Je länger ich übe, desto schlechter werde ich...

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ajo
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Hallo Allerseits

Beim Üben ist mir was merkwürdiges aufgefallen....
Ich bin gerade dabei, die Akkordwechsel sauber und schneller hinzubekommen, ich brauche so etwa 5 Minuten, um warm zu werden und die Finger auf die Positionen zu bringen, die 5 Minuten danach klappen eigentlich ganz gut und ab dann wird es rapide schlechter, die Akkorde werden unsauberer, die Finger wollen nicht auf die richtigen Saiten und so weiter...
Das alles mache ich bei unveränderten Metronomgeschwindigkeiten!
Könnt ihr mir erklären, woran das liegt, und was ich dagegen unternehmen kann?
 
Eigenschaft
 
Verlierst du vielleicht einfach die Konzentration, lässt dich ablenken? Das kann ein Grund sein.
 
Endweder nachlassende Konzentration oder wachsende Anstrengung.

Deine Finger müssen sich an bestimmte Wechsel und Haltungen auch erstmal gewöhnen. Das ist teilweise nicht unanstrengend und erfordert je nachdem auch eine gewisse Kraft in den Finger die vielleicht noch fehlt.

Wenn ich versuche 50 Schrauben von Hand reinzudrehen, wird mein Arm auch irgendwann schlapp ;) und dann gehts schwieriger, obwohl ich mehr Übung haben sollte.

Ist denke ich eine normale Erscheinung. Nur durch mehr Training und Übung kann man das eben verschieben.
 
Ich rate dir genau zum Gegenteil :):

Leg die Gitarre mal eine Weile weg, mach eine Pause oder übe/spiel was komplett anderes. Genau das gleiche mit der Konzentration: natürlich muss beim spielen "aufmerksam" sein, aber wenn man eine Sache "überbewusst" macht und sich zu arg auf details konzentriert (liegt der Finger X richtig etc) - kann das Gesamtbild "gestört" werden. Man könnte anstelle von Überbewusstsein auch Verbissenheit sagen
Eins, was immer hilft: locker bleiben :)- und einfach ma was anderes spielen- oder die akkorde in nem anderen Zusammenhang/wechsel üben.
 
jup.. schätz das mit dem "mehr üben" war auch nicht so gemeint, dass du da verbissen weiter dransitzen sollst, sondern dass es mit der Zeit, wenn du nicht aufgibst (aber trotzdem Pausen machst, nur eben die Motivation nicht sinken lässt), doch spürbar besser wird
 
Ich hab sowas auch:
Wenn ich was neues lerne zu spielen geht das echt super von der Hand.
An dem Tag kann ich das dann, aber später wird das immer unsauber.
Dauert dann ca. 3-4 Monate bis ich das wieder so wie am ersten Tag hinkriege. Ist echt verrückt :eek:
 
Ich ziehe mal mit in die überlegung ein, dass bei anfängern die hornhaut auf den fingern eine ziemlich wichtige rolle spielt.

Ich hatte es immer, dass meine finger besonder bei akkordwechseln nach einer zeit spielen stark schmerzten.Das hatte zur folge, dass ich immer unsauberer griff.

Das könnte jetzt auch viel zu weit hergeholt sein aber ich denke es ist ne überlegung wert.Wenn das der fall ist, brauchst du dir keine sorgen zu machen und nach möglichkeit die horhautbildung fördern, wenn du mal etwas doller aufdrückst oder öfter in kürzeren abständen spielst.

Gruss A.
 
Also ajo,
ich weiß schon aus einem anderen Thread von Dir, daß Du schnell vorankommen willst.
Du bist sehr motiviert und das ist gut, aber ich habe das Gefühl, daß Dein Lerntempo vielleicht etwas zu hoch ist.

Daß Du nach einer bestimmten Zeit unsauber spielst, kann mehrere Gründe haben:

1. Du spielst die Akkorde zu verkrampft.
a.) D.h.: Mit dem Tempo erst mal runter, locker bleiben und langsam steigern.
b.) Wenn die Technik fehlerhaft ist, mußt Du leider mal für ein paar Stunden einen Lehrer aufsuchen. Ferndiagnose ist schwer.
2. Du willst bei Liedern, die Du gerne magst, im Original-Tempo mitspielen, obwohl es noch zu schnell für Dich ist. D.h., die Akkordwechsel sind für dich noch zu schnell. Also auch: Tempo runter.
3. Du willst anspruchsvollere Lieder spielen, aber die Akkorde sind etwas schwieriger.
Etwas einfachere Lieder wären erst mal angebracht.

