gitarren-solo, ja oder nein?

Oppa
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Tach, Musiker-kollegen!

In unsrer Band bin ich einer der beiden songwriter und bei einigen songs kam irgendwann der punkt, wo ich mich gefragt habe: solo oder kein solo?
Ich persönlich soloisiere ja gerne bis der arzt kommt :D und finde, dass ein solo oft den höhepunkt eines songs ausmachen kann, aber mir ist aufgefallen, dass bei songs mit aussagekräftigen texten, bei denen mir der inhalt wirklich wichtig ist, ein aufwendiges langes solo irgendwie den erzählfluss abreißen lässt, obwohl es von der stimmung her passt.
Deswegen hab ich mich bei ein paar songs von vorne herein gegen ein gitarren-solo entschieden

Was meint ihr dazu?
 
Eigenschaft
 
Es gibt durchaus Songs, zu denen kein Solo passt.

Aber im Endeffekt ist es diene Sache, wie du den Song haben willst.

Und ganz wichtig: Solo ist nicht gleich Solo!
Natürlich würde ich kein "Skalen-hoch-und-runter-shred"-Solo für nen Song schreiben, in dem viel erzählt wird. Da würde ich dann eher ein melodiöses Solo als Variation der Gesangsmelodie schreiben. Ich nehm da gerne die Chorus-Melodie und schreib da eine Variation drüber.

Das bewirkt, dass das Solo quasi das bereits behandelte Thema "weitererzählt" und eben nicht zu dem von dir befürchteten "Abbruch" führt...

Aber wie immer:
Lieber kein Solo als ein unpassendes oder schlechtes Solo.
 
Wichtig bei einem Solo ist, dass es etwas besonderes bleibt, egal von welchem Instrument es gespielt wird.

Wenn in jedem Song der Gitarrist sein Plichtsolo runterwichst, dann ist niemandem geholfen und den Song macht es auch auf keinen Fall besser.
Wenn ich Solo der Höhepunkt eines Songs sein soll, dann muss der ganze Song auf das Solo zuarbeiten. Das ist nicht einfach und es wird auch schnell langweilig das immer zu tun. Ein gutes Beispiel ist Nothing ele Matters, wo das Solo ein integraler Bestandteil des Songs ist.

Ich selber überlege mir mittlerweile bei jedem Teil eines Songs, was es dem Song überhaupt bringt, dass er drin ist. Und wenn er nicht wirklich wichtig ist, dann fliegt er raus. Fertig. Leider neigt man als Instrumentalist dazu, davon auszugehen, dass andere einen unter allen Umständen und immer gerne solieren sehen. Wenn man Konzertmitschnitte sieht, könnte man meinen, dass das in den 80ern auch noch der Fall war, aber die sind bekanntlich vorbei.
Also im Zweifelsfall statt einem langen Solo einfach eine gute Ohrwurmmelodie spielen. Das kommt dann meist besser an.
 
Auch wenn es die Gitarristen-Kollegen ungern hören werden, ich bin, etwas überspitz gesagt, der Meinung, daß das Solo zu den unwichtigsten Elementen eines Songs gehört.
Bis das Solo kommt hat der Zuhörer meist schon seinen Eindruck von dem Song gewonnen.
Songs ganz ohne Solo finde ich als Gitarrist natürlich auch wiederum etwas langweilig, ein relativ kurzes Solo, das im Idealfall einen Spannungsbogen hat und das feeling das Songs auf den Punkt trifft finde ich meist optimal.
 
Es kommt auch meiner Meinung nach auf die Musikrichtung an. Wenn man in einer Metalband spielt, erwartet das Publikum ja schon fast ein Solo in jedem Song (naja, meine Meinung).

