Jamez18
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Master Of Puppets (Metallica)
Genre: Heavy Metal / Trash MetalLabel: Elektra Records
Songanzahl: 8
Laufzeit: 54:47 min
Produziert von: Metallica & Flemming Rasmussen
Aufnahmestudio: Sweet Silence Studios (Kopenhagen / Dänemark)
Besetzung:
Rythm Guitar & Vocals: James HetfieldLead Guitar: Kirk Hammett
Bass / Backing Vocals: Cliff Burton
Drums: Lars Ulrich
Tracklist:
- Battery
- Master Of Puppets
- The Thing That Should Not Be
- Welcome Home (Sanitarium)
- Disposable Heroes
- Leper Messiah
- Orion (Instrumental)
- Damage Inc.
Wir schreiben das Jahr 1986. Genauer gesagt den 21.Februar dieses Jahres. "The Four Horseman" alias Metallica hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Alben veröffentlicht: Das rohe, wütende "Kill 'Em All" und das bereits wesentlich reifere "Ride The Lightning". Bis zu jenem 21.2.86 verdiente die Band noch relativ wenig mit ihrer Musik und musste vor allem in den Anfangstagen mit notdürftigen Unterkünften zurechtkommen. Das alles sollte sich jedoch von nun an ändern. Metallicas drittes Studioalbum "Master Of Puppets" sollte die Metal Welt in ihren Grundfesten erschüttern. Die Vier erschufen einen Meilenstein der Musikgeschichte. Doch nun zum Album selber.
Bereits das Cover von Metallicas MOP Scheibe bringt zwei der zentralen Themen des Albums zum Ausdruck: Krieg und Manipulation. Die weißen Kreuze im Vordergrund, die sich im Hintergrund ins schier Unendliche verlaufen zu scheinen und die Hände links und rechts oben auf dem Cover, die durch Marionettenfäden mit den Kreuzen verbunden sind, deuten bereits an, dass in diesem Werk nicht zimperlich mit diversen Themen umgegangen wird. Hetfield beschäftigt sich lyrisch gesehen mit verschiedenen Formen von Einflüssen/Manipulationen des menschlichen Verstandes, was in den einzelnen Songs mehr als deutlich wird.
1. Battery:
Das klassisch gehaltene, an spanische Gitarren erinnernde Intro, lässt bereits vermuten, dass der Song nach ruhigem Beginn ähnlich explosiv wird wie ein "Fight Fire With Fire". Dies wird anschließend auch bestätigt. Verzerrte Gitarren brechen herein und ein Speed-Metal Riff der Güteklasse A wird geboten. Hetfield schreit sich die Seele aus dem Leib und trägt zusätzlich zur aggressiven Stimmung des Liedes bei. "Wahnsinn" und "Wut" sind die Themen des Songs und werden durch die Musik und den Text perfekt in Scene gesetzt. Im langsameren Zwischenteil scheint die Aggression kurz leicht abzuklingen bevor sie ab dem rasendschnellen Solo endgültig durchbricht. Alles in allem eines der Highlights auf Metallicas Werk. Hier beweisen sie, dass sie aus ihren Anfangstagen nichts ver- sondern dazugelernt haben. 10/10 Punkten2. Master Of Puppets:
Was soll man dazu noch sagen? Nach "One" mit hoher Wahrscheinlichkeit für viele eines der besten Lieder der vier Metalheads aus der Bay Area. Es gibt wohl keinen Song der das Drogenproblem intelligenter und beängstigender darstellt als "MOP". James schreibt hier aus der Sicht der Droge, die den "Junkie" zu manipulieren versucht. Die Droge "weiß", dass ihr Opfer keine Chance hat zu widerstehen und nutzt das schamlos aus. Die Musik untermauert diese Ganze Szenerie in einer perfekten Art und Weise. Das Riff prescht bereits zu Beginn höllisch nach vorne und lässt jeden Speed Fan vor Freude juchzen. Der Song steigert sich bis zum Interlude: In diesem Teil des Liedes setzen cleane Gitarren und ein wunderschön harmonisches Solo ein. Dadurch kommt eine durchaus ernste Stimmung zum Ausdruck. Die "Master" Rufe sind verklungen und die Droge wird injiziert. Kurz vor dem schnellen Solo wendet sich das Opfer zum ersten Mal an die Droge und stellt fest, dass es betrogen wurde und erneut der Sucht verfallen ist. Abschließend kommt die wahre Absicht der Droge zum Vorschein ("I will occupy / I will help you die"). Das hämische Lachen am Ende des Songs symbolisiert den Triumph des Rauschmittels über den Abhängigen. Die schnellen und reiferen Elemente von den beiden Erstlingsalben werden hier perfekt zusammengefügt und lassen einen Song entstehen der zum absoluten Klassiker der Band zählt. 10/10 Punkten3. The Thing That Should Not Be:
Metallica zeigen sich hier von ihrer experimentellsten Seite auf dem Album. Heruntergestimmte Gitarren und Hammetts ungewöhnliches aber geniales Solo erzeugen eine unheimliche, düstere Stimmung. Da Hetfield hier über Okkultismus und Horror schreibt ist diese musikalische Untermahlung auch berechtigt. Der Song spiegelt das Buch "Dagon" von H.P Lovecraft wieder. Ein von der Band sehr geschätzter Autor ("The Call Of Ktulu"). Trotz der musikalischen Raffinesse kommt der Midtempo-Song nicht ganz an den Rest von Master Of Puppets heran. Dennoch 8/10 Punkten4. Sanitarium:
