelt einspielen würde ich nicht, da mir da die Gitarre zu sehr verwischt und nicht mehr so "intim" klingt. Dopple lieber die Spur und setzte sie rechts-links. Die Bearbeitungen von oben machst du in einer Gruppenspur. (Bevor jetzt alle schreien: E-Git würde ich natürlich doppelt einspielen!)

Falls du eine UAD dein eigen nennst bringen sehr gute Ergebnisse EQ: Pultec; Limiter 1176LN; Comp: LA-2A. Als Chorus habe ich den TC CorusDelay genommen, da der den Frequenzbereich selektieren kann (bei mir: 400 -3,5k 35% bei 20% Chorus-mix).

So, ich hoffe ich konnte dir helfen und werde jetzt nicht als Aufschneider bezeichnet, da ich im Besitz einer UAD und einer Powercore bin. :p Darauf zurückzugreifen zu können hilft aber gerade in diesem Fall ungemein!

Gruß, I.
 
mumpfig und bass dröhnt?
ich hab neulich ne Aufnahme mit dynamischem Mikro gemacht und hatte das gegenteilige Problem.. hab das Ding ziemlich nah ans Schallloch ran, um möglichst vollen Klang zu bekommen, aber das Ergebnis war mir immernoch zu Höhenbetont

vermutlich brauch ich aber einfach ein Kondensator-Mic (zúsätzlich, bestenfalls), was meint ihr?
 
Ich würde erst einmal eine andere Position ausprobieren. Der Sound entfaltet sich bei einer A-Gitarre an verschiedenen Stellen ziemlich unterschiedlich. Zwischen Schallloch und Griffbrett habe ich beispielsweise mit nem Kleinmembran-Kondensator gute Ergebnisse erzielt. In der Regel werden ja auch Kleinmembraner für Akustikgitarren empfohlen, da sie einen dafür sehr günstigen Frequenzgang besitzen (vor allem die Höhen) und nicht so sehr "verfälschen" wie dynamische Mikros. Aber eine Kombination kann ich mir sehr gut vorstellen
 
mumpfig und bass dröhnt?
ich hab neulich ne Aufnahme mit dynamischem Mikro gemacht und hatte das gegenteilige Problem.. hab das Ding ziemlich nah ans Schallloch ran, um möglichst vollen Klang zu bekommen, aber das Ergebnis war mir immernoch zu Höhenbetont

Hm, gut, bei mir waren die Höhen eigendlich schon sehr gut ausgeprägt, der Bass ein wenig zu stark da. Vor allem in den unteren Mitten war viel "Überflüssiges". Aber das lag sicher an dem Kondensator-Mic...
 
Und da gibt es auch noch die schönen Videos bei Sweetwater!
 
ich misch mich mal ein:


30cm sind zu wenig! geh was weiter weg (ca.50cm oder mehr)

nimm ne 2-fache mikrofonie richt eine richtung loch, eine richtung steg aus.


anders als meine vorredner würde och sie anwinkeln.... in dem kontext interessiert "echte stereophonie" ehhh nicht

die beiden mikro mischste dann nach freiem ermessen....


leider ist das schleifen un kratzen verblüffend breitbandig sonst hätte man was mit nem de-esser reißen können....


sollte auch das nicht funktionieren dürfte das problem im bereich der gitte oder des mics zu suchen sein...
 
meinst du, ich könnte auch mit dynamischem Mikro (Shure Beta 58, das eh schon recht höhenbetonend ist) durch einen größeren Abstand bessere Ergebnisse im Bassbereich erzielen?
 

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