In dem Sinne wäre auch der Rat von bobZombie hilfreich.

Da ich nicht weiß, welche Akkorde und welche Lieder Du übst, wäre es gut, wenn Du uns die Infos gäbest.
 
Ich denke, dein Problem hat möglicherweise mehrere Seiten:

- Die "physische" Komponente: Die menschlichen Hände sind eigentlich nicht zum Gitarrespielen gemacht. Also müssen sie sich an eine für unsere Anatomie ungewohnte Belastung gewöhnen. Da kann es schnell sein, dass die Muskeln und Sehnen, die deine Finger bewegen, ermüden. Wer untrainiert nen 10km-Lauf versucht, wird auch so seine Probleme haben. Da hilft nur langsam die Intensität des Trainings steigern und eventuelle Fehlhaltungen korrigieren, wie oben schon gesagt wurde.

- die psychische Komponente: Niemand kann unentwegt voll konzentriert sein. Dass man Stücke, die man eigentlich schon besser kann, auf einmal schlechter spielt, ist ein ganz typisches Anzeichen dafür, dass für den Moment das Ende der Aufmerksamkeit erreicht ist. Eric Vandenberg (dessen deutsche Homepage www.justchords.de ich nur jedem empfehlen kann) beschreibt das in seinem Lehrbuch "Talking Hands" sehr schön.
Sein Rat ist klar: Es macht keinen Sinn, über diesen Punkt , wo die Aufmerksamkeit nachlässt, weiterzuspielen. Man wird tendenziell nur noch schlechter und frustrierter. Zeitverschwendung also.
Erics Tip, der mir jedenfalls sehr geholfen hat: Wenn du merkst, es geht nicht mehr so gut - Pause machen! Beschäftige dich für einige Minuten mit irgend etwas anderem, was nichts dem Üben zu tun hat.

Ich lege mir zum Beispiel für solche Kurzpausen beim Gitarrespielen ein Buch oder eine Zeitschrift in Reichweite, manchmal auch meinen MP3-Player (natürlich nicht mit dem Stück, das ich gerade spiele!). Ich war zunächst auch skeptisch, aber es hilft. Außerdem tut eine Pause auch verkrampften Muskeln an Hand oder Arm sehr gut...

Langer Rede kurzer Sinn: Mach' mal Pause beim Üben!
 
Also ajo,
ich weiß schon aus einem anderen Thread von Dir, daß Du schnell vorankommen willst.

Da hast du recht, aber wer will das nicht ;):D
Ich denke es kommt wirklich davon, das ich noch keine Ausdauer habe, und wahrscheinlich spiele ich auch noch etwas zu verkrapft. Wenn ich ein wenig Pause mache, läuft es danach wieder ganz gut.
Ich habe halt das Gefühl, ich bewege mich gerade auf meiner Grenze, d.h. wenn ich das Metronom schneller einstelle, komm ich nicht mehr nach, wenn ich es langsamer einstelle, liegen meine Finger (viel zu lange) auf der Saite.

Zu den Akkorden, es sind ganz einfach stupide Akkordwechsel, C,D,E,F,G,A in allen möglichen und unmöglichen Reihenfolgen, die möchte ich halt so bald wie möglich flüssig spielen können.

Naja, ich fange ab Dienstag mit dem Unterricht an, da wir mir mein Lehrer wahrscheinlich weiterhelfen können, aber ich bin halt der Meinung, dass ich so viel wie möglich sekber lernen sollte...
 
Ich habe halt das Gefühl, ich bewege mich gerade auf meiner Grenze, d.h. wenn ich das Metronom schneller einstelle, komm ich nicht mehr nach, wenn ich es langsamer einstelle, liegen meine Finger (viel zu lange) auf der Saite.

Man muss nicht immer an seinem absoluten "Speedlimit" arbeiten - im Gegenteil. Das ist überhaupt nicht gut.