Im Moment spiele ich in einer Reggae-band, in der das Songwriting im Vordergrund steht. Klar haben wir auch in einigen Songs Soli, aber die passen dann auch einfach rein - egal ob jetzt Saxophon oder Gitarre.
Als Beispiel für Songaufbauten und Arrangements hör ich mir auch gerne Popmusik an, denn da findet man schöne Melodien und Spannungsbögen. Schaut man einmal über seinen Tellerrand findet man ganz andere Sachen in der Musik, die genauso viel Spass macht wie 30min solodaddeln. Ein Song der einfach groovt und von seinem Aufbau her schon stimmt ist meiner Meinung nach wichtiger als sich zu profilieren. Lieber ein Teil des ganzen sein als abseits sein Können zu präsentieren.
 
Wie meine Vorredner schon sagen: Das hängt sehr von der Art des Solos ab, würde ich mal sagen - und vom Song!

Ich persönlich habe eine große Abneigung gegen 08/15-Soli alá Pentatonik- oder Skalen-Gewichse oder einfach nur Gesangsmelodie nachspielen. Das hat aber auch mit meinem Musikgeschmack zu tun. Dann lieber ein kurzes Fill zwischen den Strophen, wenn es eine gute Hookline ist, die dem Song Wiedererkennungswert gibt, ist das sogar noch besser und schlägt jedes Solo um längen.

Ansonsten wären da noch so lustige Sachen wie Soli, die mit der Gesangsmelodie (Refrain z.B.) beginnen und dann völlig woanderhin abdriften, da gibt's wenigstens Abwechslung und eine Möglichkeit, aufzufallen.
Oder absichtlich schlichte, minimalistische Soli, die mit höchstens drei, vier, fünf Noten und/oder einer Saite auskommen.
 
man kanns auch von der ganz anderen Seite betrachten: hat man zu wenig Text für den Song, muss eben ein Solo her ;)

Blues zum Gruß
Foxy
 
naja meiner meinung nach kommt es wie die anderen schon sagten ganz auf die richtung bzw den stil an den du spielst. aber ich kann dir sagen das es auch ganz interessant sein kann zwischen jeder oder jeder 2. textzeile einfach ne kleine abgewandelte tonleiter oder bzw spielerei ein zubauen (ala dire straits) das kann nen ganz eifachen song auch nen interessanten klang geben :great:
 
Auch wenn es die Gitarristen-Kollegen ungern hören werden, ich bin, etwas überspitz gesagt, der Meinung, daß das Solo zu den unwichtigsten Elementen eines Songs gehört.
Bis das Solo kommt hat der Zuhörer meist schon seinen Eindruck von dem Song gewonnen.
Songs ganz ohne Solo finde ich als Gitarrist natürlich auch wiederum etwas langweilig, ein relativ kurzes Solo, das im Idealfall einen Spannungsbogen hat und das feeling das Songs auf den Punkt trifft finde ich meist optimal.

Das musst Du ins Verhältnis setzen. Gerade bei Songs, wo viel Text erzählt wird und wo lange Verse und Chorus sich abwechseln ist ein Solo eine wilkommene Maßnahme gegen Langeweile. Erfüllt dann den Zweck eines Breaks, melodischer oder auch textlicher Natur.

Beispiel: Du schreibst einen Song, der durchaus auch Inhalt hat und eine geschichte erzählt, denssen Anfang und Ende klar sind. Man kann nun durch ein Solo den Anfang und das Ende melodiös und erzählerisch verbinden, so daß es textlich nicht zu abrupt wird und sich der Zuhörer - sofern er überhaupt auf den Text achtet - sich die Überleitung zwischen Anfang und Ende der Geschichte tonal vorstellen kann und seine Phantasie spielen lassen kann. Dann kann der Solist auch verschiedene Stimmungen oder Schwankungen herbeiführen und den geneigten Zuhörer einen Denkanstoß geben.

Zum anderen kann ein Solo auch (wie z.B. in Pink Floyds Wish You were here) einfach nur den Song dehnen, wenn schon alles gesagt wurde und Widerholungen vermieden werden sollen.

Dennoch denke ich, daß Du recht hast, in dem Sinne daß das Solo zum Song passen muß - ob nun lang oder kurz.
 

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