Ein als geisteskrank abgestempelter Mann sitzt in einer Irrenanstalt und fragt sich, ob er wirklich an diesen Ort gehört. Er hat das Gefühl manipuliert worden zu sein. Der einzige Grund für seine Krankheit ist das Vorgehen der "Männer in den weißen Kitteln". Sie sperren ihn ein und verriegeln alles ("they keep me locked up in this cage / can't they see it's why my brain says rage?")Das clean gehaltene Intro beginnt verklärt und nachdenklich. Dann setzt Hammett zu einem ruhigen Anfangssolo an, das melodiöser nicht sein könnte. Generell wird hier an dem Prinzip "ruhiger, cleaner Vers und verzerrter Refrain" festgehalten. Im letzten Teil von Sanitarium rastet der vermeintlich Irre aus. Die Gitarren werden deutlich schneller und der Midtempo-Song geht in eine trashigere Richtung über. Das Wirken Burtons wird wieder besonders deutlich. Er war der Einzige in der Band, der sogar klassische Musik studiert hat und den restlichen Mitgliedern Harmonien, wie sie in diesem Song wunderbar zum Vorschein kommen, beibrachte. Ein absoluter Metallica Klassiker! 10/10 Punkten
5.Disposable Heroes:
Dieser Song reflektiert praktisch das Albumcover. James greift schonungslos das Thema Krieg auf und übt deutliche Kritik. Mit "One" sicherlich der beste Song Metallicas über besagtes Thema. Hier kommen Hetfields Gitarrenkünste eindrucksvoll zum Vorschein (das Solo von Hammett ist sowieso genial...). Ein pulsierender, schneller Song, der von einem Rythmusgitarristen alles abverlangt. Das donnernde Hauptriff fordert akriebische, präzise Wechselschläge. Donnernd ist in dem Song auch die Stimme des Generals einer Armee, der einen Soldaten anschreit und ihn wie Dreck behandelt. Er hat die volle Gewalt inne und bestimmt sogar, wann der Soldat zu sterben hat. Er ist der "Master Of Puppets". Er zieht die Fäden ("You will die when I say, you must die / Back to the front!"). Neben diesem General, der seine Untergebenen wie Schachfiguren behandelt, gibt es auch noch die Perspektive des Soldaten, der über ein Schlachtfeld läuft und das was er dort zu Gesicht bekommt verinnerlicht. Ein weiterer absoluter Höhepunkt auf dieser Scheibe! 10/10 Punkten6. Leper Messiah:
Im diesem Song muss James nicht zwangsläufig seine eigen Kindheit verarbeitet haben. Auch wenn es hier um Religion geht. Vielmehr übt er Kritik an Fernsehpredigern, die die Leute manipulieren wollen und sie dabei schamlos ausnutzen ("send me money, send me green, heaven you will meet / make a contribution and you'll get the better seat"). Ein weiterer Midtempo-Song mit einprägsamem Rythmus, der sich aber nach und nach steigert und im Zwischenteil deutlich schneller und trashiger wird. Nicht ganz so herausragend. Rein textlich gesehen, wie alle Songs auf dem Album, aber 1a! 9/10 Punkten7. Orion:
Obwohl in "To Live Is To Die die letzten musikalischen Ergüsse von Cliff verwendet wurden, ist dieses hervorragende Instrumental der Meilenstein des Bassisten. Klassik trifft Metal. Perfekter geht es kaum. Ein intensiver, gefühlsbetonter Song den vermutlich alle Metallica Fans mit dem viel zu frühen Tod des Bassgottes verbinden werden. Er wurde nicht zu letzt auf seiner Beerdigung gespielt. R.I.P Cliff Burton! 10/10 Punkten8. Damage Inc.:
Purer Speed Metal!! Die perfekte Ergänzung zum rasanten Beginn. Ertönt zu beginn noch ein Bach Choral (Cliff...) ist nach 1:20 min Schluss mit lustig. Der Song geht mit halsbrecherischem Tempo nach vorne und erinnert stark an "Kill 'Em All" Zeiten. Das Solo ist atemberaubend und technisch einwandfrei vorgetragen. Ein hammer Schlusspunkt eines grandiosen Albums. 10/10 PunktenFazit:
Ich habe, wie viele, Metallica diesen Sommer erleben dürfen und somit das Album komplett live gehört. Diese Erfahrung hat meinen Eindruck bestätigt bzw. mich dazu bewegt den Meilenstein mal hier unter die Lupe zu nehmen. "Master Of Puppets" ist zweifelsohne DAS Metal Album schlechthin. Eine spieltechnische Meisterleistung und an Kreativität wohl kaum zu überbieten. Auch die Soundqualität ist, wie ich finde 1a. Bewusst trocken gehalten, um den Livesound der Band zur damaligen Zeit auf Platte rüberzubringen. Aber: Kein anderes Metallica Album verdient meiner Meinung nach das Prädikat "schlecht". Ich finde alle Alben gut. Sie sind nur alle anders, da Metallica nie auf der Stelle traten/treten. Die Jungs haben stets das gemacht worauf sie Bock hatten und das war/ist auch gut so!!Is mein erstes Review und daher mit Sicherheit nicht perfekt...ich habs versucht!
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