Stratomat hat's schon gesagt: Immer langsam üben. Wichtig ist, dass du entspannt bleibst. Du sollst ein Stück nur so schnell spielen, dass du dabei keinen Stress empfindest und - ganz wichtig! - noch sauber spielen kannst. Du willst deinem Gehirn und deinen Fingern beibringen, was sie tun müssen, um Song X oder Solo Y zu spielen.
Du kannst ein Stück aber nicht "verinnerlichen", wenn du so am "speedlimit" bist, dass Hände und Kopf vor lauter Belastung eigentlich gar nicht mehr wissen, was sie tun sollen. So lernst du bestenfalls unsauberes "möchtegern-shredden". Im schlimmsten Fall gewöhnst du dir technische Fehler an, die du dir nachher mit viel Mühe wieder abgewöhnen musst.

Der Gedanke, dass du so viel wie möglich selber lernen solltest, ist natürlich trotzdem richtig. Ich jedenfalls sehe das so, dass mein Lehrer mir Tips und Feedback gibt. Und natürlich einigen wir uns, was ich übe. Aber ich schlage nach wie vor Dinge in Lehrbüchern nach oder lerne selbstständig Stücke, die mich interessieren.
 
Hier sind ja schon viele gute Tipps gegeben worden. Viellicht noch folgende Ergänzung:

wenn ich das Metronom schneller einstelle, komm ich nicht mehr nach, wenn ich es langsamer einstelle, liegen meine Finger (viel zu lange) auf der Saite.

Fall 1 ist klar. Es geht halt noch nicht schnell genug.

FAll 2 ist eine Kopfsache: Nur weil das Metronom langsam läuft, musst Du nicht auch langsamer denken. Heißt: Bereite den Griffwechsel konzentriert gedanklich vor! Wenn Du nämlich erst beim Metronomschlag oder zu kurz davor an den Wechsel denkst, ist es schon zu spät, den Befehl noch rechtzeitig an die Finger zu geben.

Übung: Spiel auf 1 einen G-Akkord und lass ihn klingen. Während er klingt und das Metronom 2, 3, 4 tickt, lässt Du schon den Wechsel der Finger zum C-Akkord schon innerlich laufen.

Dieses "Antizipieren" des nächsten Schrittes kann bei einiger Übung automatisch im Hintergrund laufen. Während Du noch mit Ton 1 "arbeitest" und Dich um seinen Klang kümmerst, steht der nächste schon bereit, um pünktlich an den Start zu gehen. Damit vehinderst Du auch dieses gedankenlose und nervende Rauf- und Runterschrubben von Tonleitern, was manche als "Solo" bezeichnen.
 
Spiel dich einfach fünf Minuten lang warm, dann wiederhole die Akkordwechsel, die du lernen willst vier oder fünf mal richtig schön sauber, sehr langsam und bewußt (jetzt geht es ja gerade) und immer nur einen Wechsel auf einmal, dann machst du Pause, danach übst du was anderes. Falls du bei den Wiederholungen Fehler machst, wieder bei eins anfangen und noch langsamer spielen. Du wirst sehen, in ein paar Tagen sitzt es. Dann arbeitest du genauso am Klang, jetzt kannst du vermutlich schneller üben. Aber vier bis fünf mal sauber nacheinander reicht aus. Danach übst du was anderes.

Was machst du eigentlich zum Warmspielen?

Blue Gators Tips sind auch nicht schlecht.

Achso: Metronom laß erstmal weg. Das benutzt du erst wieder, wenn du die Wechsel ein paar Tage so geübt hast. Eigentlich brauchst du es nur, um sauberes Timing zu üben.
 
Achso: Metronom laß erstmal weg. Das benutzt du erst wieder, wenn du die Wechsel ein paar Tage so geübt hast. Eigentlich brauchst du es nur, um sauberes Timing zu üben.

Mach ich auch immer so, erstmal überhaupt das Riff / Lick etc. merken - Dann mit Metronom am Timing und Speed arbeiten! Bisher fahr ich damit recht gut, wenn ich das wirklich konsequent durchziehe :D
 
Noch ein Tipp: auch Konzentrationsfähigkeit kann man trainieren. Ich habe die besten Ergebnisse erzielt indem ich meinen Kram auf dem PC aufgenommen habe (mindestens 2 x wöchentlich). Man lernt seine Aufmerksamkeit auf die 3-5 Minuten zu fokussieren in denen das rote Lämpchen an ist. Ganz nebenbei kannst du dann auch selber beim abhören objektiver feststellen, ob dein Spiel tatsächlich schlechter wird oder ob es dir aus Frustration nur so vorkommt.
 
Danke Leute, ihr seid eine große Hilfe:great:

Was machst du eigentlich zum Warmspielen?
Naja, normalerweise spiele ich das, was Petrucci in seinem Video als Aufwärmtrainig empfielt, und dann halt die Spinne. Es kommt aber auch vor, dass ich die Gitarre nur mal so für 10 Minuten schnappe und Akkorde übe, dann mach ich erstmal die Akkorde ganz langsam bis ich mich warm genug fühle;)....

Ich habe die besten Ergebnisse erzielt indem ich meinen Kram auf dem PC aufgenommen habe (mindestens 2 x wöchentlich)
Wie nehm ich auf? Kannst du mir ein Programm emfehlen?


Also ich habs bis jetzt so gemacht, sobald ich die Wechsel bei einer bestimmten Geschwindigkeit "sauber" hinbekommen habe, hab ich das Tempo gesteigert, so wie es aussieht war es wohl doch zu schnell....
Wie es aussieht, muss ich wohl einsehen, dass man nach drei Wochen noch kein Master of Puppets runtershreddern kann;):D
 
Ich nehme mal an, dass sich bei mangelnder Ausdauer beim Gitarrespielen einfach nach einer gewissen Zeitspanne eine Art Erschöpfung einstellt. Dann sind die Finger vielleicht verkrampft oder tun weh, weshalb man schluderiger wird. Ich würde öftere, kürzere Pausen empfehlen, danach wird es wahrscheinlich besser gehen.
 
Naja, normalerweise spiele ich das, was Petrucci in seinem Video als Aufwärmtrainig empfielt, und dann halt die Spinne.

Zu den Petrucci-Sachen kann ich jetzt nix sagen. Weiß nicht genau, was der Meister so empfiehlt. :redface:
Die Spinne erscheint mir aber als warm up für jemand, der seit drei Wochen spielt, deutlich zu heftig.

Eigentlich sollte man zum Aufwärmen mit gaaanz einfachen Akkorden (manchen ist da schon ein Barré zuviel) beginnen. Dann vielleicht ein wenig alternate picking in gemäßigtem Tempo. Erst wenn man wirklich "warm" ist, kommen dann die Übungen, die einen auch physisch fordern. Und die Spinne gehört da sicherlich dazu.

Aus früheren leidvollen Erfahrungen am Bass würde ich dir wirklich raten, generell im Hinblick auf Überbelastungen sehr, sehr vorsichtig zu sein. So ne Sehnenscheidenentzündung hat man schneller, als man denkt. Und dann ist wirklich erstmal für 3 Wochen oder mehr Schicht im Schacht mit Üben... Gerade sehr motivierte Leute wie du sind in der Hinsicht etwas gefährdet. ;)
 
Wie nehm ich auf? Kannst du mir ein Programm emfehlen?

Das könnte u. U. etwas anders aussehen als bei meinem Equipment. Ich nehme mit Cool Edit auf. Geht aber genau so gut mit audacity das man sich meines Wissens immer noch für lau saugen kann. Du willst ja keine CD produzieren und in den Laden stellen. Muß ja nicht gleich cubase sein. Evtl. kriegst du ja auch Nuendo irgendwo her. Für solche Zwecke sind diese Programme sowieso alle überqualifiziert.

Wenn dein Amp einen Line-out hat solltest du von da aus mit einem popeligen Klinkenkabel in den Eingang deiner Soundkarte gehen können sofern du einen Adapter für die kleine Klinke hast. Geht aber auch mit dem effect-send-Ausgang, falls du wenigstens eine Effektschleife im Amp hast.

Wie gesagt, das lohnt sich. Meine Fehlerquote ist drastisch runter gegangen seit ich das regelmäßig mache.
 

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